Sorry, aber ein Alk, der trocken werden will, muß nunmal aufhören zu trinken, da geht kein Weg dran vorbei. Und einer der WÜTEND ist, und in Frieden kommen will, der muß Vergeben, da geht auch kein Weg dran vorbei.
EGAL um was es geht.
Das die WUT wichtig ist, das eine Anzeige wichtig ist, daß Empörung wichtig ist, STELLT HIER KEINER IN FRAGE!!!!!
Ich frage mich, warum das keiner sieht. ???
Und auch empfinde ich es als interessant zu sehen, wie ein MB-Opfer, das vergeben hat, kein Recht bekommt, von dem Weg der Vergebung zu berichten.
MICH würde das als Opfer schon interessieren, was sie gemacht hat, wie sie hingekommen ist, WARUM Vergebung für sie ein Schritt war, und was der mit ihr gemacht hat. Und was Vergebung für sie eigentlich bedeutet. Warum kann man das nicht FRAGEN? Warum kann man den, der darüber erzählt, nur abschmettern?
Daß das nicht geht, hat m. E. nur einen Grund. Man WILL nicht vergeben, weil die Wut und der Haß noch wichtig sind, um mit dem Erlebnis klarzukommen. Ein zeichen, daß das Erlebnis eben noch nicht verarbeitet ist. Darin liegt keine Wertung, nur eine Feststellung.
Dieser Thread ist durchzogen von Wut und von Mißverständnissen. Vergebung wird offensichtlich in eine Form gebracht, die völlig unakzeptabel ist. M. E. liegt hier ein Unverständnis vor, das mit dem Wort Vergebung einhergeht.
Wenn ich sage, FRIEDEN und akzeptieren WAS IST, oder was WAR, (ich habe übrigens ein persönliches Beispiel gebracht, um zu erläutern, WAS ich damit meine) wird das umgemünzt in Gleichgültigkeit und Apathie und auch mit dem Hinnehmen von MB. Sollen die Täter ruhnig weitermachen! Hab ich NIE gesagt und MEINE ich auch nicht!!!!
Ich finde im Grunde auch nicht, daß Vergebung FÜR den Täter ist. Ich bin da durchaus Opferorientiert, und mein Anliegen ist, das Opfer zu BEFREIEN. Wut bindet. Empörung bindet. Haß bindet. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß jemand, der Vergebung praktiziert, an solch einem Thread gar nicht mehr teilnehmen *muß.* Daß er mit dem Thema ganz grundsätzlich abgeschlossen hat.
Ich glaube, ich werde einen Thread eröffnen, der die Frage: WAS IST VERGEBUNG eigentlich?: erörtert.
So - also um das nochmal zu verdeutlichen, was ich hier gesagt habe.
ICh für mich spüre, daß es eine Gradwanderung ist, hier mitzuschreiben, und daß dieser Thread für mich ein Minenfeld darstellt. Jedes Wort, das ich sage, könnte eine Bombe hochgehen lassen. Und es geschieht auch. DAS ist, was ich empfinde in diesem Thread.
Und wenn ich dann höre, daß die meisten hier behaupten, mit ihrem Erlebnis rund zu sein, es verarbeitet zu haben, abgeschlossen zu haben mit der Tat an sich - dann kann ich aus meiner Wahrnehmung sagen, daß das nicht sein kann. Denn wäre das so, könnte man sich friedlicher unterhalten.
Da es für mich also eher eine GEFAHR darstellt, hier mich mitzuteilen, ziehe ich mich aus diesem Thread zurück. Aber eine Bitte habe ich noch an Euch.
Wenn Ihr mein Posting lest, bitte reagiert nicht SOFORT!
Laßt es erst mal wirken, legt es erst mal zur Seite, lest es eine Stunde später nochmal und zwei Stunden später nochmal.
Es ist kein BÖS-gemeintes Posting und es soll Euch sagen, wie ICH mich hier fühle.
Und ich kann auch nur sagen, daß
weder ein Täter aufgrund seiner Erfahrungen das Recht hat, anderen weh zu tun
NOCH
ein Opfer aufgrund seiner Erfahrungen das Recht hat, anderen weh zu tun.
Und jetzt könnt Ihr ja mal sehen, ob das so einfach ist!