Atheistischer Und Theistischer Satanismus

MironR

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28. September 2020
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Hey!

Da ich darum gebeten wurde, hier nun mein Beitrag zum Thema Satanismus.
Wichtig vorab zu erwähnen ist, dass ich nicht auf alle Erscheinungsformen des Satanismus eingehen kann und es natürlich andere Meinungen und Glaubensvorstellungen in und zu ihm gibt.

Außerdem habe ich einen solchen Beitrag noch nie verfasst, verzeiht mir also, sollte er nicht so gelungen sein. :whistle::D

Ich selbst bezeichne mich seit einigen Jahren als atheistischen Satanisten. Hierbei handelt es sich weniger um eine Religion als vielmehr um eine Weltanschauung und Ethik, da wir niemanden anbeten und nicht an die biblischen Gestalten Gott und Satan glauben. Populär gemacht und wohl auch erschaffen hat ihn Anton Szandor LaVey in den 60er Jahren in dem er die Satanische Bibel schrieb.

Im atheistischen Satanismus steht der Mensch selbst an oberster Stelle, kein Schöpfergott hat ihn erschaffen. Warum dann Satanismus? Satan dient uns als wichtige Metapher für die Lebensgenüsse, die biblischen Sünden, welche richtig angewandt zu geistiger und körperlichem Wohlbefinden führen können und für Widerstand gegenüber den geistigen Schranken der Religionen. Ein Satanist möchte in erster Linie sich selbst verwirklichen, weswegen das eigene Ich einen hohen Stellenwert besitzt. Damit ist die weltliche Befriedigung genauso gemeint wie die geistige Entwicklung. Mehrung von Verstand und Wissen und das Hinterfragen von festgefahrenen Regeln und Geboten religiöser und gesellschaftlicher Natur werden hoch geschätzt.

Anders als viele vermuten opfern wir keine Tiere und misshandeln auch keine Kinder (wo ich nicht abstreiten will, dass manche theistische Sekten dies bereits taten). 2 unserer Gebote lauten sogar, Kindern und Tieren keinen Schaden zuzufügen. Tiere töten ist nur dann erlaubt, wenn es der Verteidigung oder Nahrungsaufnahme dient. Jeder der etwas anderes tut, ist vom Satanismus ausgeschlossen. Kinder werden aufgrund ihrer Offenheit und Unschuld als heilig betrachtet.

Einige glauben, nach dem Tod kommt garnichts und wieder andere beschäftigen sich mit verschiedenen Formen der Spiritualität, Magie und Okkultismus. Es liegt ganz am Einzelnen wobei auch in der Satanischen Bibel Anleitungen zur Magie und die kurze Erwähnung einer möglichen kosmischen Urkraft zu finden sind. Ein Zwang liegt jedoch nicht vor...

Gewalt gegen andere Menschen wird ebenfalls nur dann gestattet, wenn es der Verteidigung dient. Hier wird dazu aufgerufen, jeden von Beginn an so zu behandeln, wie man es sich selbst vom Anderen wünscht. Nur wenn man bedroht oder schlecht behandelt wird besteht das Recht auf Gegenangriff und Verteidigung.

Biblische Sünden werden im Großen und Ganzen als etwas Gutes angesehen, da sie zu körperlicher und geistiger Erfüllung führen. Um ein paar Beispiele zu nennen: die Auslebung der eigenen Sexualität und des Geschlechts (einschließlich Homo- und Transsexualität), das Praktizieren magischer Praktiken und die 7 Todsünden. Hierbei sollte aber auf ein gesundes Gleichgewicht geachtet werden. Zorn dient zur Selbsterhaltung ist evolutionsgegeben und richtig, gesunder Neid spornt eigene Erfolge an, Völlerei macht satt und schmeckt und wenn man zu viel aß, so ermuntert einen im Anschluss die Eitelkeit wieder mehr auf die eigene Linie zu achten. :D

Ich möchte diesen Beitrag nicht bis in die Endlosigkeit schreiben, somit ermutige ich jeden, der mehr wissen möchte einmal zu recherchieren oder die Satanische Bibel LaVeys durchzublättern. Gibts übrigens zum Anhören bei YouTube und Spotify, für alle Lesemuffel!


