astrologie als "tatsache"?

Es kommt drauf an, ob man die Situation einschätzen kann, - dann führt einem vermutlich Fügung und Intuition auf den weiteren Deutungsweg.

Ich glaube, man kann es oft gar nicht so genau einschätzen, Stefan. Sichtbar sind ja oft nur äussere Ergebnisse, oder man erfährt sie gar nicht, die wahren langfristigen Wirkungen. Fügung und Intuition sollten eher am Anfang stehn. Und zwar nicht was die Wahrhaftigkeit der Deutung anbelangt sondern auch den Austausch mit dem Gegenüber. Das ist gar nicht getrennt zu sehen.

nobody´s perfect ... der Über-Anspruch versperrt eher,
Erfahrungen sind oft ein Sprung in´s kältre Wasser.

LG die lahme Brise :clown:
 
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Hallo enterprise!

Hmmm, vielleicht kann man es nicht genau einschätzen. Aber vielleicht spürt man auch irgendwie, wenn man ins Radix guckt, und die Person sieht , was da der Haken (Problem) ist...;
vieles könnte da vielleicht auch durch Synchronizität erkannt werden, so eine Intuition des Augenblicks, etwa, mir kommt ein Gedanke, wenn derjenige mir gegenübertritt, oder solche Dinge... das meine ich mit auch mit Fügung, neben der Fügung der Deutung an sich, wie sich ein Gespräch ergibt (aber sicher gibt es da auch die Notwendigkeit des Astrologen stets irgendwo hin zu kommen, sich nicht abdrängen lassen vom Klienten zu Nebenschauplätzen)...

LG
Stefan
 
Wenn der Mond das ganze Meer beeinflusst, dann können die Planeten auch die Menschen beeinflussen...

schön.


Oder nie gebraucht hat.

Brauchen hat etwas von Nutzen, von Krücke, von vorheriger Behinderung. Es ist ja auch ein Spiel, ein assoziatives, intuitives. So wie mit Card-Symbols gepokert werden kann, mit Wolken Gedanken auf die Reise geschickt werden, mit Wellen gesprochen wird. Bei mir war´s sicher eher das Geheimnis, das Siegel, das gelockt hat. Allem was so ausufert, war ich schon als Kind gegenüber sehr aufgeschlossen. Dieses Schubladenmässige, wenn es sich auswächst, stösst mich eher ab. Wenn es lebt, gewinnt es.

that´s kismet in a creative way - enterprise


Astologin sein ist maybe ehrenwert, im Sinne von Pflege seiner Mitlebensleut, kann aber auch hindern.
Wenn der Kummer und das Psychospiel überhand nimmt, reichts.
Leben ist flexibel bleiben und auch Freuen an diesem.
Überleben ist Kismet..von dem Kelch trinken und tanzen;-
Grüssles
Me
 
Hallo ihr Lieben,

Ich betreibe schon sehr lange die astrologische Psychologie des API als Lehrer und Berater. Für mich ist Astrologie einzigartig, es gibt keine andere Methode, um einen Menschen in seinen Anlagen, seine Fähigkeiten, aber auch mit seiner Problematik so stimmig erfassen zu können! Auch als Lehrer des API fühle ich mich trotzdem als ewig Hinzulernender, da das Thema so umfassend ist. Prognostik halte ich für determenistisch und einschränkend. Vielmehr geht es darum, einen Menschen sein Bild, seine Zeitqualität zu beschreiben, damit er sich darin erkennt und frei entscheiden kann!

Ohne Kenntnis eines Menschen kann man nur bedingte Aussagen machen, den Entwicklungsstufen gemäß. Es gibt einige grundsätzliche astrologische Methoden und Deutungschlüssel, welche ermöglichen, den roten Faden aufzuspüren und zu finden. Allerdings bedarf es meiner Erfahrung nach einer richtigen Schulung mit praktischer Anwendung, wie Supervisionen usw., sowie einer Grundbasis in Psychologie oder Psychosynthese - alleine ist es sehr schwierig!

Alles liebe!

