Die verkehrten Vorstellungen von Erleuchtung

Benjamin

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Sehr viele Menschen haben sehr verkehrte Vorstellungen davon, was es heißt „Erleuchtung“ zu erreichen.

Sie stellen sich darunter oft so etwas wie einen Zustand großer Freude, innerer Ruhe und Ausgeglichenheit vor. Oder sie stellen sich einen erleuchteten Menschen so vor, dass dieser niemals wütend ist, immer ausgeglichen, allen Umständen des Lebens erhaben usw.

Sogleich diese Vorstellungen verständlich sind, so sind sie doch weit entfernt von dem Zustand, den Buddha, Jesus und andere große Propheten und Meister erlangt haben, und von dem diese lehrten, als sie von „Erleuchtung“ sprachen oder davon, dass sie eins mit Gott sind.

Erleuchtung, so wie z.B. Buddha sie begriffen hat, ist das Erfahren unserer wahren Natur, das Verschmelzen der Seele mit Gott, der Unendlichkeit. Wer Erleuchtung erlangt, dessen Bewusstsein weitet sich zur Unendlichkeit aus. Es ist das Verschmelzen mit ALLEM WAS IST. Ein Zustand außerhalb von Raum und Zeit, außerhalb von Relativität, ein Zustand, wo alles eins ist. Es hat nichts mit Gedanken und auch nichts mit Gefühlen zu tun, weil sowohl Gedanken als auch Gefühle Dinge der Schöpfung sind. Unser wahres Sein liegt „außerhalb“ davon.

Stell dir vor, du wärst plötzlich jeder Mensch auf der Welt. Siehst die Welt durch die Augen jedes einzelnen Menschen, hörst, was er hört, spürst, was er spürt, denkst was er denkt und gleichzeitig bist du jedes Tier, jedes Insekt, jeder einzelne Grashalm, sogar in den Steinen bist du. Du bist der Planet Erde selbst. Du bist die Wolken, wie sich über das Land legen, du bist das Meer, das in den Tiefen schläft, du bist die Berge, die dort überragend sitzen, und bist auch die Luft wie sie spielerisch umher wirbelt. Du bist der Mond, der mit der Erde tanzt, und die Sonne, die liebend auf all die Planeten strahlt. Die bist alles und jedes, nicht nur so in bloßer Vorstellung sondern GANZ WIRKLICH UND REAL, so wie du jetzt Mensch bist und das hier liest. Nein, falsch, du bist es viel realer, denn du bist auch dein Körper, du bist jede Zelle, jedes Bakterium, sogar jedes einzelne Atom deines Körpers bist du. Du bist nicht nur das, du bist jedes einzelne Atom des gesamten Universums. Und weißt du was? Du bist es nicht nur für diesen Augenblick, sondern für ewig, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Du bist unendlich. Du bist eins mit Gott.

Das ist unvorstellbar, weil es fern aller Gedanken und Gefühle ist. Aber das ist dein wahres Wesen. Unendlichkeit. ALLES WAS IST.

Diese Beschreibung trifft den Zustand der Erleuchtung ein bisschen besser, als dieses „Niemals wütend, immer ausgeglichen“-Sein. Und doch reichen Worte nicht annähernd aus, um diesen Zustand auch nur ungefähr zu beschreiben.

Sich Erleuchtung vorzustellen ist so sinnlos, wie sich vorzustellen, wie Gott die Welt sieht. Fakt ist: Im Zustand der Erleuchtung sieht man die Welt, wie sie Gott sieht.

Dieser Zustand war übrigens auch für die größten Meister meist nur temporär. D.h. sie sind in den Zustand eingegangen, aber dann wieder in den Körper zurückgekehrt und haben sich wieder als normaler Mensch erlebt. D.h. sie haben deshalb nicht Superkräfte oder können mit Gedanken Berge verschieben. Sie sind auch nicht allwissend, wie man sich das von Gott vorstellt. Aber sie sind es im Zustand der Erleuchtung, weil sie dort eins mit Gott und ALLEM sind. Unwissenheit gibt es dort nicht, wie es auch keine anderen Grenzen gibt – in keiner Form. Ihr menschlicher Körper bleibt aber menschlich, und wenn das Bewusstsein in ihn zurückkehrt, bzw. sich wieder darauf fokussiert, tritt vergessen ein und die Unwissenheit ist wieder da. Aber das Erinnern an die Wahrheit der eigenen Natur bleibt (außer die Seele wünscht es nicht). Es verändert natürlich die gesamte Sicht auf das Leben.
Geistige Fähigkeiten wie Gedanken lesen oder Wunderheilungen vollbringen sind Fähigkeiten, die ein Erleuchteter genauso lernen muss, wie jeder andere. Große Meister haben oft außergewöhnliche Fähigkeiten, weil der Zustand der Erleuchtung – in der Regel - nur erreicht werden kann, wenn man vorher einen weit entwickelten Geist hat. Für einen solchen Geist ist es nicht schwer, die Gedanken anderer zu lesen. Auch andere geistige Fähigkeiten sind möglich, aber sie sind keine Voraussetzung und treten auch nicht automatisch ein, sobald man mit seiner wahren Natur verschmilzt, sprich, Erleuchtung erlangt.

