Ich empfinde eine Bindung als spirituell, vor allem deswegen weil ich meine Vergleichsmöglichkeiten habe, aber das sind natürlich individuelle Erfahrungen. Auf der einen Seite bin ich länger keine Bindung eingegangen, was auch daran liegt das mich mein Vater gerne ausgrenzt und ich somit keine wirkliche Bindung zu meinem Vater habe, was ich sehr schade finde. Vermutlich hat er selbst seine nicht aufgearbeiteten Erfahrungen. Wissenschaftlich gibt es dafür dann natürlich Diagnosen, die auch nur an der Oberfläche kratzen, aber "in der Tiefe" verbirgt sich meistens eben "mehr". Dass ist das eine, dass andere ist, das ich eines Tages in die Arbeitswelt gerutscht bin. Wenn man mit Arbeitskollegen arbeitet, vertraut man einander und wenn man dann ein "Fundament des Vertrauens" auf Basis von Freiwilligkeit erbaut, hat man das, was ich einfachheitshalber als "Bindung" benenne. Von dem her weiß ich sehr genau, das man durch Bindungen in seiner Identität geformt und gefestigt wird. Das würde ich mir von meinem Vater wünschen, aber was nicht ist, kann ja immer noch werden.
Jedenfalls sehe keine wirkliche Erklärung in der Wissenschaft über Bindungen so wie ich sie erfahre. Wahrscheinlich ist es so natürlich, das es aufgrund seiner Natürlichkeit nicht auffällt. Dass du das als wissenschaftlich erklärbar siehst, zeigt also nur, dass du, persönlich und individuell, mehr darin siehst, als manch anderer. Aber man muss auch sagen, das man Vertrauen auf Basis von Freiwilligkeit nicht konzeptionieren kann. Es ist nicht greifbar und auch nicht durch Mikroskope beobachtbar... tja.