USA jagen Snowden

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Ischiarot schrieb:
Sieh an, sieh an ... Venezuela und Nicaragua bieten Snowden Asyl an ...
Reichlich spät aber doch ... wie wird Snowden darauf nun reagieren?

Naja, wer weiss, wann er in diesen beiden Ländern Asylantrag gestellt hat. Ich vermute mal, dass dies eher die letzten waren. Insgesamt hatte er 27 Anträge gestellt, wobei angeblich von WikiLeaks 21 Länder (Absagen) veröffentlicht wurden. Ohnehin bezeichnend, meiner Meinung nach.

Allzu viele Möglichkeiten hat S. wohl nicht mehr. Und wenn er sich für ein Land entscheidet, ist immer noch die Frage bzw. das Risiko, wie er dorthin kommt.

LP
 
Bedenke dabei aber, daß Snowden das Relevante bereits ausgespuckt hat. Und das, was er noch weiß, wird er sicher nicht nur in seinem Aktenkoffer mit sich tragen, sondern in etlichen Kopien ausgelagert haben (z.B. Wikileaks). Heißt: eine Festsetzung Snowdens hätte keinen praktischen Nutzen für die USA, weil alles bereits ausgeplaudert wurde bzw. noch nachgelegt wird. Also: er weiß zuviel und deshalb müssen wir ihn zum Schweigen bringen funktioniert nicht. :)

Es geht m.A.n. nicht mehr wirklich um ihn. Ob er irgendwo den Rest seines Lebens am Strand verbringt oder einer Zelle in den USA macht für die Sache selbst keinen Unterschied. Aber: Es gibt 100.000e, die davon abgehalten werden müssen einen ähnlichen Weg zu gehen. Anders gesagt: Die Jagd auf ihn ist v.a. Abschreckung und auch eine Art Demonstration... denn viele Menschen denken nicht nur Verbrecher müssen verfolgt werden. Sie denken oft auch "Wenn einer so verfolgt wird, muss er ein Verbrecher sein."
 
Naja, wer weiss, wann er in diesen beiden Ländern Asylantrag gestellt hat.
Das eigentlich spannende daran, vor allem politisch betrachtet, ist doch das Snowden
in Venezuela überhaupt keinen Asylantrag gestellt hat. Also dat find ich
doch geil! Die bieten das von sich aus an!

Ja und der Ami knischt mit den Zähnen und der Russe grinst, sowas von Geil!


Euer, die sogenannte Weltpolitik einfach nur zum schießen komisch findender, Ischariot
 
Ischariot schrieb:
Das eigentlich spannende daran, vor allem politisch betrachtet, ist doch das Snowden
in Venezuela überhaupt keinen Asylantrag gestellt hat. Also dat find ich
doch geil! Die bieten das von sich aus an!

Echt? Wusste ich nicht, hab mir die Liste nicht angesehen. Naja, Hauptsache, er schafft es überhaupt, in Sicherheit zu kommen.

LP
 
Naja, Hauptsache, er schafft es überhaupt, in Sicherheit zu kommen.
Also meiner Meinung nach ist er in Sicherheit, soweit man das in Anbetracht des
langen Armes der US-Schergen überhaupt sagen kann.
Ich halte einen Mann, der seinen Gegner kennt, weil er ja für ihn gearbeitet
hat, für nicht so bescheuert, sich nicht im Voraus der Folgen seiner Taten
bewusst zu sein. Dieser Medienrummel gehört meiner Ansicht nach sehr
wohl zum Plan des Mr.Snowden. Man klopft auf den Busch und sieht
eichfach mal welche weltpolitischen Fratzen rausspringen ...
... schlauer hätte er das garnicht anstellen können.

Was mich eigentlich vielmehr erschreckt, ist der Fakt, daß die besagten
Regierungen, überhaupt nicht mehr die Notwendigkeit sehen zu
dementieren. Die Beschuldigten weisen nichts von sich!
Man sieht keinen Grund überhaupt etwas zu leugen?
Die Masken werden offenbar nicht länger benötigt.


Euer, direkt in die gräßliche Fratze der Politik starrender, Ischariot
 
(...)

Was mich eigentlich vielmehr erschreckt, ist der Fakt, daß die besagten
Regierungen, überhaupt nicht mehr die Notwendigkeit sehen zu
dementieren. Die Beschuldigten weisen nichts von sich!
Man sieht keinen Grund überhaupt etwas zu leugen?
Die Masken werden offenbar nicht länger benötigt.

