das höhere Selbst

Ja, Opti!

Man kann das nicht beschreiben. Das alles sind nur Worte. Ein Haufen Scheiße.
Und dennoch müssen wir sie benutzen. Wenn man danach greift, wird man zum Sklaven. Wenn man nicht praktiziert entwickelt man sich nicht weiter.

Es gibt auch nichts zu sagen. Weil es nichts zu sagen gibt. Das kann man aber nicht intellektuell darstellen. Es ist eine Empfindung. Beginnt man es intell. darzustellen geht die Empfindung sofort verloren. Löst sich auf. Perdü.

Für mich völlig verwirrend. Muß es immer wieder hervorlocken. Darum praktiziere ich, um zu verstehen, wie es ist.

[...] Wenn ihr Zazen übt, dann akzeptiert ihr das Ich, das an etwas denkt, ohne zu versuchen, von den Bildern frei zu sein, die ihr habt. "Ah, da kommen sie!"
Wenn sich da drüben jemand bewegt: "Oh, er bewegt sich." Und wenn er aufhört, sich zu bewegen, bleiben eure Augen gleich. Auf diese Weise sehen eure Augen gleich. Auf diese Weise umpfängt eure Übung alles, ein Ding nach dem anderen, und ihr verliert eure Gemütsruhe nicht." [...] Suzuki

Gemütsruhe ist das oberste Ziel im Buddhimus.

Koans werden gestellt, um dem Schüler klarzumachen, daß es völlig sinnlos ist intellektuell an die spirituelle Entwicklung heran zu gehen.
Intellektuell/logisch ist ein Koan nicht zu lösen. Wird zur Qual und Sackgasse. Und dann ist der Schüler offen genug um dem Meister zu folgen. Jenseits des Dualismus.

Dann kommt die Antwort auf das Koan. Kann aber dauern.

"Wir bereiten Seide auf, indem wir sie viele Male waschen,
so daß Fäden weiß werden und weich genug zum Spinnen werden.
Wir härten Stahl, indem wir ihn hämmern, während er glüht-
nicht um ihn zu schmieden oder zu formen,
sondern im ihn stark zu machen."
 
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Jepp, Shamata und Vipasshana.

Ich würde es übrigens nicht "höheres Selbst" nennen. Es ist eher das "tiefere Selbst", also das, das unter den Schichten von mentalem Müll und Geschwätz liegt.


Shamata ist geistige Ruhe Meditation und Vipasshana Einsichtsmeditation.

Die Geistige Ruhe brauchst du damit überhaupt etwas von dem tieferen Selbst durchschimmern kann und nicht von geistiger Aktivität davongeblasen wird und die Einsichtsmeditation braucht man um dann eben eine Einsicht in die wahre Natur des eigenen Geistes und der Phänomene hervorzubringen.

Auf keinen Fall solltest du dich auf irgendwas einlassen das dich schnell mal auf einen Trip von seltsamen, vermeindlich spirituellen Erfahrungen bringt. Das bringt dich nirgendwohin

Grüssle,

Petra
 
Um mal eine Antwort auf die eigentlich gestellte Frage zu geben (oder es zu versuchen):

Um das höhere Selbst zu erreichen/finden, muss man sich erst einmal selbst finden. Und das ist ein langer Weg, auf dem einen viele andere Ziele erwarten bevor man bei dem angelangt. Daher gibt es glaube ich keinen Schnellkurs ála "Höheres selbst möglichst schnell/einfach erreichen" Es ist ein Weg, den man bereit sein muss zu gehen, wie schnell/langsam man darauf geht kommt auf den einzelnen an.

Erst einmal muss man sich selbst erkennen, und mein Tip ist: Viel meditieren, und versuchen zu erkennen, nicht zwanghaft zu wollen :)

LG Kiyoshi
 
Jepp, Shamata und Vipasshana.

Ich würde es übrigens nicht "höheres Selbst" nennen. Es ist eher das "tiefere Selbst", also das, das unter den Schichten von mentalem Müll und Geschwätz liegt.


Shamata ist geistige Ruhe Meditation und Vipasshana Einsichtsmeditation.

Die Geistige Ruhe brauchst du damit überhaupt etwas von dem tieferen Selbst durchschimmern kann und nicht von geistiger Aktivität davongeblasen wird und die Einsichtsmeditation braucht man um dann eben eine Einsicht in die wahre Natur des eigenen Geistes und der Phänomene hervorzubringen.

Auf keinen Fall solltest du dich auf irgendwas einlassen das dich schnell mal auf einen Trip von seltsamen, vermeindlich spirituellen Erfahrungen bringt. Das bringt dich nirgendwohin

Grüssle,

Petra

Darf ich? :umarmen:
 
[...] Die Meditation ist nicht als ein Selbstzweck zu betrachten, sondern als eines der Hilfsmittel, mit denen der wahre Zweck zu verwirklichen ist.

