Was waren wir bevor wir vom Baum der ERKENNTNIS aßen?

:unsure:

Es gibt da eine schöne Geschichte vom Kirchenvater Augustinus. Er wurde einmal von einem seiner Schüler gefragt, wann wohl Gott die Engel erschaffen habe. Nachdem er einen Moment nachgedachte hatte, befand er, dass dies wohl am ersten Tag mit dem Licht geschehen sei.

1. Buch Moses 1[1] Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. [2] Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser

[3] Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. [4] Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis. [5] und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da wurde aus Abend und Morgen
der erste Tag. (y)

Merlin
 
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Ja, das denke ich mir auch. Der Körper ist so etwas wie die eigene Manifestation. Ich denke, man hat wahrscheinlich überall eine Art "Körper", nur ist er mal dichter und mal leichter bzw. feinstofflicher.
Hallo Terrageist,

ja, das sehe ich auch so, dass man jeweils im Jenseits einen Geistkörper hat, worin der lebenspendende göttliche Funke eingebettet ist. Und beides durchströmt auch jeweils den materiellen Körper.

Ich denke, das ist so gewollt gewesen.
Der freie Wille ist natürlich von Gott gewollt. Nicht aber, dass er gegen seinen Willen gebraucht wird. Damit hat Gott nicht gerechnet!
Viel Mühe hätten wir ihm, Christus und der gehorsamen Engel erspart, hätten auch wir uns nicht versündigt. Die Erschaffung der Hölle und der Materie wäre unnötig gewesen und es hätte auch keiner Erlösung durch Christus bedurft.

Nein, da spricht gar nichts dagegen. Es ist (wahrscheinlich) der Urzustand tief in uns und in allem. Es ist also in Wirklichkeit keine Vergangenheit, noch wird es eine Zukunft sein, es ist ein innerer Zustand, an den sich jedes Wesen oder Sein "erinnern" kann, und der Urpunkt, von dem aus gelebt werden kann.
Genau, unser aller Ziel, wieder jenen Platz im Himmel einzunehmen, den wir vor ach sooo langer Zeit verlassen mussten.

Der "Missbrauch" war eingeplant. Es ist gewissermaßen wie die Pubertät während des menschlichen Lebens. Gott breitet sich auf diese Weise aus. Damit er selbst eines Tages wieder in einem neuen anderen Wesen erwachen kann, muss dieses Wesen sich erst einmal von ihm "distanzieren", und den eigenen Willen entdecken.
Erst auf dieser Basis wird Gott, nicht etwa aus weiter Ferne, sondern genau im Mittelpunkt des neu Erwachten, seiner selbst wieder gewahr werden.
Die Vollkommenheit Gottes erlaubt nicht, dass er sowohl Glück als auch Unglückseiner Engel einplant. Das ist ein Widerspruch.
Gott breitet sich nicht aus und wird auch nicht in einem andern Weswen erwachen - gänzlich unmöglich - und wozu auch?

Ich denke mal, das "Paradies" war imgrunde eine Art Labor, die Welt oder Plattform, die gewisse "Götter" aus dem All für die von ihnen geschaffenen Menschen zur Verfügung stellten. Die Menschen waren naiv und untertan bzw. unterwürfig. Bis ein Wesen der Erde, wohl aus dem sogenannten "Schlangenvolk", versuchte, den Menschen klar zu machen, was da mit ihnen getan wird.
Das Paradies war eine rein geistige Sphäre - damals gab es noch keine Materie und somit kein All mit "Göttern".

Nach der Bibel wurde der Kosmos, vor allem die Erde, die verschiedenen Dinge, Tag und Nacht, Meer und Land, usw., zuerst erschaffen, vor dem Paradies, bzw. vor dem Menschen. Setzte Gott ihn nicht zuletzt in die Welt, mit der Vorgabe, sich alles "untertan" zu machen? Worunter ich verstehe, dass es um Begreifen der Welt geht, um das Begreifen (oder Erkennen?) der geistigen Gesetze, die allem zugrunde liegen, dass der Mensch erkenne, auf welche Weise er über seinen Geist die Erde, die Welt und alles versteht, beherrscht und in Einklang kommen kann.
Es scheint nur so. Die Bibel spricht vom 'Anfang'. Sagt aber nicht, wovon es der Anfang sein soll.

Dass schon hunderte von Milliarden Jahre vorher der Himmel mit vielen Engel von Gott erschaffen wurde - darunter auch Du und wir alle - ist damit nicht ausgeschlossen.

