Ach, man weiß doch längst, dass es keine absolut festen Gehirnareale für einzelne Funktionen gibt. Leuten, den man einen Teil ihres Gehirns raussschneidet, können enorm viel kompensieren. Platz ist da oben ja genug.
Und Gefühle werden im Mandelkern, der Amygdala, verarbeitet, also nix mit linker und rechter Gehirnhälfte oder der Idee, Männer seien unfähig emotional zu sein, weil sie ihre rechte Gehirnhälfte weniger benutzen. Gschweige denn deshalb sachlicher. Männer sind nicht sachlicher als Frauen sie sind nur geübter in emotionsloser Kommunikation.
Der Eindruck, Männer wären eher emotional verarmt oder verflacht liegt in der mangelnden Übung im Umgang mit eben diesen Gefühlen. Oft fehlen einfach nur die Begriffswelten. Da Fauen gesellschaftlich eher zugestanden wird, über ihre Emotionen zu sprechen, haben sie auch viel mehr Worte dafür. Das ist alleine eine Sache der Übung, nicht der Veranlagung.
Die Behauptung, dass einzelne Funktionen nicht einem konkreten Ort zugeordnet werden können, ist einfach falsch interpretiert. Richtig ist, dass an einem neuronalen Prozess verschieden Areale beteiligt und zu einem neuronalen Netz verbunden werden. So ist zum Beispiel auch die Amygdala ein häufiger Bestandteil dieser Netze.
Fakt ist auch, dass aus Gründen der Effizienz bestimmte Netzwerke in Areale zusammengefasst werden. So befinden sich zum Beispiel die wesentlichen Prozesse des Sehens im visuellen Cortex im Bereich des Hinterkopfes und in verschiedenen anderen nachgeordneten Schaltkreisen an unterschiedlichen Stellen.
Auf die gleiche Weise werden auch die Erinnerungen und das rationale Bewusstsein in den beiden Gehirnhälften organisiert. Dazu wird die Taktfrequenz der jeweiligen Gehirnhälfte erhöht, um zum Beispiel den Schaltkreis des zielgerichteten Handelns den Vorrang geben zu können. So gibt es auch den kreativen Schaltkreis, in dem sich das Erinnern, Lernen, der Suche nach Lösungen und die Optimierung des neuronalen Netzes abspielt.
Dieses Auspegeln der Gehirnfrequenzen spielt auch bei den Meditationstechniken eine große Rolle. Es wird da gerne vom Tor des erweiterten Bewusstseins geredet, in dem die beiden Gehirnhälften bei 14-7 Hertz nahezu gleichberechtigt angeglichen werden. Der Vorteil dabei ist, dass wir auch auf die unbewussten Erinnerungen zugreifen können.
Du bist also der Auffassung, dass wir alle gleich wären. Gut wir haben in der Regel alle zwei Hände, zehn Finger, zwei Augen und zwei Ohren. Anderseits fällt mir dabei aber auch auf, dass es da noch unübersehbar zwei verschiedene Ausfertigungen von Menschen gibt. Ich glaube jetzt kaum, dass diese Unterschiede etwas mit der Umwelt, der Erziehung, dem Lernen oder Wollen zu tun hat.
Bei alledem gibt es dann noch die Ausnahmen, dass Menschen mit mehr oder weniger als fünf Finger auf die Welt kommen. So gibt es aber auch Menschen, die im falschen Körper geboren werden und das hat ganz bestimmt nichts, mit der Erziehung usw. zu tun. Hast Du Dich einmal gefragt, was da nun in diesen Körpern anders ist, als beim großen Rest der Welt?
Ich hatte auch nicht davon geschrieben, dass Männer per se gefühlslos oder Frauen nicht sachlich sein können, sondern davon, dass es da in der Regel unterschiedliche Gewichtungen gibt. Schade, dass Frauen die Emanzipation zu wörtlich nehmen, denn die Denkweise der Männer hat über die Zeit nicht zu einer menschlicheren Gesellschaft geführt und wird es auch künftig nicht können. Eventuell hätte uns ein früher Sinneswandel manchen Krieg erspart.
Merlin