Ja, das ist zu befürchten.
Doch ich achte auf die Stellen wo Jesus sagt: die Alten sagte euch 'Auge um Auge, Zahn um Zahn, ich aber sage euch...'usw. da gibt es mehrere Differenzen.
So kam ich für mich zu dem Schluss, dass Jesus sich zwar auf JHWH bezog, jedoch nicht in Bezug zu seinem Vater im Himmel, dem universalen liebenden Gott. Nicht zufällig bin ich auf die Klagen der Pistis Sophia gestossen, die von den Archonten in Bann gehalten wurde und Christus in ihrer Not anrief, damit er die Menschen der zweiten Schöpfung - der von Jaldabaot oder JHWH- erlöse. Denn mit der ersten Schöpfung hatte JHWH nichts zu tun, er kopierte sie nur auf seine Weise.
Ob's so stimmt, wer kann es wissen? Doch ich habe diese story nicht etwa erfunden...ja, das ist ein heisses Eisen!
Liebe Maghuna,
ja, die bei den Versen vom Zahn um Zahn wird, wird der andere Weg deutlich, der zu einer besseren Welt führen könnte. Wenn man den Evangelien jedoch folgt, ist sich Jesus seiner Botschaft jedoch auch nicht immer treu geblieben. Da beschleicht mich manchmal schon das Gefühl, dass er vom Wasser gepredigt, aber vom Wein getrunken hatte. Zarathustra hatte einmal davon gesprochen, dass man durch Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun die Gnade Gottes erringen könne. Das Denken und Reden von der Umkehr, Nächsten- und Feindesliebe alleine reicht also nicht aus. Anderseits lassen uns und Jesus, solche Schwächen menschlicher werden.
Ja, Jesus hatte seinen Vater geliebt und dennoch ist er dieser Gott aus dem Alten Testament geblieben. Auch Jesus spricht in Zusammenhang mit dem Himmelreich wieder vom Zahn um Zahn, vom Feuer, Tod und Verderben. Was wäre das für ein Himmelreich des Friedens und der Liebe, das selbst auf den Trümmern der Offenbarung errichtet worden wäre?
Ich sehe jetzt in Deinem göttlichen Pantheon, schon einen Widerspruch zur Geisteswelt von Jesus. Hatte in der Geburtsgeschichte bei Lukas nicht ein Engel der verwunderten Maria die Verhältnisse dargelegt?
Lukas 1[35] Der Engel antwortete und sprach zu ihr (Maria): Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt.
Ich habe dazu im Codex Sinaiticus nachgeschaut und da steht auch nur das Kürzel θυ (the) für Theós (Gott). Bei dem Logos JHWH und dem Elohim Alten Testament geht es nicht um zwei Wesenseinheiten, sondern um den einen Gott der Israeliten:
1. Moses 2[7] Und Gott (Elohim/אלוהים) der Herr (YHWH/הויה) machte den Menschen.
Warum in der ersten Schöpfungsgeschichte nur von Elohim (Gott) die Rede ist, liegt daran, dass sie eigentlich erst später geschrieben und durch Esra vorangestellt wurde. In der Zeit der Verfassung der ursprünglichen Schöpfungsgeschichte waren die alten Götter noch präsent, deshalb wollte man sich mit Elohim (Gott) JHWH (der Herr) unmissverständlich von ihnen abgrenzen. Mit der neuen Thora wurde durch Esra auch ein neuer Bund mit Gott geschlossen und der Monotheismus endgültig besiegelt.
Nun ja, das alles kann man natürlich infrage stellen und verwerfen. Nach meiner Meinung sollte man aber nicht versuchen eine Lehre solange bis zur Unkenntlichkeit zu verbiegen, um dann darin das Seelenheil zu suchen. Es reicht halt nicht aus, neben dem Gott aus dem Alten Testament einen noch übermächtigeren Gott zu stellen, denn dann kann ich diesem Gott auch gleich die Gefolgschaft aufkündigen.
Auch der alte Gott hat sich ja im Neuen Testament nicht verändert, er sonnt sich eigentlich nur im Licht, das von Jesus ausgeht. So wie der göttliche Pantheon im Judentum von Gott und dem Heiligen Geist bestimmt wurde, so könnte ich mir auch im Christentum eine Dualität mit Jesus und einem Heiligen Geist vorstellen. Wenn wir dazu dann noch die vielen kleinen Götter des Christentums mit einbeziehen, fände zudem jede Seele ihren ganz persönlichen Begleiter, der er ja ohnehin schon ist.
Merlin