Walpurgisnacht

Hallo fckw :)

Gibt es eigentlich eine astrologische Entsprechung der Walpurgisnacht? Diese ist ja auf den 30. April datiert, wenn ich mich nicht irre, dann steht die Sonne jeweils auf ca. 10° Stier (und somit übrigens gradgenau auf meinem rChiron...). Wahnsinnig viel dazu fällt mir ehrlich gesagt nicht ein.

Die astrologische Entsprechung wüsste ich jetzt auch nicht, aber was man machen kann, ist sich Gradbedeutungen anzusehen. Die Sonne steht meistens (Mittagsstände) auf 10° und ein paar zerquetschte, vor einem Schaltjahr jedoch auf 9° +.

Diese Graddeutungen kann ich anbieten:

Kritische Grade nach Roscher:
9° Stier: VE. Partnerschafts- und Heiratsgrad; Beginn essentieller Verbindungen, auch wenn diese bagatellisiert werden; man schließt sich mit jemandem zusammen, Geburtszeitkorrektur: einer der zuverlässigsten Grade für Ehe und ähnliche Auslösungen
10° Stier: UR/NE. Desorientierung und Sinnlosigkeitsempfinden; das Gefühl, in einem unüberschaubaren Chaos zu existieren; Außergewöhnliches geschieht; gelegentlich gelingt Unerhörtes; "nicht von dieser Welt", "Wunder werden wahr"

Gruppenschicksalpunkte nach Döbereiner:
10° Stier: SO/PL das Leben an der Vorstellung entlang, Auslösung: berufliche Durchbrüche

Sabische Symbole:
9-10° Stier: Eine Rotkreuzschwester.
10-11° Stier: Eine Frau gießt Blumen in ihrem Garten.

Eine gewisse Auswahl ist damit gegeben, wie sinnvoll die Zuordnungen sind, keine Ahnung. :cool:

Schöne Grüße
Rita
 
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Jedenfalls war am Blocksberg, dem Berg der Hexen am 30. April immer der Teufel los! Das Wort "Hexe" hat viel mit dem Hexagramm zu tun und der Tanz hatte vor langer Zeit etwas Heiliges an sich. Aber die Christen fingen an diese Hexen zu verbrennen, und der bekannte "Hexenhammer" sorgte über Jahrhunderte für das Verbrennen sogenannter Hexen. Walpurga hat sicher auch in alter Zeit viel mit der Venus zu tun gehabt. Und alle Kräuterfrauen hatten viel Wissen im Laufe ihrer Tradition angesammelt. So kamen auch die Hebammen zustande, weil Geburtshilfe Erfahrung und Wissen braucht. Der Kirche war das nicht recht, aber meistens ließen sie die Hebammen in Frieden, weil sie gebraucht wurden. Der von Rita erwähnte Begriff bei den sabischen Symbolen stimmt sicher mit den Beigaben der Walpurga überein. Kräuterkundig und fähig Menschen gesund zu machen. So wurden die Hexen verfolgt. Aber gleichzeitig versuchte man hinter den Klostermauern ebenso die Kräuter zu studieren und anzuwenden. All dieses Wissen sollte meist wegen der Machtansprüche verborgen bleiben und nur den Machthaber zur Verfügung stehen. Interessant ist auch die Abfolge eines Zeichens, so wie es bei den Dekanaten der Fall ist. Die erste Dekade im Stier ist kardinal und ab 11 Grad geht es für 10 Tage in den fixen Bereich. Mit dem Tanz hat man eine Suppe angerührt, die sicher erhoffte Resultate mit sich brachte.

Alles liebe!

Arnold
 
Danke für eure Beiträge, insbesondere GreenTara. Ich finde es eben erstaunlich, wie wenig der 30. April astrologisch auf irgendwelche Hexen schliessen lässt. Aber wie hier gesagt wurde, vielleicht ist die Betrachtung der Sonne gar nicht richtig, sondern es müsste eher der Mond beachtet werden. Und möglicherweise wäre das Datum ja gar nicht der 30. April, sondern ein anderes. Aber letztlich ist das ziemlich viel Spekulation.
Waldvogel schrieb:
Belthain ist ein MONDFEST, und wurde zum 4./5. Vollmond herum nach der Wintersonnwend gefeiert.
Das würde mir eher einleuchten. Es ist denkbar, dass früher das Aussähen zeitlich so gelegt wurde, dass a) es ungefähr um den astronomischen Frühlingsbeginn herum geschehen sollte, b) es am besten bei Vollmond zu tun war. Das würde inhaltlich einigermassen den Fruchtbarkeitskultus (Hexen und der wilde Mann paaren sich) mit der zeitlichen Wahl um den 30. April herum erklären. Es würde ebenfalls implizieren, dass früher die Walpurgisnacht tatsächlich nicht strikt am 30. April stattfand, sondern eben rund um dieses Datum herum, je nachdem, wie der Vollmond fällt.
 