Und wie gesagt, nachdem etwa der dritte Teil der Engel wegen Ungehorsam aus dem Himmel ausgeschlossen wurde - darunter leider auch wir - war das Paradies der erste Vdersuch, relativ schnell die Gefallenen wieder zurück zu holen.

Ja je nachdem, welche Art "Zustand" du dir da so vorstellst. :) Ja ich denke schon, der Mensch will glückselig sein , aber auch frei.
Genau das ist der Punkt, wenn die Seele "heimkehrt" sozusagen.


Das ist der Punkt. Die Eigenverantwortung und auch die eigenen Möglichkeiten zu erkennen.
Stimmt. Jede/r hat Gott aus eigenem Antrieb damals verlassen und jeder muss aus eigenem Willen den Weg zu ihm zurück gehen.

lg
Syrius
 
:unsure:

Es gibt da eine schöne Geschichte vom Kirchenvater Augustinus. Er wurde einmal von einem seiner Schüler gefragt, wann wohl Gott die Engel erschaffen habe. Nachdem er einen Moment nachgedachte hatte, befand er, dass dies wohl am ersten Tag mit dem Licht geschehen sei.

1. Buch Moses 1[1] Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. [2] Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser

[3] Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. [4] Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis. [5] und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da wurde aus Abend und Morgen
der erste Tag. (y)

Merlin
Lieber Merlin,

Eine schöne Geschichte.
Wir aber wissen doch, dass Gott den Himmel vollkommen erschaffen hat, im Gegesatz zur Erde, die ja wüst und leer war!

Die Erde war und ist eine Schule - mit Verfalldatum - um die Gefallenen Engel wieder zurück in den Himmel zu bringen.

Wenn ich die vielen Menschen sehe, die Verbrecher, die Süchtigen, die Behinderten .... kann dies unmöglich der Wille Gottes sein. Gott ist vollkommen, die vollkommene Liebe.

Es kann nur so sein, dass die Wesen mit ihrem freien Willen in missbräuchlicher Art eigenveratwortlich dahin gekommen sind.

Ich weiss, der Gedanke behagt Dir nicht so. Aber ist es nicht Ausdruck der Liebe Gottes, einem Wesen, das sich stark belastet hat, in einem leidvollen weiteren Leben die Möglichkeit der Wiedergutmachung zu geben - als die sadistische Möglichkeit einer ewigen Verdammnis ins Auge zu fassen?

lg
Syrius
 
Eine schöne Geschichte.
Wir aber wissen doch, dass Gott den Himmel vollkommen erschaffen hat, im Gegesatz zur Erde, die ja wüst und leer war ...
Lieber Syrius,

schön, dass Du nicht vergessen hast, dass bei mir keine Engel vom Himmel stürzen müssen. Ich habe aber inzwischen dazu eine Geschichte von den Jesiden aus dem Nordirak gefunden, an der Du eventuell auch etwas gefallen finden könntest:

Diese Geschichte aus dem persischen Dunstkreis erzählt vom Melek Tausi (Engel Pfau). In deren Schöpfungsgeschichte die Engel noch vor der Schöpfung der Welt von Gott aus dem Licht erschaffen wurden.

Melek Tausi wurde nun als Erster der sieben Engel von Gott beauftragt die Erde, sowie Adam und Eva zu erschaffen. Adam erwartete dann von Tausi, dass er vor ihm niederknien und ihn verehren sollte. Tausi weigerte sich, weil er nur Gott verehren wollte. Er hatte ihn dann aus Anerkennung seiner Treue zum Beschützer dieser Welt und obersten der Sieben Engel erhoben.

Leider wollte dann später Tausi selbst an Gottes Stelle treten und wurde deshalb von ihm in die Unterwelt verbannt. Er bereute jedoch seine Tat und Gott verzieh ihm, nachdem er seine Schuld verbüßt hatte. Seit dem ist er wieder der Hüter der Welt und Mittler zwischen Gott und den Gläubigen.

Wegen der Nähe von Tausi zur Geschichte der gefallenen Engel werden nun die Jesiden von den Anhängern des Islamistischen Staates als Teufelsanbeter verfolgt.

An den Mythen der Jesiden kann man die Anlehnung an die ursprünglichen Engel Persiens aus dem Mazdaismus erkennen (z. B. die sieben Engel). Die religiöse Gruppierung der Jesiden ist jedoch erst im 12. nachchristlichen Jahrhundert entstanden.


