Joey
Sehr aktives Mitglied
Hallo,
bei einigen Themen und Leuten hier sehe ich Denkweisen, die - ich will mich mal sehr vorsichtig ausdrücken - ich nicht verstehe.
1.) Das "Ego": Oft liest man hier sinngemäß, mal solle das Ego oder den Verstand ausschalten, wenn man Erkenntnisse haben will. Was ist damit gemeint? Was ist das Ego? Warum soll man seinen Verstand ausschalten? Warum darf man keine zweifelnden Fragen stellen?
2.) Blindes Dazuerfinden: Wenn jemand mit Argumenten kommt, die ein Phänomen wieder unwahrscheinlicher erscheinen lassen, wird oft irgendetwas dazu erfunden.
Ein Beispiel: Dass OBEler während einer OBE nicht reproduzierbar beschreiben können, wie das Diesseits aussieht, wird dadurch erklärt, dass sie sich ja in der Astralebene befinden, die anders als das Diesseits "schwingt".
Bevor ich jetzt "gesteinigt" werde: Ich bin tatsächlich geneigt den OBElern zu glauben, dass sie wirklich in außerhalb ihres Körpers in der sog. Astralebene waren. ABER das war nur das harmloseste Beispiel, wo mir diese Argumentationsweise auffiel.
3.) Wissenschaftskritik: Oft hört man, "dass die Wissenschaft ja keine Ahnung hat", dass sie auch nur ein Weltbild unter vielen ist. Dabei ist aber zu bedenken: Das naturwissenschaftliche Weltbild basiert auf reproduzierbaren Experimenten unter kontrollierten Bedingungen. Natürlich ist es möglich, dass es sich noch hier und da ein wenig ändern wird, und ganz sicher wird es noch erweitert. Aber die Grundlagen, vor allem die Methodik, mit der vorgegangen wird in den Experimenten, sind fest; aus sehr gutem Grund. Kein anderes mir bekanntes Weltbild kann das von sich behaupten.
Ich bin jetzt mal böse, aber mir fällt dazu folgendes Bild ein: Angenommen ich will eine Schaukel an einen Baum hängen. Ich nehme das eine Seil und knote es um einen Ast, der stabil aussieht, und ich nehme das andere Seil und knote es um einen anderen Ast. Wenn ich jetzt versuche zu schaukeln werde ich sehr schnell Bekanntschaft mit dem Stamm machen. Wie gehe ich damit um?
Denkweise 1: Es ist mein Ego, das schaukeln will. Ich muss also einsehen, dass Schaukeln nicht gut ist.
Denkweise 2: Ich baue ein kompliziertes Gerüst, welches die Baumkrone festhält; danach nehme ich den Stamm dort weg, so dass ich durch den Stamm durchschaukeln kann. Denn: Mein Handeln bis eben war garantiert richtig! Zweifeln, oder die Dinge von einer größeren "Entfernung" zu betrachten, ist nicht erlaubt!
Denkweise 3: Die Wissenschaft ist auch nur ein Weltbild. Ich glaube, dass es möglich sein muss, durch den Stamm zu schaukeln. Überhaupt zeigt die Quantenmechanik mit ihrem Tunneleffekt, dass das möglich ist; dass die Physiker nicht selbst drauf kommen...
Nochmal, bevor ich "gesteinigt" werde: Es ist legitim an ein Jenseits, an OBE, an Seelenverwandtschaft etc. zu glauben und das zu praktizieren. Die Wissenschaft (mal als offizielle Stelle angenommen) kann das nicht wirklich falsifizieren bzw. ausschließen. Und ein Wissenschaftler, der sich vorsichtig genug ausdrückt, wird auch nie was anderes behaupten. Es gibt ja auch einige (wie mich) die an gewisse Dinge glauben, bzw. sie zumindest für möglich halten.
Viele Grüße
Joey
bei einigen Themen und Leuten hier sehe ich Denkweisen, die - ich will mich mal sehr vorsichtig ausdrücken - ich nicht verstehe.
1.) Das "Ego": Oft liest man hier sinngemäß, mal solle das Ego oder den Verstand ausschalten, wenn man Erkenntnisse haben will. Was ist damit gemeint? Was ist das Ego? Warum soll man seinen Verstand ausschalten? Warum darf man keine zweifelnden Fragen stellen?
2.) Blindes Dazuerfinden: Wenn jemand mit Argumenten kommt, die ein Phänomen wieder unwahrscheinlicher erscheinen lassen, wird oft irgendetwas dazu erfunden.
Ein Beispiel: Dass OBEler während einer OBE nicht reproduzierbar beschreiben können, wie das Diesseits aussieht, wird dadurch erklärt, dass sie sich ja in der Astralebene befinden, die anders als das Diesseits "schwingt".
Bevor ich jetzt "gesteinigt" werde: Ich bin tatsächlich geneigt den OBElern zu glauben, dass sie wirklich in außerhalb ihres Körpers in der sog. Astralebene waren. ABER das war nur das harmloseste Beispiel, wo mir diese Argumentationsweise auffiel.
3.) Wissenschaftskritik: Oft hört man, "dass die Wissenschaft ja keine Ahnung hat", dass sie auch nur ein Weltbild unter vielen ist. Dabei ist aber zu bedenken: Das naturwissenschaftliche Weltbild basiert auf reproduzierbaren Experimenten unter kontrollierten Bedingungen. Natürlich ist es möglich, dass es sich noch hier und da ein wenig ändern wird, und ganz sicher wird es noch erweitert. Aber die Grundlagen, vor allem die Methodik, mit der vorgegangen wird in den Experimenten, sind fest; aus sehr gutem Grund. Kein anderes mir bekanntes Weltbild kann das von sich behaupten.
Ich bin jetzt mal böse, aber mir fällt dazu folgendes Bild ein: Angenommen ich will eine Schaukel an einen Baum hängen. Ich nehme das eine Seil und knote es um einen Ast, der stabil aussieht, und ich nehme das andere Seil und knote es um einen anderen Ast. Wenn ich jetzt versuche zu schaukeln werde ich sehr schnell Bekanntschaft mit dem Stamm machen. Wie gehe ich damit um?
Denkweise 1: Es ist mein Ego, das schaukeln will. Ich muss also einsehen, dass Schaukeln nicht gut ist.
Denkweise 2: Ich baue ein kompliziertes Gerüst, welches die Baumkrone festhält; danach nehme ich den Stamm dort weg, so dass ich durch den Stamm durchschaukeln kann. Denn: Mein Handeln bis eben war garantiert richtig! Zweifeln, oder die Dinge von einer größeren "Entfernung" zu betrachten, ist nicht erlaubt!
Denkweise 3: Die Wissenschaft ist auch nur ein Weltbild. Ich glaube, dass es möglich sein muss, durch den Stamm zu schaukeln. Überhaupt zeigt die Quantenmechanik mit ihrem Tunneleffekt, dass das möglich ist; dass die Physiker nicht selbst drauf kommen...
Nochmal, bevor ich "gesteinigt" werde: Es ist legitim an ein Jenseits, an OBE, an Seelenverwandtschaft etc. zu glauben und das zu praktizieren. Die Wissenschaft (mal als offizielle Stelle angenommen) kann das nicht wirklich falsifizieren bzw. ausschließen. Und ein Wissenschaftler, der sich vorsichtig genug ausdrückt, wird auch nie was anderes behaupten. Es gibt ja auch einige (wie mich) die an gewisse Dinge glauben, bzw. sie zumindest für möglich halten.
Viele Grüße
Joey