Arnold
 
Leben ist flexibel bleiben und auch Freuen an diesem.
Überleben ist Kismet..von dem Kelch trinken und tanzen;-


:tanzen: Lust*Liebe*Lach toooo Zigeuner^^Eira :kuesse: on TOUR
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Aber vielleicht spürt man auch irgendwie, wenn man ins Radix guckt, und die Person sieht , was da der Haken (Problem) ist...;
vieles könnte da vielleicht auch durch Synchronizität erkannt werden, so eine Intuition des Augenblicks, etwa, mir kommt ein Gedanke, wenn derjenige mir gegenübertritt, oder solche Dinge... das meine ich mit auch mit Fügung, neben der Fügung der Deutung an sich, wie sich ein Gespräch ergibt

Jou, genau, Stefan :) ... schaut mer spontan auf Mundankonstellationen,
wenn 'was inner Luft hängt' hat´s auch häufig was!

wann begegnet mir was, wie, welche Frage kommt mir hoch, bei mir an ...
was empfinde ich, wenn mir wer begegnet, welche Resonanz, was schwingt mit,
welches Bild kommt dazu vielleicht in mir hoch, welche Ahnung ...,
ohne was zu forcieren, wenn ich selbst 'alle' bin, bin ich alle,
spontan bleibn, wenn da mal nix o. weniger kommt,
einfach fliessen lassen, wach, relaxt im Raum sein ...
oft der erste Gedanke, der Mut, dem nachzugehn.

:morgen: herzlich*morgen-grüsslis enterBBRISE
 
Hallo Stefan, :)

Das ist auch nicht leicht. Als ich anfing mit meinem Astrowissen rum zu schmeissen (oh ja) kann ich mich noch erinnern an eine klitzekleine Aussage von mir, worauf ich die Reaktion meines Freundes als Lerneffekt begriff.

Nun ja, das ist halt so eine Sache mit dem einerseits "Belehren" (so kommt es halt u.U. beim anderen an) und selbst auch was annehmen können. Ich denke mal, um das eine zu lernen ist es nötig, das andere zu erfahren. Und wie kann man besser lernen als durch die Reaktionen der Mitmenschen?

Ich wollte ihm sagen, er müsse eigentlich seine launische Natur in den Griff kriegen, um etwas mehr aus der Schritstellerei zu holen. Das hat er total in den falschen Hals gekriegt. Das habe ich ihm angemerkt und mir gemerkt, und seit dem erst mal niemanden im Freundeskreis etwas über sein Radix erzählt.

....und durch solche Reaktionen lernst Du besonders viel. Nämlich gerade darüber, dass nicht jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt seines Lebens gerade das hören möchte, was Du zu dem Zeitpunkt siehst. Egal ob Du richtig liegst oder nicht. Und je "unnatürlicher" eine Reaktion ausfällt, um so "richtig" bist Du gelegen und je mehr der andere sich wehrt und windet oder sich selbst belügt etc., um so genauer hast Du getroffen.

Das ist natürlich nicht schmeichelhaft, aber daraus lernst Du, dass Du "Feingefühl" hast und Du nur noch am "Wie" arbeiten musst.

Und das meinte ich damit, dass man manche Menschen eben da stehen lassen muss, wo sie stehen. Wenn sie sich bewegen wollen, dann kommt diese Zeit irgendwann. Du als Stefan, siehst das evtl. auch im Radix, in den Transiten etc., aber derjenige welche mag das eben nicht von "Dir" erfahren, sondern er braucht noch Zeit, er braucht noch Erlebnisse gleicher Art, er braucht den Wiederholungseffekt und meist begegnet der Mensch ja sowieso den einschneidenden Themen solange, bis er sie "sieht".

Man muss nur irgendwie lernen, mit der Frustration umzugehen, wenn Du etwas "siehst", es vermitteln möchtest, der andere aber mindestens noch 5 Jahre braucht, um zu erfassen, was in seinem Leben los ist. Dann ist es eben nicht Dein "Auftrag" ... in 5 Jahren trifft derjenige eben einen anderen, der ihm das Thema präsentiert. :)

Im Zuge dieser Frustration lernst Du aber für Dich selbst und das ist viel wertvoller!!! Und mit jedem Klick in Deinem Inneren verstehst Du den Menschen besser und besser und irgendwann stehst Du da, wo Du dieses "Fingerspitzengefühl" entwickelt hast und erspüren kannst wo ein anderer steht und es auch so anwenden kannst, dass es Dir selbst und anderen gut damit geht.