Ehrlich gesagt sehe ich die Relevanz der Unterscheidung nicht wirklich. Wir sprechen hier vom 30. April als Datum - ob es sich dabei nun um das eine oder das andere Fest handelt, dessen Ursprung sowieso heute nicht mehr präzise unterschieden werden kann, das Datum bleibt dasselbe. Was ich ehrlich gesagt ein wenig merkwürdig finde, denn eigentlich ist der Frühlingsbeginn ja ca. am 21. März. Der 30. ist 9 Tage später, es ist nicht komplett auszuschliessen, dass hier irgendeine verlorengegangene Symbolik dahintersteckt.


Da ich der Auffassung bin, dass sämtliche Religionen, sowohl die sog. „Hoch-“ als auch die sog. „heidnischen“ Religionen, letztlich auf Astralmythen beruhen, sehe ich mir in solch einem Fall immer ganz gern die Mondstationen an. So erklärt z. B. Prash Trivedi in „The 27 Celestial Portals“, die Erhöhung des Mondes auf 3° Stier (ich habe mich früher immer über die Gradangaben gewundert) mit der Stellung des Mondes in den Plejaden (indisches Mondzeichen Krittika [26°40’ Widder – 10°00’ Stier]) und schreibt sinngemäß in etwa folgendes:


Viele alte Texte weisen auf eine direkte Verbindung zwischen den Plejaden und der Entwicklung des irdischen Lebens hin. Das bezieht sich auf den gütigen Aspekt dieser Sterngruppe/Konstellation als Wohltäter und Nährer irdischen Lebens. Daher ist der Mond in den ersten drei Graden des Stiers, welche von dieser Sterngruppe/Konstellation regiert werden, erhöht. Wir können erkennen, dass die letzten drei Viertel dieser Sterngruppe das weibliche Prinzip in sich bergen, welches durch das Symbol der sieben Ehefrauen illustriert wird. Krittika ist mehr oder weniger die Repräsentation der weiblichen Matrix des Lebens.
Prash Trivedi: The 27 celestial Portals, S. 48



B. Behari sinngemäß über Krittika:
Krittika besteht aus sechs sichtbaren Sternen und einem siebten unsichtbaren. Hierbei handelt es sich um die Sterne der Konstellation der Plejaden. Diese sieben Sterne, auch die sieben Schwestern genannt, werden als die Ehefrauen der sieben großen Weisen oder Seher, welche den Großen Bären / Ursa Major / Großen Wagen bilden, angesehen.
[…] Durch die Verbindung mit den großen Weisen, die für die Entwicklung auf unserem Planeten verantwortlich sind, kanalisieren sie deren lenkende Kräfte. Die Beziehung zwischen den sieben Schwestern und den sieben Weisen, zwischen den Plejaden und dem Großen Wagen, deren Bedeutung überwiegend im Verborgenen liegt, ist äußerst tiefgründig.
Bepin Behari: Myths and Symbols of Vedic Astrology, S. 177
 
So, auch hier mal allgemein anmerk:

Belthain ist ein MONDFEST, und wurde zum 4./5. Vollmond herum nach der Wintersonnwend gefeiert.

Walpurgis (eig waren es Wal-burghien: auserwählte Frauen/Priesterinnen die an diesem Tag die Göttin invozierten und den "wilden Mann" wählten, wurde speziell für diese feier genommen.

[...]

Belthane war eig. ein Fest, bei dem das Widerkehren des Lebens gehuldigt wurde; es war das 2. Vollmondfest im Jahreskreis, nach Imbolc.


Dazu passen u. U. die Plejaden und die Erhöhung des Mondes in denselben, bzw. die Beschreibung der Konstellation als Repräsentation der weiblichen Matrix und Nährer irdischen Lebens sowie die damit einhergehenden Mythen.
 
Als über die Konstellation der Plejaden herrschende Gottheit wird, neben Karttikeya*, Sohn Shivas, Agni, der vedische Feuergott, beschrieben, der, platt ausgedrückt, „böses Karma“ verbrennt, ebenso wie die Maifeuer, die ja wohl dazu dienen sollen, „böse Geister“ zu vertreiben.

*Karttikeya, the commander of the celestial godly forces, is the primary ruling deity of this asterism. He is one of the most prominent of Shiv’s sons and was raised by the aforementioned Krittikas (the seven wives of the seven celestial sages). As we can see the name “Krittika” and “Karttikeya” have common roots, and it is automatically implied that Krittikas are the foster mothers of a boy called Karttikeya. Thus, this nakshatra is related to foster care and nurturing of all types.

