Wer ist Jesus Christus?

Wenn die Bibel von der Sünde spricht, dann meint sie nicht nur das Übertreten einzelner Gebote Gottes wie: “Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen… usw.” Die eigentliche Sünde ist die Auflehnung gegen den Willen Gottes.
Diese Sünde führt dazu, gegen die guten Gebote Gottes zu leben. Von dieser Macht der Sünde spricht der Apostel Paulus, wenn er im Römerbrief schreibt: Ich weiss wohl, dass der Mensch von Natur aus nicht gut ist. Deshalb werde ich niemals das Gute tun können, so sehr ich mich auch darum bemühe. Ich will zwar immer wieder Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch. Wenn ich also immer wieder gegen meine Absicht handle, dann ist klar, dass es die Sünde in mir ist, die mich zu allem Bösen verführt (Römer 7, 18-20).
Die Macht der Sünde wird vor allem dann sichtbar, wenn man aus eigener Kraft nach den Geboten Gottes leben will. Entmutigt muss man immer wieder feststellen, dass alle guten Vorsätze nichts gegen die Macht der Sünde ausrichten können. Ohne Einschränkung sagt Jesus Christus von jedem Menschen: Aus dem Herzen kommen böse Gedanken, die dann zu Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, Lüge und Verleumdung führen (Matthäus 15, 19). Unsere innere Persönlichkeit befindet sich in der Gewalt der Sünde, und keiner kann sich selbst aus dieser Macht befreien.
 
Werbung:
Das Evangelium ist die frohe Nachricht von der Befreiung vom Zwang der Sünde. Gott gab uns seinen Sohn Jesus Christus, der mit seinem Tod unsere Sünden sühnte und die Macht der Sünde zerbrach. Wer Jesus Christus als Erlöser annimmt, der ist mit ihm gestorben. Unser früheres Leben endete mit Christus am Kreuz. Unser von Sünde beherrschtes Wesen ist vernichtet, und wir müssen nicht länger der Sünde dienen (Römer 6, 6). Er ist mithineingenommen in die Auferstehung Jesu zu einem neuen Leben. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen (2. Korinther 5, 17). Er muss nicht länger den Begierden seines alten Menschen folgen. Jetzt können wir den Willen Gottes tun, wie es das Gesetz schon immer von uns verlangt hat; denn jetzt bestimmt Gottes Geist und nicht mehr die sündige menschliche Natur unser Leben (Römer 8, 4).

Wer mit Christus verbunden ist, lebt nicht mehr in Auflehnung gegen Gott. Er liebt Gott, achtet seine Gebote und kann nicht mehr zur Sünde gezwungen werden, weil er für die Sünde tot ist. Die Sünde hat keine Macht mehr über ihn. Aber warum zeigt sich das im Leben der Christen so wenig? Tot sein für die Sünde heisst nicht, dass die Macht der Sünde in uns tot ist. Der Christ hat zwar ein neues Leben empfangen, aber er hat den alten Leib, in dem die Macht der Sünde nach wie vor wirksam ist, behalten (Römer 8, 23). Darum erlebt auch ein Christ, dass aus seinem Herzen immer wieder böse Gedanken, Begierden und Absichten kommen. Wer gegen diese Versuchungen mit eigener Kraft kämpft, wird ihnen oft nicht widerstehen können. Wer aber mit der Kraft des Heiligen Geistes kämpft, der steht nicht mehr unter dem Zwang der Sünde. Darum heisst die Botschaft des Evangeliums: Lasst euer Leben vom Heiligen Geist bestimmen. Wenn er euch führt, werdet ihr allen selbstsüchtigen Wünschen und Verlockungen widerstehen können (Galater 5, 16).
 
Die Anfechtungen selbst sind noch keine Sünden. Sie werden aber zur Schuld, wenn wir ihnen nachgeben und sie nicht in der Kraft des Heiligen Geistes überwinden. Die Bibel sagt es so: Geben wir den begehrlichen Wünschen nach, dann folgt diesen Wünschen die böse Tat. Sie aber führt unweigerlich zum Tod (Jakobus 1, 15).
Beim Erleben eines Unrechts kommen böse Gedanken und Gefühle in uns hoch. Damit es nicht zur Sünde kommt, brauchen wir die Hilfe Gottes. Wir können zum Beispiel so beten:

«Herr Jesus, du siehst das Unrecht, das man mir angetan hat. Ich bin darüber tief verletzt, traurig, empört und bitter. Ich empfinde Groll, Hass und Rache. Am liebsten würde ich zurückschlagen. Ich weiss, dass es dein guter Wille ist, meine Feinde zu lieben. Ich kann das nicht aus eigener Kraft. Bitte, nimm die Regungen des Grolls, der Bitterkeit, des Hasses und der Rache von mir weg. Hilf mir zu vergeben und es dir zu überlassen, für mein Recht zu sorgen. Amen.»
 