Höher entwickelte Wesen können den Zustand der Erleuchtung einnehmen, wann immer sie wollen. Das ist für sie so gebräuchlich wie für uns das Schlafen. Wenn sie aber in ihren Körper zurückkehren sind sie wieder den Grenzen der körperlichen Form ausgesetzt. Das ist jedoch genauso erwünscht, wie es von unserer Seele erwünscht ist hier in der Welt des Vergessens zu leben. Warum? Weil dieses Vergessen und Wiedererinnern ein Erfahrungsprozess ist, den wir uns gewählt haben. Dieser Prozess dauert in der Regel viele, viele Menschenleben. Erleuchtung wird sich eines Tages bei jedem von uns einstellen, das ist so sicher wie der Sonnenaufgang morgen. Es kann aber einige Menschenleben dauern. Wenn die Zeit reif dafür ist, werdet ihr es selbst fühlen und automatisch dorthin streben. Bis es soweit ist, könnt ihr alles ausleben, was ihr euch wünscht. Denn dafür seid ihr her gekommen.

Wenn ihr aber den Zustand der Erleuchtung erreicht habt, ist das Leben nicht aus. Es beginnt dann gerade erst, weil ihr dann spirituell erwacht und erwachsen seid. Vergleichbar mit dem Erwachsenwerden im physischen Körper.

Warum es auf der Erde so wenig Erleuchtete gibt?
Nun, gibt es in einer Schule viele Erwachsene? Nein. Genauso gibt es auf der Erde nur ganz wenig Erleuchtete, und die sind oftmals Lehrer, genauso wie die Erwachsenen in einem Schulgebäude. In anderen Welten gibt es viel mehr davon. Aber hier auf der Erde werden grundlegende Erfahrungen gemacht, die später in den höheren Sphären gefragt sind. Genauso, wie wir in der Schule Dinge lernten, die dafür da waren später einmal angewandt zu werden.

In unserem wahren Sein kreieren wir ganze Welten, spielen selbst Gott, wenn es uns Spaß macht. Hier sind wir nun aber als winziges Geschöpf mit einem winzigen Bewusstsein. Der Sinn ist Erfahrung zu sammeln, die wir als Erleuchtete dann in höheren Sphären anwenden, wo unser Bewusstsein viel weniger begrenzt ist.

Und zuletzt die brennende Frage, woher ich das alles zu wissen meine: Es ist erinnern. Ich habe den Zustand der Erleuchtung in diesem Leben nie erfahren, aber ich kann mich an kleine Fetzen davon erinnern. Erfahrungen, die ich in anderen Welten gemacht haben dürfte, vielleicht auch auf der Erde, aber daran kann ich mich nicht klar erinnern.
 
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Ein Buch geschrieben von einem Mann, der den besagten Zustand der Erleuchtung erreicht hat, ist übrigens die Autobiographie eines Yogi von Paramahansa Yogananda. Sehr zu empfehlen für jemanden, der mehr über dieses Thema wissen möchte.
 
Erleuchtete sind (wie) Lehrer? :D Daher also die Dunkelheit in unserer Welt...... (Ein Erleuchteter hat sämtliche zu aktivierenden Sinne aktiviert....nicht mehr, nicht weniger) - Ein nicht Erleuchteter verfügt mit Überzeugung nur über 5 Aktivierte Sinne. Und selbst diese teils stark vernachlässigt.....
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Erleuchtung


Nett, daß du ein paar neue Konzepte und Ideen zu dem Begriff beiträgst.

Dabei wäre es aber sinnvoll die verschiedenen Vorstellungen diverser religiöser Traditionen nicht schamlos zu einem Mischmasch zu verbreien.

Der Buddhismus bzw der sogenannte "erwachte Zustand" im Buddhismus, auch Befreiung, Nirvana oder Parinirvana genannt hat mit einem persönlichen Gott (der etwas wahrnehmen könnte) nun absolut garnichts zu tun.
 
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Und zuletzt die brennende Frage, woher ich das alles zu wissen meine: Es ist erinnern. Ich habe den Zustand der Erleuchtung in diesem Leben nie erfahren, aber ich kann mich an kleine Fetzen davon erinnern. Erfahrungen, die ich in anderen Welten gemacht haben dürfte, vielleicht auch auf der Erde, aber daran kann ich mich nicht klar erinnern.



Wenn du im buddhistischen Sinne Befreiung erlangt hättest dann wäre das ein permanenter Zustand aus dem du nicht wieder zurückfallen kannst.

So kannst du lediglich sagen, du hast mal eine spirituelle Erfahrung gemacht. Diese Erfahrungen sind nicht-permanenter Natur.
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Erleuchtung


Nett, daß du ein paar neue Konzepte und Ideen zu dem Begriff beiträgst.

Dabei wäre es aber sinnvoll die verschiedenen Vorstellungen diverser religiöser Traditionen nicht schamlos zu einem Mischmasch zu verbreien.

Der Buddhismus bzw der sogenannte "erwachte Zustand" im Buddhismus, auch Befreiung, Nirvana oder Parinirvana genannt hat mit einem persönlichen Gott (der etwas wahrnehmen könnte) nun absolut garnichts zu tun.

Grau ist alle Theorie.

Wenn du im buddhistischen Sinne Befreiung erlangt hättest dann wäre das ein permanenter Zustand aus dem du nicht wieder zurückfallen kannst.

Das stimmt nicht.
Unsere wahre Natur ist erleuchtet. Wenn wir aus diesen Zustand nicht gehen könnten, wären wir gar nicht hier.
 
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Was ist Erleuchtung und was Erwachen? (Wenn's schon verkehrte Vorstellungen gibt, dann kann man hier sicher nachlesen, welches die richtigen Vorstellungen sein sollten.)

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Erleuchtung ist nicht die Wohlfühlgarantie (Hier zeigt jemand offenbar auf, dass die Vorstellung, Erleuchtung sei eine Wohlfühlgarantie, verkehrt ist.)

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