Das Ich-Bin kennenlernen

Wenn es mich "vorher" geben würde wie ich "nachher" bin, dann würde ich auch "vorher" erkennen wie ich nachher erkenne. Wenn dies nicht so ist, gibt es kein identisches Sein von "vorher" und "Nachher". Wenn ich allerdings meine ICHBIN-Erkenntnis betrachte, dann ist da "Vorher" und "Nachher" identisch in ihrem Bezug zur Zeit, da Zeit keinen Einfluss auf das ICHBIN hat.
Vergleiche deine Aussage mal mit der folgenden, die für mich gilt:

Im Zustand vor meiner Geburt bin im Zustand des Nichtwissens und voller Erwartung der Wachheit, des Schlafens, des Träumens. Das ist mein wahrer Zustand. Das aus diesem Zustand auftauchende Ich-Bin, das ich als "mich" empfinde und das mir ermöglicht, damit mir etwas bewusst werden kann, ist eine notwendige Erscheinung, aber nicht meine wahre Natur. Ich bin nicht der Körper, nicht mal sein Benutzer und auch nicht der damit verbundene Bewusstseinsbereich. Es handelt sich um Hilfsmittel, die ich zwar durchaus als "mich" empfinde, die aber nicht meine wahre Natur sind. Ich bin das, was vor dem Auftauchen eines Körpers, seines Benutzers und dem Bewusstseinsbereich vorhanden ist, damit es zu diesen drei Aspekten kommen kann.

Ist da irgendetwas Falsches für dich in meiner Aussage?
 
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Ist da irgendetwas Falsches für dich in meiner Aussage?
Wenn du es als für dich richtig erkannt hast, dann nehme ich das so hin.

Bei mir ist das etwas anders - ich verwechsle nicht das "ICHBIN", das ich erlebe, mit dem "Ich bin dies oder das".
Ich bin nicht der Körper, nicht mal sein Benutzer und auch nicht der damit verbundene Bewusstseinsbereich.
Hier verbindest du den physischen Körper mit dem Ich, was ich auch mache, und man kann sagen - ja Ich bin der Körper. Aber das ICHBIN das ich erlebe, ist nicht der Körper und auch nicht das mit ihm verbundene Ich.

LGInti

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hm, das sehe ich anders, ich denke, dass man vor der Geburt eben ganz und gar nicht im Zustand des Nichtwissens ist... man kann sich nur nach der Geburt nicht mehr an den Zustand vor der Geburt erinnern...
Ja, genau, man kann sich deswegen an nichts erinnern, weil nichts zu Erinnerndes da ist. Eben Nichtwissen.
 
Erkläre mir mal den von dir damit gemachten Unterschied zwischen dem Jetzt und der Gegenwärtigkeit. Und ich frage mich wie es möglich sein soll, aus dem Jetzt auszutreten. Denn selbst wenn du dich in Erinnerungen verlierst, passiert das genau Jetzt.

LGInti
Das Jetzt in der Form, wie du oder Meikel es benutzt, ist eine Konzeption.
Da ist nirgends etwas, was ich konkret als "Jetzt" benennen könnte. Da ist bloß das Empfinden "Jetzt ist", das ist die Gegenwärtigkeit.
Aber das wahre Jetzt kann nicht erfahren/empfunden werden. Es ist jenseits der Gegenwärtigkeit, es ist jenseits der Zeit.
Der leere Blick jenseits von allem, was ist.
 
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Eigentlich ist es nie da, weil Dasein erst im Jetzt geboren wird.
Wenn du mit Dasein ein bestimmtes Sosein meinst, wie z.B. das menschliche Dasein, dann stimmt das. Das ist etwas Geborenes.
Aber das, war ein solches Sosein ermöglicht hat, ist weder geboren noch ist es sterblich, noch ist es mit irgendwelchen zeitlichen Begriffen zu beschreiben.
Man kann darüber keine andere Aussage machen als jene, dass es ist. Und ich kenne keinen passenderen Ausdruck dafür als "jetzt".
 
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