B
Babyy
Guest
… in der eigenen Familie...
Das ist für mich ein bisschen ein heikles und sehr persönliches Thema - deswegen hab ich es auch in unter uns rein gestellt. Auf dieser Plattform wurde mich allerdings schon einige Male geholfen, weshalb ich mich entschlossen habe, das Thema anzuschneiden.
Ich weiß auch nicht, wie weit ich ausholen muss, damit ihr versteht, was ich meine. Also bei Fragen, einfach fragen.
Ich kann nicht sagen, ich hatte das Gefühl von klein auf, es ist eher so, dass es später kam (am Ende und nach der Pubertät) aber ich hatte immer das Gefühl, nicht zu genügen. Nichts war gut genug, von dem was ich tat und auch ich hatte nie die passende Leistung gebracht – so zumindest das Gefühl. Auch wenn meine Mutter mir immer wieder sagte, wie stolz sie auf mich ist, hatte ich immer das Gefühl, mein Bruder ist besser. Ganz egal, was ich erreicht habe, mein Bruder war besser.
Das Verhältnis zu meinem Bruder ist auch irgendwie eigen… Wir verstehen uns eigentlich gut aber irgendwie stimmt die Chemie nicht. Wir können normal miteinander sprechen, wenn jedoch Freunde von ihm da sind, muss er demonstrieren „wie cool“ er doch ist - und cool ist man, wenn man die Schwester runter putzt und alle das witzig finden. Wie mit 13… Als wäre er in seiner Entwicklung stecken geblieben.
Und hier kommt dann die Schuld ins Spiel – ich fühle mich ständig schuldig, wenn ich ihn dann nicht leiden kann. Wir verstehen uns zwar, die Chemie stimmt aber irgendwie nicht, wir finden keinen Draht zueinander und daher ist der Kontakt auch irgendwie sporadisch und lose. Ich hab das Gefühl, dass es für ihn gleich viel Anstrengung wie für mich bedeutet, wenn wir versuchen uns außerhalb von großen Familienfeiern zu treffen.
Wenn ich mir dann ansehe uns anhöre, wie das Verhältnis von anderen Geschwistern ist, denke ich mir oft „was stimmt bei uns nicht?“
Wie komme ich jetzt auf dieses Thema? Mein Mann und ich hatten letztens eine Diskussion – bei der es u.a. auch um Familie ging. Er meinte, er geht sang- und klanglos mit zu den Familienfeiern, weil es mir viel bedeutet wenn er dabei ist und „weil es sich so gehört, wenn man verheiratet ist“, ich soll aber bitte damit aufhören, ihn zu überreden probieren, zusätzlich zu diesen Feiern ihn überreden zu wollen, was zu unternehmen, weil das „einfach nicht seine Welt ist“.
Er meinte noch, er wundert sich, dass ich mich „in dieser Welt“ wohl fühle, weil ich ja ganz anders als der Rest meiner Familie sei und dass, wenn er - es nicht besser wüsste – behaupten würde, ich wäre vom Postler.
Und diese Thematik hat mich zum Nachdenken angeregt. Meine Eltern sind geschieden. Mein Bruder ist wie meine Mutter oder mein Onkel oder meine Oma. Er kommt sehr nach der mütterlichen Seite der Familie.
Ich bin aber wie mein Vater. Auch meine Mutter sagt immer wieder zu mir „Du bist das Ebenbild deines Vaters, nur halt als Frau.“ Was auch stimmt. Mal abgesehen vom Körperbau (wo ich typisch nach der väterlichen komme und mein Bruder nach der mütterlichen) haben mein Vater und ich die gleichen Interessen, die gleiche Lebenseinstellung und auch sehr ähnliche Charakterzüge.
Als sich meine Eltern scheiden ließen, wollte ich nach einiger Zeit auch zu meinem Vater ziehen – was ich dann nicht getan habe aus Schuldgefühlen meiner Mutter gegenüber, die in Tränen ausbrach, als ich sie fragte, ob ich nicht für eine Zeit bei meinem Vater leben darf.
So und jetzt? Ja, jetzt stellen sich mir einige Fragen. Ich hatte immer das Gefühl, ich würde meinem Vater nicht genügen. Kann es nicht sein, dass ich das nur auf ihn projiziert habe und eigentlich meinem Bruder imponieren wollte (der ja nach der Scheidung quasi seine Rolle übernommen hat)? Darf ich das Gefühl haben, in der eignen Familie fremd zu sein und vor allem, was kann ich dagegen tun? Ich weiß nicht so recht, wie ich mit dieser neuen „Erkenntnis“ umgehen soll. Oder ob es überhaupt eine Erkenntnis ist und nicht einfach nur ein Hirngespinst. Mich beschäftigt das momentan aber ich denke irgendwie auch, ich mach da viel Lärm um nichts. Immerhin sind diese Gedanken ja nur das Resultat einer heftigen Diskussion mit meinem Mann.
Ich hoff das war jetzt nicht zu wirr oder zu durcheinander. Es ist ein großes großes und sehr langes Thema, das ich versucht habe auf das Wesentliche zu reduzieren.
