weshalb er auch der Sohn ist und nicht der Vater
Liebe Fee! Hier muss ich vorweg sagen, dass ich ganz ganz fest an die geschichtliche Wahrheit von Jesus Christus glaube. Und ich glaube auch vorrangig an jenes: "Ich und der Vater sind eins."
Doch diese biblische Grundlage ist für sich gesehen mehr als dürftig, wie auch das, was der "Sohn" eigentlich ist, was der Hl.Geist ist und was Gott überhaupt ist.
Das massenhafte Nachreden, das Anführen und das Hinweisen biblischer Stellen und Aussagen macht die Sache keineswegs durchsichtiger.
Das heißt, ich bemühte mich ganz ohne biblische Beeinflussung zu meinem besonderen Verständnis zu kommen. Ähnlich wie bei der erwähnten Sympathie und Liebe: Nicht weil es in der Bibel oder sonst wo steht mag ich liebevoll sein, sondern als eigene, freie Schöpfung - aus mir heraus.
Und beim Verständnis von Gott, bzw. "Vater", "Sohn", "Hl.Geist" habe ich auch genau bei mir selber angesetzt.
Ich weiß und sehe, dass ich eine kompakte Person bin, die nicht nur handelt, sondern genau von drei kompetenten Ebenen in mir selber für das Gestalten meines Lebens geleitet werde.
Diese drei Ebenen sind Bereiche, Sphären und Teile, die unterscheiden sich in mir deutlich, weil sie verschieden arbeiten und wirken, aber sie kommen nie und nimmer getrennt vor. Sie durchdringen einander, reden mit einander, beraten sich und bestimmen sich, weil jede dieser drei Sphären in mir ihre besodere Fähigkeit, Eigenart und Schwingung besitzt. Und zwar sind das meine Sphären Liebe, Vernunft, Wollen bzw. Handeln.
Die Ebene Liebe ist der Vater all meiner Motive. Die Liebe als mein Urgrund bestimmt, was ich gern habe. Z.B. das Spazieren. Als Ebene und Sphäre ist dieser bestimmende Zug an vordester Stelle deutlich in mir vorhanden. Der Vater ist verantwortlich dafür, dass etwas geschieht, dass etwas hervor gebracht werden soll.
Meine zweite Ebene, meine Vernunft berät und verhandelt mit meiner Liebe, welche Richtung mein Spaziergang einschlagen wird, wohin es gehen soll. Wobei es so ist, dass sich meine Vernunft mit der Liebe abstimmt und verschiedene Argumente anführt. Es könnte sogar sein, dass meine Vernunft und Überlegung den ersten Impuls zu einem bestimmten Ziel überstimmt. Dann liefert die Liebe nur mehr die Kraft fürs Gehen.
Und nicht zuletzt wird mein Spaziergang davon bestimmt, wie schnell ich wandere - ob gemütlich oder schnell, damit ich weit komme. Das ist der Wille der Ausführung, der Geist bei der Sache. Der Geist leitet mich beim Tun.
Das heißt, all das ist in mir, in einer geschlossen, einzelnen Person.
Und nun ist es wesentlich: in Gott ist das Zentrum, der innerste Kern auch menschlich. Es ist der so genannte Ur-Mensch, nach dem wir abbildlich gestaltet sind. Der Ur-Mensch war vor seinem Erdengang Christus nur als formlose Energie vorhanden, mit Christus ist das Zentrum Gottes eine geschlossene Gestalt geworden.
Wenn der einzelne Mensch will, kann er formlos zu Gott beten, wenn er will, kann er die einzelnen Sphären anrufen.