Was medizinisch nicht heilbar ist, ist nicht heilbar?

Erdkröte;3669091 schrieb:
@joey,

nur kurz gegoogelt. Scheinbar reden wir von verschiedenen Dokumentationspflichten ???

Lese:

http://www.ausbildung-heilpraktiker.de/ausbildung-heilpraktiker/pflichten-des-heilpraktikers.html

Der Heilpraktiker hat eine Dokumentationspflicht zu erfüllen,
d.h. er hat über die in der Ausübung seines Berufes gemachten Feststellungen und getroffenen Maßnahmen bei seinen Patienten die erforderlichen Aufzeichnungen anzufertigen (z.B. durch Führen von Karteikarten etc.)

Schön, dass es da steht. Aber scheinbgar sind sie nicht gesetzlich dazu verpflichtet

Schauen wir nochmal hier:
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/f...-dokumentationspflicht-auch-f-r-heilpraktiker

Das kommt durchaus vor, und zwar erst kürzlich in meinem Bekanntenkreis: Ein Heilpraktiker behandelte einen Säugling mit einer Mundsoor-Erkrankung. Soor kann un- oder falsch behandelt zu einer schweren Lungenentzündung oder Blutvergiftung führen, deswegen ist ein Heilpraktiker verpflichtet, die Behandlung mit einem Zahnarzt abzusprechen. Das aber hat er schlicht ignoriert, auf eigene Faust weitergemacht und so das Leben des Kindes gefährdet. Die Eltern entschieden sich glücklicherweise nach einigen Tagen von selbst für einen Besuch beim Kinderarzt und wurden direkt zum Zahnarzt überwiesen. Auf die Rückfrage der konsternierten Eltern beim Heilpraktiker behauptete dieser schlicht, von Soor sei nie die Rede gewesen und es habe nie eine Behandlung, sondern nur eine Beratung zur Mundpflege stattgefunden.

sowie

Das bedeutet in der Praxis nichts weniger als daß eine Dokumentation für Heilpraktiker zwar von den Verbänden empfohlen wird, (...)

Wie die von Dir verlinkte Seite durchaus auch zeigt

(...) tatsächlich allerdings vollkommen freiwillig ist. Sie ist ein Passus in der Satzung einiger Vereine - mehr nicht. Der Heilpraktiker kann die Dokumentation komplett unterlassen, verkürzen, fälschen oder im Fall eines Falles nachträglich vernichten. Er kann somit im Gegensatz zu einem Arzt, Pfleger oder auch nur einem Finanzberater beliebig herumpfuschen und anschließend die Beweislast im Handumdrehen auf den geschädigten Patienten abwälzen.

Keine Verpflichtung und diverse Möglichkeiten, die Beweislast zuim Patienten abzuwälzen.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass das alle Heilpraktiker machen. Ich will auch nicht den ganzen Heilpraktiker-Stand für offensichtliche Scharlatane verantwortlich machen - schwarze Schafe gibt es überall und sagen nichts über die Allgemeinheit aus.

Was ich sagen will ist: Offensichtlich gibt es Heilpraktiker, die schlampig dokumentieren, was bei Ärzten zu schweren Konsequenzen führt, bei Heilpraktikern allerdings nicht unbedingt. Und das ist untragbar. Vor allem, da es hier um einen Berufsstand geht, der Heilverfahren ohne gute wissenschaftliche Überprüfung anbietet - eine Heilungsbehauptung ohne guten Beleg.
 
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Warum gibt es in alternativen Heilmethoden so wenig Studien?

Es ist schon so, dass es einfach jede Menge Geld und Zeit verschlingt. Dazu muß man erst mal in der Lage sein.



Es ist nun mal kein Geld damit verdient, da zu viel, zu individuell ist. Das heißt, dass für jeden einzelnen zu viel Aufwand betrieben werden muß, und nicht verallgemeinert werden kann. Dass bestimmte Dinge frisch zubereitet werden müssen, und nicht mindesten 2 Jahre haltbar sind, usw.... Wer will es mit der Pharmaindustrie aufnehmen?

