Eine Geschichte des Jahres 2015
Es war einmal auf dem Planeten Goji. Mutter Goji war in einem Wandlungsprozeß und mit ihr die alle Lebewesen. Auch Männer und Frauen. Die Frauen wurden immernoch immernoch überall gleichbehandelt, nämlich schlecht bis unaussprechlich. In einem der aktivsten und reichsten Länder dieses lieblichen Planeten Goji, Gormany wurden die Frauen wie überall unterdrückt, nur subtiler und vielen der Frauen in Gormany ging es viel zu gut, als dass sie sich wirklich Gedanken machten, ihre eigene Lage zu verbessern. Stattdessen jammerten sie, wie schlecht es die anderen Frauen auf Goji hätten und das ärgerte eine Frau so sehr, dass sie sich besann auf die Stärke der Frauen und aller Frauen und so begann sie zu planen ... sie bezog die muselanischen Frauen mit ein, die so wundervoll Computer programmieren konnten und die rossianischen Frauen und alle Frauen der Welt beteiligten sich an einer wirklichen Revolution in Gormany. In Gormany hatte es noch nie eine Revolution gegeben, weder von den Männern, noch von den Frauen, die meisten dort waren satt und feist und faul - obwohl sie sich als fleissig ansahen - aber, alle ihre Nachbarn arbeiteten härter und länger und für weniger Geld - aber darum geht es ja gar nicht. Die Frau, ich nenne sie mal FruHipp, begann also zu organisieren und so kam es, dass Goji am 8.März 2015 etwas erlebte, was den Planeten völlig veränderte.
Alles war von langer Hand geplant und Frauen lernten sich auf allen Kontinenten dieses Planeten besser kennen, sie unterstützten einander wirklich und sie lernten dies zu tun, in dieser Vorbereitung. Die Frauen taten dies in aller erster Linie aus Liebe zu sich selbst, aber und auch weil sie die Männer liebten - nein, sie liebten nicht, was die Männer ihnen antaten, das nicht, nicht die Tat, sie liebten Männer, nicht was sie tun. Und da sie wussten, dass sie ohne Männer nicht sein wollten und konnten, dachten sie in immer größeren Gruppen darüber nach, was sie tun konnten, ohne sich selbst und den Männern wirklich zu schaden, aber auch und etwas so wirkungsvolles zu tun, dass alle Männer, jedenfalls fast alle Männer sehr schnell kapieren würden, worum es geht.
Nun kamen also die Tage näher und einige Tage im Voraus wurden unter allerlei gut geplanten Aktionen alle kranken und alten Frauen aus Kessen, ein zentrales Bundesland in Gormany, evakuiert in andere Krankenhäuser, auf Reisen geschickt und zu Verwandten und so war Kessen also frei von alten und kranken Frauen und kein Mann bemerkte etwas. Alle waren froh, denn es gab ja weniger zu arbeiten dadurch. Sehr viele Kinder die in die Schule gingen, waren zu dieser Zeit auf Studienfahrten und Reisen und manche hatten Ferien und waren auch bereits ausserhalb von Kessen. Am 8. März 2015 flogen auch keine Flugzeuge nach Kessen, das einen der größten Flughäfen des Kontinents hatte, denn die muselanischen Frauen, besonders aus Iruaq und Persennien hatten, hackender weise, alle Flüge umgeleitet, weit genug weg von Gallifort, der Stadt mit dem Flughafen in Kessen. Es waren an allen Arbeitsplätzen dieses Sonntages auch keine Frauen erschienen, so konnten von Gallifort auch keine Flüge starten.
Die Frauen, die Kinder hatten, die noch in Kessen waren schickten diese, sofern sie alte genug waren, am Samstagabend zum spielen zu Nachbarn und Verwandten - in Wirklichkeit wurden sie von Frauen aus anderen Bundesländern abgeholt und ausser Landes gebracht. Frauen mit Babys und Kleinstkindern gingen zu ihren Freundinnen und sagten, sie blieben vielleicht über Nacht, er, der Mann solle es geniessen, wie ruhig es sei. Und gingen. So waren kurz vor Mitternacht dieses 8.März nur noch Frauen im Land und Männer, die einen seltsam ruhigen Abend genossen. Kurz vor Mitternach sagten die restlichen Frauen in Kessen ihren Männern, dass sie alleine spazieren gehen würden, sie wollten die Nacht geniessen. Gingen und setzten sich in ihre Autos oder die Autos ihrer Männer und verliessen Kessen.
