Trixi Maus
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- 23. Oktober 2005
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Ich will nochmal versuchen - auch für mich selber - zusammen zu fassen, welches Wissen ich persönlich benötige, um zu verstehen, was wirklich real ist. Denn das Wissen über das wirklich real Vorhandene ist die Voraussetzung dafür zu entscheiden, wo man persönlich in diesem Getriebe noch weiter mitarbeiten will. Wie gesagt: ein Versuch.
Grundsätzlich liegt die Ursache für Alles ja immer in der sogenannten Geschichte, und nicht in der Gegenwart. Die Gegenwart versucht immer nur zu regeln, wie sich die Geschichte bis heute entwickelt hat. Und hier, in diesem Thema, geht's dann um die Berufsgeschichte in der Pflege.
In der gesamten westlichen Zivilisation hat sich Pflege aus dem Ideal der christlichen Nächstenliebe heraus entwickelt. (Klosterpflege und so weiter, Hildegard von Bingen & Co.)
Mit dem Auftreten bürgerlicher Frauen (Florence Nighingale, Agnes Carll etc.) wurde Pflege zum sozialpflegerischen Beruf, wenngleich die ärztliche Assistenz und die Anweisung durch den Arzt durch manche Pflegenden als Berufs-Vordergrund empfunden wurde. Die Folgen sieht man in der Entwicklung von Berufsverbänden und in der Entwicklung der Pflegewissenschaft, die den Inhalt des Pflegeberufs erforschte und bis heute von anderen Wissenschaften, so auch der Medizin, abgrenzt und dies auch immer weiter tuen wird. Glücklicherweise ist die Pflegewissenschaft übrigens eine ganzheitliche Wissenschaft, eine der wenigen anerkannten.
Diese wissenschaftliche Entwicklung führte zum Belegen der Tatsache, daß durch pflegerische Handlungen Heilung geschieht. Nicht im medizinischen Sinne, sondern im pflegerischen Sinne Heilung durch Erhaltung und Förderung der Selbstständigkeit bei der Ausübung von Lebensaktivitäten. Um dies zu erkennen ist ein hohes Maß von medizinischem, psychologischem und soziologischem Wissen notwendig, weshalb Pflege sich von der sozialpflegerischen Idee verabschiedet hat und zum eigenständigen "medizinisch-pflegerischen Heilberuf" geworden ist.
Separat zu dieser Entwicklung des Pflegeberufs insgesamt muß man nun die Entwicklung des Altenpflegeberufes betrachten. Zunächst muß man wissen: die Idee, den Altenpflegeberuf zu entwickeln, ist am Reissbrett entstanden, als Menschen über Statistiken sassen und nach dem 2. Weltkrieg wieder einmal bemerkten: die Zukunft wird uns viele alte Menschen bringen. Anders als in anderen Gebieten der welt wird unsere Bevölkerung "immer älter", durchschnittlich. Ergo war die Idee, einen eigenen Beruf zu kreieren, logisch. Nur: wie schwierig das würde und was sich dort letztlich entwickeln würde, wusste man damals nicht, konnte es nicht wissen.
Schauen wir uns an, was sich daraus entwickelt hat, kommt einem das kalte Grausen: in den 80er Jahren deckten die Medien die Situation in deutschen (hierauf muß ich's begrenzen, aber es wird in Oberösterreich vermutlich nicht viel anders gewesen sein) Altenheimen auf: Menschen wurden isoliert in ihren Zimmern gehalten, lagen wund, bekamen zu wenig zu trinken und keine Ansprache, waren schon rein körperlich ungepflegt, hatten Infektionen an der Haut und im Mund. Und auch die ärztliche Versorgung ließ zu wünschen übrig, denn der Besuch im Altenheim war aufwändig. Also gab es mancherorten eine Art "Anstaltsarzt", der wie zu mittelalterlichen Zeiten "befahl", was auch pflegerisch zu geschehen hatte und der davon, was pflegerisch NOT-WENDIG ist, natürlich keine Ahnung haben konnte.
Was folgte ist die Entwicklung, die bis heute andauert: die Entwicklung einer eigenen Pflegetheorie (ganzheitlich-fördernde Prozeßpflege) per politischem Auftrag vergeben an eine Hochschule und die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in dem sonst für Regelungen kaum zugänglichen Gebiet der "Sozialpflege" im Altenheim. Die bis ins Jahr 2006 hinein getroffenen, grundsätzlichen gesetzlichen Verordnungen und Regelungen für die Altenpflegeausbildung wurden jedoch natürlich in der Praxis bisher kaum oder nur punktuell umgesetzt. Wer Altenpflege in Deutschland lernt, bekommt selten eine praktische Ausbildung, sondern wird eher noch in den Beruf eingearbeitet und das war's.