Das ist für mich ein bisschen ein heikles und sehr persönliches Thema - deswegen hab ich es auch in unter uns rein gestellt. Auf dieser Plattform wurde mich allerdings schon einige Male geholfen, weshalb ich mich entschlossen habe, das Thema anzuschneiden.
Ich weiß auch nicht, wie weit ich ausholen muss, damit ihr versteht, was ich meine. Also bei Fragen, einfach fragen.
Ich kann nicht sagen, ich hatte das Gefühl von klein auf, es ist eher so, dass es später kam (am Ende und nach der Pubertät) aber ich hatte immer das Gefühl, nicht zu genügen. Nichts war gut genug, von dem was ich tat und auch ich hatte nie die passende Leistung gebracht – so zumindest das Gefühl. Auch wenn meine Mutter mir immer wieder sagte, wie stolz sie auf mich ist, hatte ich immer das Gefühl, mein Bruder ist besser. Ganz egal, was ich erreicht habe, mein Bruder war besser.
Das Verhältnis zu meinem Bruder ist auch irgendwie eigen… Wir verstehen uns eigentlich gut aber irgendwie stimmt die Chemie nicht. Wir können normal miteinander sprechen, wenn jedoch Freunde von ihm da sind, muss er demonstrieren „wie cool“ er doch ist - und cool ist man, wenn man die Schwester runter putzt und alle das witzig finden. Wie mit 13… Als wäre er in seiner Entwicklung stecken geblieben.
Und hier kommt dann die Schuld ins Spiel – ich fühle mich ständig schuldig, wenn ich ihn dann nicht leiden kann. Wir verstehen uns zwar, die Chemie stimmt aber irgendwie nicht, wir finden keinen Draht zueinander und daher ist der Kontakt auch irgendwie sporadisch und lose. Ich hab das Gefühl, dass es für ihn gleich viel Anstrengung wie für mich bedeutet, wenn wir versuchen uns außerhalb von großen Familienfeiern zu treffen.
Wenn ich mir dann ansehe uns anhöre, wie das Verhältnis von anderen Geschwistern ist, denke ich mir oft „was stimmt bei uns nicht?“
Wie komme ich jetzt auf dieses Thema? Mein Mann und ich hatten letztens eine Diskussion – bei der es u.a. auch um Familie ging. Er meinte, er geht sang- und klanglos mit zu den Familienfeiern, weil es mir viel bedeutet wenn er dabei ist und „weil es sich so gehört, wenn man verheiratet ist“, ich soll aber bitte damit aufhören, ihn zu überreden probieren, zusätzlich zu diesen Feiern ihn überreden zu wollen, was zu unternehmen, weil das „einfach nicht seine Welt ist“.
Er meinte noch, er wundert sich, dass ich mich „in dieser Welt“ wohl fühle, weil ich ja ganz anders als der Rest meiner Familie sei und dass, wenn er - es nicht besser wüsste – behaupten würde, ich wäre vom Postler.
Und diese Thematik hat mich zum Nachdenken angeregt. Meine Eltern sind geschieden. Mein Bruder ist wie meine Mutter oder mein Onkel oder meine Oma. Er kommt sehr nach der mütterlichen Seite der Familie.
Ich bin aber wie mein Vater. Auch meine Mutter sagt immer wieder zu mir „Du bist das Ebenbild deines Vaters, nur halt als Frau.“ Was auch stimmt. Mal abgesehen vom Körperbau (wo ich typisch nach der väterlichen komme und mein Bruder nach der mütterlichen) haben mein Vater und ich die gleichen Interessen, die gleiche Lebenseinstellung und auch sehr ähnliche Charakterzüge.
Als sich meine Eltern scheiden ließen, wollte ich nach einiger Zeit auch zu meinem Vater ziehen – was ich dann nicht getan habe aus Schuldgefühlen meiner Mutter gegenüber, die in Tränen ausbrach, als ich sie fragte, ob ich nicht für eine Zeit bei meinem Vater leben darf.
So und jetzt? Ja, jetzt stellen sich mir einige Fragen. Ich hatte immer das Gefühl, ich würde meinem Vater nicht genügen. Kann es nicht sein, dass ich das nur auf ihn projiziert habe und eigentlich meinem Bruder imponieren wollte (der ja nach der Scheidung quasi seine Rolle übernommen hat)? Darf ich das Gefühl haben, in der eignen Familie fremd zu sein und vor allem, was kann ich dagegen tun? Ich weiß nicht so recht, wie ich mit dieser neuen „Erkenntnis“ umgehen soll. Oder ob es überhaupt eine Erkenntnis ist und nicht einfach nur ein Hirngespinst. Mich beschäftigt das momentan aber ich denke irgendwie auch, ich mach da viel Lärm um nichts. Immerhin sind diese Gedanken ja nur das Resultat einer heftigen Diskussion mit meinem Mann.
Ich hoff das war jetzt nicht zu wirr oder zu durcheinander. Es ist ein großes großes und sehr langes Thema, das ich versucht habe auf das Wesentliche zu reduzieren.