Liebe Theresia!
Ein Rezept kann ich Dir leider nicht anbieten, aber ich kann Dir von meinen Erlebnissen erzählen.
Nach dem plötzlichen Tod meiner Mutter hatte ich das unbestimmte Gefühl, daß ich eine von ihr begonnene Arbeit fortsetzen soll.
Dieses vage Gefühl wurde z.B. durch einen Traum genährt, in welchem sie mir Gegenstände zeigte, die sie im Laufe ihres Lebens angesammelt hatte. An diese Objekte war sie gekommen, indem sie dasselbe Verhaltensmuster wie meine Oma = ihre Mutter anwandte. Zum Schluß wollte sie mir, ihrer Tochter, alles schenken; ich nahm an. Diesen Traum verstand ich spontan so, daß ich ihr geistiges Erbe antreten soll, so wie sie das ihrer Mutter angetreten hatte.
Bestätigt wurde diese Annahme durch die Lektüre der Autobiographie von C.G. Jung Erinnerungen, Träume, Gedanken, in der er folgende Hypothesen aufstellt:
Den Nachkommen fällt die Aufgabe zu, die von den Vorfahren offen gelassenen Fragen zu beantworten bzw. deren Werk fortzuführen oder zu vollenden. Solche Aufträge werden jeweils von einer Generation auf die nächste übertragen.
Besonders wichtig dabei ist in meinen Augen, daß die Nachfolgerin, obwohl sie in der Tradition steht, eine individuelle Lösung der ihr übertragenen Fragen- oder Aufgabenstellung findet.
Um welchen Auftrag es sich konkret handelt, kannst Du vermutlich nur herausfinden, indem Du das Leben Deiner Vorgängerin/Deines Vorgängers betrachtet. Was war ihr/ihm besonders wichtig? Was hast Du ggf. von ihr/ihm übernommen? An welchem Punkt ist sie/er nicht mehr weitergekommen? Möglicherweise erhältst Du auch Antworten in Deinen Träumen.
Liebe Grüße und alles Gute!
Ennoia