Liebe Grüße
Martina
 
hey martina,

Dazu fällt mir noch etwas ein: :)
Viele Astrologen betrachten und verwenden das Horoskop auch als Spiegel der Seele. Aber wir können nur das gespiegelt betrachten, was wir in der tiefe unserer Seele schon "wissen". Das was wir noch nicht "wissen", das können wir auch nicht gespiegelt bekommen. Wir erleben dann einfach und nach dieser Erfahrung geht diese günstigsten Falls in die tiefe unserer Seele ein und wenn wir wieder mit diesem Thema konfrontiert werden, dann können wir in der Tiefe der Seele unser Wissen abrufen und dann wird auch wieder der Spiegel wirksam.

Worauf ich hinaus möchte, Asterix ist: "richtig" ist zunächst mal gar nichts, das Beruhigende dabei: falsch auch nicht ;-)

wahrscheinlich habe ich einfach ein zu simples verständnis von persönlichkeit/ "seele", bin schließlich noch grün hinter den ohren:dontknow2.
zum größten teil verstehe ich, was du sagen möchtest - oder was ich denke, dass du sagen möchtest;). dass ich in meinem horoskop nur sehe, was mir irgendwo schon bewusst ist, ist verständlich. mein problem liegt in "fremdhoroskopen": wenn ich bei jemandem das gefühl habe, dass er bsp.weise eine neptun-betonung hat, und dann tatsächlich ein sonne-neptun-quadrat "vorliegt", denke ich mir, dass da ein objektiver kern vorhanden sein muss. aber es ist dennoch meine wahrnehmung, das ist schon richtig. ich kann mich mit diesem ganzen "kantianismus" - auf den es letztlich hinauslaufen dürfte - noch nicht so wirklich anfreunden:schmoll: .
werde da länger drüber nachdenken müssen:)
dank dir für deine anregungen!

lg
asterix
 
Hi!

Und je "unnatürlicher" eine Reaktion ausfällt, um so "richtig" bist Du gelegen und je mehr der andere sich wehrt und windet oder sich selbst belügt etc., um so genauer hast Du getroffen.

Momenterl -- diese Ebene der Esoterik-Zampanos geht mir nicht erst seit gestern auf den Nerv. Es kannn doch nicht angehen, dass jede ablehnende Reaktion als "Erfolg" verbucht wird. Es soll schon vorgekommen sein, dass Beauskunftete nicht gar so blöd sind, wie manche Beauskunfter meinen. Inzwischen geht mir die Hutschnur schon hoch, wenn ich das glücklicche Gesicht eines "Beraters" sehe, der gerade wieder ein Opfer zum Auszucken gebracht hat, ohne zu wissen, wodurch. Denn meist sind es nicht die Inhalte (denn auf der Sachebene zuckt man nicht aus), sondern die Verpackung, die Emotion hinter der Vermittlung. Ich z.B. zucke aus, wenn ich Bevormundung wittere. Das heißt, ich kann zwar mit dem guten Rat leben, aber die Bevormundung bringt mich auf 180. Das heißt nun nicht, dass der gute Rat nicht angekommen wäre, aber dass die Art der Vermittlung genau meine Saite getroffen hat. Witzig, dass die meisten der Esoteriker bisher nicht geschnallt haben, dass es die Bevormundung ist, die ich nicht vertrage. Die verbeißen sich dann richtig in den "Rat", so blöd der auch sein mag, sind der Meinung, sie hätten genau den richtigen Tipp gefunden und wollen mir ihren Erguss aufpropfen. Sinnlos, denn jede Energie kommt mit der selben Heftigkeit zurück. Sprich: je mehr der Berater "drückt", desto stärker reagiert der Beratete, und die Reaktion hat nichts mit der Sachebene, sondern immer nur mit der Emotionsebene zu tun.

Grundsätzlich sind Fragen ein brauchbarer Weg, kritischere Inhalte zu kommunizieren. Im aktuellen Beispiel (der launische Schriftsteller) muss man den nicht in die Enge treiben ("und wenn du deine Launen unter Kontrolle bekommst, wirst du mehr rausholen"), man kann ihn durch Fragen führen ("Hast du das Gefühl, dass deine Launen deine Schriftstellerei behindern?"). Dann kann er für sich entscheiden...

