Deutsche Wölfe sollen abgeschossen werden...

[PsiSnake]

Zitat:Eigentlich machen Wölfe ein Bogen um Menschen,das Menschliche Fleisch ist nicht unbedingt für ein Tier genießbar.Allerdings wäre es sehr schön,wenn die Menscheit diesen respekt von der Natur wiedermal erlernen würde...

Sie machen definitiv nicht deshalb einen Bogen um uns, weil wir nicht nahrhaft für sie sind, sondern ausschließlich darum, weil sie uns für ein ihnen überlegenes Raubtier halten. Was soll denn bitte an Primatenfleisch ungenießbar sein? Für uns Menschen wirkt es wohl meistens abartig einen Affen zu essen, da der uns ja doch ähnlich sieht (in Afrika werden sie zum Teil trotzdem gegessen). Außerdem besteht da eine höhere Gefahr krank zu werden, weil Erreger leichter auf nahe verwandte Arten herüberspringen können. Für einen Wolf spielt das alles aber keine Rolle. Wir sind ja keine Pfeilgiftfrösche.

 

[PsiSnake]

Zitat:die paar Wölfe, die hier leben, werden bei dem Überangebot an Wild, das es in deutschen Wäldern und in der Natur gibt, sich niemals dem Menschen nähern wollen. du mußt mal in den Wald gehen und gucken was da los ist. Man stolpert hier bald über Hasen, Rehe und Wildschweine! da braucht kein großer Menschenbeschützer das Schießeisen auf Wölfe richten, um ihnen "Respekt" einzuflößen, das ist absoluter quatsch! und völlig unbegründete Panikmache. Kein Wolf würde hier so sehr hungern, daß er seine Angst vor Menschen überwinden würde oder müßte.

Deutschland ist erstmal dicht besiedelt. Soviel Platz für viele Rudel gibt es hier nicht. Beute ist weniger das Problem als andere Wolfsrudel, die ihr Revier verteidigen. Es wird allerdings wohl noch etwas dauern bis Jungwölfe kein freies Revier mehr finden. Ohne Bejagung wird es aber dazu kommen, da die Population immer weiter ansteigen wird, und weil die Wölfe immer mehr ihre Scheu verlieren. Außerdem werden ja schon jetzt Schafe gerissen. Das bedeutet, dass sich manche Wölfe schon relativ nahe an die Zivilisation herantrauen. Und ohne Gegenmaßnahmen lernen sie, dass es hier in Mülltonnen usw. Futter gibt, dass Nutz-und Haustiere leichte Beute sind. Hunde würden vielleicht eher als Eindringlinge im Revier wahrgenommen werden. Aber auch das macht sie zu einem Ziel eines Angriffs, besonders wenn der Hund den Wolf dann noch attackiert.

Die Wolfswelpen lernen auch von ihren Eltern, und dabei lernen sie auch, dass Schafe leichte Beute sind, wenn das Rudel Schafe jagt. Bedeutet, dass sich das Problem immer mehr steigert. Deshalb ist es wichtig sofort zu reagieren.

 

[Lucia]

Es kann Einzelfälle geben, in denen ein Wolf Schafe reißt. Um dies zu verhindern, reichen in aller Regel einfache Schutzmaßnahmen, wie Elektrozäune oder Herdenschutzhunde, aus. Wird trotzdem ein Schaf gerissen, so muss der wirtschaftliche Schaden erstattet werden

 

[Anevay]

Man sollte nicht so naiv sein. Jahrmillionen waren wir Beute. Der Respekt muss in der Natur erarbeitet werden.

Dir ist aber schon klar, dass es keine Hunde gäbe, wäre der Wolf seit Jahrtausenden nur der böse Fressfeind von uns?

Es begann mit Wölfen, heute sehen die anders aus, so zum Beispiel:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Shih-Tzu.jpg

Aber im Kern ist auch da Wolf drinnen. Den es nicht gäbe, wenn das Verhältnis zwischen Mensch und Wolf immer nur so gewesen wäre, wie Du es schilderst.

Das Raubtiere und auch Rudel in seltenen Fällen zu Menschenfressern werden, da würde ich sicherlich auch Handlungsbedarf sehen wollen.

LG
Any

 

[PsiSnake]

Zitat: Dir ist aber schon klar, dass es keine Hunde gäbe, wäre der Wolf seit Jahrtausenden nur der böse Fressfeind von uns?


Zu dem Zeitpunkt als der Wolf domestiziert wurde, waren wir auch schon an der Spitze der Nahrungskette. Wie die Domestikation genau passiert ist, weiß man nicht. Meiner Einschätzung nach ist es realistisch, dass gefangene Welpen vom Menschen aufgezogen wurden. Und da das Sozialsystem von Mensch und Wolf relativ ähnlich ist, und Wölfe auch eine Rangordnung haben, konnte man sie letztlich leicht zum Hund machen (durch weitere Selektionen von zahmeren Wölfen in der Züchtung).

