ADHS-Kind Thema "Mittelpunkt"

Zitat:Kurz gesagt Reize minimieren. Mit Sport oder Aktivität wirst ihn nicht müde bekommen.

Meiner Ansicht nach ist Fernsehen/Computer nicht deshalb schädlich weil eine Reizüberflutung stattfindet, sondern, weil der normale Bewegungsdrang minimiert wird. Wenn jemand als Kind nur noch sitzt, Computer, Fernsehen, Schule, dann ist es ja klar, dass die Energie irgendwie raus muss, und dann wird gezappelt, gezofft und geschrien. Es ist erst Recht für Kinder total unnatürlich nur still zu sitzen. Das hätte sogar mich vielleicht noch aus dem Konzept gebracht, aber ich hatte ja Spielsachen vor allem von der Oma, und hatte dadurch dann etwas Bewegung, war da nicht so anspruchsvoll.

Irgendwo sollte man doch eher annehmen, dass jemand der an Reizüberflutung leidet, versucht sich zurückzuziehen. Das ist eigentlich auch was ich gemacht habe. Ich bin da nämlich möglicherweise bis heute empfindlich. Ich habe mich dann vor ein Buch gesetzt, oder in die Wiese, und alles um mich herum ausgeschaltet als ich klein war, und der Computer ist auch recht entspannend.
 
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Zitat:Kurz gesagt Reize minimieren. Mit Sport oder Aktivität wirst ihn nicht müde bekommen.

Meiner Ansicht nach ist Fernsehen/Computer nicht deshalb schädlich weil eine Reizüberflutung stattfindet, sondern, weil der normale Bewegungsdrang minimiert wird. Wenn jemand als Kind nur noch sitzt, Computer, Fernsehen, Schule, dann ist es ja klar, dass die Energie irgendwie raus muss, und dann wird gezappelt, gezofft und geschrien. Es ist erst Recht für Kinder total unnatürlich nur still zu sitzen. Das hätte sogar mich vielleicht noch aus dem Konzept gebracht, aber ich hatte ja Spielsachen vor allem von der Oma, und hatte dadurch dann etwas Bewegung, war da nicht so anspruchsvoll.

Irgendwo sollte man doch eher annehmen, dass jemand der an Reizüberflutung leidet, versucht sich zurückzuziehen. Das ist eigentlich auch was ich gemacht habe. Ich bin da nämlich möglicherweise bis heute empfindlich. Ich habe mich dann vor ein Buch gesetzt, oder in die Wiese, und alles um mich herum ausgeschaltet als ich klein war, und der Computer ist auch recht entspannend.

Hatte gestern zufällig eine Vorlesung zu diesem Thema und da war das die hauptaussage der Vortragenden. Sie argumentierte es damit, dass in der heutigen Zeit alles schneller und bewegter wirdund das noch vor zehn jahren ganz anders war für die Kinder. Für ADHS Kinder wäre eben alles von sich aus schon schnell und Reiz intensiv und daher diese Steigerung noch extremer.
Zum Thema Sport und ADHS kann ich aus eigener Erfahrung sagen die Erhohlungsphase dieser Kinder ist so kurz das sie fast gar nicht stattfindet.
Aber ich weiß es gibt da verschiedenste Ansätze. Was ich persönlich generell ablehne sind Medikamente wie Ritalin und Concerta. Bin aber generell ein Gegner der Pharmaindustrie.
 
Zitat:Hatte gestern zufällig eine Vorlesung zu diesem Thema und da war das die hauptaussage der Vortragenden. Sie argumentierte es damit, dass in der heutigen Zeit alles schneller und bewegter wirdund das noch vor zehn jahren ganz anders war für die Kinder. Für ADHS Kinder wäre eben alles von sich aus schon schnell und Reiz intensiv und daher diese Steigerung noch extremer.


