Beziehungsproblem






@beatfreak ist, wie das Kind, in diese Situation rein gewachsen. Ferndiagnose schwierig. Ziehvater fast nie da. Mutter vielleicht zu lasch im Umgang. Daraus resultiert mangelnder Respekt gegenüber beiden.

Körperlich beim Kind alles in Ordnung? Ärztlich abgeklärt?
Wie sieht es mit der Ernährung aus? Viel Zucker dabei? Getränke, Fertigessen, Energiedrinks?

Wird über Emotionen gesprochen? Über Gefühle? Seid ihr alle Kritikfähig? Was sind die Stärken des Kindes? Können diese mehr herausgearbeitet werden?

Wann kommt es konkret zum Gnatsch?
Zu lasch im Umgang kann ich teilweise bestätigen, wenn ich meine Freundin drauf anspreche dann erzählt sie, wie ihr Sohn richtig liebevoll ist und es richtig schöne Tage mit ihm gibt. Wenn ich dann Problemfelder direkt anspreche wie Beleidigungen, seine mangelnde Bereitschaft auch mal im Haushalt mitzuhelfen dann verteitigt sie ihn stark und sagt mir Beispiele das es auch ab und zu klappt. Und das man diese Konflikte als Elternteil aushalten sollte und man für das Kind immer da sein sollte. Ich hatte in letzter Zeit stärkere Diskussionen das mir das Verhalten von ihrem Kind ständig verletzt und es so nicht weiter gehen kann. Sie sagt dann meistens das ich doch ein Erwachsener bin und ihr Sohn noch ein Kind, und ich das Verständniss haben sollte.
Körperlich ist mit dem Kind alles in Ordnung, es drinkt viel Wasser, keine Energiedrinks selten mal Süssigkeiten. In der Woche bekommt es Brot und Brötchen mit Aufschnitt, ab und zu Burger, chicken nuggets, Nudeln, Fertiggerichte vom Supermarkt. Zuviel Zucker kann ich verneinen.
Wenn wir über Emotionen sprechen kommt meistens das Thema Schule auf, das er dort frustriert ist, gemobbt wird und der Schulstoff zu schwierig ist. Wobei wir schon mehrmals bei der Schule waren und mit den Lehrern drüber gesprochen haben. Da wird dann aber meist die Mängel von dem Kind angesprochen, und nicht das Problem das die Lehrer das Mobbing verhindern können usw. Wir untertützen ihn bei den Hausaufgaben, der er sehr widerwillig macht. Ich habe mich auch schon dafür eingesetzt das er einen anderen Taxibusfahrer bekommt, da er dort auch oft gemobbt wurde ( Taxibus, mit mehreren Kindern, da die Schule weiter weg ist). Das hat geklappt und es ist dadurch wesentlich besser geworden, da der neue Taxifahrer besser auf die Kinder aufpasst. Er hat jetzt auch die Klasse gewechselt, weil er seinen Lehrer nicht mochte, jedoch sind der neuen Klasse ähnliche Probleme.
Das Kind spricht immer wieder an das ich zu wenig Zeit mit ihm verbringe. Das Problem hier ist das seine Sichtweise sehr einseitig ist. Ich erkläre ihm dann das ich auch arbeiten muss um Geld zu verdienen, das will er dann jedoch nicht hören. Meine Freundin hat einen Teilzeit job und kann so mehr Zeit mit ihm verbringen, vielleicht nimmt er das als Richtwert ? Ich frage ihn auch ständig was er denn mit mir machen will, da kommt dann meistens Nintendoswitch spielen oder zu Burger King fahren. Die beiden Dinge sind traurigeweise die einzigen Sachen die er machen will. Gesellschaftsspiele, Fahrradfahren, Ball spielen usw. habe ich schon alles ausprobiert, dennoch kann er sich nicht lange dafür begeistern. Freizeitaktivitäten für uns beide zu finden ist sehr schwierig, noch schwieriger für mich, meine Freundin und dem Kind. Daher gehe ich oft alleine mit meiner Freundin raus, aber mit einem kleinen Zeitfenster da er sonst zu lange alleine ist. Er ist dann mit seinen Handy am Werk und unterhält sich mit Freunden, die er zum Glück hat. Dennoch möchte er am liebsten, uns die ganze Zeit in der Wohnung haben, sonst fühlt er sich alleine.
Stärken des Kindes sind seine kontaktfreudigkeit, Dinge anzusprechen die ihn stören aber auch sein Mut mal was Neues auszuprobieren.
 