Merlin
 
Dümmer. Fröhlicher. Weniger beansprucht.
Ein Level niedriger.
Nicht auf dem Weg, für die Schlange ein junger Ersatzpartner zu werden.
 
Lieber Syrius,

schön, dass Du nicht vergessen hast, dass bei mir keine Engel vom Himmel stürzen müssen. Ich habe aber inzwischen dazu eine Geschichte von den Jesiden aus dem Nordirak gefunden, an der Du eventuell auch etwas gefallen finden könntest:

Diese Geschichte aus dem persischen Dunstkreis erzählt vom Melek Tausi (Engel Pfau). In deren Schöpfungsgeschichte die Engel noch vor der Schöpfung der Welt von Gott aus dem Licht erschaffen wurden.

Melek Tausi wurde nun als Erster der sieben Engel von Gott beauftragt die Erde, sowie Adam und Eva zu erschaffen. Adam erwartete dann von Tausi, dass er vor ihm niederknien und ihn verehren sollte. Tausi weigerte sich, weil er nur Gott verehren wollte. Er hatte ihn dann aus Anerkennung seiner Treue zum Beschützer dieser Welt und obersten der Sieben Engel erhoben.

Leider wollte dann später Tausi selbst an Gottes Stelle treten und wurde deshalb von ihm in die Unterwelt verbannt. Er bereute jedoch seine Tat und Gott verzieh ihm, nachdem er seine Schuld verbüßt hatte. Seit dem ist er wieder der Hüter der Welt und Mittler zwischen Gott und den Gläubigen.

Wegen der Nähe von Tausi zur Geschichte der gefallenen Engel werden nun die Jesiden von den Anhängern des Islamistischen Staates als Teufelsanbeter verfolgt.

An den Mythen der Jesiden kann man die Anlehnung an die ursprünglichen Engel Persiens aus dem Mazdaismus erkennen (z. B. die sieben Engel). Die religiöse Gruppierung der Jesiden ist jedoch erst im 12. nachchristlichen Jahrhundert entstanden.


Merlin
Lieber Merlin,

ja das ist eine schöne Geschichte mit einigen Ähnlichkeiten zu dem, was sich gemäss meinen Studien wahrhaft zugetragen hat.

Da ist einmal die in der Bibel erwähnten 'sieben Söhne Gottes". Dann erschuf Gott als erste und einzige direkte Schöpfung Christus. Undenkbar lange Zeit verbrachte Christus allein mit Gott in höchstem Glück.

Die Erschaffung der sechs Erzengel - drei Dualpaare - war eine Zusammenarbeit von Gott und Christus. Der erste davon kennen wir unter dem Namen Luzifer - der später den Platz von Christus einnehmen wollte, obwohl er diesem Treue und Gehorsam versprochen hatte.

Adam und Eva kommen erst viel später im Zusammenhang mit der Rückführung der ausgestossenen Engel, was die Schaffung des Paradiueses und des Kosmos nötig machte.

Ohne den Engelsturz wird Dein Weltbild weiterhin dagegen kämpfen müssen, dass die Unvollkommenheit der Menschen, das Böse und das Leid mit der Vollkommenheit Gottdes nicht zu vereinbaren ist. Das ist nur mit der Eigenverantwortlichkeit jedes einzelnen Wesens zu erklären. Aber das tut dem Respekt, den ich Deinem hohen Wissensstand zolle, keinen Abbruch.

lg
Syrius
 
Lieber Merlin,

ja das ist eine schöne Geschichte mit einigen Ähnlichkeiten zu dem, was sich gemäss meinen Studien wahrhaft zugetragen hat.

Da ist einmal die in der Bibel erwähnten 'sieben Söhne Gottes". Dann erschuf Gott als erste und einzige direkte Schöpfung Christus. Undenkbar lange Zeit verbrachte Christus allein mit Gott in höchstem Glück.

Die Erschaffung der sechs Erzengel - drei Dualpaare - war eine Zusammenarbeit von Gott und Christus. Der erste davon kennen wir unter dem Namen Luzifer - der später den Platz von Christus einnehmen wollte, obwohl er diesem Treue und Gehorsam versprochen hatte.

Adam und Eva kommen erst viel später im Zusammenhang mit der Rückführung der ausgestossenen Engel, was die Schaffung des Paradiueses und des Kosmos nötig machte.