Ein Beispiel:
In Georgien gibt es ein Verfahren, welches gut gegen Bakterien ankommt.
Vor allem bei MRSA. Verwenden die seit 30 Jahren, und inzwischen mit so viel Erfahrung und wahrscheinlich auch Toten.. Keine Pharmafirma wagt, allgemeingültige Phagen herzustellen, da so etwas für den Patienten tödlich ausgehen könnte.
Doch deine französische Pharmafrima forscht nun wie sie diese Phagen für die Allgemeinheit züchten können. damit es rentabel wird....Eine Gelddruckmaschine. Da es sonst nicht rentabel genug ist, gibt es so was in Westeuropa nicht.

Georgien leistet es sich bei jedem einzelnen Patient ein Antibiogramm durchzuführen, und dann die entsprechenen Phagen zu züchten, ganz speziell für diesen Menschen. Es wird vorher getestet, ob es auch tatsächlich nur das angreift und zerstört was es zerstören soll und dann keinen weiteren Schaden anrichtet.
Ich betone: Bei jedem Einzelnen Patient. Ist es ein Bakterienstamm den sie kennen, müssen sie nicht mehr spezielle Vagen heranzüchten, sondern wissen schon welche hervorragend geeignet, sind, doch erst wenn sie es genau wissen, bekommt der Patient was ihm helfen wird.
Ist ein für sie unbekanter Bakterienstamm, wird gesucht und eine neue Generation von Phagen herangezüchtet, was dann wieder Zeit und Geld in Anspruch nimmt.

Dass bestimmte Schwingungen auf das Verhalten und die Denkstruktur des Menschen Einfluß hat, ist nachgewiesen, nur eben noch zu oberflächlich.


Im Bereich der Phytotherapie sind Ansätze vorhanden und unglaublich viel dokumentiert.

Doch Studien?

1. zu wenig brauchen die gleiche Mischung - zu unrentabel?
2. zu wenig Zeit und Geld?
3. nicht auf jeden anwendbar oder mit unterschiedlichem Erfolg oder Mißerfolg.?

Phytotherapie in Verbindung mit traditioneller Therapie gibts und ist wohl am wahrscheinlichsten, dass es sich durchsetzten wird. Würde mich sehr freuen.

Und ja Dokumentation sollte auch für Heilpraktiker Pflicht sein.


Lg
Lumen
 
Warum gibt es in alternativen Heilmethoden so wenig Studien?

Es ist schon so, dass es einfach jede Menge Geld und Zeit verschlingt. Dazu muß man erst mal in der Lage sein.

Immerhin sind sich ein paar Leute in der Szene scheinbar bewusst, dass nur wissenschaftliche Methodik wesentlich besser zwiswchen Wirkung und nicht-Wirkung unterscheiden kann, als die hier so viel gerühmte "Erfahrung".

Es ist nun mal kein Geld damit verdient, da zu viel, zu individuell ist. Das heißt, dass für jeden einzelnen zu viel Aufwand betrieben werden muß, und nicht verallgemeinert werden kann.

Doch, u.U. kann es verallgemeinert werden - z.B. kann dann so das Verfahren getestet werden, mit dem die Entscheidungen getroffen werden. In einem anderen Thread habe ich eine Studiendesign skizziert, in dem auch die Individualität bei z.B. Homöopathie berücksichtigt wäre.

Dass bestimmte Dinge frisch zubereitet werden müssen, und nicht mindesten 2 Jahre haltbar sind, usw.

Das verhindert keine Studien.

... Wer will es mit der Pharmaindustrie aufnehmen?

Ich bitte Dich. Alleine schon Firmen, die z.B. homöopathische Mittel, Bachblüten etc. herstellen, nehmen es mit der Pharmaindustrie auf. Und mit ein paar gut geführten positiven Studien mit einwandfreier Methodik - solche Studien würden natürlich ordentlich unter die Lupe genommen werden - wäre der Kampf wesentlich einfacher.

Ein Beispiel:
In Georgien gibt es ein Verfahren, welches gut gegen Bakterien ankommt. (...)

Und? Auch dieses Verfahren kann man wissenschaftlich korrekt testen. Ich weiß jetzt nicht, welches Verfahren Du genau meinst. Und ich weiß damit auch nicht, wie gut es getestet wurde. Aber auch die Individualität von Patienten kann bei der Untersuchung von Verfahren berücksichtigt werden.

Doch Studien?

1. zu wenig brauchen die gleiche Mischung - zu unrentabel?

Ist in guten Studiendesigns gut zu berücksichtigen und einzubauen.

2. zu wenig Zeit und Geld?