Damit ist die Angelegenheit für die konkrete Anfechtung oft erledigt. Jede weitere Anfechtung muss erneut mit der Kraft des Heiligen Geistes besiegt werden. Wo nicht aus der Kraft des Heiligen Geistes gekämpft wird, wird oft die Macht der Sünde siegen. Wo dies geschieht, da müssen und dürfen wir nicht verzweifeln. Gottes Wort zeigt uns den Weg, den wir zu gehen haben: Christus hat unsere Sünden, ja die Sünden der ganzen Welt auf sich genommen; er hat sie gesühnt. Wenn wir unsere Sünden bereuen und sie bekennen, dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott seine Zusage treu und gerecht erfüllt: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen (1. Johannes 2, 2 und 1, 9).

Ein Leben in der Gemeinschaft mit Gott ist mehr als nur die Vergebung der Sünden. Wer sein Leben unter die gute Herrschaft von Jesus Christus gestellt hat, wird auch durch den Heiligen Geist befreit vom Zwang zu sündigen.
 
Die Anfechtungen selbst sind noch keine Sünden. Sie werden aber zur Schuld, wenn wir ihnen nachgeben und sie nicht in der Kraft des Heiligen Geistes überwinden. Die Bibel sagt es so: Geben wir den begehrlichen Wünschen nach, dann folgt diesen Wünschen die böse Tat. Sie aber führt unweigerlich zum Tod (Jakobus 1, 15).
Beim Erleben eines Unrechts kommen böse Gedanken und Gefühle in uns hoch. Damit es nicht zur Sünde kommt, brauchen wir die Hilfe Gottes.
Das ist schon recht, wenn du ein armer Sünder mit bösen Gedanken und Gefühlen beim Erleben eines Unrechts bleiben willst.
Das Anliegen von Christus ist im Johannes-Evangelium aber ein anderes. Du sollst ihm nachfolgen und das bedeutet, deine Seele soweit zu läutern und zu reinigen, dass du zum Christusbewusstsein kommen kannst. Und das heisst:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Tue Gutes denen, die dich hassen
.
 
:unsure:

Es ist doch so, dass Jesus und der Täufer die Vergebung der Sünden mit der Taufe verbunden hatten. Ein Ritual, mit dem das Versprechen zu Umkehr willentlich bekundet werden soll, damit der Täufling als ein neuer Mensch geboren werden kann. Es ist aber auch die Rede von den Sünden der Welt, die Jesus als Knecht Gottes mit seinem Tod als Sühne auf sich nehmen sollte.

Die Sünden der Welt sind aber weniger die ganz persönlichen Sünden, sondern die kollektiven Sünden, an denen wir alle mehr oder weniger beteiligt sind. Ja und gerade diese Weltsünden stehen einem Himmelreich im Wege. Ich sehe da auch in den letzten zweitausend Jahren wenig Willen zur Umkehr. Es ist schlicht und einfach, das Unvermögen des Menschen, uns wirklich als Ganzes verstehen zu können. Alles, was über 20 Menschen hinausgeht, betrachten wir als Konkurrenten und so werden aus den Weltsünden, die Sünden der anderen.

Eine der Weltsünden wäre zum Beispiel, der schlechte Umhang mit unserer Natur oder unseren Mitgeschöpfen. Schon alleine ohne die Symbiose des Menschen mit unserem Umfeld wird es für uns weder ein Himmelreich noch einen Garten Eden geben: Fazit: Jesus hat sich umsonst geopfert!

Wir reden zwar gerne über die Sünden – was sie sind und wie man sie vermeiden könne – es mangelt aber am Tun. Ich fürchte, dass die Weltseele erst wieder ihren Frieden in ihrem Garten Eden finden kann, wenn es keine Menschen mehr gibt. Wir können unsere Sünden nicht einfach zu denn Mülltonnen an die Straße stellen und es anderen überlassen, sie zu entsorgen. Der Gedanke von der Vergebung der Sünden führt in die falsche Richtung, da fehlt dann nur noch ein Ablassbrief.



Merlin
 
@DruideMerlin
Weltsünden? Weltseele?
Wo hast du denn die Begriffe her?

Sowas ulkiges hab ich noch nie gehört oder gelesen. Meinst du mit"Welt" die Menschen als Einheit die sozusagen engros sündigt?

