Depressionen.....was tun?

joelei schrieb:
und mit einem therapeuten, hätte ich dies für mich nicht so raus gefunden...
weil die sogesehen, wie ich es bis jetzt kenne, die heransgehenweise haben,
wie hier auch schon von den anderen die tipps sind...
das wenn man z.B. einsam ist und denkt deswegen wär man depressiv,
einfach mach den arsch hoch bekommt und dagegen etwas tut...

doch wie gesagt.. aus meiner sicht bringt sowas nur eine kurze zeit etwas,
bis dieses "nicht allein" nichts neues mehr ist, man sich schon wieder daran gewöhnt hat..
dann geht das spielchen von vorne los, das man wegen irgendetwas anderes depressionen bekommt...

Genauso hab ichs auch bei mir beobachtet !

War glaub ich 5 mal (das sind ja die "Probestunden" :D ) bei einer Psychologin, hab aber schnell für mich rausgefunden, dass das nicht "meine Welt" ist.
Medikamente hab ich auch nie welche genommen, obwohl man mich oft dazu "aufforderte" und auch meine Eltern nicht mehr weiter wussten.
Musste ziemlich darum kämpfen, nicht den "gängigen schulmedizinischen" Weg gehen zu müssen,weil ich zu der Zeit noch minderjährig war.
Es war schon teils sehr tief /dunkel oder "knapp", wo ich einfach nicht mehr konnte, und innerlich zusammenbrach.
Aber in mir war ich IMMER der Überzeugung, dass nichts "von Außen" mir helfen kann, sondern ich innerlich ansetzen muss.
Und wie bei Joelei hab ich beobachtet.
Die Depression, mich in der Depression - was am Anfang ziemlich knifflig ist, weil man schnell urteilt, sich verurteilt, und dann im Selbstmitleid "aufgibt" und aufhört zu beobachten.
Aber es IST möglich, wenn man dran bleibt.

Im Übrigen ist das aber auch nur MEIN WEG.
Jeder geht seinen individuell und somit muss jeder selbst entscheiden, ob er zb. Medikamente nimmt, oder ob bzw. welche Form von Therapie er beansprucht.
Für manche ist es sogar eine zeitlang sehr wichtig, derjenige "entscheidet" sich eben genau diese Erfahrung zu machen.

Liebe Grüße,
Sterngeborene
 
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Hallo MadMax.

Ich kann dich gut verstehen. Bin auch so veranlagt, das ich schnell mal in eine depressive Phase schlittere. Sonst bin ich meist melancholisch und nachdenklich. So mit 16 fing es an. Ich hatte immer Probleme auf Menschen zuzugehen, war immer unglaublich schüchtern und deshalb hatte ich einen ziemlich festen Freundeskreis. Ich konnte einfach nicht einsehen, das sich da irgendetwas ändert. Als die Freunde dann ihre ersten Freundinnen hatten, da war ich dann irgendwie zu feige, da vorbei zu schauen. Ich habe mir irgendwie gedacht, mit einer Freundin möchte man dann lieber alleine sein.
Und um so weniger ich mich verabredet hatte, umso schwieriger fand ich es wieder Anschluß zu finden. Musste halt auch lernen, mir zu verzeihen, das ich ein wenig eine "Sozialphobie" habe und deshalb etwas brauche um Kontakte zu knüpfen. Ich hatte dann auch immer noch nicht das richtige Gefühl, ob ich denn jetzt als Freund angenommen bin, wenn ich mal jemanden kennengelernt habe und bin auch heute immer noch sehr unsicher. Ich überlege dann, ob es nervt, wenn ich da jetzt anrufe.
Aber gut, damit habe ich Schwierigkeiten, aber trotzdem habe ich auch mal den einen oder anderen angerufen und ich hatte auch schöne Erlebnisse.
Bei mir dauert es halt einfach immer etwas länger. Aber das versuche ich mir zu verzeihen.


Viele Grüße

Jonas
 
Hallo Max.

Wir werden das schon schaffen. Mich so bedingungslos annehmen und lieben wie ich bin, das hilft mir schon. Gut, vergesse das manchmal ab und zu, aber auch das versuche ich mir zu verzeihen. Jetzt höre ich erstmal die Ten von Pearl Jam.

