Wieder Mal willst Du scheinbar nicht verstehen. Der katholischen Kirche ging während den letzten annähernd 2000 Jahre meist jedes christliche Verhalten ab. Alles diente der weltlichen Macht und der Gier nach Reichtum, kaum ein Verbrechen war der Kirche schrecklich genug, um zu diesem Zweck nicht angewandt zu werden. Was immer der Böse befahl, es wurde und wird vermutlich noch immer umgesetzt.
Lieber Syrius,
Du vergisst leider, dass die Kirche auch ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. War es nicht so, dass die Menschen in Scharen das Kreuz auf sich zu nahmen, nach Jerusalem zogen, um dort ihm Jahr 1099 ein Blutbad ohnegleichen anzurichten? Ein Augenzeuge berichtet dazu:
„... den einen wurde, was leichter war, die Köpfe abgeschlagen, andere wurden mit Pfeilschüssen gezwungen, von den Türmen zu springen. Wieder andere wurden mit Feuer gequält und verbrannt. Man sah Haufen von Köpfen, Hände und Füße in den Häusern und Gassen. Überall liefen Menschen und Pferde auf den Leichen hin und her.“
Der Mob war so entfesselt, dass sie jeden in der Stadt umbrachten, egal welchem Glauben oder Ethnie er angehörte. In den Chroniken der Augenzeugen, hatten insbesonders die Mönche mit entsetzten darüber berichtet.
Bei der Hexenverfolgung waren es auch die Menschen auf der Straße, die johlend auf die Marktplätze strömten, um sich voller Schadenfreude an den Qualen eines brennenden Menschen zu ergötzen. Ja, wir würden das auch heute noch tun – wenn es die Gelegenheit gäbe. Ich erinnere dazu nur an die Schaulustigen bei schweren Unfällen. Das Böse wird uns also nicht von außen aufgedrängt, sondern entsteht durch unser Tun.
@ Syrius: Natürlich wurden die ersten Christen mündlich belehrt - und wenn Du glaubst, behaupten zu können, das was die Apostel zum Beispiel an jener ersten Pfingsten sageten, sei keine konkrete Lehre - immerhin sprachen durch sie die Geister der Wahrheit - dann musst Du das schon näher erklären.
Was sollte denn bei dem Pfingstereignis den Anspruch einer Lehre erfüllen? Es wird dort lediglich von Petrus wiederholt, dass sich die Prophezeiungen zum Reich Gottes nicht irgendwann, sondern mittelbar ereignen würden (Parusie). Es wurden zudem nur die Apostel nach ihrer Auswahl von diesem Feuer des Heiligen Geistes erfüllt und nicht die Zuhörer in der folgenden Szene vor der Jerusalemer Gemeinde:
Apostelgeschichte 2[14] Da trat Petrus auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und sprach: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die in Jerusalem wohnen, sei kundgetan und höret. [15] Denn diese Männer sind nicht betrunken, wie ihr wähnt, denn es ist die dritte Stunde am Tag; [16] sondern ist, was der Prophet zuvor sagte: [17] Und so soll es geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott; ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch ...
@ Syrius: Leider wurden die Medien alsbald verboten, denn die Menschen wollten selbst bestimmen, was wahr und richtig sei. Sie glaubten, dass wenn an ihren Synoden oder Konzilien die Mehrheit der Anwesenden einem Beschluss zustimmten, dann sei er deshalb wahr - welch ein Irrtum!!
Im I. Konzil der Apostel hatte man sich zur Missionierung der Heiden geeinigt, wobei die Heidenchristen von verschiedenen jüdischen Gesetzen befreit werden sollten (z. B. Beschneidung und die koschere Kost). Worin liegt darin nun ein Irrtum?, ohne diese Entscheidung würde es heute überhaupt keine Christen mehr geben.
Merlin