Die Frage nach dem „freien Willen“ hat es natürlich in sich.
Wenn kein Blatt mehr zwischen dem, was die Welt ist, und dem, was du bist, passt, dann können wir soetwas wie „individuellen Willen“ nicht mehr erkennen.
Es besteht kein Unterschied mehr zwischen der Bewegung der Äste im Wind und dem kleinen Mädchen, das sich vom Eisverkäufer ein Erdbeerbällchen wünscht.
Der Eisverkäufer verrichtet seine Arbeit, weil der Wind bläst, und der Wind bläst, weil sich das Kind eine Eiskugel wünscht. Alles hat genau so zu sein, wie es ist. Und kein scheinbar individueller Wille kann sich dem entziehen.
Ist dieser Wille, wie er sich manifestiert, nun aber frei?
Auch das wird in einer solchen Schau offenbar:
Es gibt keine Alternative zu dem, wie sich der Wille manifestiert. Es gibt keine zwei Willen, wovon der eine Wille hinter sich selbst zurücksteht und es so geschehen lässt, wie es geschehen will, es aber eigentlich ja ganz anders geschehen könnte.
Es gibt nur einen Willen und der manifestiert sich absolut als das, wie es ist. Und so hat es zu sein.
Unser Denken steckt oftmals im „hätte, wäre, könnte...“, und übersieht, dass es selbst eine manifestierte Bewegung ist.
Es steht nichts still!
Aber in dieser Bewegung manifestiert sich das Unbewegte.
Deshalb geschieht im Grunde nichts.
In dieser Bewegung gibt es auch scheinbar sich widerstreitende Kräfte, die sich wie Erdkrusten aneinander reiben und Erschütterungen hervorrufen können, aber es ist und bleibt eine Bewegung.
Die Frage nach dem freien Willen verstummt in dieser Schau und wird vollständig ersetzt durch das unmittelbare Staunen, wie es ist.
Kleine Kinder schmecken noch, wovon ich spreche....