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Das Kind ist - laut @beatfreak - 12 Jahre alt und Pubertät ist die Phase, in der Kinder sich zu Erwachsene entwickeln.

ah, ok,
12 Jahre
(ich weiß schon was pupertät ist :sneaky:)

@beatfreak
ihr könnt das Kind dann doch zuhause lassen, wenn ihr einkaufen und spaziergen geht?
mit 12 ist es ein kleiner Erwachsener der sich grad zurechtfindet auf dieser welt mit anderen.
 
und wenn ich dann höre, das Kind ist in einer Sonderschule, dann hat das Kind und das Benehmen sicherlich auch einenn Namen,

ich zieh meine Frage nochmals runter,
welchen Namen trägt sein zustand?
oder habt ihr da noch nie nachgefragt?

Schule nicht mitkommen, Schwierigkeiten haben mit den lehrern,
nur auf einzelne Dinge sich konzentrieren und anderes ablehnen usw.
das kann alles auf ADHS und anderes hinweisen,

ansonsten wenn die Eltern sich uneins sind, wie kann dann das Kind rund laufen?
 
Zu lasch im Umgang kann ich teilweise bestätigen, wenn ich meine Freundin drauf anspreche dann erzählt sie wie ihr Sohn richtig liebevoll ist und es richtig schöne Tage gibt mit ihm gibt, kann.
Dein Engagement ist schon bewundernswert, nun verstehe ich eure Situation besser -
ich hatte sie vorhin etwas falsch eingeschätzt.

Die Kinder unserer Zeit, welche lieber vorm Videospiel und vorm Handy rumhängen sind sicher eine Herausforderung.
Ich verstehe deine Bedenken deswegen sehr gut.
Du stehst mit diesem Problem ganz sicher nicht alleine da!
Ja, nun überlasse ich das Feld wieder denjenigen Menschen hier im Forum,
die dir gute Tipps - wegen Erziehung und Verhalten - geben können!(y)
 
Das kommt mir irgendwie vor, dass "es" als unangenehmes Anhängsel empfunden wird.
Allein der Tatbestand, dass da immer vom "Kind" gesprochen wird
nicht von "unserem Jungen" oder "unserem Mädel"
erscheint mir als ihr euch nur als " Erzieher" ( wie z.B. in einem Waisenhaus) seht.
Das Kind spürt natürlich diese Zuordnung und agiert dementsprechend,
zumal es ja jetzt auch noch in die Pubertät kommt.
Auf diese Weise will das Kind wohl eure Aufmerksamkeit erregen.

Natürlich:
Es sind nicht alle Kinder Wunschkinder und geplant,
auch ist ein Kind, welches hervorragende Eigenschaften entwickelt, leichter anzunehmen.
Ich verstehe eure Schwierigkeiten, das Kind zu akzeptieren sowie es ist.
Ich verstehe auch eure Probleme......

Ich hoffe, dass du dich jetzt nicht auf die Zehen getreten fühlst
und mein Beitrag dir etwas verständlicher gemacht hat.

Ich wünsche euch alles Gute und Kraft euer Problem in Griff zu bekommen!(y)
Das Thema mit dem unangenehmen Anhängsel finde ich wichtig. Vielleicht kann ich da mehr ansetzen und ich bin dankbar das du es ansprichst. Meine Freundin hat nicht das Problem sie sieht sich als Mutter und handelt auch so. Ich fühle mich eher wie ein Erzieher, Aufpasser und handel wahrscheinlich auch so. Ich habe auch schon angeboten mich Vater zu nennen, doch dies will das Kind nicht wirklich. Teilweise hat es schon gemacht aber nur solange bis es was machen musste wie Haushalt, Hausaufgaben oder was anstrengend ist. Ich fühle mich ihren Sohn nicht so doll verbunden da er mich immer wieder ablehnt, er sagt dann auch öfters ich soll abhauen wenn ihm was nicht passt. Oder lehne ich es unbewusst ab und es reagiert nur darauf ? Was kann ich machen damit ich mich verbundener fühle wie ein Vater ?
Eine genaue Diagnose muss ich nochmal gucken, da wir auch schon bei mehreren Psychologen waren, aber es geht in Richtung adhs.
 