Ohne den Engelsturz wird Dein Weltbild weiterhin dagegen kämpfen müssen, dass die Unvollkommenheit der Menschen, das Böse und das Leid mit der Vollkommenheit Gottdes nicht zu vereinbaren ist. Das ist nur mit der Eigenverantwortlichkeit jedes einzelnen Wesens zu erklären. Aber das tut dem Respekt, den ich Deinem hohen Wissensstand zolle, keinen Abbruch.

lg
Syrius
Lieber Syrius,

über den Morgenstern (Luciferum) hatten wir ja schon ausführlich diskutiert. Ja und da hatte ich auch erwähnt, dass er nach meinem Verständnis kein Engel darstellt.

In der Genesis wird zwar war erwähnt, dass zwei Cherubim am Eingang des Garten Edens lagern würden, um Adam und Eva die Rückkehr zu verwehren. Es ist nun aber so, dass die Cherubim eigentlich keine Engel sind, sondern Begleiter und Wächter Gottes aus der archaischen Zeit der jüdischen Tradition waren.

Erst bei Daniel werden dann die Engel namentlich benannt:
Daniel 8[16] Und ich hörte mitten von Ulai her eine Menschenstimme rufen und sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, dass er verstehe!
(Michael = "Wer ist wie Gott?")

Daniel 10[13] Aber der Fürst des Königreiches im Perserland hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael der vornehmsten Engelfürsten einer, kam mir zu Hilfe; da behielt ich den Sieg bei den Königen in Persien.
(Gabriel = "Meine Kraft ist Gott!")

Raphael und die anderen Erzengel kamen erst ein paar Hundert Jahre später hinzu:
Tobit 3[16] Das Gebet beider, Tobits und Saras, fand Gehör bei der Majestät des großen Rafaels. [17] Er wurde gesandt, um beide zu heilen: um Tobit von den weißen Flecken auf seinen Augen zu befreien und um Sara, die Tochter Raguëls, mit Tobits Sohn Tobias zu vermählen und den bösen Dämon Aschmodai zu fesseln.
(Raphael = "Gott heilt!")

Tja und auch in Persien wird meines Wissens nach kein Engel namens Luciferum benannt:

:angel2:
Asha Vahishta (m):
„Die Wahrheit und Rechtschaffenheit.“
Wohumanah (m):
„Der gute Sinn.“
Kehatra Vaiyra (m):
„Das wünschenswerte Reich.“

:angel2:

Spenta Armaiti (w):
„Die segenbringende Bescheidenheit.“
Hauravata (w):
„Die Wohlfahrt im Sinne der Nächstenliebe.“
Ameretat (w):
„Unsterblichkeit.“

:angel2:

Spenta Mainuy:
„Der segenbringende Geist.“
(Der Heilige Geist)

So bliebe in den Traditionen vorerst also nur noch Melek Tausi im Gespräch? :unsure:


Merlin
 
über den Morgenstern (Luciferum) hatten wir ja schon ausführlich diskutiert. Ja und da hatte ich auch erwähnt, dass er nach meinem Verständnis kein Engel darstellt.

Lieber Merlin,

Ja klar, Du musst doch Dir selber treu bleiben. Du sagst, kein Christ zu sein und betrachtest somit die Bibel vermutlich nicht als Quelle religiöser Erkenntnisse, um Dein eigenes Woher und Wohin zu erklären. Dies ist in der Tat ohne Kenntnis der geistchristlichen Lehre oder Lehre der Urchristen etwas schwierig.

"Jesaja 14
11Deine Pracht ist herunter in die Hölle gefahren samt dem Klange deiner Harfen. Maden werden dein Bett sein und Würmer deine Decke. 12Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! 13Gedachtest du doch in deinem Herzen: "Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen;…"

Dass es sich hier nicht um den materiellen Morgenstern handelt, ist offensichtlich, denn der ist keineswegs zur Hölle gefahren. Ein materielles Gestirn kann auch nicht in eine geistige Sphäre eindringen, noch Harfw spielen.

Nun, immerhin war sich Jesaja bewusst, dass es diese furchtbare Sphäre, Hölle genannt, gibt.

Von dem beschriebenen Wesen sagt Jesaja auch, dass es seinen Stuhl höher stellen wollte - es geht um mehr Macht.

Wir wissen, dass Luzifer den Platz Christi hat einnehmen wollen. Christus war jedoch von Gott zum König über alle Engel gekrönt worden. Durch sein Begehren hat Luzifer somit gegen die Gesetze Gottes verstossen - er wollte Herrschen, Christus jedoch war Primus inter Pares - und er, Luzifer wurde mit all seinen Anhängern - wir waren leider auch dabei - in die Hölle verstossen.

