Joey
Sehr aktives Mitglied
Ich finde deine Ansichten , jedenfalls teilweise, unsinnig. Du findest meine unsinnig. Das ist doch nicht schlimm.
Nein, schlimm ist das nicht. Ich schreibe auch nur meine Ansicht zu dem, was Du schreibst.
Wenn es also gar keine Zufälle gibt, wie du sagst sondern nur Vorfälle, deren Eingangsvariablen man nicht bestimmen kann, wie kann man dann überhaupt aussagen, die Sichtung der nackten Frau im Wald widerspreche zwar keinen Gesetzmäßigkeiten, man könne aber auch keine daraus ableiten?
Kommt drauf an, welche Aussagen Du daraus ableitest. Die einzige Gesetzmäßigkeit, die ich daraus ableiten würde ist: "Wenn eine Frau Lust hat, sich im Wald auszuziehen, und ich zur gleichen Zeit im Wald spazieren gehe, dann sehe ich diese Frau unbekleidet." Was würdest Du mehr ableiten?
Das kann man doch erst dann entscheiden, wenn man die bisher nicht bekannten Eingangsvariablen untersucht hat !
Und wie macht man das? Alleine der freie Wille der Frau ist unkontrollierbar. Von anderen Variablen, die eine Rolle spielen könnten, ganz zu schweigen.
Da muß man sich erst mal Mühe geben! Welche man daraus ableiten kann , daß steht jetzt zunächst mal nicht im Raum. Darum geht es gar nicht. Meine Hauptaussage ist die, daß die Forderung nach Reproduzierbarkeit beinhaltet, daß alle relevanten Bedingungen und Einflüsse eines Experiments bekannt und kontrollierbar sind. Was nicht bekannt oder kontrollierbar ist, wird solange nicht wissenschaftlich anerkannt! Auf materieller Ebene hat das weitgehend funktioniert, wobei der mikrokosmische Bereich uns ja Lektionen erteilt, die unsere kartesianische Logik ja ziemlich relativiert haben!
Nimm einen Apfel und laß ihn los. Er fällt zu Boden. Alle Äpfel tun das, ist reproduzierbar, also Gesetz!
Zwicke eine Katze in den Schwanz und sie wird..... JA! Da geht es schon los. Was wird sie? Beißen, fauchen, schlagen?
Hier kommt das lebendige Element ins Spiel und schon versagt die primitive Logik der wissenschaftlichen Methode. Sie redet sich dann mit Variablen raus, die man nicht kennt. Wie feige !
Die Methode funktioniert nur in einem kleinen Ausschnitt unserer Welt, der nur einen Teil der Materie umfaßt. Dafür ist sie gut und brauchbar.
Sie ist auch weiter brauchbar, sofern Aussagen getroffen werden, die eine universelle Gesetzmäßigkeit postulieren. Z.B. die Aussage, dass sich Menschen angestarrt fühlen... überprüfbar. Prognosentrefferquote von Hellsehern... überprüfbar. Wahrscheinlichkeiten von atomaren Übergängen... überprüfbar.
Der Kosmos, die Natur, schert sich einen Teufel darum , welche Teile der Wissenschaftler von ihr anerkennt oder nicht. Wenn ich aus Erfahrung weiß, daß Johanniskraut gegen Niedergeschlagenheit wirkt oder Myrrhe mein Zahnfleisch stärkt und wenn alle es wissen und alle es tun, dann ist das eine Erfahrungswissenschaft, ohne diese primitv-dumme Einschränkung der Methode und sie funktioniert !
Du kennst den Trick, dass wenn ein Automat eine Münze nicht annehmen will, man diese am Automaten reiben soll und es nochmal versuchen? Ich mache es immernoch so... auch, wenn ich die statistische Auswertung kenne, dass da kein wirklicher Effekt hinter steckt. Es werden statistisch gesehen genauso viele Münzen beim zweiten Mal angenommen, die man gerieben hat, als welche, die man nicht gerieben hat.
Als Physiker kennst Du bestimmt die sog. N-Strahlen: http://de.wikipedia.org/wiki/N-Strahlen Da hat jemand die "Beobachtung" gemacht, Gasflammen erscheinen unter gewissen Bedingungen heller, und hat da seine Schlussfolgerungen gezogen, die allerdings nicht haltbar waren.
Im Mittelalter "wussten" die Leute, dass am Tod eines alten Mannes ja nur der böse Blick der schrulligen alten Frau schuld sein kann, die vor einem halben Jahr in angesehen hat. Die muss also eine Hexe sein.
Alles Beispiele von Beobachtungen und deren Schlussfolgerungen, die so nicht haltbar sind.
Ich gebe Dir aber Recht, dass aufgrund der Methodik einige Gesetzmäßigkeiten übersehen werden könnten.
Und so haben die Menschen gelebt als es noch nicht die moderne Methodik gab , als sie noch nicht dadurch verblödet waren.
Jeder Mensch, der aufmerksam beobachtet, logisch denkt und seine Schlüsse zieht , arbeitet wissenschaftlich korrekt
Taten das die Leute aus den oberen 3 Beispielen auch? Und derlei Beispiele von Fehlschlüssen gibt es noch sehr viele mehr.
und es ist eine Impertinenz und eine Hybris, wenn du sagst wir würden hier "auf einer Ebene" diskutieren? Diese Worte zeigen mir bereits, daß wir genau das NICHT tun. Denn ich halte niemand für dümmer oder ungebildeter als mich selbst.
Ich muss gestehen: Ich halte durchaus einige Leute für dümmer und ungebildeter als mich selbst. Na und? Kann doch sein. Dadurch kommt es vor, dass ich manchmal etwas pampig reagiere. Vielleicht nicht immer angebracht...
Und, wenn Du behauptest, Du tätest es nicht, dann darfst Du, wenn Du wirklich konsequent bist, nicht schreiben, die Wissenschaftler wären in ihrer Methodik dumm. Denn damit erhebst Du Dich wiederum mit Deinen Asichten über diese.
An den FKK-Stränden und in den Büschen und Wäldern dieser Welt wirst du viele nackte Frauen sehen und auch nackte Männer. Und alles folgt einem Gesetz, ob du es nun anerkennst oder nicht.
Warum nur nicht in den Wäldern, in denen ich spazieren gehe?
Welchem Gesetz denn? Wenn Du da eine Aussage triffst, lässt sie sich vielleicht überprüfen. Wenn Du z.B. sagst, dass sich im Sommer mehr nachte Frauen finden lassen als im Winter... das ist überprüfbar. Auch, wenn Du alle Bedingungen aufzählst, unter denen sich im Wald unbekleidete Frauen finden lassen, lässt sich das überprüfen, indem man schlicht immer, wenn diese Bedingungen eintreten, in den Wald nachschauen geht. Ist dann keine nackte Frau anwesend, wäre die zu überprüfende Aussage falsch. Natürlich kann da eine Gesetzmäßigkeit hinter stecken; man kann auch über diese Vermutungen äußern, und diese können an der Realität getestet werden.
Du siehst, wir mögen uns nicht besonders.
Na, soweit würde ich nicht gehen... wir verstehen den Standpunkt des anderen jeweils nicht. warum auch immer...
Viele Grüße
Joey