Und weiter
@fckw
Am Ende sind vier Tiere in einander, sie liegen auf dem Boden, man sieht sie quasi enthäutet, das Fleisch und die Knochen. Jeweils aus dem Maul des einen Tieres schaut noch der Kopf und die Schnauze des anderen Tieres, welche das nächste Tier auffrisst, welches ebenfalls noch mit dem Kopf herausschaut. Ein wirklich verblüffender Anblick!
Diese vier Tiere geben ein verblüffendes Zeugnis dessen, was Leben und Tod als Zyklus meint. Irgendwie hast du ja gerade einem Wunder nach dem anderen beigewohnt und das größte darin ist: Tod, wo ist dein Stachel?!?. Leben heißt sterben und der Tod ist eine Information, die mit ihrem Inhalt also solches nie erfahrbar wird. Sie zeigt sich höchstens im Bildnis eines Zyklus oder mehrerer Zyklen, die zum Stillstand kommen. Aber du als der, der all dies "beobachtet und reflektiert bist das Leben, bist der Löwe, der König der Tiere undoder der Löwe von Juda. Da dieser Zyklus beendet ist, ist er auch gleichzeitig eine Einleitung in den neuen. Da war ja was... deine Suche:
Doch das ist noch nicht alles. Ich war ja auf der Suche nach etwas, diese Suche ist noch nicht abgeschlossen.
Jetzt sind da zwei Männer, ein Vater und sein (erwachsener) Sohn. Sie sind gekleidet wie traditionelle Afghanen. Der Vater hat offenbar dieses wertvolle Etwas (wovon ich noch immer nicht weiss, was es genau ist) "vor der Tür" oder "vor der Türschwelle" begraben. Das heisst, dort, wo sie wohnen, ist dieses wertvolle Ding irgendwo im Boden begraben. Aber nur er selbst, nur der Vater weiss, wo genau es sich befindet. Nicht einmal der Sohn weiss das.
Vater und Sohn... Afghanen... da liegt die Assoziation zum Monotheismus nahe. Eine zarte Vision, Transformation vom asiatischen Glauben hin zur abrahamitischen Spiritualität? Vielleicht ist das, was in der asiatischen Spiritualität fehlt hier... bei einem "Vater" und seinem Sohn oder wenigstens im Islam zu finden? Vielleicht hast du vom "christlichen Vater" dieses patriachale, Frauen verachtende Bild eines narzisstischen Rachegottes, der seine Glaubensgemeinde zum religiösen Fundamentalismus führt (Afghane, Selbstmordattentäter, Frauenunterdrückung, Gewaltbereitschaft usw). Na jedenfalls gibt es eine Schau: Der Vater hat dieses wertvolle Etwas, aber du weißt selbst noch nicht, was es ist. Nur der Vater weiß das, nicht einmal der Sohn. In dieser Eigenschaft gleicht dieser Sohn dir. In der tradierten christlichen Mythologie ist der "Vater im Himmel" der einzige, dem es Möglich ist, alles zu wissen. Zu dieser Zuschreibung bist du im Traum bereit. Es ist das Erwägen, ob da nicht doch ein allwissender Vater ist, der vielleicht *die Lösung, Erklärung* parat hätte. Zudem stehen Vater und Sohn in einer sehr engen Liebebeziehung zueinander in der christlichen Überlieferung. Im christlichen Bild ist "dort wo sie wohnen" genau diese innige Liebesbeziehung, die auf tiefstes Vertrauen beruht, im Herzen. Der Sohn geißelt sich nicht selbst, auch wenn er sich selbst opfert. Dieses Selbstopfer trägt eine andere Signatur als das "Selbstopfer" des Jainisten, vor allem, da es nicht aus Berechnung und Eskapismus heraus geschieht. Der Vater legt dieses geheimnisvolle Etwas VOR die Tür bzw. die Türschwelle und begräbt es im Boden. Der Sohn weiß nicht genau wo es ist und was es ist, so wie du. DU aber suchst es. Dein Unterbewusstsein bedeutet dir hier, dieser Sehnsucht zu folgen. Ggf. hättest du eine Befürchtung/Ablehnung (ein fremdeln) "in diese Wohnung zu gehen", aber das brauchst du aktuell nicht. Es liegt für dich vor der Tür im Boden bereit. So wie ein Schatz, der begraben wird und geborgen werden will.