Viele Völker hatten Kenntnis von diesem Kampf. Es bedarf allerdings schon viel, zu erkennen, dass man persönlich darin verwickelt war, den eigenen Platz im Himmel verlassen musste und nun auf dem Rückweg ist, um genau diesen Platz wieder einzunehmen. Immerhin gehören wir zu den ersten.


In der Genesis wird zwar war erwähnt, dass zwei Cherubim am Eingang des Garten Edens lagern würden, um Adam und Eva die Rückkehr zu verwehren. Es ist nun aber so, dass die Cherubim eigentlich keine Engel sind, sondern Begleiter und Wächter Gottes aus der archaischen Zeit der jüdischen Tradition waren.

Erst bei Daniel werden dann die Engel namentlich benannt:
Daniel 8[16] Und ich hörte mitten von Ulai her eine Menschenstimme rufen und sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, dass er verstehe!
(Michael = "Wer ist wie Gott?")

Daniel 10[13] Aber der Fürst des Königreiches im Perserland hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael der vornehmsten Engelfürsten einer, kam mir zu Hilfe; da behielt ich den Sieg bei den Königen in Persien.
(Gabriel = "Meine Kraft ist Gott!")

Raphael und die anderen Erzengel kamen erst ein paar Hundert Jahre später hinzu:
Tobit 3[16] Das Gebet beider, Tobits und Saras, fand Gehör bei der Majestät des großen Rafaels. [17] Er wurde gesandt, um beide zu heilen: um Tobit von den weißen Flecken auf seinen Augen zu befreien und um Sara, die Tochter Raguëls, mit Tobits Sohn Tobias zu vermählen und den bösen Dämon Aschmodai zu fesseln.
(Raphael = "Gott heilt!")

Tja und auch in Persien wird meines Wissens nach kein Engel namens Luciferum benannt:

:angel2:
Asha Vahishta (m):
„Die Wahrheit und Rechtschaffenheit.“
Wohumanah (m):
„Der gute Sinn.“
Kehatra Vaiyra (m):
„Das wünschenswerte Reich.“

:angel2:

Spenta Armaiti (w):
„Die segenbringende Bescheidenheit.“
Hauravata (w):
„Die Wohlfahrt im Sinne der Nächstenliebe.“
Ameretat (w):
„Unsterblichkeit.“

:angel2:

Spenta Mainuy:
„Der segenbringende Geist.“
(Der Heilige Geist)

So bliebe in den Traditionen vorerst also nur noch Melek Tausi im Gespräch? :unsure:


Merlin
Du meinst also, dass Gott nicht zwingend ein Geistwesen sei?? Den die archaischen Zeiten der Juden spielten sich Deiner Ansicht nach auf der materiellen Erde ab. Wer aber hat denn die Welt erschaffen?

Gott hat doch keinen Anfang und lebt im Himmel - auf der Erde war er nie.

Und wenn Engel erst im Zusammenhang mit dem Paradies erwähnt werden, dann heisst das keineswegs, dass es sie nicht schon früher gegeben hat.

Wir alle waren Engel znd zwar schon viele Milliarden Jahre länger als es den Kosmos gibt.

lg
Syrius
 
"Jesaja 14
11Deine Pracht ist herunter in die Hölle gefahren samt dem Klange deiner Harfen. Maden werden dein Bett sein und Würmer deine Decke. 12Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! 13Gedachtest du doch in deinem Herzen: "Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen;…"

Dass es sich hier nicht um den materiellen Morgenstern handelt, ist offensichtlich, denn der ist keineswegs zur Hölle gefahren. Ein materielles Gestirn kann auch nicht in eine geistige Sphäre eindringen, noch Harfw spielen.

Nun, immerhin war sich Jesaja bewusst, dass es diese furchtbare Sphäre, Hölle genannt, gibt.

Von dem beschriebenen Wesen sagt Jesaja auch, dass es seinen Stuhl höher stellen wollte - es geht um mehr Macht.
Lieber Syrius,

Bei dem Himmelsturz des Morgensternes aus Jesaja geht es nicht um den Morgenstern an sich, sondern um ein Schmählied auf den babylonischen König Nebukadnezar.


Dazu sollte man wissen, dass es bei den Babyloniern den Gott Nebu (Berufener) gab, der als nächtliche Sonne der Unterwelt bezeichnet wurde und die Krone der Macht trug.

Letzteres spielte dann auch eine wichtige Rolle für den irdischen König Babylons. Deshalb tauchte auch dieser Gott im Namen Nebukadnezar auf: „Nebu schütze meinen Sohn“.

