Nein. Wer untreu wird, liebt nicht mehr.
Das halte ich für ziemlich pauschalierenden Quatsch.
Du gehst allein von Deiner Definition von Liebe aus und kannst Dir nicht mal ansatzweise vorstellen, dass es für andere Menschen auch anderes funktioniert.
Liebe ist meines Erachtens z.B. nichts gegenstandslos Eigenständiges, das ohne lebende Individuen existiert.
Es ist in meinen Augen viel mehr ein tiefes Gefühl, das sich zwischen Individuen entwickeln kann (und darf keinesfalls mit Verliebtheit verwechselt werden).
Das kann (dauerhafte) sexuelle Treue includieren, oder eben auch nicht.
Ich sehe das eher wie
@flimm , in einer Partnerschaft ist vieles Vereinbarungssache, einige Spielregeln ergeben sich aus den jeweiligen Verhaltensmustern der Partner und an manchen muss kontinuierlich gearbeitet werden...
Mich wundert bei dieser Diskussion überhaupt diese Fixierung auf Treue in sexueller Hinsicht.
Ein Partner / eine Partnerin die zu Trinken beginnt, Geld verzockt, sich respektlos od. abwertend gegenüber dem /der Partnerin verhält, seine Fürsorgepflichten gröblich vernachlässigt..., halte ich z.B. für wesentlich untreuer und problematischer - was soll ich z.B. mit einem Säufer oder Spieler, selbst wenn er nicht fremdgeht und mir täglich schwört, dass er mich liebt???
Ich denke, dieses Beharren auf sexuelle Treue beruht auch auf der Verletzung, ggf. für seinen Partner, seine Partnerin nicht mehr sexuell anziehend oder nicht der einzige zu sein, der diese Anziehung ausübt. Auch die unterschiedlichen tatsächlichen, oder auf Seiten der betroffenen Partner vermuteten Motive für einen Seitensprung, machen für viele einen Unterschied im Verletzungspotential.
Ein Partner /eine Partnerin hat aus meiner Sicht kein Anrecht auf sexuelle Exclusivrechte per se, aber sie haben Anspruch auf Respekt, Zuneigung und Wertschätzung und darauf, dass sie ihr Partner /ihre Partnerin nicht absichtlich verletzt (was in den meisten Fällen eben sexuelle Treue impliziert).
Ob das tatsächlich dauerhafte sexuelle Treue beinhaltet (sowohl ob man selber Treu ist, als auch, ob und wie sehr einen ggf. sexuelle Untreue eines Partners treffen), ergibt sich m.E. aus den individuellen Bedürfnissen.
Und die ändern sich ja auch mal mit der Zeit.