Visionen auf dem Sterbebett. Was Patienten im Endstadium sehen

hallo ihr lieben,

ich denke auch, das unsere lieben lieber alleine sind, wenn sie gehen.
bei meinem opa war es auch so, ich war den ganzen tag bei ihm, wie die letzten tage zuvor auch, wir verabschiedeten uns mit den worten "bis morgen" und mein opa sagte "wenn ich da noch lebe" . das hab ich aber nicht ernst genommen, da er auf dem weg der besserung war. ich war gerade zu hause angekommen, da rief schon das krankenhaus an, ich solle kommen, es ginge zu ende. als ich ankam, sagte die schwester, er sei gerade eben gegangen. ich hab dann später auf der sterbeurkunde gesehen, das ich 2 minuten zu spät kam, das lies mir keine ruhe mehr, da mein opa nie alleine in einem krankenhaus sterben wollte.

auch als mein dad vor 3 monaten starb, war er alleine. mein vater lag auf der intensiv, kämpfte 1 woche lang. ich bin die ganzen tage bei ihm gewesen und hatte so viel hoffnung. an jenem donnerstag war ich bei ihm, ich war sehr traurig und wußte aber nicht warum. zu hause dann hatte ich keine ruhe und rief um 19,30 uhr im krankenhaus an, es hieß, es sei alles in ordnung, um 21.30 uhr nochmal, aber sie sagten es sei alles in ordnung. ich machte mich dann fertig fürs bett, als ich drin lag, klingelte das telefon ......... ich braucht zu lange und hab es wie bei meinem opa nichtmehr rechtzeitig geschafft.

das machte mich völlig fertig ! der gedanke, das beide alleine sterben mußten, weil ich es nicht rechtzeitig geschafft habe, war so schrecklich für mich !
heute denke ich anders darüber ! ich denke, sie wollten alleine sein ! es wäre für beide so viel schwerer gewesen zu gehen, wenn ich bei ihnen gewesen wäre, denn ich hätte sicher versucht sie festzuhalten, sie nicht einfach so gehen zu lassen, dazu wäre ich nicht in der lage gewesen. ich hab meinen opa sehr lieb gehabt und meinen dad hätte ich nicht gehen lassen, ich liebe ihn von ganzem herzen, er war doch erst 62 jahre, er hatte noch so viel vor, ich wollte ihn nicht verlieren und ich denke, das hätte ich ihm auch gesagt und ihm damit seinen weg so schwer gemacht ! und ich denke, beide , mein opa und mein dad haben gewartet bis sie alleine waren, damit ich nicht so leiden muß, denn das hätte ich, wenn ich dabei gewesen wäre.
so, bin ich noch lange bei ihnen gewesen, in aller ruhe und stille, ohne maschinen und schläuche, konnte mich von ihnen verabschieden, beten, mit ihnen reden, ihnen sagen wie lieb ich sie habe, ohne ihnen ihren weg schwer zu machen, denn sie waren schon gegangen !

heute bin ich dankbar, das mein dad und mein opa diesen weg gewählt haben, das was für uns alle der bessere, denn sie haben mir damit diesen furchtbaren schmerz sie gehenzulassen erspart und ich habe ihnen ihren letzten weg nicht noch schwerer gemacht !

nici
 
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Das kenne ich nicht. Aber ich kenne einige Schicksale, wo jemand mit dem Sterben wartete bis endlich die Menschen kamen, die für den Sterbenden wichtig waren. Wenn sie sich also verabschieden konnten. Das war z. B. auch bei meinem Schwiegervater so, der auf unseren besuch wartete, plötzlich wieder aus dem Bett aufstehen konnte, sich fast gesund gab und dann nach unserer Abreise ebenso schnell verfiel und bald darauf starb. In unserer Abwesenheit, aber nicht weil er alleine sein wollte, sondern weil er uns schonen wollte, glaube ich.

Als die erste Frau meines Onkels im Krankenhaus starb - sie war relativ jung - war mein Onkel bei ihr. Sie war bei vollem Bewußtsein. Wenn Menschen im Krankenhaus sterben ist oft niemand dabei, weil man meistens nicht einfach so wie man will aus und ein gehen kann. An sich halte ich es aber für normal, dass man bei einem Sterbenden bleibt. Aber im Augenblick des Todes ist natürlich jeder allein. Das heißt nicht, dass nicht jemand anwesend sein kann. Ich habe einige Leute sterben gesehen. Die meisten Menschen sind nicht mehr bewußt wenn sie sterben. Ich glaube nicht, dass sie sich den Todeszeitpunkt so aussuchen, dass sie gerade alleine sind.