Ich weiß nicht. Richtig ist wahrscheinlich (ich weiß ja nicht wirklich wie es früher war), dass man heutzutage im Arbeitsleben flexibler sein muss, dass man immer wieder weiter lernen muss, dass man in der Schule mehr lernen muss, und nun (G8) auch in kürzerer Zeit. Allerdings bewegt man sich eben immer weniger, weil im Informationszeitalter nur noch Sitzen gefragt ist.
Selbst bei Hobbys (Fernsehen, Computer) sitzen die Kinder nur noch rum.
Denke ja auch dass das Fernsehprogramm auch für Kinder immer schlechter wird (es geht ja nur noch darum irgendwelche Tauschkarten abzusetzen:rolleyes:), aber chaotisch wirken die Computerwelten nur für jemanden, der sich da nicht auskennt. Meine Mutter hat teilweise noch nicht mal die simulierte Räumlichkeit im Computerspiel verstanden:D.
Ich kann gut am Computer entspannen (wobei ich auch nicht mehr die schnellsten Games spiele, man wird alt:tomate:).
Wie gesagt: ich fühlte mich eigentlich immer recht schnell reizüberflutet (auch in Bezug auf Menschen vor allem), und war kein AHDS-Kind.

Zitat:Zum Thema Sport und ADHS kann ich aus eigener Erfahrung sagen die Erhohlungsphase dieser Kinder ist so kurz das sie fast gar nicht stattfindet.
Aber ich weiß es gibt da verschiedenste Ansätze. Was ich persönlich generell ablehne sind Medikamente wie Ritalin und Concerta. Bin aber generell ein Gegner der Pharmaindustrie.


Ich finde es gefährlich, wenn man versucht Probleme mit Drogen (es ist nichts anderes) abzuschalten, ohne dass man sich mit den Ursachen beschäftigt. Das Problem wird immer noch da sein, bloss ist man dann betäubt. Medizin ist in vielen Fällen hilfreich (gegen Krankheitserreger z.B: ) aber man sollte nicht oder nur in absoluten Ausnahmefällen die Psyche von Menschen manipulieren. Dann stellt sich nicht mehr die Frage, warum etwas so ist, was für Probleme ein Mensch (hier Kind) hat, was unter Umständen schief läuft, sondern nur noch die Überlegung wie man ihn "funktionsfähig" machen kann.:rolleyes:

LG PsiSnake
 
Da ich beruflich mit diversen verhaltensauffälligen Kindern zu tun habe (auch ADHS), antworte ich dir mal:

Das Kind meines Freundes (Männlich, 7 Jahre) ist ein ADHS - Kind, zwar nicht getestet, doch ist es einfach die Realität...
Bitte abklären lassen und nicht selber Diagnose stellen! Nicht jede Verhaltensauffälligkeit ist gleich ADHS.

Das Kind lebt bei der Mutter, holen ihn jedoch so oft es geht ab, dabei empfinde ich es immer so, als ob das Kind hin und hergezogen wird. Die erste Stunde überschlägt sich das Mundwerk, wir kommen manchmal gar nicht zu Wort, wenn wir ihn nicht bremsen...
Was erzählt er denn dann so? In der ersten Stunde leidet er unter Trennungsschmerz, schlechtem Gewissen und und und. Ich finde diese Kompensation nicht auffällig.


Das selbe erleben wir auch, wenn wir zusammen Freunde oder Bekannte sehen oder treffen, wenn wir ihn nicht bremsen, dann kommen wir nicht zu Wort, er tut alles, damit ER ihm Mittelpunkt steht. Tatsächlich ist es so, das er bei uns, die Liebe und zuwendung bekommt, die er braucht, bei seiner Mutter leider nicht.
Wir können ihn 5 oder auch 10 mal sagen, "Bitte geh langsam, bitte rede leise und langsam", "hör bitte zu wenn wir was sagen"... es geht links rein, rechts raus...
Ist er denn nur in sozialen Situationen mit fremden Erwachsenen und anfangs bei euch so auffällig oder gibt es auch Probleme in der Schule - kann er sich bspw. nicht länger als 1 Minute konzentrieren/schlägt er seine Mitschüler/kann er nicht ruhig sitzen...