Doch... die würden dementieren, wenn sie denn könnten. Aber das geht nicht, weil das was Snowden sagt einfach auch ohne ihn zu bekannt ist. Auf der ganzen Welt gibt es einige Menschen die wissen was er weiß und die nicken zumindest innerlich mit dem Kopf und denken "Jep... stimmt was er behauptet." Würde dann jetzt die große Dementi-Welle kommen, müssten die USA damit rechnen, dass einer von denen zum Zweitschlag ausholt.

Im Grunde ist diese Frage sowieso eine der Interessantesten:

1. Wer weiß wieviel?
2. Wie groß sind die Chancen, dass Snowden Nachfolger findet?

Zu 1) Es wissen mindestens viele Geheimdienstler in sehr vielen Ländern Bescheid. Es wissen auch sehr viele Politiker weltweit Bescheid. In Deutschland z.B. ist momentan eine riesen Heuchelei im Gange mit der ganzen Überraschung.

Zu 2) Ich denke, es juckt auch einigen anderen in den Fingern. Nicht jeder hat den Mut und nicht jeder ist clever genug um so etwas zu tun ohne vorher schon gestoppt zu werden. Aber es geht um Hunderttausende alleine bei der NSA, die ähnlich viel Wissen und Zugriffsrechte haben wie Snowden. Und dann gibts noch sehr viele auf EU-Seite.

Momentan wünsche ich mir einen BND-Whistleblower der auch gleich noch erklärt, dass das Kanzleramt Bescheid weiß.
 
Es geht m.A.n. nicht mehr wirklich um ihn. Ob er irgendwo den Rest seines Lebens am Strand verbringt oder einer Zelle in den USA macht für die Sache selbst keinen Unterschied. Aber: Es gibt 100.000e, die davon abgehalten werden müssen einen ähnlichen Weg zu gehen. Anders gesagt: Die Jagd auf ihn ist v.a. Abschreckung und auch eine Art Demonstration... denn viele Menschen denken nicht nur Verbrecher müssen verfolgt werden. Sie denken oft auch "Wenn einer so verfolgt wird, muss er ein Verbrecher sein."

Es hat ja keinen wirklichen abschreckenden Effekt. Das Einzige, was zukünftige Whisteleblower aus dem Fall Snowden ableiten werden ist:

1. Erst Asyl beantragen und in Sicherheit sein,
2. dann erst auspacken.

Nicht umgekehrt. Gilt auch für Assange.
 
Es hat ja keinen wirklichen abschreckenden Effekt. Das Einzige, was zukünftige Whisteleblower aus dem Fall Snowden ableiten werden ist:

1. Erst Asyl beantragen und in Sicherheit sein,
2. dann erst auspacken.

Nicht umgekehrt. Gilt auch für Assange.

Das geht nicht. Würde ein Whistleblower noch bevor er "geblowt" hat Asyl beantragen, gäbe es keinen Grund für das jeweilige Land ihm auch Asyl zu gewähren. Und noch wichtiger: Selbst wenn es möglich wäre... Das Risiko, dass ein US-Geheimdienst davon erfahren würde wenn ein US-Bürger, der z.B. Geheimdienstmitarbeiter oder beim Militär ist, Asyl beantragt, würde er natürlich sofort festgesetzt um nachzuhaken.
 
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Das geht nicht. Würde ein Whistleblower noch bevor er "geblowt" hat Asyl beantragen, gäbe es keinen Grund für das jeweilige Land ihm auch Asyl zu gewähren. Und noch wichtiger: Selbst wenn es möglich wäre... Das Risiko, dass ein US-Geheimdienst davon erfahren würde wenn ein US-Bürger, der z.B. Geheimdienstmitarbeiter oder beim Militär ist, Asyl beantragt, würde er natürlich sofort festgesetzt um nachzuhaken.

Es gibt aber die Möglichkeit, anonym zu whistleblowen, einfach, indem man großen Tageszeitungen das jeweilige Infopaket zukommen läßt. Zwei Beispiele aus demn letzten Tagen:

- Le Monde veröffentlicht, daß Frankreich ein ähnliches Ausspähprogramm wie die USA fährt
- New York Times veröffentlicht, daß in den USA auch der komplette Briefverkehr gescannt wird,

beide Whistleblows ohne Nennung des Whistleblowers. So gehts natürlich auch, ganz ohne Asyl. Deshalb wird, selbst wenn die USA Snowden schnappt, kein zukünftiger Whistleblower durch die Verhaftung abgeschreckt werden. Weil es eben auch ohne jegliches Risiko geht.
 
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