"Institut für Peak States"

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doch, fckw meint Wilber Ken

Nun, dann ist die Diskussion hier verfehlt.

Denn Wilber hat gar nicht den Anspruch, "Techniken" zu liefern damit ihr sie weisungsgemäß abkonsumieren könnt, so wie ihr zum Arzt geht und dann die Tabletten konsumiert, noch hübsch mit einem Nachweis garantierter Wirksamkeit.

Wilber betrachtet die Dinge und zeichnet Zusammenhänge auf. Ob ihr dem dann zustimmt oder eher anderer Meinung seid, das ist allein eure Sache. Und natürlich könnt ihr das Mitdenken auch bleibenlassen und einfach nur glauben.
Aber wenn ihr sogar zum glauben zu faul seid, und deswegen dann wissenschaftliche "Beweise" vom Entwickler der Ideen fordert, finde ich das recht unverschämt.

Das wär ja genauso wie wenn man von einem Künstler "Beweise" für sein Bild fordern würde, dafür ob es einem gefallen soll oder nicht...
 
Nun, dann ist die Diskussion hier verfehlt.

Denn Wilber hat gar nicht den Anspruch, "Techniken" zu liefern damit ihr sie weisungsgemäß abkonsumieren könnt, so wie ihr zum Arzt geht und dann die Tabletten konsumiert, noch hübsch mit einem Nachweis garantierter Wirksamkeit.
Ich glaube, zu sagen, was Wilber für einen Anspruch hat, das überlässt man ihm am besten selbst.
Wilber betrachtet die Dinge und zeichnet Zusammenhänge auf.
Das ist eben die Falle. Wilber erschafft die Dinge, er betrachtet sie nicht bloss (und er zeigt auch nicht bloss Zusammenhänge auf, wie du das hier behauptest). Noch heute weiss niemand so genau, er selbst offenbar erst recht nicht, ob es sich bei AQAL nun um eine Ontologie, eine Epistemologie, gar um eine Hermeneutik oder doch bloss um eine "Landkarte der Seele" handelt. Und das ist keineswegs einfach ein Vorwurf, den man einfach mal schnell abtun kann. (Und den man erst einmal - *räusper* - verstehen muss.)
Das wär ja genauso wie wenn man von einem Künstler "Beweise" für sein Bild fordern würde, dafür ob es einem gefallen soll oder nicht...
Also, du bist der Meinung, Wilber ist ein Künstler und kein Wissenschaftler? Dann ist das, was er tut und behauptet, auch lediglich Kunst und somit für die (Natur-, aber auch den Grossteil der Geistes-) Wissenschaft belanglos.

Ich wiederhole mich gerne: Um über Wilber zu diskutieren braucht man ihn erst einmal zu verstehen. (Und nun darf mir jeder gerne vorwerfen, ich würde ihn ja auch gar nicht verstehen und über irgendwas schreiben, wovon ich keine Ahnung hätte. Damit habe ich kein Problem. Ich habe ja sowas von nicht den Anspruch, sämtliche seiner geistigen Für..., Verzeihung, Windungen im Detail verstehen zu können. Ist mir ehrlich zu anstrengend.) Man wird allerdings nicht darum herum kommen, sich auch damit zu beschäftigen, was diese Leute hier über ihn und sein Werk zu sagen haben. Und zu behaupten, die hätten keine Ahnung von Wilber, das wäre, hmmm, sozusagen ein, ehm, kosmischer (oder gar kosmozentrischer? :3puke:) Witz.
 
Ich glaube, zu sagen, was Wilber für einen Anspruch hat, das überlässt man ihm am besten selbst.

Jo, das kann "man" sicher so halten... ;)

Das ist eben die Falle. Wilber erschafft die Dinge, er betrachtet sie nicht bloss

Ja, und? Hast Du Heisenberg nicht verstanden?

Diese "Falle" (wie du sie nennst) ist vom Schöpfer in die Schöpfung eingebaut. Sie KANN NICHT vermieden werden.

Noch heute weiss niemand so genau, er selbst offenbar erst recht nicht, ob es sich bei AQAL nun um eine Ontologie, eine Epistemologie, gar um eine Hermeneutik oder doch bloss um eine "Landkarte der Seele" handelt. Und das ist keineswegs einfach ein Vorwurf, den man einfach mal schnell abtun kann. (Und den man erst einmal - *räusper* - verstehen muss.)

Ja und? Ich hab von Wilber vielleicht zwei Seiten gelesen (dann wurde es mir zu verwickelt) - und das reicht mir um ihn zu erkennen.
Vielleicht ist "verstehen" dafür einfach das falsche Werkzeug...

Also, du bist der Meinung, Wilber ist ein Künstler und kein Wissenschaftler?

Wir alle sind Künstler, hat Beuys gesagt.