Gerade bei Künstlern ist eine gewisse Exzentrizität für den Schaffensprozess notwendig -- wenn man hier zu spießbürgerlichem Lebenswandel anregt, darf man sich nicht wundern, wenn die Reaktion heftig ausfällt: man sägt immerhin gerade am Potenzial, und selbst wenn das der Native nicht bewusst wahrnimmt, beim Sägen an der Lebensader springt die Intuition ganz selbstverständlich an...

Im Allgemeinen habe ich häufig den Eindruck, als ob sich (deutschsprachige) Esoteriker nur dann wohl fühlten, wenn sie einen maximalen Schmerz (=Ein-Druck) hinterlassen. In angelsächsischen Diskursen sieht das (meist) anders aus, da wird positiv formuliert, und da werden dem Nativen keine Aufgaben zur Bewältigung seiner Schwächen vor die Tür geknallt, sondern (möglichst) einfühlsam vermittelt, wie der Native seine Stärken verstärken kann -- im Sinne von: "es ist gut, wie du jetzt bist. Wenn du etwas für dich tun willst, mach dies und das. Deine Schwächen sind jenes, und probier' mal, ob's nicht besser geht, wenn du dies und jenes..."

Damit möchte ich auch zum Ausdruck bringen, dass ich es für notwendig halte, bei einer "Lesung" auch zu schauen, was ich dem Nativen überhaupt sagen kann, und wie. Wenn ein Thema auch erst in fünf Jahren ansteht, so kann ich es jetzt thematisieren und damit ein Bewusstsein wecken. Mein Credo lautet, dass wir alle zur maximalen Gelassenheit finden sollten, und wenn ich Sterne deute, dann versuche ich das rüberzubringen. Also keine Horrorszenarien, sondern sanfte Hinweise auf bevorstehende Engpässe, keine Euphorien, sondern Vorbereitung auf eine gute Zeit. Wobei mir auffällt, dass in deutschen Deutungen nur sehr selten gute Zeiten angekündigt werden -- meist wird der Blick auf unsägliche Probleme der dunkelsten Art geleitet und daran herumgemacht. Wenn man sich manche Deutung durchliest, muss man sich wundern, wie der Native es überhaupt geschafft hat, so lange ohne Hilfe eines Kundigen zu überleben...

Gerade bei der Radix-Deutung halte ich den Ansatz, angezeigte Schwächen "korrigieren" zu wollen, für vollkommen missglückte Allmachtsgefühle. Würde es gelingen, die Zeichen der Radix zu "beheben", so wäre die Astrologie bereits widerlegt -- was aber meines Wissens noch nicht passiert ist. Die Radix gilt in vollem Umfang, von der Wiege bis zur Bahre, und man kannn sich mit viel Aufwand dagegen stellen und jeden Tag Kreide fressen, um die Wolfsstimme zu glätten, oder man kann lernen, ein akzeptierter Wolf zu sein. Aber ab und an wird man doch ein Schäfchen fressen müssen, denn deswegen ist man Wolf geworden -- sonst hätte einen das Schicksal als Schäfchen auf diese Welt geschickt. Und auch dem Schäfchen wird es nicht helfen, ein Wolfsfell überzusteifen, um nicht gefressen zu werden.

Also hat man den, der sich beraten läßt, in aller Demut als eigenständiges Wesen zu begreifen, das von sich aus sein Bestes tut, um mit seinem Leben zu Recht zu kommen. Aber in keinem Fall kann die Heftigkeit der Abwehrreaktion zum Indikator für die Qualität und Tiefe der Einsicht des Beraters herangezogen werden. Das wäre so, als ob sich der Erfolg eines Arztes an den Schmerzensschreien seines Patienten messen ließe...
 
hi hi2u, :)

hihi, Esoterik-Zampano, so wurde ich noch nie genannt (da Du mich zitierst, fühl ich mich mal angesprochen *gg* )... öfter mal was Neues :clown:

ich schrieb:
Und je "unnatürlicher" eine Reaktion ausfällt, um so "richtig" bist Du gelegen und je mehr der andere sich wehrt und windet oder sich selbst belügt etc., um so genauer hast Du getroffen.