Das ist das einzige, was ich halbwegs gelten lasse. Dann sollen aber auch keine Behauptungen aufgestellt werden a la: "Wirkt besser als die Schulmedizin."

3. nicht auf jeden anwendbar oder mit unterschiedlichem Erfolg oder Mißerfolg.?

Das ist IMMER der Fall - darum sind Statistiken notwendig. Sicherheiten gibt es leider nicht.
 
muss dazu überhaupt noch was gesagt werden?
die bücher mehren sich ,die genau eben das widerlegen ...
ich symphatisiere damit ,dass die medizin gut für die akuten fälle ist ...wobei auch da ,,,.noch geguckt werden muss ,was denn in dem sinne "akut" zu nennen ist
aber sonst sollte man sich vorwiegend seiner selbstheilungskräfte erinnern...:)
 
Muss nicht. Wir entscheiden hier nichts. Zu einem Konsenz werden wir wahrscheinlich auch nicht kommen. Aber: Warum sollte man nichts mehr dazu sagen?



Die Bücher mehren sich zu jeder Meinung. Was also willst Du mit diesem Satz belegen bzw. widerlegen?

ich für mich kann dazu sagen ...dass ich die ausgeübte medizin mit der milchflasche eingebleut
bekommen habe ...ohne sie jemals zu hinterfragen ...dann lernte ich jemanden aus der branche kennen ,der dem ganzem eben auch kritisch gegenüberstand #da wurde mir so richtig bewusst ,dass bezüglich meiner gesundtheit mir nicht wirklich jemand ...sprich arzt... die verantwortung abnehmen kann
seitdem ...interessieren mich diese bücher mit alternativen sichtweisen...
seitdem begreife ich auch ,dass ärzte eben davon leben und da gibt es gute und weniger gute wie überall...
also die entscheidung liegt bei mir..
ich kann jetzt eben nicht mehr einfach so mal eben zum arzt gehen ...
mich dort beraten lassen ist okay ...entscheiden tue ich...
und um zu einer entscheidung in eigenem sinne zu finden gehört es wohl dazu ,sich selbst zu informieren...
und da kenn ich keine grenzen:D
 
ich glaube an meine eigenen selbstheilungskräfte ...bis ich eines besseren belehrt werde:Dfalls es denn soweit kommt...
ja dann kann es aber zu spät sein ...siehste da beginnt die eigene verantwortung...:)
 
ich für mich kann dazu sagen ...dass ich die ausgeübte medizin mit der milchflasche eingebleut

Bei mir war es umgekehrt. Aufgewachsen im Dunstkreis einer Freikirche, gab es viele Geistheiler, Homöopathen etc. in meiner Umgebung.

(...)seitdem ...interessieren mich diese bücher mit alternativen sichtweisen...

Und die ebenfalls nicht wenigen Bücher, die diese alternativen Sichtweisen kritisch betrachten und beschreiben, interessieren Dich nicht?

seitdem begreife ich auch ,dass ärzte eben davon leben und da gibt es gute und weniger gute wie überall...

Und wonach unterscheidest Du gute von schlechtenÄrzten? Wonach unterscheidest Du gute von schlechten Heilern?

also die entscheidung liegt bei mir..

Kann und will ich Dir auch nicht nehmen. Aber ich kann versuchen Dich dazu zu bringen Deine Kriterien dazu zu überdenken.

ich kann jetzt eben nicht mehr einfach so mal eben zum arzt gehen ...

Mache ich generell auch nicht. Ich gehe äußerst selten zum Arzt - auch nicht, wenn ich krank bin und ungefähr weiß, was es ist - bzw. wenn meine Selbstdiagnose harmlos ist. Damit fahre ich relativ gut bisher.

mich dort beraten lassen ist okay ...entscheiden tue ich...

Ja. Niemand kann Dich zu einer Behandlung zwingen.

und um zu einer entscheidung in eigenem sinne zu finden gehört es wohl dazu ,sich selbst zu informieren...
und da kenn ich keine grenzen:D

Ok, dann wirst Du sicher auch gerne diese Bücher lesen (die ich u.a. schon in diesem Thread empfohlen habe):

Die Wissenschaftslüge von Ben Goldacre
Magisches Denken: Wie es entsteht und wie es uns beeinflusst von Thomas Grüter

ich glaube an meine eigenen selbstheilungskräfte ...bis ich eines besseren belehrt werde:Dfalls es denn soweit kommt...
ja dann kann es aber zu spät sein ...siehste da beginnt die eigene verantwortung...:)

Die allermeisten Krankheiten gehen auch von alleine weg. Ich gehe - wie gesagt - eher selten zum Arzt. Wenn ich aber gehe, will ich, dass die Beratung aufgrund wissenschaftlch fundierter Daten stattfindet und nicht aufgrund von Intuition oder Erfahrungen.
 