Das Thema mit dem unangenehmen Anhängsel finde ich wichtig.
Vielleicht und möglicherweise spielt auch eine gewisse ( unterschwellige) Eifersucht eine Rolle.
Das ist durchaus verständlich für mich - eine durchaus nicht so seltene und menschliche Reaktion von euch:
Jeder will Mutter für sich alleine haben.
Gar nicht einfach - eure Situation.
Vielleicht kannst du diesem Jungen übermitteln, dass du ihm nicht seine Mutter wegnehmen willst, sondern sein Leben bereichern willst und es gut mit ihm meinst.
Ein so junger Mensch - noch dazu mit Handikaps - kann dein Verhalten auch noch nicht reflektieren........
 
@beatfreak

Du sprichst ständig von "es" - das Kind - wie von einer Sache. Es hört sich fast wie ein "Fremdkörper"an, mit dem du zu tun hast. Das "Es" ist aber kein geschlechtsloses Wesen - er ist männlichen Geschlechts - wie du - er ist ein Junge, mit dem du seit 8 Jahren zu tun hast. Tag für Tag.


Und das man diese Konflikte als Elternteil aushalten sollte und man für das Kind immer da sein sollte.
Macht ihr doch auch - ihr seid immer noch da. Was aber nicht heisst - dass man alles hinnehmen muss und aushalten muss wie sich dieser Sohn deiner Freundin verhält - und sich grenzenlos alles rausnehmen darf. Wenn das die Mutter tut- tut sie ihrem Sohn keinen Gefallen und gibt ihm nicht fürs Leben mit- dass er sich auch sozial draussen - z.B. in der Schule integrieren kann.

Klar, dass da dann Probleme auftreten- die dann auch nicht enden werden - weil die Welt da draussen keine Rücksicht auf seinen Willen nimmt und nicht macht, was er will. Und das ist dann auch kein mobben- sondern normales Verhalten- von denen die nicht Mutter sind und mütterliche ich lasse alles durchgehen-Gefühle haben.

Ist ihr Sohn Autist ?

da er mich immer wieder ablehnt, er sagt dann auch öfters ich soll abhauen wenn ihm was nicht passt

Du hast eine eigene Wohnung - du kannst doch weg. Zieh dich doch mal für ein paar Tage raus und zurück. Schon mal probiert ?

Was ist mit eurer Beziehung - mit deiner Freundin und dir ? Muss der Sohn etwas kompensieren- was ihr Beide zwischen euch nicht geklärt bekommt- als Paar und Mann und Frau ?

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Zuletzt bearbeitet:
Eine genaue Diagnose muss ich nochmal gucken, da wir auch schon bei mehreren Psychologen waren, aber es geht in Richtung adhs.

das ist als Elternteil nicht leicht auszuhalten,
ich weiss das aus Erfahrung.

allein schon die schulischen Schwierigkeiten, die da auftreten, wie das erschwerte lernen und lernenwollen des kindes,
die verminderte Bereitschaft sich zu integrieren und Dinge zu machen die das Kind nicht mag,
und da ist es hilfreich in Hinsicht Schule allein schonmal die Diagnose zu haben.

Die dann berüksichtigung allein in der schule und für das spätere leben des kindes Wege findet.

Ich will nur mit sagen, deine Freundin macht es da schon richtig, zuallererst kommt die Liebe zu dem Kind,
und dann die erziehung, und die ist bei diesen Diagnosen echt schwierig,
da darf man sich drauf einstellen das so , aus unserer Sicht Kleinigkeiten wie mal ein Spaziergang , eine Höllentortur für so ein Kind darstellt.
Wie das rechtzeitige Anziehen am morgen, wie das aufräumen, das pünktlich sein, alles was Pflicht und das Soll anspricht.

und hier will ich darauf ansprechen das diese kinder alles machen wenn es ihnen Spass macht, und auch sehr genau und konzentriert dann dran bleiben können, aber die Auswahl ist bei Ihnen recht beschränkt, so das auf einiges verzichtet werden sollte.
 
