Hallo namor
namor schrieb:
hallo lotusz,
habe deine Texte gelesen und ich frage mich nun, wie sexuelle Enthaltsamkeit mit den nächtlichen Pollutionen in Einklang zu bringen ist.
Ich sehe da einen gewissen Widerspruch. Wenn sich die sexuelle Energie in den Pollutionen immer wieder entlädt, heißt das doch, dass sie in gewisser Weise ja doch ausgelebt wird und der Transformation nicht zur Verfügung steht, genau wie bei einem sexuell aktiven Menschen. Ich sage das nicht, weil ich gegen Enthaltsamkeit wäre, im Gegenteil. Nur beschäftigt mich natürlich immer noch die Frage, ob ich die sexuelle Energie auch dann sublimiere, wenn ich, bei gelegentlichem Verkehr, auf den Orgasmen verzichte. Wobei Verzicht impliziert, dass ich keine Befriedigung aus dem Sex ziehe, was so nicht stimmt. Ich fühle mich pudelwohl und muss feststellen, dass ich damit sehr gut klar komme, wie auch meine Partnerin. Man könnte sagen, dass der Unterschied der ist, dass ich beim Sex zwischen Zielspannung (Orgasmus) und Verlaufsspannug genauer zu unterscheiden gelernt habe. Ich genieße heute vielmehr das Miteinander, die Berührungen usw. Kein Problem, funktioniert ganz gut soweit. Kaum vorstellbar, dass dies nur einem unter einer Millionen gelingen soll. Abgesehen davon habe ich auch sexuelle Träume und auch geträumte Orgasmen, weiß allerdings nicht ob die echt sind oder wie gesagt, nur geträumt.
Dies bringt mich zu meiner Frage zurück, ob das Modell von der Transformation der sexuellen Energie überhaupt greift.
MfG namor
Zum einen finden die Pollutionen nur etwa ein- oder zweimal im Monat statt. Dann sind die Orgasmen natürlich wesentlich intensiver, als wenn man alle drei Tage einen Orgasmus hat. Ja, sie sind soger so lustvoll, dass man nach einigen Monaten das Gefühl hat, seine ganze Sexualität ausgelebt zu haben. Dann verliert man das Interesse an Sexualität.
Die sexuelle Energie ist nach einer Pollution natürlich verschwunden und man merkt den Energieverlust in den darauf folgenden Tagen auch sehr deutlich. Aber irgendwann macht sich dieser Energieverlust nicht mehr negativ bemerkbar. Es gibt einige Yogis, die versuchen selbst die nächtliche Polluton zu vermeiden, weil sie den Energieverlust vermeiden wollen. Dazu lernen sie das
PC-Muskel-Training, welches übrigens bei jedem Menschen die Kundalini, die ja nichts anderes ist als die sexuelle Energie, ins Scheitelchakra leitet. Und wenn sie nachts merken, dass sich erotische Träume anbahnen, wecken sie sich selber auf, stellen sich aufrecht hin, machen das PC-Muskeltraining und leiten die sexuelle Energie aufwärts, anstatt es zur Pollution kommen zu lassen. Ich selber halte von solchen Techniken allerdings nicht sehr viel.
Du sagst, dass die sexuelle Energie ausgelebt wird und dann nicht mehr zur Transformation zur Verfügung steht. Ich habe festgestellt, dass die Transformation mittels des nächtlichen Orgasmus, der Pollution stattfindet. Nach jeder Pollution merkt man, dass die Ängste und Magenschmerzen, die man voher hatte, ein klein wenig geringer geworden sind. Und irgendwann kommt der Tag, da kennt man weder Angst noch Magenschmerzen. Man kennt auch keine Wut und keinen Hass mehr. Man ist emotional gesehen einfach nur happy. Das ist das Zusammenspiel zwischen dem 2. Chakra, dem Sexualchakra, und dem dritten Chakra, dem Solarplexus oder Sonnengeflecht, welches der Sitz der Emotionen ist.
Wenn Du beim intimen Zusammensein auf den Samenerguss verzichtest, hat das natürlich dieselben Folgen. Es ist ja nichts anderes, als Tantra. Aber auch beim Tantra sollte man weitestgehend auf den Orgasmus verzichten und statt dessen das PC-Muskel-Training anwenden, um die Kundalini aufwärts zu leiten. Die Taoisten stellten einmal folgende Regel auf:
Ein 20zigjähriger Mann kann einmal alle 4 Tage ejakulieren.
Ein 30zigjähriger Mann kann einmal alle 8 Tage ejakulieren.
Ein 40zigjähriger Mann kann einmal alle 10 Tage ejakulieren.
Ein 50zigjähriger Mann kann einmal alle 20 Tage ejakulieren.
Ein 60zigjähriger Mann sollte nicht mehr ejakulieren.
Ich würde allerdings sagen, um so weniger, um so besser. Ich selber würde es auf ein- oder zweimal im Monat beschränken, je nach Alter. Was mir am Tantra nicht gefällt, ist, dass immer noch die Abhängigkeit von der Sexualität besteht. Andererseits wird sie aber vermutlich immer mehr abnehmen und auch beim Tantra irgendwann vollkommen verschwunden sein. Dann hat man wahrscheinlich auch beim Tantra das Gefühl, dass man seine Sexualität vollkommen ausgelebt hat und verliert das Interesse daran.
Du hast natürlich recht. Intimität ohne Orgasmus kann ebenfalls sehr schön sein. Man kann es stundenlang geniessen. Es spricht ja nichts dagegen, dass deine Partnerrin dabei einen oder mehrere Orgasmen hat, wenn sie es möchte und nicht am Tantra interessiert ist. Die tantrischen Techniken sind eben deshalb für die meisten so schwer zu praktizieren, weil viele Menschen nur an der sinnlichen Lust interessiert sind und nicht auf den Orgasmus verzichten wollen.
Du hast recht. Es ist nicht immer einfach nach sexuellen Träumen zu wissen, ob wirklich eine Pollution stattgefunden hat. Wenn man kurz darauf erwacht, bemerkt man es natürlich am Ejakulat, also am ausgeschiedenen Samen. Ich bemerke es immer daran, dass am nächsten Tag mein Herz rast, was ich als sehr unangenehm empfinde, daran, dass meine Power für ein paar Tage weg ist, und daran, dass ich mitunter sehr aggressiv bin.
Das die Transformation der sexuellen Energie funktioniert, kannst Du daran erkennen, dass man jedes Interesse an der Sexualität verliert, weil man das Gefühl hat, seine sexuellen Träume ausgelebt zu haben, dass man jede Angst und alle negativen Emotionen verliert. Weiter kann man es natürlich an der Entwicklung der oberen Chakren eindeutig erkennen (Herzchakra, Kehlkopfchakra, Stirnchakra).
Ich möchte dich noch auf folgende Seite hinweisen:
Samenfluss zurückhalten und auf das Buch
Geheime Lebensenergie. Das Buch soll sehr gut sein. Es ist der gleiche Autor, der auch das Buch über das PC-Muskeltraining geschrieben hat. Es ist leider bei
amazon.de nur noch als gebrauchtes Exemplar zu beziehen.
Alles Liebe. Gerrit