The circumstances preceding Karttikeya’s birth, as mentioned in Puranic texts, are as follows:
“At one point in time, the gods had lost all of their territory to the demons, and in their desperation asked Lord Shiv to help them. Shiv expressed his disability to intervene directly, but promised that he would produce a son who would deal with their problems. There are many different versions on how Karttikeya was actually born (please refer to the Esoteric section for a common version). However all texts agree with the fact that he was sent away to the Krittikas (Pleiades star cluster) in order to hide him from the demons. The demons had come to know that this child was born for destroying them and were searching all over to find him, so that they could destroy him first, while he was still a baby. Hidden from everyone’s eyes, the seven wives of the seven rishis took care of Karttikeya, and as soon as he reached boyhood, he fulfilled his purpose by destroying the demonic forces and restoring the heavens to the gods.”
Prash Trivedi: The 27 celestial Portals, S. 38f



Esoteric:
There are many stories relating to the birth of Karttikeya. One of them says that Krattikeya was born as a result of Shiv’s sperm falling on earth. Shiv here can be equated with Sun and the original masculine principle in the form of the sign Aries, while the earth is represented by the sign Taurus. This tale therefore suggests a mingling of these energies, and Krittika, as we know, is the nakshatra which bridges the signs Aries and Taurus, and is the initiator of solar energy. Krittika is the point in creation where the Fire element converts itself into the Earth element.
Prash Trivedi: The 27 celestial Portals, S. 48
 
An important characteristic of Krittika is its feminine or passive quality, the Shakti tattwa, which is abundantly represented by Bharani, the second asterism. Under the third lunar mansion, differentiation of the feminine principle begins. This aspect is emphasized by the myths connected with it. *Karttikeya, the son of Lord Shiva, is linked with Krittika, from which his name derives. Shiva is the most powerful of the Hindu gods. His power is rarely used for cosmic creation. His procreative seed is employed only when the other gods prove ineffective.

In Hindu mythology, it is said that there was a time when the demons were destroying the world and creating tremendous problems for all creatures, even the gods. To defeat them, the gods obtained the seed of the Lord Shiva, which refers to his virility, energy and power. When the gods got Shiva’s seed, it required special arrangements to preserve it. It had such a fiery quality that an ordinary receptacle or womb could not hold it. The seed was thus cast in fire and protected by water. The Krittikas were requested to nourish it in their womb. Karttikeya was thereby born and on the seventh day after his birth killed the mighty demon Taraka, and thereby delivered the gods from the demons who had defeated them.

Those of spiritual knowledge are aware of the importance of the divine seed, the essence of fire or solar positive creative energy. They also recognize the importance of the principle of water, the lunar passive preservative quality. Essentially, man is a son of God, a fragment of the Absolute, the nature of which resembles fire. For his development the fluid, the bythos, is necessary. It provides the ever changing conditions under which the primeval essence is enabled to manifest at different levels while preserving its essential nature. For the growth and nurturing of the individual soul, the fiery seed fragmented from the Absolute, the motherly influence and care bestowed by the third lunar mansion Kritikka is necessary.

The influence of Krittika builds the divine qualities in man. The materiality of existence, the demonic forces, expressed in many forms such as false humility and self-centered docility, is incongruous with the radiation of Krittika. The Pleiades are the collective womb of the passive septenary principle. They enable the divine downpour that cleanses all the sheaths of the soul and enables them to operate on spiritual planes. […]
Bepin Behari: Myths and Symbols of Vedic Astrology, S. 178f
 
Danke für eure Beiträge, insbesondere GreenTara. Ich finde es eben erstaunlich, wie wenig der 30. April astrologisch auf irgendwelche Hexen schliessen lässt. Aber wie hier gesagt wurde, vielleicht ist die Betrachtung der Sonne gar nicht richtig, sondern es müsste eher der Mond beachtet werden. Und möglicherweise wäre das Datum ja gar nicht der 30. April, sondern ein anderes. Aber letztlich ist das ziemlich viel Spekulation.

Wenn der Begriff Hexe, was ich nicht weiß, ich kann diesbezüglich aus eigenem Erleben rein gar nichts beitragen, tatsächlich auf das Hexagramm, welches ja für die Vereinigung des männlichen, solaren mit dem weiblichen, lunaren Prinzip steht, zurückzuführen ist, dann könnten Trivedis und Beharis Erläuterungen (Brücke zwischen Widder und Stier) passen, bzw. wären eine mögliche Erklärung.

Oder wer, wenn nicht der Mond, ist die Göttin, die invoziert wird, und wer, wenn nicht "Lord Shiva" als solares Prinzip ist der "wilde Mann"?

Und was genau ist eigentlich eine Hexe?
 
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@mindanao
Danke, das ist eine interessante Theorie! Sehr viele tantrische Mandalas sind so aufgebaut, dass mehrere Figuren kreisförmig ("Hexagramm"?) um eine Zentralfigur aufgebaut sind, es wäre denkbar, dass 6 "Hexen" (Dakinis o.ä.) um den zentralen Shiva herum gruppiert wurden. Wobei aber üblicherweise die Figur im Zentrum gleichermassen Mann/Frau ist, also Mann/Frau in Vereinigung.
 
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