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Hi beatreak,
Zum Beispiel wenn es darum geht sich frühs selbstständig anzuziehen, dann streikt der Junge ab und zu schon rum. Meine Freundin legt dann schon Anziehsachen bereit und fordert es immer wieder auf sich anzuziehen. Das Anziehen zögert das Kind dann solange raus, das es stressig wird um pünktlich den Schulbus zu erreichen. Teilweise zieht meine Freundin es dann die Klamotten an.
Ok, ja, verstehe was du meinst. In der Regel entstehen solche unguten Dynamiken und Konflikte immer dann, wenn man als Elternteil Lebensbereiche kontrollieren will, die das Kind schon längst selbst über haben könnte. Das Wesen von Kindern ist, dass sie wachsen und selbständig sein und werden wollen. Wenn ein oder beiden Elternteile nicht loslassen und das Kind nicht selbständig werden lassen, dann fühlt sich das für das Kind an, wie eine ständige Bevormundung. Und das ist natürlich ein sehr frustrierender Zustand. Mein Rat wäre also, dem Nachwuchs bestimmte Lebensbereiche ganz bewusst zu übertragen, damit es lernt, die Verantwortung dafür zu übernehmen.

Der springende Punkt ist aber, dass man dem Kind dafür auch etwas zutrauen muss. Man muss ihm das Vertrauen entgegenbringen, dass es diese Dinge auch tatsächlich bewältigen kann. DAS ist, was Kinder motiviert, auch unliebsame Dinge zu tun. Weil sie sich dadurch groß und ernstgenommen fühlen. Nichts hassen heranwachsende Kinder und Jugendliche so sehr, wie als Baby behandelt zu werden, über das ständig bestimmt wird. Das ist ja auch wirklich entwürdigend.

Ich kenne solche Konflikte von uns zu Hause gut. Aber ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass immer wenn eine Thematik belastend wurde, permanent nur noch darüber gestritten wurde, dann war es für mich als Mutter wieder Zeit, ein Stück weit loszulassen. Wir hatten das z.B. mit dem Thema Zähneputzen, da war mein Kind ca. 8 oder 9. Jeden Abend der selbe Frust, der selbe Kampf. Ich forderte täglich 100 mal auf, dass es endlich Zeit wäre zum Zähneputzen, aber nichts passierte -bis wir wieder gestritten haben und das Klima immer giftiger wurde. Ich hab dann irgendwann beschlossen, dass es mir reicht. Hab meinen Fortpflanz zu mir geholt und gesagt: "ich habe dir in deinem Leben mindestens 5000 Mal gesagt, dass du deine Zähneputzen musst. Ich denke, die Botschaft ist angekommen. Es sind deine Zähne, du willst nicht, dass sie verfaulen, und ich denke, du bist jetzt alt genug, dass du selbst darauf aufpasst. Ich vertraue dir, das du das kannst und tust. Ab jetzt bist du selbst dafür verantwortlich. Ich werde dich nie wieder daran erinnern, du bist dafür jetzt selbst zuständig." Und ich schwöre dir: so war es dann auch. Die Situation hat sich entspannt, mein Kind übernahm es selbst, ich musste nie wieder etwas sagen. Die Zähne werden jeden Abend mit vollkommener Selbstverständlichkeit geputzt.
Dieselbe Situation hatten wir mit Anziehen und fertigmachen für die Schule, fürs pünktlich sein, fürs Schlafengehen am Abend und später auch fürs Aufstehen am Morgen.

Seither mache ich das immer so. Immer, wenn sich Konflikte zwischen uns auftun, dann überleg ich mir: wo gängle ich zu viel? Wo mische ich mich in die Autonomie von X. ein, wo ich schon längst die Verantwortung übergeben sollte. Dann bespreche ich das, und meist gibt es dann bei meinem Kind große Erleichterung, weil da jemand ist, der erkennt, wo es hakt, und ihr Bedürfnis nach Autonomie erfüllt.

Kinder WOLLEN groß und selbständig werden. Aber wie gesagt, dafür muss man ihnen auch was zutrauen - und loslassen. Wenn sie spüren, dass man das tut, dann sind sie unglaublich lieb und kooperativ. :) Immer nur Kooperation und Mithelfen einfordern, ohne auch die Verantwortung zu übergeben, das funktioniert hingegen nicht und produziert verständlicher Weise Widerstand.
 
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