LIEBE- frei von Mitgefühl

Trixi
Ich mag zum Beispiel auch den Begriff der bedingungslosen Liebe nicht.
Ob du etwas magst oder nicht hat mit dir zu tun und zeigt auf bestimmte Re-Aktionen in dir, hat aber mit dem Beschriebenen nix zu tun.

Den Begriff "bedingungslose Liebe" zu wählen geschieht aus dem Grund, dass da etwas erlebt wird, was mit anderen Beschreibungen nicht gut genug definiert wird. Wenn ich keinen Begriff für etwas Erlebtes habe, muss ich mir ein neues Wort dafür basteln und mit anderen absprechen, die gleiche Erfahrungen gemacht haben.

Das was mit "bedingungsloser Liebe" beschrieben wird ist ein Zustand, in den man kommen kann, in dem man sich befinden kann, den man erleben kann - es ist ein Zustand in dem man keine Grenzen erkennen kann, er hat mit Ausdehnung, mit Annahme, mit Geborgenheit zu tun. Es ist ein Zustand der grenzenlosen Vielfalt, welche in einem Punkt konzentriert ist und dieser eine Punkt ist unendlich weit.

Nenne mir einen anderen Begriff dafür anstatt "bedingungslose Liebe" und wir könnten uns vllt. darauf einigen.

Alles braucht einen Rahmen, und gerade die Liebe braucht auch einen.
Schau mal genau hin, wo dein Bedürfnis nach einem Rahmen herkommt.

LGInti
 
Werbung:
Ich habe den Text vor einiger Zeit schon mal gelesen und beschreibe mal wie ich ihn verstehe.

Mitgefühl ist zwar eine wichtige und unverzichtbare Voraussetzung, aber die eigentliche Arbeit liegt auf der Basis bedingungsloser Liebe, die -so wie ich sie in diesem Text verstehe - das Urvertrauen in die eigene göttliche Essenz, jener führenden Kraft des Therapeuten einerseits (denn er befindet sich in der Begegnung mit dem Klienten darin) , und der gleichen Essenz bzw. Buddha-Natur (Ursprung/Essenz) und die ihr zueigenen Heilkräfte des Klienten seinerseits, die vom Therapeuten "angesprochen" wird.
Eine Symbiose zwischen Klient und Therapeut auf einer anderen/tieferen o. höheren Ebene.

Die Arbeit des Therapeuten besteht also (u.a.) darin, durch die eigene Verankerung in seiner Buddha-Natur, und der zuversichtlichen Ausrichtung auf die Buddha-Natur des Klienten, ihn an Selbige wieder zu erinnern, wodurch im Klienten eine Verbindung zu jener hergestellt wird, und damit Heilung stattfinden kann. Ebenfalls basierend auf der Annahme, dass der Klient bereits alles Nötige zu seiner Genesung in sich trägt.
Er braucht hier also kein Mitgefühl für den eigentlichen unmittelbaren Heilungsprozess, der ja durch das erreichte Ziel der Verbindung mit der Buddha-Natur gar nicht optimaler verlaufen, und der Klient versorgt werden kann,....wenn gleich ganz eindeutig hervorgeht, dass Mitgefühl und Anteilnahme für seine Wunden zuvor von großem Wert sind und bleiben.

Beim ersten Lesen reagierte ich wie einige Leser mit etwas Abwehr....Im Versuch die Autorin nachzuvollziehen, verstehe ich es nun als eine Erweiterung ihres Mitgefühls bzw. der empathischen Fähigkeiten sowohl des Therapeuten als auch letzlich die des Klienten, der ja schließlich in ein Bereich geführt wird, der ihn bestenfalls für die Quelle des Heilseins sensibilisiert und ihn zunehmend mit Selbige verbindet.
Denn empathisch ist es ja ebenfalls, wenn es dem Therapeuten gelingt, den Klienten zu diesem seinen Kern hinzuführen, so dass daraus Ressourcen nutzbar werden, Heilenergien fließen, und sowohl konkrete Lösungsansätze in das Bewusstsein des Klienten gelangen, als auch Korrekturen im UB vollzogen werden können.
M.E. weiß nichts besser was das Richtige in jedem Moment für uns ist als die sog. Buddha-Natur in uns.
Liebt ein Therapeut der in jedem die Buddha-Natur sieht nicht tatsächlich bedingungslos?


Mitgefühl bedeutet ja, ich fühle mit dem anderen mit, gehe mit ihm mit....das drückt sich in Zuhören, Verständnis haben/zeigen, in liebevollen Gesten, wie Zuspruch, einer Umarmung oder die Hand halten ect. aus. Man verspürt den Wunsch etwas für den anderen zu tun. (Wunderbar und wichtig!) Das wird die Ausgangslage sein.
Es ist dennoch ein Gefühl welches bestimmte Reaktionen und Handlungsimpulse in uns auslöst. D.h. unabhängig wie wichtig dieses Mitgefühl für uns und andere ist, schränkt es -je nach dem- als primäres Gefühl, haftend an der leidvollen Geschichte, unseren Fokus und Handlungsspielraum evtl. auf eine gewisse Weise ein,....bzw.wie es im Text heißt, schwingt man auf der Ebene von Opfer und Helfer.
Das mag sicherlich in vielen Situationen genau das Richtige für uns uns unsere Mitmenschen sein, aber hier geht es scheinbar um einen weiteren Schritt....den ich versuche zu verstehen....

Ausgegangen davon, dass bedingungslose Liebe neutral ist, und Mitgefühl als wesentlicher Faktor von den großen Weisen empfohlen wird, dann passt es auch zu den Aussagen der Autorin, die ja u.a. betont, dass nur über ein ausgeprägtes Mitgefühl diese Liebe frei von Mitgefühl lebbar wird.






.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe mit oder ohne Selbstschutz. Was wird zugelassen, was nicht. Am Ende wird das Lächeln gelernt im Yogasitz und steht bzw. sitzt über dem Wettbewerbssystem im Land der toten Fische.
 
Werbung:
Was hier als Mitgefühl gezeichnet wird ist in meinen Augen kein Mitgefühl sondern eher ein Helfersyndrom.
Wenn ich Mitgefühl habe, bin ich noch nicht am Handeln. Sondern nur am Fühlen.
 
Zurück
Oben