Ich kann nur vermuten, dass du eigentlich Umweltsünden gemeint hast.
Da pflichte ich dir natürlich bei, wenn du die anprangerst. Da pflichte ich dir auch bei, wenn du meinst, dass da jeder Einzelne, in sich gehen sollte und vermeiden sollte, in diesem Bereich Sünden zu begehen.

Was das mit den vielen anderen Sünden, die ein Mensch so auf sich laden kann, für die Johannes diese Reinigungszeremonie vornahm und die Jesus angeblich auf sich genommen hat, zu tun haben soll, ist mir allerdings unverständlich.
Jedenfalls wird der Anteil der Umweltsünden ,,unter den Sünden eines Menschen insgesamt einen wohl eher bescheidenen Anteil haben.

Was nun den Erlass von Sünden betrifft, wird das leider selbst von Christen vollkommen falsch verstanden.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Hier gehts nicht darum, das man keine Strafe mehr zu erwarten hat, wegen dem was man bereits ausgefressen hat.
Es geht bei der Taufe vielmehr um das bewusst" sein" dessen und dem bewusst "werden" dessen, dass ein eigenes Fehlverhalten vorliegt.
Erst durch diese Erkenntnis lässt sich die Kraft zur "Umkehr" wecken.
Die Taufe symbolisiert hier als Ritus lediglich eine Art Reinigungsprozess, der einem den Neubeginn mit diesem neu gewonnenen Bewusstsein erleichtern soll. Man startet ganz neu und gereinigt von falschem Gedankengut und versucht es zukünftig besser zu machen.
Niemand ist nach dieser besagten Taufe gleich perfekt oder im Besitz einer General-Amnestie oder Absolition.

Das Gegenteil ist der Fall.

So eine Taufe sollte gründlich überlegt werden. In der Bibel ist ganz klar deffiniert, wer sich zu Jesus bekennt und dann nicht an sich arbeitet, also am Ball bleibt ...und ihn dadurch dann wieder verliert, ist selber auf immer und ewig verloren.
Da gibts also nicht das geringste was man kaufen oder für das man Ablass erhalten könnte.

Also wenn schon, dann bitte alles lesen und nicht einfach was rauspicken!

Reicht schon wenn die katholische Kirche das macht.
 
Werbung:
@DruideMerlin
Weltsünden? Weltseele?
Wo hast du denn die Begriffe her?

Johannes 1[29] Des anderen Tages sieht Johannes Jesum zu ihm kommen und spricht: Siehe, das ist das Lamm Gottes, welches der Welt Sünden trägt.

Liturgisches Gebet:
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis.


Awesta:
Yasna 29[1] O Ahura Mazda, die Weltseele klagt vor Deinem Thron und fragt: „Für wen hast Du mich gestaltet, und wer hat mich geschaffen? Die Ungerechtigkeit, die Gräuel, der Zorn und die Gewalt bedrücken mich. Ich habe außer Dir keinen Schutz. Schenke mir ein fröhliches und ewiges Leben!"
(Übersetzung Hossein Kazemzadeh Iranschähr)

Wir versündigen uns kollektiv nicht nur gegen die Natur, denke einmal darüber nach. So gab es im Alten Testament ein Gebot Gottes gegen die Haltung von Sklaven. Ein Gebot, dass aber im Besonderen von den Wohlhabenden, mit unzähligen Ausflüchten umgangen wurde. Etwas, das schon von den damaligen Propheten als Schuld des Volkes Israels an den Pranger gestellt wurde.

Es gab aber noch mehr solcher kollektiven Sünden zu den Geboten Gottes. Darin sahen die Propheten den Grund, warum das auserwählte Volk anscheinend in dessen Ungnade gefallen sei. Als Strafe für all diese Schuld würde deshalb Gott das Volk in die Knechtschaft fremder Völker schicken. Genau aus dieser Vorstellung heraus wurde dann auch der Gedanke von einem Messias geboren. So wie einst Moses die Israeliten aus der Knechtschaft der Ägypter ins Gelobte Land führt, so sollte ein Messias als der Knecht Gottes das Volk in ein Reich Gottes führen.

Jesaja hatte in seinen Prophezeiungen ausführlich von diesem Knecht geschrieben, der als ein Opferlamm die Schuld des Volkes auf sich nehmen müsse, damit es die Gnade Gottes wieder erlangen könne. Das alles kannst Du bei Jesaja, Jeremia und ein paar anderen nachlesen. Du wirst Dich wundern, denn dort wirst Du auch die Geburts- und Passionsgeschichte Jesus wiederfinden.


Merlin
 
Zurück
Oben