Jedes Kind ist verschieden. Also wird die Mutter auch verschieden reagieren. Kann zum Bsp. sein, dass sie das Gefühl hat, der eine braucht viel mehr Aufmerksamkeit... oder der eine bringt sie immer zum Lachen. Geschwisterneid ist so vorprogrammiert.
Oft ist es leichter (für die Mutter), je ähnlicher Mutter-Kind sich sind... um so näher sind sie sich dann auch im Alltag. Der andere steht dann da und macht `ne lange Nase.
Wenn ich da an meine eigenen Kinder denke, so beschäftige ich mich gerade mit dem Kind am meisten, welches mir am unähnlichsten ist. Vermutlich weil es zwischen uns die meisten Berührungspunkte gibt - emotionell gesehen. Und den meisten Gesprächsbedarf. Das andere Kind läuft "glatt durch", ohne Höhen- oder Tiefpunkte, man versteht sich blind.....
Wenn ich an meine eigene Mutter zurückdenke: ich hatte mit ihr wirklich so gut wie nichts gemeinsam, was unsere Charaktäre anbelangt. Aber ich habe sie sehr geliebt. Heute weiß ich, dass ich sie idealisiert habe und sie auch als Opfer wahrnahm (und deshalb vor der "bösen Welt" beschützen mußte). Faktisch war ich nach dem frühen Tod meines Vaters der Beschützer meiner Mutter geworden, hatte seinen Platz eingenommen. Somit wurde ich zum Elternteil und meine Mutter zu meinem Kind. Das habe ich aber erst sehr viel später registriert.
LG
Juppi