Ab etwa 1 Uhr früh am 8.März 2015 war keine Frau mehr in Kessen. Wenige Männer hatten überhaupt etwas bemerkt und sie sollten ja erst staunen, richtig staunen am 9.März - aber der Reihe nach. Am 8.März dachte noch niemand an eine Ausnahmesituation obwohl sich manche Männer schon wunderten, dass sie heute noch keine Frau gesehen hatten, aber eigentlich waren alle froh, mal einen Sonntag alleine zu sein.
Und da alle Frauen weltweit wussten, was läuft, reiste auch keine Frau nach Kessen und es waren auch keine Kinder in Kessen, denn Kinder sollten allenfalls einen Nutzen aus der ganzen Sache haben, aber nicht darunter leiden, auch Jungs nicht.
Und so war es ein seltsamer Sonntag. Man sprach von einem wilden Streik der sonntagsarbeitenden Frauen, aber es war noch kein großer Aufruhr. Der kam erst am Montag, den 9.März 2015. Mit intelligent durchdachten Aktionen versperrten viele Frauen die Verkehrswege nach Kessen. Am Montag arbeitete auch keine einzige Frau in Kessen und es geschah nichts in Kessen. Es ist ein Märchen, dass bereits die ersten Männer verdursteten, aber Hunger hatten sehr viele Männer und sie wussten nicht, woher Essen kommt und sie wussten so vieles nicht. Und viele hatten ja auch kein Auto mehr und sie wussten ja auch nicht wie ihr Nachbar heißt und welche Telefonnummer er hat. Manche Männer kamen gar nicht aus dem Haus, weil sie nicht wussten, wie. Viele Männer kamen gar nicht in die Arbeit, weil üblicherweise irgendeine Sekretärin alles öffnete und anschmiß und nun stand alles. Es war sehr ungewöhnlich. Und sie wussten was läuft. und die Frauen hielten zusammen. In Gormany brach sehr viel zusammen und auf dem Kontinent auch. Die Frauen hatten sich, mit Hilfe ihrer Computerspezialistinnen längst auf allen Bildschirmen der Männer gemeldet und ihre Forderungen gestellt. Es gab nur eine einzige: wirkliche Gleichberechtigung und eine permanente Plattform, auf der die dazu notwendigen Schritte besprochen und sehr sehr zügig umgesetzt wurden. Es ging nicht um Quoten, sondern dass die völlige Andersartigkeit der Frau gleich viel wert ist und Frauen den selben Lohn für ihre Arbeit erhalten, wie Männer und wenn dem so wäre, würden Frauen auch wieder nach Kessen kommen.
Insgesamt streikten die Frauen über 10 Tage, bis die Männer in Gormany die Gleichstellung in der Tat (nicht im Wort oder in dehnbaren Gesetzen) akzeptierten und die notwendigen Gelder rausgerückt hatten. Frauen verabschiedeten sich dann sehr schnell aus Männerberufen, die sie nur notgedrungen angenommen hatten und begannen sich aus sich selbst heraus als Frauen zu definieren, als Frau und nicht aus der Sicht des Mannes, sondern aus der Sicht der Frau. Dies war ein sehr schöner Augenblick auf dem Planeten Goji und Mutter Goji war stolz auf ihre Schwestern, die es geschafft hatten, für die Frau den Raum zu erschaffen, der ihr gebürte. Und wie schön, dass auch die Männer ihren Platz als Mann fanden und so eine neue Begegnung zwischen Mann und Frau möglich wurde.
Die Revolution der Frauen von Gormany war die einzige Revolution, die es in Gormany jemals gegeben hatte und es war eine der erfolgreichsten Revolutionen überhaupt. Da Gormany mit allen Ländern auf Goji in regem Handelsaustausch stand, konnte Gormany die Bedingungen diktieren zu denen gehandelt wurde und die hieß: Frauen sind Frauen und Männer sind Männer und alle sind gleich viel wert, immer! Wer diese Regel verletzt kann nicht mit Gormany handeln. Punkt.
Das Antlitz dieses Planeten änderte sich sehr schnell. Die Männer und Frauen wurden sehr glücklich miteinander und auch die Männer waren den Frauen nach einer Weile sehr dankbar dafür, diese alte Struktur aufgebrochen zu haben, zum Wohle aller.
Ein Märchen?
Oder wollt ihr hier weiterlabern, damit andere für euch eine Revolution vollbringen, weil ihr zu faul seid?