Man kann einen Sterbenden nicht vom Sterben abhalten, aber durchaus den Todeszeitpunkt hinauszögern. Zum Teil ist das der Wille des sterbenden, zum Teil aber rein biologisch bedingt.

Man kann auch nicht einen Selbstmörder, wenn er wirklich sterben will aufhalten. Es sei denn, das Schicksal will es so, dann kommt jemand "zufällig" gerade im richtigen Moment, oder ein anderer "Zufall" verhindert die Tat.
 
ahaa.

gut das zu wissen, und wo man es findet.
obwohl ich nicht einmal ansatzweise in die nähe einer solchen erfahrung gekommen bin.

moment mal!
da war doch meine grossmutter väterlicher seits, genau die, wegen der ich mit dem nazaräner verwandt bin, weil dessen grossvater mütterlicher seits auch ...
sie hat im letzten stadium des krebses kurz vor dem lebensende immer nach ihrer mutter gerufen. leider habe ich damals diesem weniger bedeutung zugemessen und diese wahrnehmung auf den genuss von morphium zurückgeführt. ich habe mich scheinbar geirrt, dass ich das noch erleben darf, dass ich das tue.
einfach unglaublich!

und ein :zauberer1
 
ich denke auch, das unsere lieben lieber alleine sind, wenn sie gehen.
bei meinem opa war es auch so, ich war den ganzen tag bei ihm, wie die letzten tage zuvor auch, wir verabschiedeten uns mit den worten "bis morgen" und mein opa sagte "wenn ich da noch lebe" . das hab ich aber nicht ernst genommen, da er auf dem weg der besserung war. ich war gerade zu hause angekommen, da rief schon das krankenhaus an, ich solle kommen, es ginge zu ende. als ich ankam, sagte die schwester, er sei gerade eben gegangen.

Ja es stimmt, viele Menschen sterben schneller wenn sie alleine sind. Diese Erfahrung können Dir viele Pflegende im Hospiz bestätigen.
Ich glaube es liegt daran, dass durch den Kontakt oder auch nur die Anwesenheit von jemandem Energie auf den Sterbenden übertragen wird.

Es ist in diesem Artikel wunderbar beschrieben und Dir vielleicht eine kleiner Trost:
http://www.southwoodhealing.de/index.php?page=newsletter&f=2&archivid=1165876887

LG Fasson
 
Ich habe schon einige Sterbende begleiten dürfen und ich tue es gerne.
Persönlich finde ich es wichtig das Angehörige so fern sie es wollen den Sterbeprozess mitbegleiten.Auch den Tod selber.
Aber im krankenhaus ist meiner Meinung doch das Erleben verfälscht von den vielen Medikamenten-und vor allen vom Morphium.Auch spielen andere Begleitumstände wie Krankheiten eine Rolle.
Zweimal habe ich es erlebt,das ich im Sterbemoment ins Zimmer gegangen bin.Dabei habe ich das eine mal die Frau mit dazu geholt und sie konnte mit mir die letzten Lebenszeichen wie Pulz erfühlen und wie er aufhörte zu schlagen.Das andere Mal kämpfte ein Patient wochenlang mit sich und konnte nicht loslassen.Die Pflege und begleitende Gespräche und die Bereitschaft Zuzuhören hat der Ehefrau sehr geholfen.Allerdings ist auch er in den Moment gegangen,als die Frau völlig übernächtigt und nach Tagen zu Hause nach den rechten sehen wollte.Ich selbst hatte das gefühl das etwas aus den körper rausflog und hinter mir oben noch einen Moment verharrte-als Energie...


Lg Beate
 
Hallo Cuckma,

Allerdings ist auch er in den Moment gegangen,als die Frau völlig übernächtigt und nach Tagen zu Hause nach den rechten sehen wollte.

ja, oft ist ja der geliebte Mensch genau der Grund, warum der Sterbende nicht loslassen kann/will. Er will diesen Menschen nicht alleine lassen und hält deshalb am Leben fest. Je eher der geliebte Mensch loslassen kann, umso eher kann es auch der Sterbende.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo an alle!

Ich arbeite seit fast 6 jahren im krankenhaus und habe schon viele menschen sterben sehen, war auch bei einigen dabei, bestimmte muster haben sich immer wieder wiederholt, nur der tod selbst ist für jeden menschen etwas anderes.

Habt Ihr das auch erlebt oder gehört oder gesehen, dass die Menschen mit dem Sterben warten, bis die Verwandten gegangen sind? Ich hatte das schon einmal erlebt, als ich mit einer alten Dame deren Mann besuchte. Wir ließen ihn für ein paar Minuten allein. In dieser Zeit starb er. Als wenn er niemanden dabei haben wollte.