Zitat:Aber im Kern ist auch da Wolf drinnen. Den es nicht gäbe, wenn das Verhältnis zwischen Mensch und Wolf immer nur so gewesen wäre, wie Du es schilderst.


Die Wölfe die man da damals als Jungtiere gefangen hat wurden loyal zu ihrem "Rudel", und aufgrund ihrer Sinne und Fähigkeiten (inklusive Verteidigung) zu nützlichen Helfern. Das gilt auch für Wölfe in einem Rudel. Aber außerhalb dessen werden auch Wölfe aus anderen Rudeln getötet. Das ist auch was manche wohl nicht verstehen. Der Hund wurde durch Züchtung wesentlich friedfertiger gemacht. Und es kommt nie (oder extrem selten, Fehlzüchtung, falsche Erziehung) zu einem Kampf um die Führung des "Rudels". Aber dennoch kann ein freundlicher Haushund für andere Personen, die für ihn nicht zum Rudel gehören gefährlich werden. Aber das verstehen manche Halter nicht und lassen das Tier ohne Leine auf Spielplätzen herumlaufen, bis etwas passiert.

Zitat: Das Raubtiere und auch Rudel in seltenen Fällen zu Menschenfressern werden, da würde ich sicherlich auch Handlungsbedarf sehen wollen.


Habituation an den Menschen führt aber irgendwann zu opportunistischen Attacken. Das muss nicht mehr getestet werden. Das ist belegt.

 

[puenktchen]

das sind einige meiner Lieblingsrassen
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsspitz
http://de.wikipedia.org/wiki/Langhaarcollie
http://de.wikipedia.org/wiki/Shetland_Sheepdog
http://de.wikipedia.org/wiki/Samojede_(Hunderasse)
http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelspitz

 

[Anevay]

Habituation an den Menschen führt aber irgendwann zu opportunistischen Attacken. Das muss nicht mehr getestet werden. Das ist belegt.

Nicht zwingend und woher weißt Du, dass früher Jungtire gefangen wurden und nicht aus reiner Symbiose miteinander gelebt wurde? Letzteres ist meine Information.

Ich kann dich und deine Argumentation durchaus verstehen.

Wir müssten einen Zaun um die Städte ziehen, damit die Menschen brav unter sich bleiben und keiner zu Schaden kommen kann --> böse Wildnis bleib draußen. Wobei, wäre dann auch die Wildnis vor uns geschützt? ^^

LG
Any

 

[PsiSnake]

Zitat:Nicht zwingend und woher weißt Du, dass früher Jungtire gefangen wurden und nicht aus reiner Symbiose miteinander gelebt wurde? Letzteres ist meine Information.


Wölfe und Menschen waren vor allem Konkurrenten. Und waren sich in Lebensweise und Jagdtechnik sogar ziemlich ähnlich. Deshalb spielen Wölfe häufig auch eine große Rolle in der Mythologie, zum Beispiel in der angeblichen Gründungsgeschichte Roms. Oder die Vorstellung, dass sich jemand bei Vollmond in einen Wolf verwandelt.

Zitat:Ich kann dich und deine Argumentation durchaus verstehen.

Wir müssten einen Zaun um die Städte ziehen, damit die Menschen brav unter sich bleiben und keiner zu Schaden kommen kann --> böse Wildnis bleib draußen. Wobei, wäre dann auch die Wildnis vor uns geschützt? ^^


Es geht darum, dass man den Wölfen zeigt, dass man am längeren Hebel sitzt.
Das sind intelligente Raubtiere, die Gelegenheiten nutzen , die sich bieten. Tiere die sich schnell an veränderte Bedingungen anpassen können.

LG PsiSnake

 

[Frl.Zizipe]

lichtpriester es geht lediglich um eine natürliche bestandshaltung bei wölfen.
wildschweine werden auch nicht so ohne weiteres abgeschossen...

Bei Wildschweinen macht es wenigstens noch Sinn, weil die kann man knusprig braten und schmecken hervorragend ....



Zippe

 

[Frl.Zizipe]

Ich glaube, dass dieses ganze Aufjaulen für Abschuss in erster Linie auf Angst aufgebaut ist - abgesehen von Jägern, die Sorge haben, der Wolf könnte ihnen Futter wegschnappen.

LP

Ich denke sowieso, wenn man den Wölfen was von den Rehen, Hasen, Fasanen etc. lassen würde und nicht alles nur auf unseren Tellern landen muss, dann braucht man auch nicht zu befürchten, dass sie den Menschen zu nahe kommen.



Zippe