Das ist das einzige, was ich halbwegs gelten lasse. Dann sollen aber auch keine Behauptungen aufgestellt werden a la: "Wirkt besser als die Schulmedizin."

Eigentlich habe ich das einen Hömoopathen nicht schreiben sehen. Es sind eher die Patienten, die ein solches sagen und dazu haben sie doch ein Recht, oder? Wer, wenn nicht die Patienten, könnten kompetente Ausasagen über Heileffekte machen, die sie ja am eigenen Körper unmittelbar verspüren.

Ein paar Kügelchen, wenn sich im Winter eine Erkältung anbahnt, gegen den Allergieschnupfen im Frühling oder Nervosität und Schlafstörungen – rund 43 Prozent der Österreicher greifen einer neuen Umfrage zufolge bei leichteren Beschwerden lieber zu homöopathischen als herkömmlichen Arzneien. Die dafür angegeben Gründe sind gute Wirksamkeit, weniger Nebenwirkungen und Natürlichkeit.
Gerade Letzteres stößt Kritikern immer wieder auf. Die ursprünglichen Substanzen würden so aufbereitet (potenziert), dass nichts mehr von der Ursprungssubstanz enthalten sei. Der Vorwurf: Geschäftemacherei.
Klaus Connert, Homöopath in Salzburg und Referent für Komplementäre Medizin in der Ärztekammer lässt das nicht gelten. "Homöopathie ist keine Religion, Philosophie oder Esoterik. Es ist in erster Linie Erfahrungsmedizin." Dass sie wirke, beweisen Hunderttausende zufriedene Patienten und Ärzte weltweit. "Eigentlich ist es eine permanente wissenschaftliche Beobachtung und Erweiterung unseres Wissens." Das war schon zu Zeiten von Homöopathie-Begründer Samuel Hahnemann (1755– 1843) so. Er entwickelte sein Prinzip "Ähnliches mit Ähnlichem heilen": Pflanzenextrakte, Mineralien und tierische Essenzen rufen bei Gesunden ähnliche Symptome hervor, wie die Krankheit. Heute suchen Homöopathen (in Österreich ausschließlich Ärzte, Anm.) aus 2000 Mitteln das exakt für einen Patienten passende. Connert erklärt: "Im Krankheitsfall funktionieren die Regulationsmechanismen des Körpers nicht mehr. Die homöopathische Arznei gibt den Anstoß zur Selbstregulation."

http://kurier.at/nachrichten/gesundheit/4492847-kleine-kugeln-als-reiz-fuer-den-koerper.php

Und dann gibts noch das Kostenargument. Auch da schneidet die Homöopathie besser ab:

Bleibt der Kritikpunkt der teuren Arzneien. In der Schweiz wurden die Kosten für einige komplementärmedizinische Methoden fünf Jahre lang von den Sozialversicherungen übernommen. Das Ergebnis: Speziell Homöopathika führen zu einer Kosteneinsparung von 15,4 Prozent im Vergleich zu konventionellen Therapien. Ganzheitsmediziner Gerhard Hubmann: "Die Sozialversicherungen werden durch Komplementär- und Ganzheitsmedizin schon jetzt entlastet. Die Patienten bezahlen sowohl den Arzt als auch ihre Medikamente selbst."

Somit wäre doch wünschenswert, wenn die Schulmedizin nach und nach durch Homöopathie ersetzt würde oder?

:confused:
 
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Die allermeisten Krankheiten gehen auch von alleine weg.
Ich gehe - wie gesagt - eher selten zum Arzt. Wenn ich aber gehe, will ich, dass die Beratung aufgrund wissenschaftlch fundierter Daten stattfindet und nicht aufgrund von Intuition oder Erfahrungen.

da würde ich sagen, daß das sogar die Grundlage jedes guten Heilers - egal welcher Richtung - ist.

;-)
 
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