Wenn man sich fremd fühlt...

Das versuchen wir immer wieder und dann treffen wir uns trotzdem erst wieder bei den Familientreffen, weil wir es irgendwie nicht schaffen (auch wegen der räumlichen Entfernung)[/QUOTE

Sehr schade....

Er setzt sich ja zu mir, nicht ich zu ihm...

Echt? Mitsamt seinen Freunden?

[QUOTE="Babyy, post: 6656356, member: 71235"Unter den Teppich wird viel gekehrt und überngenehme Dinge nicht gesprochen. Alles ist eitle wonne und wenn es mal nicht so ist, spricht man nicht mit der betreffenden Person, sondern mit irgendjemand anders und vermerkt, dass man das der betreffenden Person bitte nicht sagt.
Zumindest auf mütterlicher Seite.
Deswegen pass ich ja auch nicht rein. Ich spreche Probleme und Groll offen aus und zwar bei der Person, die es betrifft.

Ich glaub, Deine Familie hat Dich gar nicht verdient :-)

[QUOTE="Babyy, post: 6656356, member: 71235"Wie das bei der Familie meines Vaters war, weiß ich nicht. Seine Eltern sind leider gestorben als ich noch klein war und nach der Scheidung hat sich der Kontakt zu seinem Teil der Familie verlaufen. Er spricht Dinge aber offen an[/QUOTE]

Verstehst Du Dich mit ihm?
 
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Ich kann nicht sagen, ich hatte das Gefühl von klein auf, es ist eher so, dass es später kam

Ist das wirklich Dein Gefühl dazu heute - hast Du da schon mal nachgespürt? Oder kannst Du es (die Phase von -9 Monaten bis zum ca. 4. Lebensjahr) heute einfach nicht mehr greifen weil Du keine (herholbare) Erinnerung hast weil es vlt nur unterbewusst da ist?
 
Ich glaub, Deine Familie hat Dich gar nicht verdient :)
Das ist lieb von dir :love:
Mein Mann sagt das auch immer wieder zu mir

Echt? Mitsamt seinen Freunden?
Ja, als wär es das normalste der Welt.

Verstehst Du Dich mit ihm?
Mittlerweile schon. Wir hatten vor Jahren einen ganz wilden Krach und haben dann ca. 2 Jahre gar keinen Kontakt miteinander gehabt. Erst auf der Hochzeit von meinem Bruder haben wir wieder angefangen uns anzunähern und seitdem haben wir ein gutes Verhältnis. Es kracht zwar noch hin und wieder aber wir gehen jetzt auf einer respektablen Ebene miteinander um.
 
Ist das wirklich Dein Gefühl dazu heute - hast Du da schon mal nachgespürt? Oder kannst Du es (die Phase von -9 Monaten bis zum ca. 4. Lebensjahr) heute einfach nicht mehr greifen weil Du keine (herholbare) Erinnerung hast weil es vlt nur unterbewusst da ist?

Ich hab mir gestern noch lange darüber Gedanken gemacht. Das fremd fühlen kam erst, als ich angefangen habe zu ergründen, was denn da eigentlich ist. Anfangs konnte ich ja mein Fühlen und meine Gedanken nicht in Worte fassen. Es war ja nur so ein komisches Gefühl...

Zuerst hab ich gedacht, ich hab nicht wirklich viele Erinnerungen an meine Kindheit. Es war schon erstaunlich, an was man sich alles erinnern kann, wenn man die Erinnerung zulässt.
Jetzt gerade könnte ich Seiten füllen mit dem, was mir alles eingefallen ist.
Ganz stark hab ich den Papa meines Papas da. Es ist nur eine einzige Erinnerung und die dauert auch nur ein paar Sekunden und ich auch ein bisschen verschwommen. Ich seh ihn noch vor mir mit seinem dicken Bauch und der braunen Hose mit den Hosenträgern wie er zur Holzhütte ging und irgendwas zu mir sage, als ich da mit den Wasserpfützen spielte. Als Kind kam er mir immer ein bisschen suspekt vor, der große starke Bauer. Wenn ich heute an diesen Moment denke, hab ich das Gefühl, dass er mich wirklich wirklich gerne mochte. Generell war ich immer gerne bei der Familie meinem Papas, wenn ich so zurück denke.
 
