Das Wichtigste bei Kinderschändern ist nicht, sie zu verstehen und ihnen zu verzeihen - sondern sie zu stoppen !!! Dass sie keinem Kind mehr Leid zufügen können !!!
Also, um das nochmal zu verdeutlichen.
Ich finde es sehr wichtig, einen Kinderschänder anzuzeigen. Es ist für einen selbst wichtig. Um in Frieden zu kommen, reicht das aber nicht. Dazu braucht es das Verzeihen.
Von daher behaupte ich, daß Verzeihen das Wichtigste ist, um für sich selbst mit der Sache abschließen zu können, und sich den Konsequenzen, die sich für das Opfer daraus ergeben haben, zu widmen.
Nun ist es ja so, daß MB und die Reaktion darauf, ein Prozeß ist. Der mal ganz klar NICHT mit Vergebung beginnt! Er beginnt mit Scham, mit Schuldgefühlen. Dann kommt die Erkenntnis, daß Scham und Schuld nicht angebracht sind. Dann kommt das Drüber sprechen. Dann kommt die Wut und die Anklage. Dann kommt die Anzeige und der Kampf *gegen*. Und dann erst kommt eventuell das Vergeben. Und jeder Schritt ist notwendig und gesund.
Es wäre halt nur schade, wenn es beim Kampf *gegen* aufhört.
Die Dinge, die sich aus MB ergeben, sind sehr schwer zu bewältigen. Man kann jetzt darin steckenbleiben, die Schuld für die eigene Befindlichkeit und Schwierigkeit mit dem Leben und sich selbst klarzukommen, immer nur dem Täter zu geben. Dadurch heilt es nicht.
Ich sage immer: solange ich jemandem die Schuld für meine Befindlichkeit gebe, hat der andere MACHT über mich. Für MICH ist es befreiend, mein Schicksal anzunehmen und in die Eigenverantwortung damit zu gehen. Erst DANN kann ich was ändern für mich.
Ich kann sagen, weil meine Mutter .... deswegen hab ich jetzt.....und ich werde das immer behalten.
Wenn ich sage, ich bin so geworden, wie ich bin, und ich nehme mich dem jetzt an, kann sehen, daß meine Mutter auch nur gemacht hat, was sie konnte, und selbst Opfer ihrer eigenen Kindheit war, dann ist Frieden. Dann erst hab ich Möglichkeit, meine Schwierigkeiten, die sich aus Mutter ergaben, anzunehmen als einen Teil, der zu mir gehört. Warum auch immer. Meine Mutter war wie sie war, WARUM bin ich zu ihr gekommen? Ich kann sie nicht ändern! Und ich bin ihre Tochter! Das ist Fakt und wird Fakt bleiben, für dieses Leben bis zum Verlassen des Körpers.
Jetzt kann ich damit hadern - oder es annehmen und akzeptieren. Mit ALLEM, was dazu gehört hat.
Ich will aber nicht abstreiten, daß Scham und Schuld, Wut und Anklage, Kampf *gegen* - nicht trotzdem Teil dieses Prozesses war!!!!
Aber Vergebung hat MICH befreit!!!
Und DAS ist, was ich hier rüberbringen möchte.
Und mir ist klar, daß der, der gerade in der Wut und der Anklage steckt, damit nichts anfangen kann. Aber es könnte ja ein Samen sein.
So - und jetzt kannst Du Dich weiter aufregen.