So bekommen dann auch die Verse aus Jesaja ihren Sinn:

Jesaja 14[1] Denn der Herr wird sich wieder Jakob erbarmen und Israel nochmals erwählen und sie in ihr Land zurückführen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen und dem Hause Jakob anschließen ...

[3] Und zur Zeit, wenn dir (Israel) der Herr Ruhe geben wird von deinem Jammer und harten Dienst, in dem du gewesen warst, [4] so wirst du ein Lied anheben wider den König von Babel und sagen: Ist's mit dem Dränger aus, so hat der Zins ein Ende!

[5] Der Herr hat die Rute des Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher [6] welche die Völker schlug mit Grimm und ohne Aufhören und mit Wüten herrscht über die Heiden und verfolgt ohne Barmherzigkeit. [7] Nun ruht die Welt und ist still und jauchzt fröhlich ...

[9] Die Hölle da unten zittert vor dir (Babylon), der du ihr entgegenkommst. Sie erweckt dir die Toten, alle Gewaltigen der Welt, und heißt alle Könige der Heiden sich zu erheben [10] dass all diese untereinander reden und sagen: „Du bist auch geschlagen, wie wir, und es geht dir wie uns.“

[11] Deine Pracht ist herunter in die Hölle gefahren samt Klang deiner Harfe. Maden werden dein Bett sein und Würmer deine Decke. [12] Wie bist Du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern (Nebukadnezar)! Wie bist du zur Erde gefallen, der du die Heiden schwächst!


Merlin
 
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Merlin[/QUOTE]
Du meinst also, dass Gott nicht zwingend ein Geistwesen sei?? Den die archaischen Zeiten der Juden spielten sich Deiner Ansicht nach auf der materiellen Erde ab. Wer aber hat denn die Welt erschaffen?

Gott hat doch keinen Anfang und lebt im Himmel - auf der Erde war er nie.

Und wenn Engel erst im Zusammenhang mit dem Paradies erwähnt werden, dann heisst das keineswegs, dass es sie nicht schon früher gegeben hat.

Wir alle waren Engel znd zwar schon viele Milliarden Jahre länger als es den Kosmos gibt.
Lieber Syrius,

Also nach meinem Verständnis gibt es eine Zeit der Spiritualität und eine der Realität. Deshalb versuche ich jetzt nicht unbedingt, beides miteinander zu vermischen.

Aus spiritueller Sicht kann man sehr wohl Gott oder all den anderen transzendenten Wesen im Hier und Jetzt begegnen – dass dies gelingen kann, liegt alleine an Dir! Ist nicht auch Moses in der Wüste Gott begegnet?

So finde ich es aus spiritueller Sicht auch nicht sonderlich sinnvoll, über das Woher und den Anfang Gottes zu schweigen. Mir gefällt zum Beispiel die Geschichte vom Schöpfergott Atum, der sich aus der Kraft seines Willens heraus selbst erschaffen hatte.

In Anlehnung an Atum möchte ich mir also vorstellen, dass Gott Jahwe aus seinem Traum herausgeboren wurde. Ein Traum von einer paradiesischen Welt, den er dann mit seinem Erwachen mit Leben erfüllte.

So gesehen könnte das Fünkchen der Wahrheit darin liegen, dass er wohl tatsächlich aus den Träumen eines Menschen heraus geboren wurde. So wie es einst auch bei Moses geschah?

In der Bibel steht nichts über die Geburt oder Schöpfung der Engel, sie sind einfach plötzlich da. Genau zu diesem Punkt gibt es eine schöne Geschichte vom Kirchenvater Augustinus.

Er wurde einmal von einem seiner Schüler gefragt, wann wohl Gott die Engel erschaffen habe. Nachdem er einen Moment nachgedachte hatte, befand er, dass dies wohl am ersten Tag mit dem Licht geschehen sei.

sonnenstrahlen-1470.thumb_large.jpg

Bildquelle: freestockgallery.de
Gemeinfrei


Immer wenn ich nach einem Regen unterwegs bin und die Sonnenstrahlen durch die Wolken dringen, erinnert mich das Augustinus. So stelle ich mir dann gerne vor, dass mit jedem Lichtstrahl ein Engel geboren würde. Ein Bild, das mich mit Nähe, Reinheit und Läuterung erfüllt.

So suche ich also nicht im Kosmos die Spiritualität, sondern lieber in dieser Welt. (y)

Merlin
 
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