Auch daher soll Altenpflege zum akademischen Beruf werden. Es ist nicht einzusehen, weshalb an der Spitze des Pflegeberufs nicht Studierte sich um jeden einzelnen Pflegekunden bemühen sollten, wenn wir eine wirklich gute Versorgung der Bevölkerung erreichen möchten.
Und abschliessend möchte ich nochmal meine Meinung sagen und betonen, was mich persönlich am Meisten enttäuscht: die Entscheidung, daß auch die Altenpflege ein medizinisch-pflegerischer Heilberuf sei, wurde nicht vom Altenpflegeberuf selber getroffen. Bis heute nicht. Sondern es mußte - wie stets in Deutschland - das oberste Bundesgericht diese Entscheidung für den Altenpflegeberuf treffen. Ich sehe dies als ein Symptom der gesamten Unmündigkeit des Altenpflegeberufes und der meisten seiner Berufsmitglieder, die ich erlebe. Die "Sprachlosigkeit" dort im Beruf erwächst aus Unmündigkeit, meines Erachtens. Daher gibt's auch so viele soziale Probleme dort.
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IN dieser Entwicklung des Altenpflegeberufes nun steckt man als Individuum drin.
Es wäre gelogen zu sagen, daß nicht aktuelles pflegemedizinisches Wissen immer mehr in die Praxis einflösse. In vielen Projekten ist dies der Fall, in vielen Einrichtungen ist die Pflege ansprechend gestaltet, ebenso wie Unterkunft und soziale Betreuung. Jedoch sind dies wohl objektiv betrachtet abolut betrachtet dann doch zu wenige Einrichtungen. Und hinzu kommt, daß was punktuell gut ist, eben doch insgesamt ungeeignet für eine Bevölkerung sein kann. (so muß man vielleicht die Altenheim-Idee insgesamt betrachten, weshalb heute Wohngruppen üblich sind, in neugebauten Einrichtungen.)
Es wäre auch gelogen zu sagen, daß der Alltag auf einmal mit Regelungen durchspült würde und man nur noch schreiben müsste. Der Gesetzgeber öffnet jedem Pflegebetrieb die Perspektive so zu dokumentieren, daß die Pflege dadurch nicht behindert wird. Der Umfang der Dokumentation soll "angemessen" sein. Man darf da also zu anderen Berufen vergleichen: ein KFZ-Mechaniker notiert nach einer 2-stündigen Autoreparatur 4 Minuten. Da wir keine Autos behandeln, können wir sagen, daß wir wohl 8 Minuten hergeben müssen, wenn wir 120 Minuten arbeiten. Angenommen eine Schicht dauert 8 Stunden, so könnten wir uns 32 Minuten für die Dokumentation "leisten".
Gehen wir nun weiter davon aus, daß am Ende der Schicht das Geschehene spätestens zu dokumentieren ist (was so gefordert ist als "zeitnah"), dann können wir die 30 Minuten Übergabe erkennen, die am Schichtende stattfindet. In dieser Zeit soll das Team zusammen kommen, dokumentieren was nicht spontan dokumentiert wurde oder im Zimmer via Scan oder am PC-Terminal vor dem Zimmer dokumentiert wurde und soll das Wesentliche besprechen, was gewesen ist und planen, was in Zukunft geschehen soll.
Daß dies in einem Heilberuf so sein muß, ist wohl klar. Da kann man jetzt nörgeln solange man will. Und ansonsten muß man als Pflegeteam natürlich auch oft noch lernen, die Gespräche wirklich auf berufliche Inhalte hinzuführen und das Gelabere über Sonstiges in diesen Übergaben zu unterlassen. Dann gelingt das auch, ohne Professionalisierung gelingt es jedoch natürlich nicht.
Auch gibt es immer noch ambulante Pflegedienste, die ihren Mitarbeitern Fahrzeuge zum privaten Gebrauch zur Verfügung stellen. Man muß halt entscheiden: wo will ich arbeiten? Was will ich erleben?