Nun kommen zwei blau-graue Katzen. Es sind keine gewöhnlichen Katzen, sondern sie sind irgendwie viel intelligenter. Vielleicht sind es ausserirdische Katzen. Oder höchst intelligente Monster. Charakterlich könnte man auch sagen, sie seien ein Stück weit verschlagen. Offenbar ist dieses wertvolle Etwas auch für sie wertvoll, aber sie können es selbst nicht bergen, oder selbst nicht anwenden, auf jeden Fall benötigen sie die Hilfe des Vaters oder des Sohnes, oder irgendeines anderen Menschen. Der Vater holt sich jetzt dieses "Etwas", es scheint eine Art blau-graue Masse zu sein, ein kleiner Block in der Form eines Quaders, etwas grösser als eine Handseife, also etwa so gross, wie wenn man zwei oder drei Zigarettenpackungen aufeinander legen würde. Es wird nun klar, dass es sich um eine Substanz handelt, die zu höheren Einsichten verhelfen kann. Mit einem Finger streicht der Vater den Mund bzw. die Schnauze der Katzen mit ein bisschen von der Substanz. Offenbar wird diese Substanz nicht oral aufgenommen, sondern über die Haut, ähnlich wie gewisse Drogen als Salbe auf die Haut aufgetragen werden.
Der Löwe lebt wieder. Aber in diesem Transformationsprozess ist er jetzt "zwei Katzen", kleiner, zarter, aber intellektuell sehr gereift, von "verschlagener, monströser" Intelligenz, fast nicht von dieser Welt.
. Sie begehren, was du begehrst. Aber sie können es selbst weder bergen noch anwenden. Bei aller "überdimensionalen, durchschauenden Intelligenz" können sie dieses große Herzensanliegen nur als "Begierde" erkennen, sind aber selbst ohnmächtig wie du in dieser Hinsicht : Sie brauchenn die Hilfe des Vaters, des Sohnes oder irgendeines Menschen.
Es wird nun klar, WAS dieses Etwas ist und damit auch deutlich, wonach du dich sehnst: Nach einer "Substanz", die zu einer tieferen Einsicht verhilft. Die Hilft, ganz wahrhaftig zu verstehen, ohne Trugschlüssen aufzuliegen, diese dann qua Intelligenz und wachsener Verstandesreife zu erkennen, sich einzuverleiben bis zur ultimativen, aufrichtigsten Selbstdurchleutung - um am Ende doch wieder wie ein Ochs vorm Berg vor einem banalen Existenzkampf ohne Erleuchtung zu stehen.
Deine Aufzählung, nur der Vater, der Sohn oder... ein anderer Mensch könnte helfen gibt Aufschluss. Bei uns im Christentum heißt es: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Der Vater streicht die "Substanz" den Katzen auf den Mund. Wenn wir Christen nicht weiter wissen, oder deuten
usw... dann bitten wir um den Heiligen Geist, weil die Intelligenz Gottes unsere um weiten überragt, so der Glaube. Es gibt aber Momente im Leben, da kann aus diesem Glauben Gewissheit werden.
Weiter heißt es nach Gibran: Gott/der Vater im Himmel erhört nur die Gebete, die er selbst aus einem spricht.
Vielleicht berührt daher der Vater den Mund der Katzen mit dieser Substanz?
Dabei ist das religiöse Konzept, der Überbau überhaupt keine Bedingung. "Vielmehr werden Herzen und Nieren geprüft".