Eine andere Form des Satanismus, welche mit unserer atheistischen Variante relativ wenig am Hut hat ist der theologische Satanismus (Überbegriff für dutzende Erscheinungsformen). Hier wird zwar an Gott und die Bibel geglaubt jedoch aus verschiedenen Gründen die Anbetung Gottes abgelehnt und das eigene Heil in Satan gesehen. Ein Grund welchen ich oft gehört habe und den ich sehr gut nachvollziehen kann ist der, dass Gott in der Bibel an vielen Stellen zum Mord aufrief und auch selbst zum Mörder wurde, die Anbetung seiner Selbst allem anderen überordnet (so kommt laut Bibel ein lebensrettender Chirurg und liebender Vater in die Hölle wenn er nicht vor seinem Tod Gott und Jesus als Erlöser annimmt, Im Sterbebett Buße tuende Kinderschänder dagegen schon) und mit unter nicht vertretbare Dinge fordert, wohingegen Satan zwar als Widersacher genannt wird, jedoch an keiner Stelle etwas derart grausames verbrochen hat geschweige denn fordert. Hier wird also von vielen Satan als der verkannte Gute angesehen und Gott als nazistisches Schöpferwesen, welches keine Anbetung verdient.

Manche Kranke wiederum versuchen tatsächlich durch Satan in den Genuss böser Mächte zu kommen und sehen ihn als etwas anbetungswürdiges Böses. Dieser kleine Teil schafft es zwar leider oft durch diverse Gräueltaten in die Medien, ist aber nur eine extremistische Randerscheinung im breiten Spektrum des Satanismus.

So, ich hoffe ich konnte mit diesem viel zu lang gewordenen Text etwas dienlich sein und einige Vorurteile beseitigen bzw. neues Wissen bereitstellen. :)

Wenn ihr Fragen habt, bitte fragt und jeder ist eingeladen, auch etwas zu dem Thema hinzuzufügen, wenn ihr das möchtet und etwas zu erzählen habt.
Kennt ihr Satanisten oder seid gar selbst welche und welche Gedanken habt ihr zu dem Thema?

Bin auf eure Beiträge gespannt!

Lg,
Miron
 
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Hey :)

Deine Beschreibung des atheistischen Satanismus klingt echt interessant.
Ich hatte mich in meiner Jugend (ja, ist schon etwas her ^^) Mal über den Satanismus informiert und mein damaliger bester Freund war Satanist.
Als Kind ging ich zwar in die Kirche, aber irgendwann hab ich mich gefragt, wenn Gott doch so mächtig ist, warum gibt es soviel Leid auf der Welt?
In der Hinsicht halte ich mich an eine Textzeile von dem Lied "Kirche" von den Onkelz......"Wer keine Angst vorm Teufel hat, der braucht auch keinen Gott" :D
Aber von schwarz-weiß sehen halte ich eh nichts, eher von vielen Facetten von grau.

Bin gespannt was andere schreiben, weil ich denke dass hier doch einige an Gott glauben.....

LG Darky
 
Huhu, da hast du natürlich recht. Religion gibt auch vielen Menschen Hoffnung und Trost, demnach ist es nichts rein schlechtes.

Klare Unterteilungen in gut und böse sind generell meist fade, da es auch auf die Werte des Betrachters ankommt.

Allgemein natürlich ein provokantes Thema, Satanismus, darf es ja auch sein. :D
Bin gespannt, was sich hier für Meinungen einfinden.

Lg!
 
So, ich hoffe ich konnte mit diesem viel zu lang gewordenen Text etwas dienlich sein und einige Vorurteile beseitigen bzw. neues Wissen bereitstellen. :)

vielleicht hast du mit deinen 20 Jahren aber auch bloß ein zu nettes Bild vom Satanismus,
und an den vermeintlichen Vorurteilen, die du weichspülend wegredest, ist doch was dran.

mir kanns egal sein, weil ich mit Satanismus nix am Hut hab. für dich allerdings wird es von
Wichtigkeit sein, diese grundsätzliche Frage zu klären, weil du dich damit ja abgeben willst.
 
Wie gesagt, gibt es zahlreiche Formen des Satanismus und ich gehöre einer der friedlichen an. Respektiere natürlich jedermanns Meinung, bisher machte mich meine Entscheidung ihm beizuwohnen jedoch zu einer ziemlich zufriedenen und ausgeglichenen Person, weswegen sich vermutlich erstmal nichts an meiner Überzeugung ändert.

Wie kamst du denn zu deiner Meinung? Vielleicht hilft mir die Erklärung darin, dich etwas besser zu verstehen.

Lg
 
Du hast dir Mühe gemacht @MironR , und das finde ich grundsätzlich auch ganz nett, aber du wirst eines bei deiner Entwicklung lernen müssen, rechtfertige dich nicht.
Da sich dein Beitrag und auch die anderen mehr oder weniger danach anhören.
Wenn die anderen etwas über den philosophischen Satanismus nach LaVey wissen möchten, dann hättest du auch einfach einen Link setzen können bzw auf die Church of Satan verweisen können. Soll sich doch jeder selbst ein Bild machen.
Es sei denn du bist ein aktives Mitglied innerhalb einer Grotte beispielsweise.