Hallo Leopoldine!

Erstmal mein Beileid wegen deiner schwester, ich kann deinen schmerz verstehen.. es gibt menschen, die wollen alle ihre angehörige vor ihrem unmittelbaren tod noch einmal bei sich wissen, manche warten sogar darauf und können vorher nicht sterben.. viele sterben dann, sobald die engsten vertrauten wieder weg sind - vielleicht weil sie nicht möchten, dass sie geliebte menschen so sehen..? Wichtig ist aber, dass man als hinterbliebener abschied nehmen konnte und das die seele ebenfalls diese gelegenheit hatte.
Als mein vater gestorben ist, bin ich auch 15 min "zu spät" gekommen - er hat vermutlich gehört, wie die ärztin mit mir gesprochen hat und er hätte nicht auf mich gewartet, das wäre nicht er gewesen.

Nun aber zurück zu meinen patienten: manche kämpfen, wochenlang sogar, verwesen bei lebendigem leib (das ist kein schöner anblick), aber diese seelen können sich einfach nicht trennen. oft haben sie auf ihre kinder gewartet, die sie vielleicht schon 10 jahre nicht mehr gesehen haben - kaum waren die da, konnten sie auch sterben.

dann, gibt es menschen, die sind mit sich im reinen, die haben abgeschlossen. diese menschen verabschieden sich teilweise vom personal mit den worten "ich geh heute nach hause..", oder "morgen werd ich nicht mehr da sein". sie haben ihren inneren frieden und schlafen nach ein zwei schnapp-atemzügen friedlich ein und haben sogar ein lächeln am gesicht.

viele strecken die arme in die luft und greifen nach etwas, kurz bevor sie gehen. andere erzählen von ihren längst toten frauen oder männern, die sie abholen kommen:
einmal hatte ich eine alte dame, die in meinem nachtdienst ganz emsig darauf war, dass ich doch ihren mann noch zu ihr ins zimmer lassen sollte, weil sie ihn noch so gerne sehen will (es war schon nach 23 uhr und natürlich habe ich keinen menschen mehr gesehen), aber um der dame einen ruhigen schlaf zu bescheren (sie litt auch unter einer bekannten altersverwirrtheit) hab ich ihr gesagt, dass ich ihn jetzt reinlasse und dass er bleiben kann, solange er will.. eine stunde später war sie tot!!

Dazu zu sagen ist, dass ich auf einer station arbeite, auf der die menschen auch sterben "dürfen".. viele sind alt, schwach, sehr krank, haben ihr leben gelebt - in absprache mit den angehörigen werden diese menschen dann begleitet, nicht mehr gequält, manche gehen wieder nach hause und manche sterben bei uns in würde..

lieben gruß Penelope
 
Tommy, was Dir als Aspulen des Lebens eines Menschen vor seinem geistigen Auge bekannt ist wird wissenschaftlich als Lebensbilderschau oder panoramatisches Erlebnis bezeichnet - das Phänomen, dass bei Sterbenden in Extremsituationen sowie gelegentlich auch auf dem Sterbebett das gesamte Leben quasi als "Film" im Zeitraffer noch einmal vor dem inneren Auge ablaufen lässt. Dieses Phänomen zählt zu den so genannten "letzten Bildern". Die Existenz des Phänomens dieser inneren Kinematografie ist wissenschaftlich weitgehend anerkannt. Der Münchner Neurologe Max Mikorey interpretiert die Lebensbilderschau als psychischen Mechanismus der Beruhigung, die den Verunglückten aus der Gefahrensituation entrückt. Die 1951 von Pötzl und Frankl entwickelte Theorie des Vorganges, der inneren kinematografischen Projektion, lässt sich in folgender Richtung weiterentwickeln. Primär tritt bei allen einschlägigen Fällen durch Verfeinerung des Zeitrasters ein Zeitlupeneffekt auf, welcher dem Verunglückten erlaubt, die akute Katastrophensituation überscharf zu erkennen und womöglich zu parieren. Erst dann, wenn der Betroffene die Aussichtslosigkeit der Situation erkennt und sich in sein Schicksal ergibt, vergehen ihm Hören und Sehen, so dass der Kontakt mit der Außenwelt völlig abreißt. Diese Wendung nach innen gibt das Stichwort für das Auftreten der Lebensbilderschau, wenn die Verfeinerung des Zeitrasters im Leerlauf bestehen bleibt, harmlose Erinnerungsbilder der Vergangenheit empor reißt und im Idealfall zu einer Lebensbilderschau komponiert. Bemerkenswert ist dabei auch das Phänomen einer Zeitauflösung bzw. einer Veränderung der individuellen Zeitwahrnehmung durch eine Veränderung des Bewusstseinszustandes. Nach der Theorie von Kinseher (2006) durchsucht das Gehirn bei der Lebensbilderschau das gesamte episodische Gedächtnis um einen Ausweg aus einer neuartigen Situation (z.B.: ´ich bin tot/ich sterbe´) zu finden; auch die anderen Elemente von Nah-Tod-Erlebnissen (Geräusch, Tunnelerlebnis, Zusammentreffen mit Lichtwesen) entstammen diesem Gedächtnisbereich. Das Gehirn versucht, mit Hilfe seiner Erinnerungen einen Handlungsvorschlag für die aktuelle Situation zu erstellen. (Der menschliche Körper ist ein komplexes System, welches von einem sehr effektiven Feed-Back Kontroll-System gesteuert und kontrolliert wird - dem Gehirn. Die aktuellen Sinneseindrücke werden dabei immer mit dazu passenden Informationen (Erfahrungen) aus dem Gedächtnis kombiniert, um dem ´Menschen´ eine passende Zukunftsvorhersage als Handlungsvorschlag für die aktuelle Situation zu liefern. Damit kann man auf jede Situation sofort angemessen reagieren; denn der Vorschlag des Gehirns wird immer an die aktuelle Situation angepasst.) Die Abneigung empirisch quantitativ arbeitender Wissenschaftler gegenüber dem Thema Nah-Tod-Erfahrungen hat verschiedene Gründe:

• Die subjektiven geschilderten Eindrücke sind praktisch nicht objektivierbar, somit eher unergiebig für quantitative Forschung.
• Der Psychologie, Neurologie und Psychiatrie (und anderen Fachgebieten) ist im Laufe ihrer Entwicklung immer bewusster geworden, wie leicht täuschbar das menschliche Gehirn ist und wie subjektiv eingefärbt alles Erleben ist
• Als Tod gilt in der Biologie der unumkehrbar bleibende Zusammenbruch aller biologischen und neurologischen Funktionen. Das Weiterbestehen einer wie immer gearteten psychischen Funktion ohne funktionierendes Gehirn wird als unmöglich angesehen, da es allen bisherigen objektivierbaren Erfahrungen widerspricht.
• Das Thema wird von einigen Autoren dazu ausgenutzt, um mit zweifelhaften Buchveröffentlichungen und anderen medienwirksamen Auftritten viel Geld zu verdienen.

Wenn Du Dich schon mit solch hochumstrittenen aber auch wissenschaftlich belegbaren Phänomenen befasst, solltest Du auch die Neurobiologie und gerade hier die bahnbrechenden Erkenntnisse der letzten Jahre etwas mehr in Deinen Blickwinkel rücken lassen. Aus diesem Grund schreibe ich Dir in dieses Forum.
Führend in diesem äußerst interessanten und für einen persönlich auch aufschlussreichen Fachbereich ist derzeit u.a. der Neurologe und Philosoph Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth von der Uni Bremen. Mit sehr guten und auch für Laien aus der Esoterik sehr gut verständlichen Beiträgen hilft er vielleicht dem einen oder anderen hier aus seinem Traum aufzuwachen und die Welt auf der er jetzt und hier lebt besser zu verstehen.
Aber ein Wort noch zu Deiner Faszination von diesem Thema. Die Art, wie Du und noch viele andere hier im Forum sich gegenseitig Ihre Denkweise über dieses Thema vermitteln ist schon etwas befremdend. Einfach nur ein paar Wörter in den Raum zu werfen und zu hoffen damit auf Verständnis zu stoßen kommt allgemein nicht gut an. Ich hoffe jeder von uns kommt ab und an mal unter Leute, treibst etwas Sport und hat Spaß am Leben. Man ist ja oft fasziniert von solchen Ereignissen, die einen bzw. viele Menschen zu blenden wohl geeignet sind. Auch der Blick durch ein Kaleidoskop ist für ein Kind das erste Mal etwas völlig unbegreifliches bis es die Ursache für das Lichtspiel kennt.
Aber vielleicht ist ja gerade der Mangel dieser Erkenntnis, der Zauber der das Leben für viele ausmacht.
 
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Das Dumme ist, daß die Wissenschaft eben auch nicht alles begreifen und fassen kann - sondern eben nur Vorkommnisse, die sie messen oder sonstwie durchleuchten kann.
Und es gibt halt Dinge, bei denen geht das nicht.
letztendlich werden wir es wohl alle noch erfahren, was "danach" wirklich sein wird.

LG, Alana
 
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