Ich persönlich bin nicht in der Situation, mich irgendwo vorzustellen, um dort Arbeit zu finden. Aber: wenn ich heute so ein Gespräch zur Vorstellung meiner Person und meiner Kompetenz führen müsste, dann würde ich sagen:
- ich kann keine Fixierung anstelle einer ausreichenden Mobilisation des Menschen und einem Ansprechen seiner Sinne mehr ausführen,
- ich kann keinen Menschen mehr zu etwas aktivieren, das ihn überfordert, bloss weil das Dogma der Aktivierung des betagten Menschen besteht,
- ich kann dummes Geschwätz und Störungen in beruflichen Gesprächen nicht mehr ertragen, wenn mir etwas wichtig ist,
- ich kann die Prolls im Beruf nicht ertragen, die grob mit den Leuten umgehen, keinen Zugang zu sich selber und zu ihren Gefühlen haben und ebenso wenig zu den Gefühlen Anderer,
- ich kann Gewalt nicht mehr sehen, ohne hinzugehen und sie zu beenden egal wo ich sie erkenne (und ich erkenne sie beim einfachen Durchgehen durch ein Seniorenheim ohne auch nur ein Privatzimmer zu betreten heute binnen 5 Minuten wenigstens 10 mal, pflegewissenschaftlich fundiert),
- ich kann mein Klappe jedoch halten. Aber: mit einem Menschen muss ich drüber sprechen können. Und das müssen Sie sein, denn Sie sind dann mein Chef. (oder meine Chefin)
...... und dann weiß ich: die Leute werden mich kaum nehmen können. Denn ich bin ihnen fachlich wie menschlich haushoch über. Und sie haben das Selbstbewusstsein meist gar nicht, offen über ihr eigenes Dilemma, in dem sie stecken, reden zu können und es ohne Umschweife, wenn auch schrittweise, zu lösen.
JOU. Jetzt habe ich fertig. Mit dem Dilemma. Und seiner Beschreibung, für heute. An diesem Dilemma, das ich aufschrieb, hat man, meine ich, teilgenommen.
Ich wünsche EUCH ALLEN, die Ihr daran leidet, daß Ihr daran teilnehmt und teilgenommen habt,
HEILUNG !! DENN HEILUNG IST EUER BERUF, EURE BERUFUNG. Macht was draus. Gebt das nicht leichtfertig auf, auch wenn es im Moment sehr schwierig ist. Werdet notfalls noch professioneller. ;-)
lög,
Trixi Maus
Grundsätzlich liegt die Ursache für Alles ja immer in der sogenannten Geschichte, und nicht in der Gegenwart. Die Gegenwart versucht immer nur zu regeln, wie sich die Geschichte bis heute entwickelt hat. Und hier, in diesem Thema, geht's dann um die Berufsgeschichte in der Pflege.
In der gesamten westlichen Zivilisation hat sich Pflege aus dem Ideal der christlichen Nächstenliebe heraus entwickelt. (Klosterpflege und so weiter, Hildegard von Bingen & Co.)
Mit dem Auftreten bürgerlicher Frauen (Florence Nighingale, Agnes Carll etc.) wurde Pflege zum sozialpflegerischen Beruf, wenngleich die ärztliche Assistenz und die Anweisung durch den Arzt durch manche Pflegenden als Berufs-Vordergrund empfunden wurde. Die Folgen sieht man in der Entwicklung von Berufsverbänden und in der Entwicklung der Pflegewissenschaft, die den Inhalt des Pflegeberufs erforschte und bis heute von anderen Wissenschaften, so auch der Medizin, abgrenzt und dies auch immer weiter tuen wird. Glücklicherweise ist die Pflegewissenschaft übrigens eine ganzheitliche Wissenschaft, eine der wenigen anerkannten.
Diese wissenschaftliche Entwicklung führte zum Belegen der Tatsache, daß durch pflegerische Handlungen Heilung geschieht. Nicht im medizinischen Sinne, sondern im pflegerischen Sinne Heilung durch Erhaltung und Förderung der Selbstständigkeit bei der Ausübung von Lebensaktivitäten. Um dies zu erkennen ist ein hohes Maß von medizinischem, psychologischem und soziologischem Wissen notwendig, weshalb Pflege sich von der sozialpflegerischen Idee verabschiedet hat und zum eigenständigen "medizinisch-pflegerischen Heilberuf" geworden ist.
