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Abhilfe würde es schaffen, wenn man - dort, wo es möglich ist - fremde Ansichten respektiert und dann nach lieber nach Gemeinsamkeiten sucht, um wieder auf eine Basis zu kommen.
Allerdings ist das dann schwierig, wenn es um politische Entscheidungen geht - gerade wie aktuell in Sachen Corona-Maßnahmen.
Ich respektiere Menschen und ihre Rechte. Das heißt, ich wünsche niemandem schlimmes, nur wenn und weil er eine andere Meinung als die meine vertritt. Das ist das Recht eines jeden Menschen, und mein Recht ist es auch, sowie eben gegebenenfalls auch deutlich zu widersprechen.
Und das mit den Gemeinsamkeiten ist so eine Sache: Nehmen wir zum Beispiel den Verschwörungsmythos über Chemtrails. Ich bin davon stark überzeugt, dass er Blödsinn ist. Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass der Flugverkehr aufgrund seiner Emissionen aus der Verbrennung von kerosin eben Schädlich für das Klima und die Umwelt ist. Man könnte also z.B. sagen, die gemeinsame Basis ist es, den Flugverkehr zu kritisieren. Ich möchte aber nichts und niemanden für Blödsinn kritisieren. Der Chemtrail-Mythos wird nicht dadurch irgendwie wahrer oder sinnvoller, dass Flugzeuge Treibhausgase emittieren. Sich auf diese gemeinsame Basis einzulassen wäre in etwa so, als würde ich zustimmen, dass ein Dieb auch noch diverser anderer Verbrechen verurteilt wird, die er nicht begangen hat.
Ich bin da sehr vorsichtig geworden, was Demonstrationen und Petitionen angeht. Ich nehme nur dann teil, wenn ich mir sicher sein kann, dass meine Stimme da nicht missbraucht wird. Wenn mir eine Petition unter die nase gehalten wird: "Für die Einschränkung des Flugverkehrs", würde ich nur dann unterschreiben, wenn ich wüsste, dass es eben um die Treibhausgasemissionen geht und da nicht draus gedreht werden kann: "Schaut mal, Joey bestätigt, dass es Chemtrails gibt." o.ä.
@Luca.S hat auch schon Beispiele genannt von möglichen Äußerungen, bei denen ich auch nicht nach einer gemeinsamen Basis suchen will.
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Anstatt sich zusammen an einen Tisch zu setzen und einander einfach mal zuzuhören.
Ich kann es auch hier im Forum beobachten - es werden Fronten gebildet, anstatt zu versuchen, mal den Standpunkt des anderen zu verstehen - oder ihn einfach mal so stehen zu lassen.....
Mir tut das weh.
Ich habe das lange selber gemacht - ich war das "Opfer" (und einige andere) und andere waren die "Täter". Ich hab selber einiges verbreitet, was ich heute so nimmer sehe, bzw. sagen würde.
Mir ist mal aufgefallen, dass Du, wenn Du Diskussionen verfolgst, Beiträge auf beiden Seiten likst. Das finde ich gut. Es ist zwar deswegen nicht ersichtlich, was Du genau über das Thema denkst, aber es zeigt, dass Du willens bist, Dir beide Seiten anzuhören.
Grundsätzlich stimme ich Dur zu, dass es sinnvoll undwichtig ist, sich an einen Tisch zu setzen. Nehmen wir aber weiter das Thema "menschengemachter Klimawandel". Die "Parteien" können ihre Argumente auf den Tisch legen und versuchen gegenseitig zu beantworten beziehungsweise zu entkräften oder ähnliches. Bis zu einem gewissen Punkt bin ich bei sowas gerne dabei.