Viele Grüße

Jonas
 
Ja, ihr schafft das schon. Und wir alle anderen auch :daisy: Wie ich es überhaupt toll finde, dass ihr drüber redet. Und wir alle anderen auch :daisy: *mal alle ganz doll lob* :zauberer1

Liebe Grüße und einen schönen Abend :kiss4:

Raeubertochter
 
...ich komme gerade von einer psychosomatischen kur (6 wochen) und bin zu hause, bei meiner gesprächstherapeutin sozusagen 'austherapiert'.

meine bisherige diagnose war panikstörung mit agoraphobie.

nun haben sich aber auch noch depressionen 'dazugesellt' und nach den gesundheitsreformen brauche ich mich gar nicht erst auf den weg nach einer neuen therapie, einem neuen therapeuten machen.

das zahlen die krankenkassen in dem falle sowieso nicht!

ich habe letzten monat schon 'umsonst' gearbeitet....

da die kurklinik mich als arbeitsfähig entlassen hatte, zahlt die krankenkasse keine wiedereingliederung (auf die ich aber lt. arbeitgeber und arzt anspruch hätte.)

besonders schön, da mein mann HARTZ empfänger ist... da frage ich mich doch: meint dieser staat das wirklich ernst??? durch die fehlenden bezüge rutsche ich doch ERST RECHT in die depression rein!!!

aber eine erneute therapie wird nicht gestattet....

WELCH EIN WUNDERBARES LAND!!!!
 
Hallo, Madmax,

wer kann Dir schon sagen, ob Dein Psychologe gut oder schlecht ist? Niemand anders als Du selber, denn wen Du Dich nicht verstanden fühlst, dann solltest Du ihm das auch sagen und ihm auch sagen, dass Du nicht zufrieden bist mit seiner "Therapie"...

Wenn Du selber meinst, er kann Dir nicht sehr viel helfen, aus der Depression zu geraten, dann solltest Du wirklich wechseln.

Aber schon allein, dass Du selber weisst, dass Du depressiv bist, ist ein grosser Schritt aus dieser Isolierung.

Meine Tante ist Professor in Amerika, sie hatte arge Probleme ihre Vergangenheit (Kriegsfolgen, Vertreibung und Trennung von Familienmitgliedern etc.) zu bewältigen. Sie hatte jahrelang einen Therapeuten gebraucht, und sie sagte mir, dass die Gespräche ihr sehr gut geholfen haben, zu erkennen, woher! denn diese Depression kommt. Und, sie bekommt auch Medikamente und sie ist wirklich eine gestandene, intelligente Frau, und ohne Medikamente lässt sich eine Depression oftmals nicht erfolgreich behandeln!!! Es kommt immer darauf an, welche Medikamente Du bekommst, Nebenwirkungen usw., aber auf jeden Fall senden diese Medikamente Botenstoffe an das Gehirn, die Dein Gemüt beeinflussen und auch eine Freundin (sie ist Anwalt) nimmt Medikamente, und seither ist sie viel aufgeschlossener und macht trotzdem immer noch eine Therapie mit.

Setze die Medikamente nicht einfach so ab, Du könntest Dir mehr schaden als helfen.

Wir wollen Dir alle hier bloss unsere Erfahrungen mitgeben, aber entscheiden musst Du für Dich allein.

Hier nochmal ein Link für Dich:

http://www.wissenschaft.de/wissen/news/234033.html

Schön wäre es, wenn wir gesund wären, keine Medikamente bräuchten, aber es ist auch gut, dass, wenn wir krank werden, Mittel haben, die uns helfen, gesund zu werden. Wir müssen nur manchmal aufpassen, dass diese Mittel auch die richtigen sind, und wenn nicht, wir sie jederzeit wechseln können...

Sprich Dich hier aus, sage uns, was Dich belastet. Mir hat dieses Forum schon vieles gezeigt, was ich vorher ganz anders betrachtet habe. Es war mir oftmals eine Hilfe, mir diesen oder jenen Gedanken von Euch durchzulesen und darüber nachzudenken....