Die Philosophie lehrt die Menschen nicht, den Kopf völlig leer zu machen, sie sagt nicht: Treib alle Gedanken aus, sei träge und passiv. Sie lehrt die Reduktion aller Denktätigkeit auf einen einzigen Keimgedanken, und dieser hat entweder fragend zu sein, etwa: «Was Bin Ich?», oder Positiv, etwa: «Das Göttliche ist mit mir.» Es stimmt, daß das Aufgehen des Überselbstbewußtseins beim ersten sachten Erleben das Eingehen der letzten Gedanken bedeutet, die äußerste Stille des Geistes. Aber dieses Stadium geht vorbei. Es wiederholt sich jedesmal, wenn man in die tiefste Trance eintaucht, die verzückteste meditative Versunkenheit. Und sie muß dann von selbst kommen, herbeigeführt durch die Gnade des Höheren Selbst, nicht durch die Gewalt des niedrigeren Selbst. Ansonsten ist das reine geistige Leergefegtsein eine gefährliche Verfassung, die von umsichtigen Suchenden vermieden werden sollte. In ihr ist das Risiko des Spiritismus und der Besessenheit gegeben.

Meditation ist in gewisser Beziehung eine Anstrengung. In ihr versucht man als erstes, sich seinem innersten Kern anzunähern, indem man sich aktiv eine Bahn durch den Dschungel belangloser Gedanken bricht, und als zweites, darin einzudringen, indem man sich passiv dem abstrahlenden Einfluss dieses Zentrums der eigenen Psyche fügt, welches in der Tat der göttliche Geist ist. Im ersten Stadium ist ein entschlossener Wille vonnöten, um die lästigen Eindringlinge zu überwinden und zu verscheuchen, die alle Erfolgsaussichten zunichte machen würden. Im zweiten Stadium wäre die Betätigung des Willens genauso Destruktiv, denn nunmehr wird eine entgegengesetzte Haltung verlangt - völlige Hingabe des Ich. [...] Quelle
 
Und sie muß dann von selbst kommen, herbeigeführt durch die Gnade des Höheren Selbst, nicht durch die Gewalt des niedrigeren Selbst.

Du tust geradezu so, als wüsstest du etwas über dieses höhere Selbst. Aber du weißt gar nichts davon. Du weisst nicht einmal, ob es überhaupt existiert. Aber die Menschen flüchten sich in ihrer Angst, Hilf- und Hoffnungslosigkeit in die Vorstellung eines "höheren Selbst", weil sie Angst haben, sich mit ihren Ängsten auseinander zu setzen. Sie spüren quasi förmlich, dass dieser Heilungsprozess sehr schmerzhaft ist, schliesslich haben sie meist Jahrzehnte gegen die Gesetze der Natur verstossen. Und vor diesem schmerzhaften Heilungsprozess flüchten sie sich in die Vorstellung eines höheren Selbstes, weil sie hoffen, dass dieser Heilungsprozess dann nicht so schmerzhaft verläuft. Dadurch allerdings verlängert sich lediglich der Heilungsprozess, weil der Kern des Leids, die unendliche Wut, die riesengroße Angst, der unendliche Hass und die tiefgründige Traurigkeit, die ein jeder in sich trägt, unangetastet bleiben.

Du machst also nichts anderes, als dass du dir ein "höheres Selbst" konstruierst, das selbstverständlich genau deiner Vorstellung entsprechen musst, welches du dann total überhöhst, und würdigst den Menschen (das niedere Selbst) total hinab. Das allein kommt durch die Vorstellung zustande, die Welt müsste nach dem Prinzip des Dualismus (Gott - Mensch) funktionieren. Das aber ist nichts als eine Theorie, der man 1.000 andere Theorien gleichberechtigt entgegegensetzen könnte. Ich empfinde dieses Verhalten eher als eine Flucht, aber ich kann sehr gut verstehen, wenn Menschen sich so verhalten. Ich würde ihnen allerdings lieber sagen, seid mutiger und flüchtet nicht in religiöse Spekulationen. Du behauptest doch Buddhist zu sein. Budha war das höhere Selbst eigentlich ziemlich egal. Es hat die Verantwortung in die Hand der Menschen, des niederen Selbst, gelegt, weil es davon überzeugt war, dass Heilung nur durch Eigeninitiative möglich ist und nicht vom höheren Selbst erwartet werden sollte.
 
Opti, genau das was du sagst, über das habe ich vor kurzem erst mit einem meiner besten Freunde diskutiert. Dazu muss man sagen er ist atheist und seiner Meinung nach ist Religion o.Ä. nur etwas an das Menschen sich klammern um irgendwo vor Ihren Ängsten etc. Zuflucht suchen zu können, anstatt sie in die Hand zu nehmen, weil es der einfachere Weg ist.