Du schreibst:
Momenterl -- diese Ebene der Esoterik-Zampanos geht mir nicht erst seit gestern auf den Nerv. Es kannn doch nicht angehen, dass jede ablehnende Reaktion als "Erfolg" verbucht wird........

zunächst mal die Frage: warum wehrst Du Dich so gegen diese Aussage und legst gleich los, kritisierst "deutschsprachige Esoteriker" .... und die Hutschnur geht Dir hoch etc. ;)

Ich kann Dir inhaltlich teils schon zustimmen und habe auch nichts gegen Deine Meinung einzuwenden. Nur frage ich mich, warum Du einen Satz aus dem Zusammenhang reißt, um Deine Salve abzulassen? Du hättest ja auch nachfragen oder diskutieren können? Aber akzeptiert, Du hast es so gemacht, wie Dir eben gestern zu Mute war. :)

Jedenfalls bezog sich das, was ich zu Stefan sagte auf Erfahrungen, die man macht, oder sogar gemacht haben sollte, um überhaupt erkennen zu lernen und daran zu glauben, dass man ein "Händchen" für die astrologische Beratung hat. Natürlich erfolgt sowas nicht absichtlich.

Es ist nie ein Erfolg, wenn man jemand verletzt oder ihn an einer Schwachstelle trifft. Der ein oder andere mag das als Erfolg empfinden ... da sag ich dann auch nur "igitt".

Liebe Grüße
Martina
 
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Momenterl -- diese Ebene der Esoterik-Zampanos geht mir nicht erst seit gestern auf den Nerv.
Das ist eine Information. Fein. Welches argumentative Gewicht verleiht Dein Nervenkostüm dieser Ebene?
Es soll schon vorgekommen sein, dass Beauskunftete nicht gar so blöd sind, wie manche Beauskunfter meinen.
Soll sogar bei scheinbaren Eso-Fuzzis vorkommen.
Witzig, dass die meisten der Esoteriker bisher nicht geschnallt haben, dass es die Bevormundung ist, die ich nicht vertrage.
Ja, ich finde es auch eigenartig, dass der Großteil der Welt sich keinen Deut drum schert, was ich für richtig oder falsch halte...
Sinnlos, denn jede Energie kommt mit der selben Heftigkeit zurück.
Das ist jetzt aber ein esoterischer Glaubenssatz, oder?