Die Katzen treten jetzt in eine Art veränderten Bewusstseinszustand ein: Ihre Wahrnehmung ist ausgedehnt, schärfer, weiter, offener, und zu Beginn auch erstmal recht friedlich. Doch dann dreht sich bei einer der beiden Katzen der Bewusstseinszustand plötzlich, wird viel schärfer und aggressiver, dreht in die Kampflust, was gepaart mit der Verschlagenheit der Katze nicht unproblematisch ist. Die Katze stösst eine Art Schrei aus. An diesem Punkt erschrecke ich und wache auf.
Diese "Substanz" vom Vater verhilft zur Bewusstseinserweiterung. Es geht um die Wahrnehmung ganz allgemein, diese ist scharf, offen, klar. Wir sind wieder bei einem offenen dritten Auge. Aber das dritte Auge wird nun in der zweiten Katze "hyperaktiv", kampfbereit, aggressiv und verstopft den Fluss zum Kronenchakra. Wir haben hier wieder das Bild der vereinten Widersprüche, die in sich nicht schlüssig werden, weil es nicht zur Synthese kommt. Krebs, das harte Krustentier, die Qualle, das wirbelose Wabbelige, beides tiere des Meeres, das dunkelblaue Bett, der Ort des Schlafens und der Kronleuchter, der Ort des Wachens, beides "Ruhestätten", die Tiere des Meeres und die Vögel, des Himmels mit dem Lebensraum Wasser für beide. Die Katzen jetzt sind zwei von der gleichen Art, aber es ist inzwischen offenbar, dass es sich um "unterschiedliche", konkurrierende, gegenteilige Bewusstseinszustände handelt. Der eine Bewusstseinszustand ist friedliebend und hingebungsvoll, der andere aber scheint etwas durch Geistesschärfe zu erkennen, dass ihn "wild, aggro, kampfbereit" macht. Beide Katzen eint zur außergewöhnlichen Intelligenz eine gewisse Verschlagenheit. Was hier interessant wäre: Woran hast DU als Beobachter gemerkt, dass die Katzen plötzlich noch "klarer, schärfer" sahen. Was haben sie gesehen? Beobachter und Beobachtetes müssen hier ja eins gewesen sein, folglich, was hast du gesehen? Oder anders, wie hat dieses "klarer" sehen in dir gewirkt?
Jedenfalls scheint deine ausgeprägte Intelligenz dir Segen und Fluch gleichermaßen zu sein?
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Lieber Fckw, die Betonung liegt wie immer auf : Just inspiration!
Das betone ich immer wieder, damit ja nicht der übrigens duchaus verständliche Eindruck verhaftet, ich würde dich zu irgendeinem Glauben oder gar zum christlichen missionieren wollen.
Mir scheint jedenfalls, in Relation zum Traum vorher, dass der tendenziell depressive Anklang von Überdruss und "spiritueller Langeweile" wieder einem stückweit "Offenheit und Neugierde" gewichen ist. Irgendwo bist du auf dem Weg der Aussöhnung mit dem Leben als Orgie von Fressen/Fraß (Kapitalismus, Überlebenskampf, der uns immer wieder überführt, doch nur Tiere, gar Raubtiere zu sein usw.). Deiner natürlichen Anlage nach bist du Kommunist/Sozialist, da ist kein wirklicher Platz für einen übergeordneten Allherrscher. Und doch treibt dich der Gedanke um, ob da nicht doch ein anderer spiritueller Überbau hilfreich sein könnte, zu einer Quintessenz zu finden, in der alle diese Ambivalenzen in Harmonie aufgelöst oder bestehen bleiben können. Aber es scheint, dass sich irgendwo in deinem inneren Erleben immer genau das Gegenteil ergibt: Es löst sich etwas auf oder bleibt bestehen und einzig die Harmonie bricht weg oder stellt sich nicht ein. Da scheint es einen Widerstreit in dir zu geben und die Wege, die sich dir bieten um zu einer Synthese zu finden erlebst du aber als eher befremdlich, sie rütteln am Fundment deiner Identität. (übrigens, völlig normal und verständlich
). Naja, ich lass es einmal so stehen. Wie gesagt, ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe. Und bevor ich die wieder in Ruhe lasse... du hast echt mega Träume, Kompliment! Danke fürs Teilen