An Tommy und die anderen fleißigen Schreiber hier:
Danke für diesen Thread! Über die Visionen habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht.
Es ist jetzt bald 2 Jahre her, dass meine Schwester gestorben ist. Sie lag lange auf der Intensivstation des Krankenhauses und konnte nicht reden, weil sie lange künstlich beatmet wurde. Später, als sie den Schlauch nicht mehr brauchte, war ihre Stimme weg (durch den Druck des Schlauchs).
So schwach wie sie war, versuchte sie, uns etwas mitzuteilen, mit den Lippen Worte zu formen. Sie zeigte irgendwo hin, in eine Zimmerecke unter die Decke zum Beispiel. Einmal wollte sie aus dem Bett und zum Fenster. Mein Schwager konnte sie kaum zurückhalten. Sie hatte etwas gesehen, das wir nicht sahen. Ich habe mir so sehr gewünscht, zu wissen, wen oder was sie sah und ihre Worte zu verstehen.
Da sie Mutter von 4 minderjährigen Kindern war und ihre Krankheit sich rasant entwickelt hatte, traute ich mich nicht, zu fragen, ob sie ihren verstorbenen ersten Ehemann oder sonst einen Verstorbenen wie vielleicht unseren Großvater sah. Außerdem bekam sie starke Dosen Morphine, aber wie Ihr schreibt, ändert das wohl nicht am Erleben der Todgeweihten.
Sie wurde dreimal innerhalb mehrerer Tage reanimiert. Gestorben ist sie schließlich eines Morgens, als keiner aus der Familie bei ihr war. Meistens war jemand da. Habt Ihr das auch erlebt oder gehört oder gesehen, dass die Menschen mit dem Sterben warten, bis die Verwandten gegangen sind? Ich hatte das schon einmal erlebt, als ich mit einer alten Dame deren Mann besuchte. Wir ließen ihn für ein paar Minuten allein. In dieser Zeit starb er. Als wenn er niemanden dabei haben wollte.