Beziehungsproblem

Vielen Dank für eure tollen Tipps. Ich habe viel daraus entnommen. Zum Beispiel das Kinder mit adhs, etwas nur beschränkt machen können wo andere Kinder kein Problem mit haben. Ich werde mich auf das wenige konzentrieren was ihm Spass macht und immer wieder nachfragen was das Kind machen will. Gestern habe ich nochmals gesagt das ich für ihn da bin und gerne was mit ihm machen will, er hat sich wieder in sein Zimmer zurückgezogen, weil er gerade Nintendospiel verbot hat. Dann sagte er möchte verstecke spielen im dunkeln, das haben wir dann gemacht und es hat uns wieder näher gebracht. Auch wenn ich jetzt jeden Tag verstecke spiele mit ihm dann haben wir wenigstens eine gemeinsame Aktivität.
Das er selbst veranwortlich sich anziehen soll, zähne putzen mit unserer Unterstützung klappt nicht so gut. Er putzt sich dann einfach tagelang, wochenlang keine Zähne, bis wir ihn wieder dazu nötigen müssen, da sonst seine Gesundheit drunter leidet. Aber er auch schon von seinen klassenkameraden gemobbt wurde das er stinkt weil wir ihm die Körperhygiene überlassen habe, mit ständiger nachfrage das wir ihm dabei untertützen. Oder er zieht sich auch nicht selbstständig an, steht nicht selbstständig auf, das können wir nur bedingt ihn selbst überlassen, da er sonst nicht in die Schule geht. Wir hatten schon ein paar mal den Fall, das er sich nicht angezogen hat, wir dann schnellstmöglich ihn angezogen haben, er dann aber zu spät zum Bus kam und er so nicht in die Schule konnte.
Morgen geht dann wieder die Schule los, dann wirds wieder schwierig, ich werde dann nochmal in der Woche ein paar Beispiele nennen wo Probleme aufgetaucht sind.
 
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Er putzt sich dann einfach tagelang, wochenlang keine Zähne, bis wir ihn wieder dazu nötigen müssen, da sonst seine Gesundheit drunter leidet. Aber er auch schon von seinen klassenkameraden gemobbt wurde das er stinkt weil wir ihm die Körperhygiene überlassen habe,
Wenn das in der Schule häufiger auffällig wird- kann das der Mutter - nicht dir- als Vernachlässigung zum Nachteil des Kindeswohles zum Vorwurf gemacht werden. Besonders wenn dadurch auch Schwierigkeiten in der Klasse mit anderen Kindern entstehen.

Bei allem Verständnis für die Befindlichkeiten und Besonderheiten des Sohnes - sollte die Mutter hier wenigstens unnachgiebig und konsequent dran bleiben. Der Gesundheit des Jungen wegen und um ihn nicht weiter der Ausgrenzung bei anderen Kindern und dem Mobben auszusetzen.

Sie als die Mutter ist die Erziehungsberechtige, die zur Verantwortung gezogen werden kann. Und die sich Gedanken machen sollte. Nicht du.

Arbeitet die Mutter auch ?
 
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Das er selbst veranwortlich sich anziehen soll, zähne putzen mit unserer Unterstützung klappt nicht so gut. Er putzt sich dann einfach tagelang, wochenlang keine Zähne, bis wir ihn wieder dazu nötigen müssen, da sonst seine Gesundheit drunter leidet.
Ich meinte auch nicht, dass man ihn von einem Tag auf den anderen mit all diesen Dingen alleine lassen soll. Deshalb schaut man sich am besten eine Sache an, die einen persönlich am meisten belastet, und geht die dann an. Die Basis für einen neuen Schritt ist IMMER Kommunikation. Und natürlich: Authentizität. Wenn du bei deinem Kind irgendeine sinnlose Regel durchsetzen willst, an die du selbst nicht mal wirklich glaubst, aber glaubst, das müsste eben so sein, weil die Oma, oder deine beste Freundin, oder der Lehrer das sagen ... dann vergiss es. Das kann nicht funktionieren. Ein Kind muss einen selbst SPÜREN. Und man muss Kindern offen und ehrlich erklären, warum man so handelt, wie man handelt. Wenn man das nicht tut, wird dich das Kind so lange pisacken, bis du in die Luft gehst. Weil: Wut kann man nicht faken, das ist ein ganz ehrliches Gefühl. Dann bist du da und greifbar.
Du kannst hunderte Regeln aufstellen und auf deren Einhaltung pochen: wenn du nicht absolut dahinter stehst, weil das deine Wahrheit ist, wird der Krieg weitergehen. Aber warum tut ein Kind das? Ganz einfach: weil es sich Beziehung wünscht. Und zwar eine echte, authentische, um darin sich selbst zu erfahren.