Ja es gibt verschiedene Strömungen innerhalb des Satanismus. Allerdings ist es den meisten relativ egal was andere denken oder auch tun. Es geht im Endeffekt nur um dich alleine.

Satanismus wird immer negativ belegt sein. Das wird man auch nicht mit Rechtfertigung rein waschen. Und du kannst dir sicher vorstellen, dass in einer dualen Welt, der Satanismus immer das Böse sein wird. Sei es drum....
"Wir" missionieren nicht. Lass den anderen ihr Bild vom Kindermörder der auf allen möglichen Altären Jungfrauen und Tiere opfert um an deren Blut zu kommen. Du weißt doch das es nicht so ist und das man "seine" bzw diese Perversion nicht mit einer religiösen Überzeugung rechtfertigen kann.

Die Zugehörigkeit zur Herde ist im philosophischen Satanismus auch eine Sünde. Von denen es übrigens 9 gibt.

Ansonsten ist mir LaVey ein bisschen zu theatralisch, zumindest was das Ritualisieren betrifft.:barefoot:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Nifrediel
Erstmal danke für den Hinweis. (y)

Rechtfertigend sollte es sich nun wirklich nicht anhören. Mein Ziel war es, eine Zusammenfassung selbst mit eigenen Worten zu verfassen, finde ich schöner als bloß andere Texte zu kopieren. :D

Ansonsten gebe ich dir natürlich recht, man kann nicht davon ausgehen, dass Satanismus eines Tages gesellschaftlich in einem neutralen Licht stehen wird. Die Beschuldigungen und Klischees sind an manchen Stellen sogar viel zu amüsant dafür. Anderen die Gelegenheit zu geben, ihr Bild zu erweitern finde ich aber nicht verkehrt.

LaVey als Person ist mir an einigen Stellen auch ziemlich kontrovers, betrifft jedoch eher seine privaten Ansichten. Die Website hingegen find ich sehr gelungen!
 
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Ich selbst bezeichne mich seit einigen Jahren als atheistischen Satanisten. Hierbei handelt es sich weniger um eine Religion als vielmehr um eine Weltanschauung und Ethik, da wir niemanden anbeten und nicht an die biblischen Gestalten Gott und Satan glauben. Populär gemacht und wohl auch erschaffen hat ihn Anton Szandor LaVey in den 60er Jahren in dem er die Satanische Bibel schrieb.

Im atheistischen Satanismus steht der Mensch selbst an oberster Stelle, kein Schöpfergott hat ihn erschaffen. Warum dann Satanismus? Satan dient uns als wichtige Metapher für die Lebensgenüsse, die biblischen Sünden, welche richtig angewandt zu geistiger und körperlichem Wohlbefinden führen können und für Widerstand gegenüber den geistigen Schranken der Religionen. Ein Satanist möchte in erster Linie sich selbst verwirklichen, weswegen das eigene Ich einen hohen Stellenwert besitzt. Damit ist die weltliche Befriedigung genauso gemeint wie die geistige Entwicklung. Mehrung von Verstand und Wissen und das Hinterfragen von festgefahrenen Regeln und Geboten religiöser und gesellschaftlicher Natur werden hoch geschätzt.

Anders als viele vermuten opfern wir keine Tiere und misshandeln auch keine Kinder (wo ich nicht abstreiten will, dass manche theistische Sekten dies bereits taten). 2 unserer Gebote lauten sogar, Kindern und Tieren keinen Schaden zuzufügen. Tiere töten ist nur dann erlaubt, wenn es der Verteidigung oder Nahrungsaufnahme dient. Jeder der etwas anderes tut, ist vom Satanismus ausgeschlossen. Kinder werden aufgrund ihrer Offenheit und Unschuld als heilig betrachtet.

Einige glauben, nach dem Tod kommt garnichts und wieder andere beschäftigen sich mit verschiedenen Formen der Spiritualität, Magie und Okkultismus. Es liegt ganz am Einzelnen wobei auch in der Satanischen Bibel Anleitungen zur Magie und die kurze Erwähnung einer möglichen kosmischen Urkraft zu finden sind. Ein Zwang liegt jedoch nicht vor...

Gewalt gegen andere Menschen wird ebenfalls nur dann gestattet, wenn es der Verteidigung dient. Hier wird dazu aufgerufen, jeden von Beginn an so zu behandeln, wie man es sich selbst vom Anderen wünscht. Nur wenn man bedroht oder schlecht behandelt wird besteht das Recht auf Gegenangriff und Verteidigung.