Wan haben Deine Eltern sich denn getrennt?
Als ich 9 war, hat die ganze Streiterei angefangen. Als ich 15 war, haben sie sich scheiden lassen.

Ich kann mich noch erinnern, dass meine Mama einer Freundin mal erzählt hat, dass sie und mein Vater ja eigentlich schon getrennt waren. Ihre Eltern haben meinen Vater über die Firma bei der er gearbeitet hat dann einmal für Handwerksarbeiten nach Hause bestellt und ihn dermaßen unter Druck gesetzt, dass er dann wieder mit meiner Mutter zusammen ist und sie irgendwann geheiratet haben.
Wenn es nach den Eltern meines Vaters ging, hätte er die reiche Bauerstochter mit dem großen Hof aus dem Nachbardorf heiraten sollen.
 
Als ich 9 war, hat die ganze Streiterei angefangen. Als ich 15 war, haben sie sich scheiden lassen.
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Und um die Zeit begannen Deine Empfindungen, nicht zu genügen (12?13?).

Mein Vater war verheiratet (3 Kinder), als er meine Mutter kennen lernte, und die mit mir schwanger wurde. Seine Frau hat sich dann scheiden lassen, als von mir erfuhr.
Ich habe mich jahrelang (jahrzentelang) schuldig gefühlt, dass da eine Familie zerbrach.
Die "Schuld" lag aber nicht bei mir. Die lag bei meinen Eltern (die dafür nie Verantwortung übernahmen).

Kann es sein, dass Du alles dafür getan hast, dass diese Ehe Bestand hielt - und Dich schuldig fühltest, weil Du es nicht schafftest? Dich als ungenügend empfunden hast?
Oder dass Dein Vater sich als ungenügend empfand und Du das übernommen hast, also (unbewusst) ihm abgenommen hast, um ihm zu helfen?
Und/oder dass Du den "Job", diese Familie zusammenzuhalten, bis heute "übernimmst" und Dich dabei "übernimmst"?

Ich rate nur. Kinder lieben ihre Eltern unglaublich, und wirklich oft so sehr, dass sie ihnen seelische Lasten abnehmen (bis hin zu Krankheit und Tod des Kindes), damit sie (die Eltern, Geschwister) glücklich werden, bzw. die Ehe halten kann.

Bite verzeih, wenn ich Dir zu nahe trete. Ich bin in solchen Dingen leider oft sehr nüchtern - will Dir aber keineswegs weh tun.

Es sind Tragödien......
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist lieb von dir :love:
Mein Mann sagt das auch immer wieder zu mir

:)

Ja, als wär es das normalste der Welt.

Das ist distanzlos und frech.
Nach 5 Minuten kannst Du sagen: "Ihr langweilt mich.", aufstehen und gehen.
Denn, wie mal eine liebe Freundin zu mir sagte:
Andere zu langweilen ist auch eine Form von Gewalt (Den Satz könntest Du ebenfalls bringen - allerdings mit einem süssen Lächeln :D)

Oder eine andere wirkungsvolle Strategie Dir überlegen, vielleicht mit jemandem zusammen. Eine, die sitzt, ohne zu beleidigen (dafür ist mein erste Vorschlag der Falsche, weiss ich).

Denn wenn er nur kommt, um vor seinen Freunden grosszutun, und Du dafür herhalten musst: das ist auch Missbrauch!

Mittlerweile schon. Wir hatten vor Jahren einen ganz wilden Krach und haben dann ca. 2 Jahre gar keinen Kontakt miteinander gehabt. Erst auf der Hochzeit von meinem Bruder haben wir wieder angefangen uns anzunähern und seitdem haben wir ein gutes Verhältnis. Es kracht zwar noch hin und wieder aber wir gehen jetzt auf einer respektablen Ebene miteinander um.

