Um beim konkreten Beispiel zu bleiben:
Meine Schwester und ich gehen draußen spazieren. Ein Psychpath springt aus ner Einfahrt, sticht meine Schwester ab, ohne dass ich sie noch retten kann.
Ich binn dann wütend auf den Psychopath.
Warum sollte ich dann meine Schwester oder auch mich selbst als "schuldig" und "am falschen Ort" betrachten? - Gut, "schuld" vielleicht im Sinne von Karma, dass der Tod meiner Schwester irgendein Gleichgewicht hergestellt habe, aber ich vermute, das meintest Du weniger, oder?
Aus psychotherapeutischer Sicht schadet es eher, nach Schuldigen zu suchen, v.a. bei sich selbst.
Die Korrektur der eigenen Sichtweise kann zu neuen Erkenntnissen führen und auch befreien, da gebe ich Dir völlig recht. Für mich ist eine Korrektur in Richtung "wutlos" die "logischere" Variante, weil ich es so bereits mehrfach erfahren durfte

- Und ich glaube, da, im letzten Absatz, unterscheiden wir uns nicht unbedingt so sehr von unserer Ansicht, sofern Du es so meintest, dass man seine Emotionen reflektieren sollte.