Biblische Sünden werden im Großen und Ganzen als etwas Gutes angesehen, da sie zu körperlicher und geistiger Erfüllung führen. Um ein paar Beispiele zu nennen: die Auslebung der eigenen Sexualität und des Geschlechts (einschließlich Homo- und Transsexualität), das Praktizieren magischer Praktiken und die 7 Todsünden. Hierbei sollte aber auf ein gesundes Gleichgewicht geachtet werden. Zorn dient zur Selbsterhaltung ist evolutionsgegeben und richtig, gesunder Neid spornt eigene Erfolge an, Völlerei macht satt und schmeckt und wenn man zu viel aß, so ermuntert einen im Anschluss die Eitelkeit wieder mehr auf die eigene Linie zu achten. :D

Ich möchte diesen Beitrag nicht bis in die Endlosigkeit schreiben, somit ermutige ich jeden, der mehr wissen möchte einmal zu recherchieren oder die Satanische Bibel LaVeys durchzublättern. Gibts übrigens zum Anhören bei YouTube und Spotify, für alle Lesemuffel!


Eine andere Form des Satanismus, welche mit unserer atheistischen Variante relativ wenig am Hut hat ist der theologische Satanismus (Überbegriff für dutzende Erscheinungsformen). Hier wird zwar an Gott und die Bibel geglaubt jedoch aus verschiedenen Gründen die Anbetung Gottes abgelehnt und das eigene Heil in Satan gesehen. Ein Grund welchen ich oft gehört habe und den ich sehr gut nachvollziehen kann ist der, dass Gott in der Bibel an vielen Stellen zum Mord aufrief und auch selbst zum Mörder wurde, die Anbetung seiner Selbst allem anderen überordnet (so kommt laut Bibel ein lebensrettender Chirurg und liebender Vater in die Hölle wenn er nicht vor seinem Tod Gott und Jesus als Erlöser annimmt, Im Sterbebett Buße tuende Kinderschänder dagegen schon) und mit unter nicht vertretbare Dinge fordert, wohingegen Satan zwar als Widersacher genannt wird, jedoch an keiner Stelle etwas derart grausames verbrochen hat geschweige denn fordert. Hier wird also von vielen Satan als der verkannte Gute angesehen und Gott als nazistisches Schöpferwesen, welches keine Anbetung verdient.

Manche Kranke wiederum versuchen tatsächlich durch Satan in den Genuss böser Mächte zu kommen und sehen ihn als etwas anbetungswürdiges Böses. Dieser kleine Teil schafft es zwar leider oft durch diverse Gräueltaten in die Medien, ist aber nur eine extremistische Randerscheinung im breiten Spektrum des Satanismus.

So, ich hoffe ich konnte mit diesem viel zu lang gewordenen Text etwas dienlich sein und einige Vorurteile beseitigen bzw. neues Wissen bereitstellen. :)

Wenn ihr Fragen habt, bitte fragt und jeder ist eingeladen, auch etwas zu dem Thema hinzuzufügen, wenn ihr das möchtet und etwas zu erzählen habt.
Kennt ihr Satanisten oder seid gar selbst welche und welche Gedanken habt ihr zu dem Thema?

Bin auf eure Beiträge gespannt!

Lg,
Miron
Fast alle Menschen der westlichen Kultur sind genau so wie Du - aber Du hast dafür noch einen Namen gefunden - das ist zu loben.

Auf der Fahne fast aller steht: Geld, Macht und Vergnügen! Du bist in allerbester Gesellschaft! Sie alle dienen Satan - ohne es jedoch so zu formulieren - sie alle stellen das eigene ICH über alles, lügen und betrügen dass sich die Balken biegen und hinterlassen den Eindruck, das Leben sei die reinste Selbsbefriedigung.

ABER einige wenige haben nicht nur einen Verstand- sie benutzen ihn auch!

Leicht ist verstandesmässig herauszufinden, dass dies wohl kaum der Sinn des Lebens sein kann. Doch viele whren sich hartnäckig gegen Erkenntnisse, die allenfalls ja zu Anstrengungen führen könnten.

Bitter und schmerzhaft wird das Erwachen im Jenseits sein, wenn man sieht, was man hätte erreichen wollen und der Ertrag sich nur in faulen und verdorbenen Früchten darstellen lässt!

Aber wohlan! Die Güte Gottes lässt es zu und gibt jedem die Möglichkeit, die Übung zu wiederholen, und wieder, und wieder, und .........
 
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