Bibel - sinnlich oder übersinnlich?

Es stellt sich die Grundsatzfrage, ob die Bibel sinnlich oder übersinnlich gedeutet werden muss.

Nur wenige Beispiele nenne ich hier, die für gewöhnlich sinnlich gedeutet werden; damit gemeint sind auch die materialistisch-irdische Interpretation und die typisch menschlicher Empfindungen.
Die Gegenfrage ist, ob sie nicht vielmehr übersinnlich in einem dem Irdischen Höheren zu sehen sind.

Zwei Kreuzesworte von den sieben sollen dazu genannt werden: Es wird vom Gekreuzigten gesagt: "Mich dürstet!"

Ein anderes Kreuzeswort ist: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

Hat der Gekreuzigte körperlich Durst? - Oder kann es übersinnlich gemeint sein? Wenn ja, wie kann es gedeutet werden?

Gleiches gilt für das andere genannte Kreuzeswort. Drückt sich darin der leidvoll ertragen zu müssende Schmerz des Gekreuzigten aus, der dann überdies auch noch von seinem geliebten und ihn beschützenden Gott verlassen wird? - Oder ist's übersinnlich? Wenn ja, wie kann es gemeint sein?

Die Grundsatzfrage soll sich nicht nur auf diese beiden Beispiele begrenzen.

Ist die Bibel sinnlich oder übersinnlich, wie verhalten sich einzelne Aussagen zum Ganzen in beiden Fällen: Erklärt das Einzelne das Ganze oder das Ganze das Einzelne?
"Mich dürstet!"
Ja, durch den grossen Blutverlust entstand ein enormer Durst - und das, so habe ich gelesen (ich glaube bei Therese von Konnersreuth) führte zum grössten Schmerz, den Jesus am Kreuz ertragen musste. Jeder Muskel und auch der Kopf schmerzen ganz enorm.


"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

Jesus war hellsichtig und hat immer auch die Geistwesen gesehen, die ihn tagaus tagein begleiteten - sowohl die Engel als auch Luzifer und seine Schergen.
Nun, der erste und weitaus schwierigere Teil der Erlösung war, dass Jesus Christus hier auf der Erde (damals noch uneingeschränkter Machtbereich Luzifers) Luzifer widerstehen konnte und nicht ein einziges Mal von Gott abfiel. Jesus wusste, dass er der Sohn Gottes war und dass sein Vater, Gott, ihn als ersten und einzigen direkt erschuf.

Am Kreuz, als Jesus durch die Geisselung und die Dornen dermassen geschwächt war, rechnete Luzifer mit guten Chancen auf Erfolg (dann wäre Christus für unabsehbar lange Zeit die Rückkehr zum Vater verwehrt gewewsen). Die lieblichen Gesichter seiner Engelsgeschwister erfüllten ihn immer wieder mit Kraft. Gott jedoch befahl den Engeln in den schwersten Stunden am Kreuz, sich zurückzuziehen, damit Luzifer später nicht von einem unfairen Kampf hätte berichten können.

Die dunklen Mächte haben Jesus so dermassen drangsaliert, verhöhnt und verspottet, verleugnet und gepeinigt, dass Jesus wirklich an seine Grenze kam und in seiner Not eben obigen Hilferuf tat. Gott selbst war in diesem Augenblick traurig, seinen Sohn dermassen leiden zu sehen - doch sie wussten beide, dass die Erlösung nur so zu vollbringen war.

Es war ja nur indirekt Gott, in Wahrheit haben ihn die Engel verlassen - aber Jesus wusste sehr wohl, dass dies auf Anordnung Gottes geschehen war.

lg
Syrius

 
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Du kannst Dich bei jedem Arzt erkundigen, ob grosser Blutverlust ggf Durst hervorruft.
Das habe ich auch gar nicht in Frage gestellt.

Und dann darfst Du Dich durchaus äussern, woraus Du einen Anspruch auf Wahrheit ableitest - bin gespannt.
Das ist eine gute Frage, aber die Antwort ist an diesem Punkt nicht so einfach in wenigen Worten zu geben, denn sie ist anspruchsvoll.

Zunächst einmal suche ich nicht einfach Wahrheit darin, weil jemand etwas geschrieben hat und ich es gelesen habe. Es kann aber sein, dass es mich anspricht und zwar nicht auf Grund einer Autorität des Autors, sondern auf Grund des Inhalts. Umgekehrt kann der Inhalt dazu führen, den Autor als Autorität anzuerkennen. Was einen Autor als Autorität in diesem Sinne ausmacht, hängt wieder mit dem Leser zusammen, was er sucht, sind’s Zerstreuungen und Ablenkungen oder sucht er einen Weg zur Wahrheit.
 
Das habe ich auch gar nicht in Frage gestellt.


Das ist eine gute Frage, aber die Antwort ist an diesem Punkt nicht so einfach in wenigen Worten zu geben, denn sie ist anspruchsvoll.

Zunächst einmal suche ich nicht einfach Wahrheit darin, weil jemand etwas geschrieben hat und ich es gelesen habe. Es kann aber sein, dass es mich anspricht und zwar nicht auf Grund einer Autorität des Autors, sondern auf Grund des Inhalts. Umgekehrt kann der Inhalt dazu führen, den Autor als Autorität anzuerkennen. Was einen Autor als Autorität in diesem Sinne ausmacht, hängt wieder mit dem Leser zusammen, was er sucht, sind’s Zerstreuungen und Ablenkungen oder sucht er einen Weg zur Wahrheit.
Ganz einfach: Jesus hatte am Kreuz schlicht und einfach fürchterlichen Durst, und das hat er zum Ausdruck gebracht. Aufgrund des Blutverlusts ist dies auch zu erklären.

Wahrheit, für mich natürlich, muss einfach, erklärbar und logisch sein. Es muss einen Sinn ergeben.
 
[QUOTE="Syrius, Jesus wusste, dass er der Sohn Gottes war und dass sein Vater, Gott, ihn als ersten und einzigen direkt erschuf.[/QUOTE]
 
hatte am Kreuz schlicht und einfach fürchterlichen Durst,
"Mich dürstet", aber wonach nur?

Aufgrund des Blutverlusts ist dies auch zu erklären.
Die Stillung des Dursts verlangt das Fließen des Blutes.

Wahrheit, für mich natürlich, muss einfach, erklärbar und logisch sein. Es muss einen Sinn ergeben.
Wahrheit selbst mag kurz sein, aber Kürze heißt nicht, dass es deshalb Wahrheit ist ...
Der Weg zur Wahrheit ist es, der durch Vorurteile verbaut ist. Deren Aufklärung ist das Lange, wie in Beitrag 14 nur begonnen.
 
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Gott jedoch befahl den Engeln in den schwersten Stunden am Kreuz, sich zurückzuziehen, damit Luzifer später nicht von einem unfairen Kampf hätte berichten können.
Oh mei, oh mei,
warst Du dabei?
der Luzi war im clinch mit Gott
ja so a Falott
Wenn es Jesus gab und wenn er am Kreuz gestorben ist, war das so grausam, dass es da keine Sinnlichkeit mehr gibt, das wäre im äußersten Maße pervers.
Wenn Du Sinnlichkeit suchst dann findest Du sie im hohen Lied und da ganz gewaltig. Der gute Salomon war kein Kostverächter.....
Bin scho wieder weg is ja ned das Meine , aber das hat mich jetzt gejuckt,

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