Das ist gut.

Übringes, der Satz Deiner Mutter: "Du bist wie Dein Vater.", der ist eine Lüge!
Du magst ihm ähnlich aussehen und einiges von ihm geerbt haben - aber Du bist sicher nicht wie er!
Du bist nur wie Du! :-)
 
Und um die Zeit begannen Deine Empfindungen, nicht zu genügen (12?13?).
13 oder 14 war ich.
Einen Tag vor meiner Firmung ist mein Vater bei einer Baustelle vom Dach gefallen. Da hat meine Mutter einen Brief von seiner damaligen Geliebten (jetzigen Frau) gefunden. Den hat sie mir und meinem Bruder vorgelegt, weil wir ihn unbedingt lesen sollten, damit wir wissen, dass nicht sie Schuld an dem ganzen ist.
Ich sehe heute noch die Handschrift und das Briefpapier vor mir, als wäre es gestern gewesen.

Die "Schuld" lag aber nicht bei mir. Die lag bei meinen Eltern (die dafür nie Verantwortung übernahmen).
Ich hab immer öfter das Gefühl, dass die Menschen keine Verantwortung übernehmen können oder wollen. Schuld sind immer die anderen, das Opfer ist man immer selbst.

Kann es sein, dass Du alles dafür getan hast, dass diese Ehe Bestand hielt - und Dich schuldig fühltest, weil Du es nicht schafftest? Dich als ungenügend empfunden hast?
Oder dass Dein Vater sich als ungenügend empfand und Du das übernommen hast, also (unbewusst) ihm abgenommen hast, um ihm zu helfen?
Und/oder dass Du den "Job", diese Familie zusammenzuhalten, bis heute "übernimmst" und Dich dabei "übernimmst"?
Natürlich hab ich alles dafür getan, dass die Ehe hält. Ich wollte meinen Vater ja nicht verlieren - und in meiner kindlichen Welt wäre eine Scheidung einem Verlust gleich gekommen.
Nach der Scheidung war mein Vater auf einmal weg. Ohne Verabschiedung oder sonst was - er hat einfach seine Kleidung genommen und ist gegangen. Er hat sonst nichts mitgenommen. Eine goldene Regaluhr, die er mal von einem Arbeitgeber für seine Leistungen bekommen hat, hat er auch da gelassen. Die steht heute noch bei meiner Mutter im Wohnzimmer.
Ich hab ihm das lange nicht verziehen, dass er einfach so ohne ein Wort abgehauen ist. Mein Mann hat mal zu mir gemeint, ob ich nicht auch glauben würde, dass er das getan hat, weil ihm die Trennung zu seiner Familie zu sehr weh getan hat und er sich einfach nicht verabschieden konnte.
Diesen "Job" hab ich schon übernommen, denke ich. Ich bin immer um ein gutes Klima und gutes Miteinander bemüht.

Bite verzeih, wenn ich Dir zu nahe trete. Ich bin in solchen Dingen leider oft sehr nüchtern - will Dir aber keineswegs weh tun.
Dafür musst du dich nicht entschuldigen :)
Mit direkten Aussagen kann ich umgehen und arbeiten :)
Und du tust mir damit auch nicht weh. Ich brauch diese Nüchternheit, weil ich selbst ja zu vernebelt bin, um irgendwas zu sehen
 
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Andere zu langweilen ist auch eine Form von Gewalt (Den Satz könntest Du ebenfalls bringen - allerdings mit einem süssen Lächeln :D)
Der ist gut :D

Denn wenn er nur kommt, um vor seinen Freunden grosszutun, und Du dafür herhalten musst: das ist auch Missbrauch!
Missbrauch ist generell ein Thema in der Familie meiner Mutter. Das ist aber nicht mehr mein Thema. Ich hab das aufgearbeitet und abgeschlossen. Meine Mutter und mein Bruder aber anscheinend nicht, wenn ich die letzten Seiten dieses Fades revue passieren lasse.
 
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