Des Weiteren ist es so: wenn man von einem Kind/Jugendlichen Selbständigkeit haben will (und die sollte immer das Ziel sein), dann muss man erst mal das Vertrauen in ihn setzten, dass er das auch schaffen kann. Kinder spüren, wenn man ihnen nichts zutraut. Und das ist mitunter das verletzendste, was man einem Kind antun kann. So züchtet man sich ein ewiges Baby. Und das machen viele Leute, unbewusst natürlich. Und glauben noch, sie täten dem Kind was Gutes.
Ich gehe sogar so weit, dass ich sage, die Symptome, die das Kind zeigt, sind hausgemacht. "Kinder die Probleme machen, haben Probleme." Und die haben sie, weil die Umgebung, in der sie aufwachsen, bestimmten Herausforderungen in der Beziehung zum Kind nicht adäquat begegnet.

Was ich aus deinen Zeilen auch ganz stark herauslese, sind sehr rigide Vorstellungen in deinem Kopf, wie das Zusammenleben und die gemeinsamen Aktivitäten auszusehen hätten. Spazieren gehen = gut. Nintendo spielen= schlecht. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass das Zusammenleben wesentlich leichter wird, wenn man sich von solchen Vorgaben löst. Ja, die Gesellschaft, die Medien, Freunde, Verwandte, die es alles besser wissen, wie man mit seinem Kind umgehen sollte, können einem einen unsäglichen Druck machen. Aber der ist unglaublich schädlich, vor allem wenn man ihn weitergibt an die Kinder. Man muss sich da ein gewisses Selbstbewusstsein erarbeiten, um hinter den eigenen Werte auch stehen zu können, auch wenn die den gesellschaftlichen Vorgaben diametral entgegenstehen.
Was spricht dagegen, mit deinem Kind gemeinsam Nintendo zu spielen? Es lädt dich ein, in seine Welt zu kommen und mitzumachen. Aber du lehnst das aus einem (völlig hinrissigen, sorry) Prinzip ab. Videospiele sind aber nun mal ein Teil der heutigen Welt. Es gibt sogar Videospiel-Meisterschaften, wo sich die Leute battlen. Vielleicht kannst du dich ja mal drauf einlassen und ein Stück weit auf dein Kind zugehen.

Aus all dem ergibst sich ganz klar die zentrale Frage, die man sich immer stellen sollte, wenn man ein Kind beim aufwachsen begleitet: wo bin ICH? was ist MIR wichtig? was sind MEINE Werte? und wo laufe ich nur mit, weil ich noch nie in mich reingespürt habe, was für mich in Wahrheit wichtig ist? Und diese Werte muss man dann dem Kind gegenüber vertreten. DAS sind die einzigen Grenzen, die wirklich wichtig sind. Die ganz persönlichen. Aber nicht, um zu "erziehen", sondern um eben Beziehung zu ermöglichen. "Erziehung" ist dann eher ein Nebenprodukt, weil man kein Kind zu etwas bringen kann, was man nicht selbst lebt. Kinder lernen nämlich in erster Linie am Vorbild und machen einem alles nach.

Kinder sind unsere Arschengel, die uns zu uns selbst führen - die uns abverlangen, echt und authentisch zu sein. Je schlauer sie sind, desto heftiger fordern sie das ein. Wenn man das dauerhaft nicht ist, dann geht den Kindern irgendwann der Respekt für einen verloren. Und das ist ja auch kein Wunder, wenn man sich nicht mal selbst respektiert. ;)
 
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Wie aus deinen Worten @beatfreak mehrfach zu entnehmen war - arbeitet deine Partnerin - als seine Mutter gegen dich.

Sie ist die alleinige Verantwortliche und Erziehungsberechtigte. Und wenn sie weiterhin duldet - dass ihr Sohn dir gegenüber bei jeder Kleinigkeit, die ihm missfällt - sagen darf "hau ab" - hast du keinerlei Chance und äusserst schlechte Karten.