Ich will ja nicht nur blödeln... ich stimm Dir gern und aus vollem Herzen zu, dass beim "Bohren in wunden Punkten von Klienten" wohl auch beim Berater die Motive für solches Tun zu hinterfragen sind. Andererseits entdeckt mein Zahnarzt durch genau solches Hantieren die Ansatzpunkte, an denen er etwas zum Besseren wendet. Das "Zusammenzucken" beim Berühren einer kritischen Stelle ist zunächst nichts als ein Hinweis, wo's hakt. Wenn ich den Punkt gefunden habe, kann ich aufhören, ihn zu reizen, und mich mit dem Klienten auf Lösungswege begeben. Grundsätzlich halte ich das "Abtasten" eines Klienten für eine taugliche und auch respektvolle Methode, um mich an seiner Befindlichkeit zu orientieren und nicht an meinen Annahmen und Konstrukten, woran er leiden könnte.
Grundsätzlich sind Fragen ein brauchbarer Weg, kritischere Inhalte zu kommunizieren.
Jein. Grundsätzlich sind Fragen ein brauchbarer Weg, um einen Klienten zu unterstützen, sein eigenes Lösungspotenzial zu erschließen. Wenn ich etwas von mir zu ihm transportieren möchte, aus einem vertikalen Beratungsverständnis (von oben nach unten), dann ist die Fragerei einfach ein manipulativer Trick. Abgesehen davon frage ich mich (im Lichte Deiner obigen Trennung von Inhalten und Emotion), was kritische Inhalte eigentlich sind...
Gerade bei Künstlern ist eine gewisse Exzentrizität für den Schaffensprozess notwendig -- wenn man hier zu spießbürgerlichem Lebenswandel anregt, darf man sich nicht wundern, wenn die Reaktion heftig ausfällt
Ist das so? Oder ist auch das ein Glaubenssatz? Ich kenne etliche Künstler, und die leben sehr unterschiedlich, von exzentrisch bis geradezu klischeehaft bürgerlich... wenn ich da etwas Übergreifendes finden wollte, dann wohl in erster Linie die Subjektivität und Individualität der künstlerischen Prozesse zwischen Weltsicht und Ausdruck - eine bestimmte Lebensführung ist definitiv keine Voraussetzung für künstlerisches Schaffen.
In angelsächsischen Diskursen sieht das (meist) anders aus, da wird positiv formuliert...
Das machen unsere Politiker auch und sprechen von Nullwachstum oder Freisetzung etc. ... wird auch seine Gründe haben, dass solcher "Newspeak" gerade vom Angelsachsen George Orwell in "1984" kritisch beleuchtet wurde. Ich stimme aber zu: Generell ist der Ansatz zu pragmatischen Lösungen im amerikanischen Denken (doch, es gibt auch dort Denkende... ;-) sehr viel stärker ausgeprägt als in der problemfokussierten Tradition deutscher Geisteswelt. Sieht aber auch schon im Mediterranen anders aus (Camus, "Der Mensch in der Revolte" als Beispiel) und ist hierzulande nicht mehr fremd, wie zahlreiche neuere Entwicklungen im therapeutischen Bereich belegen, die keineswegs alle ihre Wurzeln jenseits des großen Teichs haben.
Mein Credo lautet, dass wir alle zur maximalen Gelassenheit finden sollten, und wenn ich Sterne deute, dann versuche ich das rüberzubringen.
Ein Credo, das "uns alle" zu etwas verpflichten möchte, hat eher etwas Fundamentalistisches, als dass es als persönliches Glaubensbekenntnis rüberkommt, hm?
Also keine Horrorszenarien, sondern sanfte Hinweise auf bevorstehende Engpässe, keine Euphorien, sondern Vorbereitung auf eine gute Zeit.
Und Du weißt, dass Engpässe bevorstehen, dass gute Zeiten kommen für den Nativen? Dagegen stelle ich mein Credo: Es geht mir darum, einen Suchenden und/oder Fragenden so zu unterstützen, dass er in seinen Optionen für Einstellungen und Handlungen größere Freiheitsräume ausschöpfen kann.
Würde es gelingen, die Zeichen der Radix zu "beheben", so wäre die Astrologie bereits widerlegt -- was aber meines Wissens noch nicht passiert ist.
Was zum größeren Teil auch daran liegt, dass es noch nicht gelungen ist, ein theoretisches Konzept von Astrologie zu entwerfen, das auf falsifizierbaren Sätzen beruht. Das spricht m.E. nicht gegen die Astrologie, sondern gegen eine Wissenschaftstheorie, für die die Götterdämmerung ja auch schon aus den eigenen Reihen eingeläutet wurde (von der Quantenphysik bis zu den div. Komplexitätswissenschaften).

Der Ansatz, dass jemand "die Zeichen der Radix beheben" wollte, ist mir völlig neu. Geht es nicht darum, das, was da als angelegt bezeichnet ist, zu leben? Und um die Auslotung der Spielräume, die da angeboten werden? Und... was unterscheidet Menschen von der genetischen Determiniertheit eines Wolfes? Graduelle Unterschiede oder prinzipielle?

Das wäre so, als ob sich der Erfolg eines Arztes an den Schmerzensschreien seines Patienten messen ließe...
Wenn der Schmerzensschrei am Ende steht, war's wohl nix. Wenn er am Anfang ertönt, ist er als Erfolgskriterium untauglich, als methodischer Schritt u.U. (und nicht zwangsläufig und nicht immer) aber sinnvoll und hilfreich.

@asterix: back to thread - ich empfinde den täglichen Zweifel als große Hilfe, nicht in selbstgefälligem Wiederkäuen zu ersticken. Und so ziemlich alles, was mir im Laufe der Zeit wertvoll geworden ist, habe ich durch anfängliche Skepsis und genaueres Hinschauen erworben. Merkur im Wassermann und Zwillings-Mond, u.a. ... :)

Alles Liebe,
Jake
 
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