Separat zu dieser Entwicklung des Pflegeberufs insgesamt muß man nun die Entwicklung des Altenpflegeberufes betrachten. Zunächst muß man wissen: die Idee, den Altenpflegeberuf zu entwickeln, ist am Reissbrett entstanden, als Menschen über Statistiken sassen und nach dem 2. Weltkrieg wieder einmal bemerkten: die Zukunft wird uns viele alte Menschen bringen. Anders als in anderen Gebieten der welt wird unsere Bevölkerung "immer älter", durchschnittlich. Ergo war die Idee, einen eigenen Beruf zu kreieren, logisch. Nur: wie schwierig das würde und was sich dort letztlich entwickeln würde, wusste man damals nicht, konnte es nicht wissen.
Schauen wir uns an, was sich daraus entwickelt hat, kommt einem das kalte Grausen: in den 80er Jahren deckten die Medien die Situation in deutschen (hierauf muß ich's begrenzen, aber es wird in Oberösterreich vermutlich nicht viel anders gewesen sein) Altenheimen auf: Menschen wurden isoliert in ihren Zimmern gehalten, lagen wund, bekamen zu wenig zu trinken und keine Ansprache, waren schon rein körperlich ungepflegt, hatten Infektionen an der Haut und im Mund. Und auch die ärztliche Versorgung ließ zu wünschen übrig, denn der Besuch im Altenheim war aufwändig. Also gab es mancherorten eine Art "Anstaltsarzt", der wie zu mittelalterlichen Zeiten "befahl", was auch pflegerisch zu geschehen hatte und der davon, was pflegerisch NOT-WENDIG ist, natürlich keine Ahnung haben konnte.
Was folgte ist die Entwicklung, die bis heute andauert: die Entwicklung einer eigenen Pflegetheorie (ganzheitlich-fördernde Prozeßpflege) per politischem Auftrag vergeben an eine Hochschule und die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in dem sonst für Regelungen kaum zugänglichen Gebiet der "Sozialpflege" im Altenheim. Die bis ins Jahr 2006 hinein getroffenen, grundsätzlichen gesetzlichen Verordnungen und Regelungen für die Altenpflegeausbildung wurden jedoch natürlich in der Praxis bisher kaum oder nur punktuell umgesetzt. Wer Altenpflege in Deutschland lernt, bekommt selten eine praktische Ausbildung, sondern wird eher noch in den Beruf eingearbeitet und das war's.
Auch daher soll Altenpflege zum akademischen Beruf werden. Es ist nicht einzusehen, weshalb an der Spitze des Pflegeberufs nicht Studierte sich um jeden einzelnen Pflegekunden bemühen sollten, wenn wir eine wirklich gute Versorgung der Bevölkerung erreichen möchten.
Und abschliessend möchte ich nochmal meine Meinung sagen und betonen, was mich persönlich am Meisten enttäuscht: die Entscheidung, daß auch die Altenpflege ein medizinisch-pflegerischer Heilberuf sei, wurde nicht vom Altenpflegeberuf selber getroffen. Bis heute nicht. Sondern es mußte - wie stets in Deutschland - das oberste Bundesgericht diese Entscheidung für den Altenpflegeberuf treffen. Ich sehe dies als ein Symptom der gesamten Unmündigkeit des Altenpflegeberufes und der meisten seiner Berufsmitglieder, die ich erlebe. Die "Sprachlosigkeit" dort im Beruf erwächst aus Unmündigkeit, meines Erachtens. Daher gibt's auch so viele soziale Probleme dort.
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IN dieser Entwicklung des Altenpflegeberufes nun steckt man als Individuum drin.
Es wäre gelogen zu sagen, daß nicht aktuelles pflegemedizinisches Wissen immer mehr in die Praxis einflösse. In vielen Projekten ist dies der Fall, in vielen Einrichtungen ist die Pflege ansprechend gestaltet, ebenso wie Unterkunft und soziale Betreuung. Jedoch sind dies wohl objektiv betrachtet abolut betrachtet dann doch zu wenige Einrichtungen. Und hinzu kommt, daß was punktuell gut ist, eben doch insgesamt ungeeignet für eine Bevölkerung sein kann. (so muß man vielleicht die Altenheim-Idee insgesamt betrachten, weshalb heute Wohngruppen üblich sind, in neugebauten Einrichtungen.)