Das wird dann auch dauerhaft eure Beziehung nicht aushalten.

Denn das dich das wütend macht - was hier dein Thema war - ist ja auch verständlich. Und diese Wut spürt ihr Sohn natürlich auch. Und gleichzeitig auch deine Ohnmacht.
 
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Kinder mit besonderem Verhalten sind oft auch hochsensitiv (auch für ihre Umgebung) und haben auch oft eine besondere Begabung, wo sie sich dann- wenn diese nicht herausgefunden und gefördert wird - unterfordert fühlen können und dann vermehrt mit auffälligem Verhalten auf sich aufmerksam machen.

Ist in dieser Richtung seitens der Mutter schon mal etwas unternommen worden ?

Besteht noch eine Verbindung zum Kindesvater ?
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Vielen Dank für eure tollen Tipps. Ich habe viel daraus entnommen. Zum Beispiel das Kinder mit adhs, etwas nur beschränkt machen können wo andere Kinder kein Problem mit haben. Ich werde mich auf das wenige konzentrieren was ihm Spass macht und immer wieder nachfragen was das Kind machen will. Gestern habe ich nochmals gesagt das ich für ihn da bin und gerne was mit ihm machen will, er hat sich wieder in sein Zimmer zurückgezogen, weil er gerade Nintendospiel verbot hat. Dann sagte er möchte verstecke spielen im dunkeln, das haben wir dann gemacht und es hat uns wieder näher gebracht. Auch wenn ich jetzt jeden Tag verstecke spiele mit ihm dann haben wir wenigstens eine gemeinsame Aktivität.
Das er selbst veranwortlich sich anziehen soll, zähne putzen mit unserer Unterstützung klappt nicht so gut. Er putzt sich dann einfach tagelang, wochenlang keine Zähne, bis wir ihn wieder dazu nötigen müssen, da sonst seine Gesundheit drunter leidet. Aber er auch schon von seinen klassenkameraden gemobbt wurde das er stinkt weil wir ihm die Körperhygiene überlassen habe, mit ständiger nachfrage das wir ihm dabei untertützen. Oder er zieht sich auch nicht selbstständig an, steht nicht selbstständig auf, das können wir nur bedingt ihn selbst überlassen, da er sonst nicht in die Schule geht. Wir hatten schon ein paar mal den Fall, das er sich nicht angezogen hat, wir dann schnellstmöglich ihn angezogen haben, er dann aber zu spät zum Bus kam und er so nicht in die Schule konnte.
Morgen geht dann wieder die Schule los, dann wirds wieder schwierig, ich werde dann nochmal in der Woche ein paar Beispiele nennen wo Probleme aufgetaucht sind.

Sei mal stolz auf Dich, Du machst das wirklich hervorragend. Ein Kind mit solchen Problemen ist eine große Herausforderung, für den Buben selbst und für die Eltern. Da kann man manchmal nichts richtig machen, grad in der Pubertät nicht. Aber wenn sie vorbei ist, wird er wissen, was Du getan hast, daß Du da warst, daß Du ihn nicht fallen gelassen hast. Er weiß, daß Du ihn lieb hast, und er hat Dich auch lieb, aber jetzt geht da nur Stress, sein Gehirn ist durcheinander, er selbst leidet da am meisten. Und Mobbing in der Schule ist eine furchtbare Belastung, das weiß ich aus Erfahrung.
Aber Du bist da, auch wenn Du ihm auf die Nerven gehst, und das gibt ihm Halt, auch wenn ihm manchmal gar nichts recht ist. Die Reibung und den Streit mit Dir braucht er aber, daran lernt er, jede Beleidigung an Dich und Deine Abwehr dessen ist wichtig für ihn. In der Pubertät ist Streit eine wichtige Form der Liebe.

Vielleicht gibt es da, wo Du wohnst, oder im Internet Selbsthilfegruppen für Eltern von Kindern mit ADHS. Du und Deine Partnerin, ihr seid nicht alleine mit diesen Problemen, überall gibt es Menschen, die das auch erleben, die die gleichen Probleme haben. Mit denen zu reden und wirklich verstanden zu werden tut sehr gut. Schau mal danach. Vielleicht bekommt Ihr auch hilfreiche Tipps, wie Therapien oder so.
Viel Glück und Kraft Euch dreien! :)
 
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