Wie unterscheiden sich die Tiere vom Menschen?
Wen diese Frage interessiert, der könnte bei Yogi Ramacharakas Modell einige gute Ansatzpunkte finden.
Y. Ramacharaka benennt 7 Prinzipien des höheren Lebens, die er offenbar aus dem Sanskrit ins Englische übersetzt hat. "Mind" ist dabei ganz schwer zu übersetzen. Es hat was mit "Geistigem" und Intelligenz zu tun. Ich übersetze es mit "Gemüt", weil eine Übersetzung mit "Bewusstsein" möglicherweise zu weit ginge. Letztlich ist es natürlich eine 'niedere' Form davon.
7. Spirit (Seele, Selbst)
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6. Spiritual-Mind
5. Intellect
4. Instinktiv-Mind
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3. Prana
2. Astral Body
1. Physical Body (physischer Körper)
Die Reise geht also von unten nach oben ... vom Unbewussten ins Bewusste. Beim Tier sind die Stufen 1 - 4 aktiv. Beim Menschen kommt die Stufe 5 hinzu ... 6, 7 ... mehr oder weniger ... Ich glaube, dass das höchste Ziel ist Seele und Selbst bewusst wahrzunehmen und zu erfahren. Seele ist bei allen Lebewesen immer da, wird aber nicht bewusst wahrgenommen.
Zum
physischen Körper (1.) braucht man ja nicht viel zu sagen. Jeder weiß was das ist. Die Yogis meinen, dass seine Beherrschung, Achtung und die Fürsorge um ihn wichtig sind. Der Verstand soll Körper (und Sinne) kontrollieren und nicht umgekehrt. Ich meine aber, dass die meisten von uns noch immer von den Sinnen und vom Körper gesteuert werden (wie eh und je). Auch bei den Tieren ist es so.
Dann kommt der
Astralkörper (2.). Von ihm ist schon viel weniger bekannt. Yogi Ramacharaka sagt, dass er das exakte Ebenbild des physischen Körpers ist und nach dem Tod landet man vorerst in ihm. Ist wohl auch bei Tieren so.
Die nächste Schicht bezieht sich auf Prana oder die
Lebensenergie (3.). Sie ist in jedem Atom, jedem Lebewesen vorhanden. Wenn uns aber etwas als leblos erscheint, dann ist das nur so weil sich über dieses etwas weniger Lebensenergie manifestiert. Prana ist Energie und allesdurchdringend. Es wird vom Selbst verwendet um den Körper betreiben zu können. Beim Tod verliert das Selbst aber die Kontrolle über das Prana und das Prana reagiert nur mehr auf die Anweisungen der individuellen Atome oder ihrer Gruppen.
Die ersten 3 unteren Prinzipien sind in verschiedensten Formen und Aspekten vorhanden und sie werden von den höheren Prinzipien als Hilfsmittel genutzt.
Nun kommen wir zu den höheren Prinzipien. Sie beginnen mit dem "instinktiven Gemüt". Es ist auch bei den Tieren, ja sogar bei den Pflanzen aktiv. Die vier höheren Prinzipien formen das was wir als "denkenden und intelligenten Teil" des Lebens bezeichnen würden. Diese Intelligenz läuft also auf verschiedenen mentalen Ebenen (4 - 7) ab. Als Mensch ist man geneigt zu meinen, dass der bewusste Intellekt das vorherrschende Prinzip darstellt und alles geistig, Mentale ausmacht. Dem ist aber nicht so, wenn man sich die Ebenen 4 - 6 ansieht. Der bewusste Intellekt ist nur ein kleiner Teil dieser geistigen Funktionen des Menschen, die auf 3 Ebenen ablaufen.
Ja das
instiktive Gemüt (4.) Es ist die erste Stufe mentaler Aktivität in Laufe der Evolution und reicht von einem relativ niedrigen Bewusstsein in den niederen Phasen bis zu einem verhältnismäßig sehr hohen Bewusstsein.
Die ersten Ansätze des instinktiven Gemüts findet man bereits im Mineralreich, besonders bei Kristallen. Dann natürlich im Pflanzenreich, wo es sich viel weiter entfaltet. In den höheren Pflanzen (Anm. Bäumen?) finden wir sogar die ersten Ansätze von Bewusstsein. In der Welt der niederen Tiere erkennen wir zunehmenden Ausdruck des instinktiven Gemüts, von der beinahe pflanzenähnlichen Intelligenz bis zu einem Grad, der beinahe der Form niederen menschlichen Lebens entspricht.
Im Menschen sehen wir das 5.
Prinzip des Intellekts dominieren. Aber dennoch verfügt sogar der weitest entwickelte Mensch auch über das 4te Prinzip des instinktiven Gemüts. Er setzt es mehr oder weniger weise und bewusst ein oder wird selbst davon mehr oder weniger gesteuert. Ohne instinktivem Gemüt (das sehr viele wichtige Aufgaben erfüllt) könnten wir nicht existieren. Es ist ein wichtiger Diener ... und sollte keinesfalls zu König gekrönt werden (Anm.: vgl. die verschiedenen sinnlichen Verlangen).
Alles ist ein Entwicklungsprozess unterworfen, auch der Mensch. Solange er nicht über das instinktive Gemüt hinausgeht und sich im intellektuellen Prinzip weiterentwickelt, ist der Mensch kaum mehr als als ein Tier und sein Leben läuft beinahe vollständig auf der instinktiven Ebene ab. Die Menschen müssen sich in Acht nehmen nicht von ihrem instinktiven Gemüt beherrscht zu werden ...
Menschen mit wachsendem Intellekt setzen sich mit dem Unbewussten, instinktiven Gemüt auseinander und sehen z.B. nach warum sie wie auf etwas reagieren ... und setzen beispielsweise gegenteilige Suggestionen ab um Ängste zu neutralisieren. Der Intellekt hilft uns Fehler, die durch instinktives Handeln passiert sind zu erkennen und diese in Zukunft zu vermeiden.
<Fortsetzung folgt>
... falls es überhaupt jemanden interessiert. Zumindest interessiert es mich das alles wieder mal durchzudenken