Ich bin der Meinung, dass die Lisa Randall und ihre Mitarbeiter, die da an dem neuen Superbeschleuniger den letztendlichen Aufbau der Materie erforschen will, die subatomaren Strukturen ebenfalls nicht herausfindet, sondern im Zuge dieses Handelns erst erschafft.
Ich bin der Meinung, wenn Du eine Atombombe scharfmachst und dann mit einer Zeitmaschine hundert Jahre in die Vergangenheit schickst, dann wird sie nicht explodieren, weil sie noch nicht weiss wie das geht.

Ich bin der Meinung, dass das Universum erst dadurch entsteht dass wir es wahrnehmen. Das ist angewandte Mystik: der Geist herrscht über die Materie.

Und wenn Du von so einer Basis ausgehst, dann wirst Du auch Ken Wilber verstehen.
"There is a difference between knowing the path and walking the path."

Dann ist das, was er tut und behauptet, auch lediglich Kunst und somit für die (Natur-, aber auch den Grossteil der Geistes-) Wissenschaft belanglos.

Was tatsächlich belanglos ist, das ist die von der Natur getrennte Wissenschaft, die sich durch ihr Objektifizierungsparaqdigma in den Stand der Unfähigkeit versetzt hat, irgendetwas von wirklichem Belang herauszufinden.
 
Warum probierst du es nicht für dich aus, Energeia?
ja, das habe ich vor ein paar Wochen nun tatsächlich realisiert.

Ich war zunächst recht skeptisch, weshalb ich mir zunächst erhoffte, hier in diesem Thread ein paar Erfahrungsberichte zu lesen, aber nun kann ich sagen, dass ich dieses Institut schätzen gelernt habe.

Eigentlich verfolgt dieses Institut genau das, was ich selbst seit längerer Zeit als ein sehr wertvolles Projekt ansah:
es geht hier nicht primär um Theorien, Ansichten, Diskussionen á la Wilber und Co, sondern es geht hier zentral um spirituelle "Praxis". In diesem Institut werden verschiedene Praktiken untersucht, therapeutisch praktiziert sowie wissenschaftlich reflektiert, die auf tiefe Erfahrungs- und Transformationsprozesse zielen, wie man sie bspw. bei längeren Meditationskursen erfahren kann.
Das, was ich nun in einem Institut erfahren habe, stellt eine Art "Optimierung" von Prozessen dar, die man beispielsweise auch mit unterschiedlichen traditionellen buddhistischen Techniken erfahren kann.
Die Therapeuten/Coaches sind so ausgebildet, dass sie recht genau und präzise begleiten und durch die Erfahrungsprozesse führen können. Gerade bei derart tiefgreifenden ERfahrungen, bei welchen viele Tränen fließen können, die oftmals mit intensiven Traumata verbunden sind, ist das sehr hilfreich.

Ich kann das Inistitut folglich empfehlen, auch wenn ich den Ansatz nicht uneingeschränkt empfehlen kann, was aber auch für längere Meditationskurse gilt: wer schon einmal an einer Psychose erkrankte, der sollte sehr vorsichtig mit derartigen Techniken umgehen; wenn er die Fragebögen des Institutes wahrheitsgetreu ausfüllt, dann wird er auch entsprechende Hinweise erhalten.

LG,
E.
 
Ich finde den Versuch interessant, verschiedene Peak-Zustände in einer Art Katalog zusammenzufassen. Offenbar ist die Arbeit aber noch immer ziemlich am Anfang, und ich glaube, was momentan fehlt, ist ein kohärentes Arbeitsmodell. Aurobindo, Ken Wilber und Adi Da könnten hier passable Ausgangspunkte sein.

In dieser Hinsicht ebenfalls interessant ist die Arbeit von William Bodri, insbesondere das Buch "How to Measure and Deepen your Spiritual Realization". Ich kann das Buch zwar nicht empfehlen, weil Bodri ein unheimlich schlechter Schreiber ist und man sich die Informationen äusserst mühsam zusammensuchen und -reimen muss. (Seine Articles zu lesen hilft da schon fast mehr.) Bemerkenswert an Bodri ist jedoch, wie er es versteht, die Essenz von verschiedenen Traditionen miteinander zu vergleichen.

Beispielsweise sein taoistisch geprägtes Modell, wonach Jing in Chi umgewandelt wird, Chi in Shen und Shen quasi "in das Tao" (entspricht dem Stromeintritt im Therevada-Buddhismus). Das muss erst einmal verstanden werden. Wird Jing in Chi umgewandelt, entstehen typischerweise innere Lichterfahrungen von hellem Licht. Wird Chi in Shen umgewandelt, entstehen typischerweise innere Lichterfahrungen von schwarzem Licht. Der dabei eintretende Zustand scheint eine der Voraussetzungen dafür zu sein, dass eine Person überhaupt Stromeintritt erreichen kann.

