Sobek
Sehr aktives Mitglied
Na ich denke, dass man diesen Weg geht, wenn man die Berufung in sich rufen hört und feststellt, dass man ein Talent dafür hat. Oder dass es einen dorthin zieht oder treibt.
Ich gehe jede Wette ein, daß es von solchen "Berufenen" haufenweise gibt - nur verstehe ich nicht, was daran so toll sein soll.
Es ist ein Sch...haufen an Arbeit, eine Menge Verantwortung und zudem noch nicht ungefährlich. Jeder, der was anderes behauptet, hat da schlicht keine Ahnung oder zu wenig Erfahrung.
Richtig, in traditionellem Kontext war das mit der Ausbildung so. Nur gab es pro Dorf kaum mehr als einen Schamanen auf einmal. Ein möglicher Kandidat wurde genau geprüft, die Geister hatten immer ein gewichtiges Wort mitzureden - und nicht die persönliche Neigung dazu. Die wenigsten haben sich darum gerissen.
Komischerweise ist in der Weichspülszene genau das Gegenteil der Fall ... - und die FSS, die laut eigener Aussage KEINE Schamanen in ihrer Fakultät besitzt, soll also Schamanen ausbilden? Das geht nicht. Denn das, was dort mitgeteilt wird, ist nur eine Grundlage, zudem eine nicht unbedingt vollständige und eine, die durch Harners Filter gelaufen ist - der alles in appetitliche Happen und Portionen verkleinert hat. Übrigens hat Harner dermaßen viel Kulturraub betrieben, daß es kein Wunder ist, daß das 3-JP inhaltlich so geheim gehalten wird ... - und auch die bekannten Seminarsinhalte sind wohl kaum "Kernschamanismus", sondern eher "Patchwork-Native-Indian" - da werden Lieder aus der Ghostdancebewegung gesungen (um Wovoka), Lakota-Orakel usw. vermarktet und als Kernschamanismus bezeichnet. Bei den Natives in USA ist es besser, nicht offen zu erwähnen, daß man bei der FSS was gelernt hat. Die reagieren da sehr empfindlich drauf.
Ich habe 1991-1993 dort regelmäßig Seminare besucht - allerdings eher deswegen, weil es sonst keine Möglichkeit gab, Gleichgesinnte zu treffen. Gelernt habe ich dort nach dem Basiskurs nicht mehr viel. Was ich heute betreibe besteht aus 20 Prozent FSS, 40 Prozent Geisterlehre und 40 Prozent Ergänzungen und Erweiterungen aus angeblich nicht-schamanischen Richtungen wie der klassischen Zeremonialmagie, den achso berüchtigten "afrokarbischen Besessenheitskulten" und westlichen Ansätzen, wie dem Remote Viewing.
Heute halte ich gerade mal den Basiskurs der FSS für ehrlich und brauchbar - wenn der nicht mit 40 Teilnehmern veranstaltet wird, sondern nur mit vielleicht 10 maximal.
P.S.: Es wird auch keine Zusammenarbeit der Tuviner mehr geben mit der FSS. Das weiß ich von tuvinischer Seite.