Wir sind, aus Gründen der Raum-Zeit-Verhaftung, daran gewöhnt, dass wir erst einmal „werden“ müssen, um etwas zu sein.
Um ein guter Tennisspieler zu werden, müssen wir von klein auf trainieren und uns bemühen.
Wir erkennen aber nicht das Prinzip dahinter.
Wenn es um Selbsterkenntnis geht, dann geht es um das Prinzip dahinter.
Es geht nicht darum, langsam zum „Licht der Welt“ zu werden, im Sinne einer Verkörperung. Das ist zwar möglich, weil das Licht der Welt eine „Verkörperung“ der Quelle ist. Aber es ist überhaupt nicht notwendig, das ganze „nachzuspielen“, was du eh schon potenziell bist.
Die Option steht zwar offen, dass du jeden Moment der „Schöpfung“ nachvollziehst/inkorporierst, aber es ist nicht notwendig, um zu erkennen, was du in Wahrheit bist. Denn alles ist bereits verwirklicht.
Wenn ich Menschen, wie hier im Forum, begegne, die danach suchen, all dies nachzuvollziehen, was bereits ist, dann weise ich sie lediglich darauf hin, dass all dies schon geschehen ist.
Du musst es nicht erlangen, um zu sein, was du bist.
Ich weiß, dass dies als Spaltung und Verrat an ihrer tiefsten Sehnsucht, ihrem eigentlichen Glauben verstanden werden kann.
Aber auch mein Anliegen ist eines der Liebe. Der Liebe zu dem, was wir wirklich sind, was nicht erreicht werden kann, sondern wo sich allein ein Erkennen davon einstellen kann.
So gesehen bin ich ein Narr in diesem Spiel der Seins, wo alles scheinbar erst werden muss, was es ist.
Vater: "Sohn! Was möchtest du einmal werden?!
Sohn: "Ich möchte einmal so werden, wie du es bist!"
Vater: "Aber ich bin doch schon!"