Es ist doch so, dass in unserem Universum das ewige Prinzip vom Kommen und Vergehen seine Gültigkeit hat. Es wird dort nach meinem Verständnis also weniger erschaffen, sondern mehr geboren.
Mir gefallen die Geschichten aus der alten Götterwelt, in denen auch schon nach dem Woher der Götter gefragt wurde. Da wurden auch viele geboren, waren Kind, bis auch sie erwachsen waren.
Inspirierend finde ich die schöne Geschichte vom ägyptischen Schöpfergott Atum, der sich selbst aus der Kraft seines Willens erschaffen hatte. Gut, er wurde erschaffen, aber könnte er nicht auch aus seinem Willen heraus geboren worden sein? Ich denke, dass damit sogar ein Fünkchen Wahrheit stecken könnte.
So hatte ich schon öfters darüber nachgedacht, wie wohl die Götter einmal geboren worden sein könnten. Es wird wohl in einem Augenblick der Ruhe und inneren Einkehr der Menschen gewesen sein, in der ihnen wie aus einem Traum heraus die Götter erschienen.
War es nicht der Dornbusch in der Wüste, bei dem Moses Gott zum ersten Mal begegnet? Die Wüste ein Ort der inneren Einkehr, in der auch Jesus gelegentlich die Nähe zu Gott suchte. Da fällt mir noch die Geschichte von Paulus ein, der auf seinem langen Weg nach Damaskus viel Zeit hatte, um über Gott nachzudenken und ihm dann auch begegnete? Der anderen Welt kann man also nur in der inneren Einkehr näherkommen (Kontemplation).
So möchte ich mir also vorstellen, dass Gott Jahwe aus seinem Traum herausgeboren wurde. Ein Traum von einer paradiesischen Welt, den er dann mit seinem Erwachen mit Leben erfüllte. Sind nicht auch wir im scheinbaren Müßiggang oder in der Traumwelt besonders kreativ? Es liegt einfach daran, dass in Ruhephasen, das Gehirn mit seiner eigentlichen Arbeit beginnt, dem Ordnen der Gedanken und die Suche nach einer Lösung.
Eventuell lasen uns ja solche Träume vom Woher, dem Göttlichen wieder etwas näher rücken, denn es steckt ja darin auch das Fünkchen einer Wahrheit.
Merlin