Wir haben den kleinen beim Kinderyoga angemeldet, damit er ein bischen zu sich findet... Ende vom Lied... Die Yogalehrerin erzählt die Regeln, schwup, eine Sekunde später ist es für den kleinen wie Schall und Rauch... Übungen werden nur Schwermütig mitgemacht, Dazwischenplappern ist wichtiger wie alles andere...
Vielleicht macht ihm yoga auch keinen Spaß - wie gesagt - kann er Arbeitsanweisungen der Lehrerin folgen/hat er Freunde... sowas ist ja auch wichtig.

Es wäre auch nicht schlimm, wenn es MAL vorkommt, er hat ja nun mal ADHS, doch bei fremden ist es gerade sehr ausgeprägt...

Sind wir alleine, zu hause, ist das kind wie ausgewechselt, da müssen wir manchmal genau hinhören, so leise spricht er...
Es gibt auch eine Diagnose, die heißt "sozial-emotionales Entwicklungsdefizit" und das wäre nach so einer Trennungssituation gar nicht so ungewöhnlich. Interessant wäre auch zu wissen, ob die Probleme erst nach der Trennung angefangen haben.

ADHS-Kinder können sich idR nicht so zurückhalten, dass man sie kaum hört...


Kann mir das jemand erklären?? Wer hat Tips, wie wir das besser hinbekommen??
Abchecken lassen und dann Ergotherapie oder ähnliches von der Kasse genehmigen lassen!


Bisher haben wir es (wenns mal gar nicht mehr ging) so gemacht, das er 5 Minunten ruhig sein musste, mit Stoppuhr, denn wir kommen nicht zu Wort, der der Erzählmeister erzählt und erzählt und erzählt... , haben es auch schon so gemacht, das wir ihm angedroht haben das wir ih nicht mehr mitnehmen können, wenn er nicht hört...
Holt euch professionelle Hilfe! Sprecht mit der Mutter - evt. auch vermittelt über einen Mediator oder so.

Es ist als wenn ein ständiges feuerwerk in seinem Körper ist, was einfach nicht zu Ende geht...

Ich denke, manchmal versteht man ihn gar nicht, weil er so leise ist? Dann geht ja das Feuerwerk zu Ende...
 
morgenröte;3143161 schrieb:
Kurz gesagt Reize minimieren. Mit Sport oder Aktivität wirst ihn nicht müde bekommen.

Woher willst du wissen, dass er an Reizüberflutung leidet? Bzw. mit Sport nicht müde zu kriegen ist?

Die Threadstellerin berichtet lediglich von einem stark erhöhten Erzählbedürfnis in Situationen, die den Kleinen wahrscheinlich überfordern.
 
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Aufmerksamkeits Defizit Hyperaktivitäts Störung

die symptombeschreibung enthält in gewissem maße auch die ursache

aufmerksamkeit könnte auch mit zuwendung oder gesunder interaktion ersetzt werden
bei dem syndrom muss nicht nur mit dem kind etwas "angestellt" werden, sondern ganz besonders mit der gesamten familie!!!
(soweit diese eine ist...)
 
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Tatsächlich ist es so, das er bei uns, die Liebe und zuwendung bekommt, die er braucht, bei seiner Mutter leider nicht.

Ups, das sehe ich jetzt erst. Da gibt es mehrere Gedanken, die sich mir aufdrängen:
1. Ist das wirklich so? Oder nimmt der Vater es so wahr?
2. Gibt es einen Kampf ums Kind zwischen den Eltern und jeder (zum. der Vater laut deiner Schilderung) stellt sich als der einzig Liebevolle da?
3. Wird diese Wahrnehmung auf das Kind projiziert?
4. Hat die Mutter gravierende Probleme, die zu dieser Äußerung veranlassen (bspw. Alkoholismus, psychische Erkankung)?
5. Gibt es generell "Krieg" zwischen den Eltern?


Egal, was davon zutrifft: Das ist eine emotionale Überforderung des Kindes.
 
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