Schade ist es wirklich, dass der Staat die Menschen noch mehr verarmen lässt, und sie dadurch depressiv werden. Kônnte ich zaubern, ich würde allen armen Menschen helfen und die, die nicht mehr wissen, was hier abgeht auf der "Erde", im eigenen Land, würde ich so arm werden lassen, dass sie weinen würden, wenn sie so leben müssten wie zB Hartz IV Empfänger....und sich danach reissen würden, dass es ihnen wieder besser geht....

Habe gestern grade neue Zâhne bekommen, die nicht billig waren, ich kenne Menschen, die ohne Zâhne leben müssen, weil sie einfach kein Geld haben, sie zu bezahlen. Und das in Deutschland, armes Land!! Wie lange schauen wir da noch tatenlos!!! zu????????

LG
Maike
 
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Hi mad max und alle anderen,

jetzt gebe ich da auch mal meinen Senf dazu.

Was den Umgang mit "Depressionen" betrifft, so wählt der eine den und der andere den Weg. Mein Weg muss also nicht Dein Weg sein.
Ich hatte zum ersten Mal vor einigen Wochen so etwas, was ich "Depression" nennen würde. Ganz ganz ätzend! So ätzend, dass ich zum ersten Mal daran gedacht habe, Medikamente gegen das Erleben dieses Zustandes zu nehmen. Habe ich aber nicht, - zum Glück. Es ging von selber vorbei und.... kam von selber wieder.... Wieder ganz furchtbar. Da ich das alles aber sehr bewußt erlebt habe, merkte ich dann auch ganz schnell, was das eigentliche Problem an dieser sog. "Depression" ist. Es ist das "es loswerden wollen, aber nicht können/wollen". Warum nicht einfach depressiv sein? Warum etwas verändern wollen? Warum nicht einfach die Depression das sein lassen, was sie ist - ein vorübergehendes gefühlsmäßiges Erleben, - nichts weiter.

Als der letzte "Depressionsanfall" kam, habe ich ihn einfach kommen lassen und ihm tatsächlich "Hallo" gesagt. Ich habe ihm Platz angeboten und geschaut, was er nun anstellt. Das war wirklich komisch. "Er" war derart verdattert, völlig verunsichert ("wieso ist die jetzt so freundlich zu mir, sonst schreit sie doch immer, wenn ich komme"), dass nicht mehr passierte als ein paar Tränchen (und die habe ich dann auch noch - ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit - begrüßt) und schwupps, aus war der Spuk. Und sofort war die Sonne wieder da.
Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.

Was Psychiater/Psychologen betrifft, so ist aus meiner Sicht das Problem die Pathologisierung psychischer Prozesse. Mit jeder Diagnose, mit jedem Bemühen, an dem Patienten etwas verändern zu wollen, bringt der Therapeut zum Ausdruck, dass der Patient, so wie er ist, nicht okay ist. Das geht so weit, dass ein mir bekannter Psychiater darauf besteht, dass seine Patienten ersteinmal einsehen müssen, dass sie "krank" sind (damit er dann als mächtiger Big Boss zur "Hilfe" schreiten kann).
Ein sog. pschotischer oder depressiver Mensch hat erstmal gute Gründe dafür, so zu sein wie er gerade ist. Diagnosestempel und Medikamentengaben sind lediglich Ausdruck von Hilflosigkeit und lösen das Problem niemals im Kern sondern verdecken es nur.

Ich glaube "Sternengeborene" sagte es irgendwo weiter oben: eine Depression ist ein "Nein" zu den eigenen Gefühlen und damit zu sich selbst. Das stimmt 100%ig und gleichzeitig auch nicht. Es stimmt solange wie man sich selbst mit seinen Gefühlen und Gedanken identifiziert, solange man glaubt, man sei dieses Gefühl. Sobald man erkennt, das man selbst nicht das Gefühl ist (z.B. indem man sich mit dem Gefühl unterhält), löst sich diese Anhaftung und man kann das Gefühl das sein lassen was es ist, - nichts weiter als ein Gefühl.


Liebe Grüße

Katarina
 
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