Wenn ein Obdachloser...

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Wenn ein Obdachloser an deine Tür klopfen wird,was würdest du tun? Würdest du ein Teller mit etwas warmen für ihm haben,würdest du die Tür überhaupt aufmachen oder ihm sogar zu dir hereinlassen? Sag schon,was würdest du tun?

ich würde ihn fragen, während er ißt und trinkt was ihn zur Obdachlosigkeit führte?

dieses Erlebnis geschah am Kölner Dom.

Zwei Obdachlose(?) Menschen saßen vor den schwer gepanzerten offenen Türen des Kölner Doms.
Der eine Mensch hatte eine purpurrote Decke um sich geschwungen und einen Plastikbecher mit Geldstücken darin, in der Hand haltend.
Der andere saß da ohne Decke, mit einem Plastikbecher mit Geldstücken darin, in der Hand haltend.

Sie sahen aus wie Wächter, die der TourisMasse die in den Kölner Dom ging, sagen wollten....Hier an meiner Stelle könnte JesusChristus sitzen. Würdet ihr ihn erkennen? Würdet ihr ihm eine Spende lassen?
Ich bin ein Kind Gottes!

Die Massen liefen an ihnen vorbei.
Die einen widmeten ihnen mitleidige Blicke, spendeten geheuchelten Trost.. die anderen warfen ein paar Cents in die Plastikbecher ohne sie eines Blickes zu würdigen.

Meine beiden Freundinnen waren noch nie im Kölner Dom also gingen wir zusammen auch an den beiden Menschen vorbei. (Ich bekam im Kölner Dom meine Kommunion und meine Freundinnen wollten sehen wie es darin aussah)

Beim Vorbeigehen sah ich sie beide an und dachte mir, wieso sitzen sie gerade vor den Türen des Kölner Doms wo die Barmherzigkeit Selbst ihren Sitz hat und betteln um GeldSpenden. Nun okay ist eben jetzt mal so.

Beim Vorbeigehen drehte ich mich um und sah den einen Menschen mit der purpuroten Decke wie er sein Gesicht nach unten versteckte und vor sich herschimpfte, über seine Lippen flossen still und leise Gedanken von Boshaftigkeit, Wut und Hass auf seine Mitmenschen die nichts gaben.

Er wußte nicht das ich beim Rausgehen aus dem Dom ihm Geld gespendet hätte.
Okay weiter...

Im Kölner Dom sagte ich zu meinen beiden Freundinnen...habt ihr gesehen wie der eine Mensch links vor den Türen des Kölner Doms vor sich gegrummelt hat und über seine Lippen Gedanken von Wut und Hass rauskamen? Sie sagte, Nein sie wären einfach vorbei gelaufen ohne sich umzudrehen.

Ich fragte beide Freundinnen ob sie willig sind, ihnen eine Spende zu geben.

Sie sagten ja sicher. Nur wir hatten kaum Kleingeld und auf die Nachfrage ob einer im Dom wechseln kann kamen Nein sorry....etc.
Wir suchten alle unsere Geldbeutel durch und bekamen 99 cent zusammen.

Ich ging mit dem Geld zu dem einen Menschen der vor sich hergeflucht hat, kniete vor ihn hin....er schaute mich mit einem Lächeln an, das sagte..ich bin ein Kind Gottes,

Ich sagte zu ihm....
Er solle nicht fluchende Gedanken über seine Lippen kommen lassen, weil die Menschen die ihm beim Vorbeigehen in den Kölner Dom nichts gaben, denn es könnte sein das er beim Herausgehen sein Becherlein voll bekäme.

Er erwiederte mit einem Lächeln...
Verzeihung aber er hätte nicht fluchend vor sich leise hergegrummelt, und die Menschen beschimpft...

Ich sagte...es ist traurig dies aus seinem Munde zu hören

schaute ihn dabei an und warf einen Teil des Geldes in seinen Becher und den Rest in den Becher seines Gegenübers.

Sie bedankten sich beide und der Mann mit der purpurroten Decke schaute uns sehr lange nachdenkend nach.

*g Seyla
 
Ich gebe gerne, wenn ich das Gefühl habe,
es trifft den "Richtigen", was natürlich mit
meiner eigenen Einschätzung verbunden
ist.
Z.B. ein alter Mann, der wohl mal wohl-
habend war, aber seine Kleidung ungepflegt.
Auf seinem Schoss ein Schild aus Pappe,
worauf steht, dass er Geld für Medikamente
benötigt. Oder eine alte Frau, die strickend
in der Fussgängerzone hockt...

