DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Wir haben hier in meiner Region eine sehr alte Kirche, die in ihren Grundzügen aus der Zeit der Christianisierung durch Lubentius stammt. Die Kirche wurde auf einem Felsen hoch über dem Lahntal gebaut, der schon vor rund 4.000 v.Chr. als Kultstätte genutzt wurde. Ich geh gelegentlich in diese Kirche, um den Atem der Zeit zu spüren.Jeder hat einen besonderen Ort, wo es ihn oder sie hinzieht.
Wo zieht es dich hin?
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Ich denke dort darüber nach, wie viele Kinder hier wohl schon über die Tausend Jahre getauft, verheiratet, ihre Schicksal durchlebt und am Ende zu Grabe getragen wurden. Es erscheint mir dann oft als eine Art Zeitkapsel, die ich öffne und zum Leben erwecke. Ja an solchen Orten mag ich dann auch gerne eine Kerze entzünden, als Gruß an die Seelen in der Ewigkeit. Ich mag jedenfalls solche Kraftorte jeglicher Natur.
Ich könnte jetzt auch noch andere Beispiele anführen, denn hier war altes Keltenland. Nur wenige Kilometer von der besagten Kirche entfernt befindet sich auf einem Berg eine größerer Kultstätte der Kelten, zu der es auch umfangreiche Grabungen gab. Auch dort hatte ich spirituelle Erfahrungen gesammelt, denn der weite Blick in das Land, lädt zur rechten Stunde zur Entrücktheit und Versenkung ein. So hat gerade diese Landschaft eine Fülle an Orte, die mit besonderen Kräften erfüllt sind – an Mangel schadet es hier jedenfalls nicht.
Ich verstehe mich ja nicht als Christ, aber das hält mich nun nicht ab, solche Orte der Spiritualität wegen aufzusuchen. Ich war auch schon ihn den Ruinen des Klosters der Hildegard von Bingen, das in einer etwas weitere Region noch zu sehen ist. Selbst wenn hier ein Tempel Buddhas stünde, würde ich es mir nicht nehmen lassen, mich von diesem Geist des Ortes erfüllen zu lassen. Ich werde mir jedenfalls in der Spiritualität keine Grenzen setzen, denn mit ihr werden sogar die Grenzen zwischen dieser und der anderen Welt überwunden.
Merlin
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