Meine Antwort darauf war, das es jedem selbst überlassen sei was er glaubt, wie er glaubt und ob er glaubt. Aber solange so etwas jemandem Halt und Sicherheit in seinem Leben gibt, auch wenn es nur den Anschein hat, dann rechtfertigt das für mich Religion schon zur genüge, unabhängig davon ob höhere Mächte existieren oder nicht.

Und wenn den Menschen, unabhängig davon, ob es existiert oder nicht, das höhere Selbst in irgendeiner Weise hilft, oder sie stützt, macht dies dann nicht das höhere Selbst in irgendeiner Weise schon existent??? Macht es das allein es nicht schon wert daran zu glauben?!

Ich fand das Beispiel mit dem kleinen Kind und dem Teddy einleuchtend und gut gewählt. Der Teddy an sich ist ein Objekt das dem Kind rein logisch gesehen keinerlei Hilfe bieten kann. Aber alleine schon das dieser Teddy dem Kind halt gibt, und einen Freund darstellt rechtfertigt doch schon die Illusion.

Widersprecht mir wenn Ihr mit meinen Aussagen nicht einverstanden seid, aber für mich ist diese Auslegund des Glaubens und der Illusionen allein schon Rechtfertigung genug.

LG Kiyoshi
 
Worte sind nur Hinweisschilder, keine "Dinge". Wenn ein Wort für einen Menschen kein "Hinweisschild" ist, dann heißt das nicht, dass es das nicht gäbe, worauf das Wort für andere verweist.
Wenn man gegen "Worte" vorgeht, dann geht man letztlich nur gegen sich selbst vor.

schön gsagt! :)
 
@Topic:
Wie hoch hättst as denn gern? :rolleyes: :)


opti schrieb:
Dadurch allerdings verlängert sich lediglich der Heilungsprozess, weil der Kern des Leids, die unendliche Wut, die riesengroße Angst, der unendliche Hass und die tiefgründige Traurigkeit, die ein jeder in sich trägt, unangetastet bleiben.
ja das tun wir
aber wir machen kein Problem draus indem wir es durch sich selbst aufladen...
der Hass gegen den Hass macht ihn erst richtig haas


leiden leiden leiden...
anscheinend leidest du wirklich :trost:
und das obwohl du doch angeblich die Lösung gegen dieses Leiden kennst
wie paradox... findest nicht?

fragt sich wie man dir helfen kann?
ich probiers mal ganz simpel

"sei du selbst das licht der welt dass du von ihr erwartest"

hör auf deinen Hass zu hassen
hör auf dich vor den anderen Seiten der Wahrheit zu fürchten
und sei nicht traurig, dass dich die meisten einfach nichtmehr ernst nehmen

:)
 
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Opti, genau das was du sagst, über das habe ich vor kurzem erst mit einem meiner besten Freunde diskutiert. Dazu muss man sagen er ist atheist und seiner Meinung nach ist Religion o.Ä. nur etwas an das Menschen sich klammern um irgendwo vor Ihren Ängsten etc. Zuflucht suchen zu können, anstatt sie in die Hand zu nehmen, weil es der einfachere Weg ist.

Meine Antwort darauf war, das es jedem selbst überlassen sei was er glaubt, wie er glaubt und ob er glaubt. Aber solange so etwas jemandem Halt und Sicherheit in seinem Leben gibt, auch wenn es nur den Anschein hat, dann rechtfertigt das für mich Religion schon zur genüge, unabhängig davon ob höhere Mächte existieren oder nicht.

Und wenn den Menschen, unabhängig davon, ob es existiert oder nicht, das höhere Selbst in irgendeiner Weise hilft, oder sie stützt, macht dies dann nicht das höhere Selbst in irgendeiner Weise schon existent??? Macht es das allein es nicht schon wert daran zu glauben?!

Ich fand das Beispiel mit dem kleinen Kind und dem Teddy einleuchtend und gut gewählt. Der Teddy an sich ist ein Objekt das dem Kind rein logisch gesehen keinerlei Hilfe bieten kann. Aber alleine schon das dieser Teddy dem Kind halt gibt, und einen Freund darstellt rechtfertigt doch schon die Illusion.

Widersprecht mir wenn Ihr mit meinen Aussagen nicht einverstanden seid, aber für mich ist diese Auslegund des Glaubens und der Illusionen allein schon Rechtfertigung genug.

LG Kiyoshi

Das einzige, was gläubige Menschen in der Regel machen ist, sich an ein höheres Selbst zu klammern. Dadurch ist aber noch niemand geheilt worden. Es kommt darauf an, zu erkennen, wo die Ursachen des Leids zu finden sind und sie abzustellen. Es kommt also darauf an, das Leben zu verändern. Das aber wollen die Menschen nicht, dazu fehlt ihnen die Einsicht. Sie leben weiterhin ungesund. Und so leiden sie still weiter vor sich hin, in der Hoffnung, der liebe Gott würde es schon richten. Wenn das Kind keine Angst mehr hätte, bräuchte es den Teddy nicht. Der Teddy beseitigt die Ursachen der Angst nicht.
 
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