Hallo TopperHarley
Man unterscheidet im Buddhismus/Hinduismus vier Lebensphasen:
1. Phase: Schüler; vom jungen Menschen wird Enthaltsamkeit erwartet
2. Phase: verheiratet; Sexualität und Treue empfohlen, keine ungezügelte Sexualität
3. Phase: Die Kinder sind erwachsen; nun wird wieder Enthaltsamkeit empfohlen
4. Phase: Das Leben wird vollkommen Gott geweiht; Mönch und Enthaltsamkeit
Man tolleriert also Sexualität in der Ehe. Man sollte sie ebenso in nicht verheirateten Partnerschaften tollerieren. Die Zeiten haben sich eben geändert.
Buddha sagt aber auch, dass ein Leben ohne Enthaltsamkeit kein spirituelles Leben ist. Weiter sagte er, dass man zwar auch durch Nichtenthaltsamkeit ein recht zufriedenes Leben führen könnte, dass Erleuchtung allerdings ausgeschlossen sei.
Jeder sollte sich natürlich genau überlegen, ob er wirklich enthaltsam leben möchte. Es geht bei der Enthaltsamkeit aber nicht darum vor der Sexualität davon zu laufen. Man möchte die sexuelle Energie nutzen, um spirituelle Fortschritte zu erlangen. Die Seligkeit, die der normale Mensch für ein paar Sekunden im Orgasmus erfährt, erfährt der Erleuchtete in jeder Sekunde seines Lebens. Ist es nicht unvernünftig dieses zu missachten? Sollte es nicht unser Bestreben sein, es den Yogis, Weisen und Heiligen gleich zu tun?
Ich würde eher sagen, dass es fast unmöglich ist seine Sexualität auszuleben. Es ist ein Fass ohne Boden. Ständig stellen sich neue Wünsche und Phantasien ein. Vielleicht ist es sinnvoll, einige Erfahrungen zu sammeln. Aber es gibt auch Mönche, die schon als Kinder ins Kloster gegangen sind und die niemals sexuelle Erfahrungen hatten. Andererseits vermisst man auch nicht sehr viel, wenn man keine sexuellen Erfahrungen sammeln durfte. Auserdem findet man die befriedigenste Sexualität in der Enthaltsamkeit. Und das wissen die meisten Menschen nicht.
Alles Liebe. Gerrit