Die Umwandlung von Jing und Chi kann am besten durch Hatha-Yoga, Tai Chi oder Qi Gong sowie durch tantrische Visualisationspraktiken und Mantrasingen (im tib. Buddhismus hauptsächlich tantrische Erzeugungs- und Vollendungsstufe) unterstützt werden.
Die Umwandlung von Chi in Shen kann durch beruhigende und konzentrative Meditation unterstützt werden (beispielsweise die höheren Mahamudra-Techniken).
Die Umwandlung von Shen zu Tao kann letztlich nur durch Einsicht passieren.

Die Übergänge sind fliessend und nicht scharf voneinander abgetrennt. Soviel mal kurz zum energetischen Aspekt. Dann gibt es weitere Dimensionen von Peak-Erfahrungen, beispielsweise die Erfahrung von Raum (und körperlicher Schwerelosigkeit und Leichtigkeit). Und so weiter.

Auch ist es wichtig, dass gewisse Peak-Zustände anscheinend unterschiedlich interpretiert oder erlebt werden, abhängig davon, welchen Pfad man genommen hat, um sie zu erleben. Es macht einen Unterschied, ob jemand dies oder das getan hat, wenn er einen gewissen Peak-Zustand erlebt. (Hier beispielsweise gibt es anscheinend wichtige Unterschiede zwischen dem Stromeintritt in der Therevada- und den Mahayana-Traditionen).

Aber wie gesagt: Ein guter, interessanter Anfang, der hier gemacht wird. Insbesondere auch die Frage, wie Heilung mit Peak-Zuständen als Ursache oder als Wirkung (oder keines oder beides) zusammenhängt ist meines Erachtens von höchstem Interesse.
 
Nachtrag: Was mich nun hauptsächlich interessiert, ist die Frage, ob hier etwas wirklich neues passiert oder nicht. Ist das System beispielsweise effektiver als buddhistische Meditationspraktiken?
 
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Nachtrag: Was mich nun hauptsächlich interessiert, ist die Frage, ob hier etwas wirklich neues passiert oder nicht. Ist das System beispielsweise effektiver als buddhistische Meditationspraktiken?

lieber FCKW,

ich kann dir die Frage aus mehreren Gründen nicht beantworten, die du sicherlich nachvollziehen kannst

1. Ich kann nur für mich sprechen und möchte daher nicht die objektive Position einnehmen, dass das, was ich erfahre, auch für andere gilt. Ich kann nur das sagen, was ich weiter oben sagte.
2. Ich habe nicht alle Techniken des Institutes kennen gelernt, sondern lediglich eine Auswahl - und diese auf einer Basisebene.
Und natürlich kenne ich auch nicht alle budhistischen Techniken, gerade was die Vielzahl der nicht-theravada-Techniken angeht. Ich habe beispielsweise erst vor einigen Jahren die Techink "Den Dämonen Nahrung geben" von Tsültrim Allione bzw. Machig Labdrön (1055-1145) kennen gelernt. Zuvor war mir nicht klar, dass es auch im Buddhismus derartige Techniken gibt.

Was deine Frage nun ganz genau angeht, so kann ich hier nur sagen, dass es "mein Eindruck" war, dass diese Technik, die ich praktizierte, sehr konzentriert das auf den Punkt brachte, was ich von der Vipassana-Technik (Anapana, Vipassana, Metta) kenne - und darüber hinaus ging. Allerdings glaube ich, dass sich beide sehr gut ergänzen, denn es ist hier sehr hilfreich, wenn man in der Lage ist, einfach "Empfindungen" beobachten zu können und Gedanken und Gefühle einfach ziehen lassen zu können. Es ist also sehr hilfreich, wenn man über die Bewusstheit verfügt, diese klar unterscheiden und die Beobachter-Aufmerksamkeit achtsam, gelassen auf die Empfindungsebene richten zu können.
Neu war hier für mich beispielsweise, dass es möglich ist, von einem regressiven Zustand/Trauma (intensives Sankhara) zu einem tieferen Traume (noch intensiveres, vorausgehende Sankhara) zu gelangen.

Was die tatsächliche Effizienz angeht, so wären hier sicherlich Langzeitstudien erforderlich. Ich sehe nicht, dass die europäischen Peak-State-Institute dies derzeit anstreben würden - eventuell wird dies in Australien anvisiert.
Das gilt mE ebenfalls für alle anderen Meditations-Techniken bzw. spirituelle Praktiken. Wir sind in der Evolution derzeit noch nicht auf dem Level angekommen, dass dies ausführlich erforscht wäre, so dass es beispielsweise schon in Kindergärten und Grundschulen umgesetzt werden könnte. Ich würde mich freuen, wenn dies bald Realität werden würde und wir alle mit derartigen Praktiken aufwachsen würden, da diese Langzeitstudien sicherlich auch erweisen werden, dass hierdurch nicht nur die allgemeine sowie psychosomatische Befindlichkeit und die Emotionsregulationsfähigkeit, sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit deutlich verbessert wird, worauf es "uns" ja (leider aufgrund unserer "Bildungsziele") vor allem ankommt.

LG,
e.
 
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