Es wäre auch gelogen zu sagen, daß der Alltag auf einmal mit Regelungen durchspült würde und man nur noch schreiben müsste. Der Gesetzgeber öffnet jedem Pflegebetrieb die Perspektive so zu dokumentieren, daß die Pflege dadurch nicht behindert wird. Der Umfang der Dokumentation soll "angemessen" sein. Man darf da also zu anderen Berufen vergleichen: ein KFZ-Mechaniker notiert nach einer 2-stündigen Autoreparatur 4 Minuten. Da wir keine Autos behandeln, können wir sagen, daß wir wohl 8 Minuten hergeben müssen, wenn wir 120 Minuten arbeiten. Angenommen eine Schicht dauert 8 Stunden, so könnten wir uns 32 Minuten für die Dokumentation "leisten".
Gehen wir nun weiter davon aus, daß am Ende der Schicht das Geschehene spätestens zu dokumentieren ist (was so gefordert ist als "zeitnah"), dann können wir die 30 Minuten Übergabe erkennen, die am Schichtende stattfindet. In dieser Zeit soll das Team zusammen kommen, dokumentieren was nicht spontan dokumentiert wurde oder im Zimmer via Scan oder am PC-Terminal vor dem Zimmer dokumentiert wurde und soll das Wesentliche besprechen, was gewesen ist und planen, was in Zukunft geschehen soll.
Daß dies in einem Heilberuf so sein muß, ist wohl klar. Da kann man jetzt nörgeln solange man will. Und ansonsten muß man als Pflegeteam natürlich auch oft noch lernen, die Gespräche wirklich auf berufliche Inhalte hinzuführen und das Gelabere über Sonstiges in diesen Übergaben zu unterlassen. Dann gelingt das auch, ohne Professionalisierung gelingt es jedoch natürlich nicht.
Auch gibt es immer noch ambulante Pflegedienste, die ihren Mitarbeitern Fahrzeuge zum privaten Gebrauch zur Verfügung stellen. Man muß halt entscheiden: wo will ich arbeiten? Was will ich erleben?
Ich persönlich bin nicht in der Situation, mich irgendwo vorzustellen, um dort Arbeit zu finden. Aber: wenn ich heute so ein Gespräch zur Vorstellung meiner Person und meiner Kompetenz führen müsste, dann würde ich sagen:
- ich kann keine Fixierung anstelle einer ausreichenden Mobilisation des Menschen und einem Ansprechen seiner Sinne mehr ausführen,
- ich kann keinen Menschen mehr zu etwas aktivieren, das ihn überfordert, bloss weil das Dogma der Aktivierung des betagten Menschen besteht,
- ich kann dummes Geschwätz und Störungen in beruflichen Gesprächen nicht mehr ertragen, wenn mir etwas wichtig ist,
- ich kann die Prolls im Beruf nicht ertragen, die grob mit den Leuten umgehen, keinen Zugang zu sich selber und zu ihren Gefühlen haben und ebenso wenig zu den Gefühlen Anderer,
- ich kann Gewalt nicht mehr sehen, ohne hinzugehen und sie zu beenden egal wo ich sie erkenne (und ich erkenne sie beim einfachen Durchgehen durch ein Seniorenheim ohne auch nur ein Privatzimmer zu betreten heute binnen 5 Minuten wenigstens 10 mal, pflegewissenschaftlich fundiert),
- ich kann mein Klappe jedoch halten. Aber: mit einem Menschen muss ich drüber sprechen können. Und das müssen Sie sein, denn Sie sind dann mein Chef. (oder meine Chefin)
...... und dann weiß ich: die Leute werden mich kaum nehmen können. Denn ich bin ihnen fachlich wie menschlich haushoch über. Und sie haben das Selbstbewusstsein meist gar nicht, offen über ihr eigenes Dilemma, in dem sie stecken, reden zu können und es ohne Umschweife, wenn auch schrittweise, zu lösen.
JOU. Jetzt habe ich fertig. Mit dem Dilemma. Und seiner Beschreibung, für heute. An diesem Dilemma, das ich aufschrieb, hat man, meine ich, teilgenommen.
Ich wünsche EUCH ALLEN, die Ihr daran leidet, daß Ihr daran teilnehmt und teilgenommen habt,
HEILUNG !! DENN HEILUNG IST EUER BERUF, EURE BERUFUNG. Macht was draus. Gebt das nicht leichtfertig auf, auch wenn es im Moment sehr schwierig ist. Werdet notfalls noch professioneller. ;-)
lög,
Trixi Maus