Das alles passiert aber "draussen", nicht
an meiner Haustür. Ich öffne grundsätzlich
nicht gerne die Tür, keine Ahnung warum...
Aber wenn ich gebe, dann aus Sympathie
und mit freundlichem Blick. Manchmal wünsche
ich auch "Alles Gute"...
Ob´s hilft...?




Lg. Vogelkatze:)
 
Eisfee62 schrieb:
Wenn ein Obdachloser an deine Tür klopfen wird,
[...]
was würdest du tun? Würdest du ein Teller mit etwas warmen für ihm haben,würdest du die Tür überhaupt aufmachen oder ihm sogar zu dir hereinlassen? Sag schon,was würdest du tun?

Ist mir bisher noch nicht passiert, daher weiß ich es nicht. Sagt er selbst, dass er obdachlos ist und was er möchte?
Fragst du ihn das vorher, bevor du rotierst, die Platzdeckchen hinlegst und Kürbissuppe auftaust? :)

Was du im Teil 2 vorschlägst, beruht ja auf reinen Annahmen oder vielleicht gelernten Vorstellungen in dieser Situation:
Dass er obdachlos ist, weil seine Kleidung vielleicht etwas danach aussieht.
Dass er hungrig ist.
Dass ihm kalt ist.
Dass er ein Obdach sucht.
Dass er Hilfe braucht, dass er überhaupt Hilfe will und sich helfen lässt.
Dass er etwas annehmen will und kann.
Dass du ihm mit dem, was du zu tun denkst und tust, helfen oder vielleicht etwas Gutes tun kannst.
usw.

Ja, das alles könnte tatsächlich auch so sein.
Es wäre für mich eine neue Situation. Deshalb würde ich ihn vielleicht fragen, warum er jetzt hier klopft und was er möchte. Ob er z.B. um etwas Konkretes bittet oder sich etwas wünscht. Und dann sehen, was ich tue oder nicht.

Könnte genausogut sein, dass er sich verklopft hat, weil er in die Etage über mir zu seinem Drogendealer wollte.
Könnte sein, dass er aus Versehen gegen meine Tür gestoßen ist. (Sicher auch nicht ohne Grund für mich.)
Who knows? Also würde ich wohl zuerst das tun: Ihn fragen.




Finde auch das hier zumindest im Ansatz stimmig:

ich würde ihn fragen, [...] was ihn zur Obdachlosigkeit führte?

dieses Erlebnis geschah am Kölner Dom.
[...]
Ich ging mit dem Geld zu dem einen Menschen der vor sich hergeflucht hat, kniete vor ihn hin....er schaute mich mit einem Lächeln an, das sagte..ich bin ein Kind Gottes,

Ich sagte zu ihm....
Er solle nicht fluchende Gedanken über seine Lippen kommen lassen, weil die Menschen die ihm beim Vorbeigehen in den Kölner Dom nichts gaben, denn es könnte sein das er beim Herausgehen sein Becherlein voll bekäme.
[...]

So, wie diese Geschichte erzählt ist, habe ich aber das Gefühl von gegenseitig widergespiegelten Erwartungshaltungen.
"Wenn ihr schon in die Kirche geht, gebt mir was." vs. "Wenn du demütig/freundlich/sonstwie bist, belohne ich dich vielleicht."
?

"Er solle ..." Hmm. Woher weißt du, was er soll? Ob da Intervention das Wichtigste ist?
 
Lionéz;3391181 schrieb:
So, wie diese Geschichte erzählt ist, habe ich aber das Gefühl von gegenseitig widergespiegelten Erwartungshaltungen.
"Wenn ihr schon in die Kirche geht, gebt mir was." vs. "Wenn du demütig/freundlich/sonstwie bist, belohne ich dich vielleicht."?

hat dein Gefühl das hier..

Er wußte nicht das ich beim Rausgehen aus dem Dom ihm Geld gespendet hätte.

Okay weiter...

beim Lesen meiner Zeilen ausgeblendet?

ich hätte ihm freiwillig Geld gespendet heißt unabhängig von seinem Verhalten.

Versteht das dein Selbst Gefühl(BauchHirn)?

"Er solle ..." Hmm. Woher weißt du, was er soll? Ob da Intervention das Wichtigste ist?
ich schrieb ...soll nicht:)....
im KLartext heißt das....
VORHER auf Menschen "fluchen" bevor ihm nicht wirklich bewußt ist, was diese denken und fühlen.

dazu kommt....ihm war nicht bewußt bis dato das ich ihn beim Fluchen gesehen habe.

Versteht das dein Selbst Gefühl(BauchHirn) nicht?


*g Seyla
 
Lionéz;3391181 schrieb:
So, wie diese Geschichte erzählt ist, habe ich aber das Gefühl von gegenseitig widergespiegelten Erwartungshaltungen.
"Wenn ihr schon in die Kirche geht, gebt mir was." vs. "Wenn du demütig/freundlich/sonstwie bist, belohne ich dich vielleicht."
?

"Er solle ..." Hmm. Woher weißt du, was er soll? Ob da Intervention das Wichtigste ist?

Hallo Lionez,

ich sehe das so:
Das Leben ist ein Geben und Nehmen,
und wieso sollte das nicht mit irgend-
welchen Voraussetzungen verbunden
sein? Das ist doch menschlich!

Ich kann mich an zwei Begebenheiten
erinnern: Ich war damals arbeitslos,
kein Geld in der Tasche und auf dem
Weg zum Arbeitsamt. Hatte mich extra
nett zurecht gemacht, weil ich einen
guten Eindruck vermitteln wollte.
Ich wollte ja vermittelt werden...;)

Ich nahm den Weg durch die Altstadt,
wo mich eine Punkerin um Geld anbettelte.
Ich sagte ihr, ich hätte selber nichts.
(Ich wollte ihr ja nicht meine Story "auf
die Nase binden"...)
Da pflaumt sie mich in einem Ton an,
ob ich sie vera....en will etc...!
Ich war vielleicht sauer! Ich dachte
auch nur, du blöde Kuh, SO schon mal
gar nicht!

Das zweite Mal war kürzlich auf dem Weg
zu "meinem kleinen Job".
Es wurde für Spenden für Afrika nachgefragt.
Eine junge Studentin sprach mich flapsig an,
ob ich nicht spenden wolle. Ich sagte ihr,
wie immer gerade in Gedanken versunken,
dass ich meine eigene Probleme hätte,
woraufhin sie mich äusserst geringschätzig
taxierte.
Dass ich ein paar Tage zuvor etwas über´s
Internet für Unicef gespendet hatte, kam mir
in dem Moment gar nicht in den Sinn.

Aber hier dachte ich auch nur: SO nicht...!

Ich finde es also gar nicht so einfach,
das "Richtige" zu tun. Bei mir passiert das
meistens intuitiv spontan...

Mal ganz frech gefragt:
Gebt ihr wirklich jedem der euch fragt?



Lg. Vogelkatze
 
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Hallo Lionez,

ich sehe das so:
Das Leben ist ein Geben und Nehmen,
und wieso sollte das nicht mit irgend-
welchen Voraussetzungen verbunden
sein? Das ist doch menschlich!

Ich kann mich an zwei Begebenheiten
erinnern: Ich war damals arbeitslos,
kein Geld in der Tasche und auf dem
Weg zum Arbeitsamt. Hatte mich extra
nett zurecht gemacht, weil ich einen
guten Eindruck vermitteln wollte.
Ich wollte ja vermittelt werden...;)

Ich nahm den Weg durch die Altstadt,
wo mich eine Punkerin um Geld anbettelte.
Ich sagte ihr, ich hätte selber nichts.
(Ich wollte ihr ja nicht meine Story "auf
die Nase binden"...)
Da pflaumt sie mich in einem Ton an,
ob ich sie vera....en will etc...!
Ich war vielleicht sauer! Ich dachte
auch nur, du blöde Kuh, SO schon mal
gar nicht!

Das zweite Mal war kürzlich auf dem Weg
zu "meinem kleinen Job".
Es wurde für Spenden für Afrika nachgefragt.
Eine junge Studentin sprach mich flapsig an,
ob ich nicht spenden wolle. Ich sagte ihr,
wie immer gerade in Gedanken versunken,
dass ich meine eigene Probleme hätte,
woraufhin sie mich äusserst geringschätzig
taxierte.
Dass ich ein paar Tage zuvor etwas über´s
Internet für Unicef gespendet hatte, kam mir
in dem Moment gar nicht in den Sinn.

Aber hier dachte ich auch nur: SO nicht...!

Ich finde es also gar nicht so einfach,
das "Richtige" zu tun. Bei mir passiert das
meistens intuitiv spontan...

Mal ganz frech gefragt:
Gebt ihr wirklich jedem der euch fragt?



Lg. Vogelkatze

Nein...eine Grundversorgung bekommen sie ja alle...wer dann das Geld in Lalohol umsetzt o.ä., muß eben damit leben...es muß auch keiner ohne Obdach leben...nur an die Regeln des jeweiligen "Obdachs" halten...wer das nicht kann, hat eben keins mehr...Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße....


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