Umfrage: Sexueller Missbrauch!!!!

Bist DU schon mal sexuell angegriffen bzw. sexuell missbraucht worden?

  • Nein, noch niemals!

    Stimmen: 26 21,7%
  • Nein, aber ich kenne jemanden der sexuell missbraucht wird/wurde

    Stimmen: 24 20,0%
  • Ja, aber nur verbal (Sprüche/Fragen/Antworten mit extremen sexuellem Inhalt)

    Stimmen: 19 15,8%
  • Ja, ich wurde schon mal/schon öfters ungewollt angefasst

    Stimmen: 40 33,3%
  • Ja, ich wurde einmal vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich wurde mehrmals vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich werde/wurde regelmäßig missbraucht

    Stimmen: 9 7,5%
  • Ich wurde von jemanden sexuell missbraucht, den ich kenne

    Stimmen: 22 18,3%
  • Ja, ich wurde BEINAHE vergewaltigt

    Stimmen: 11 9,2%
  • Ich habe den Täter angezeigt

    Stimmen: 2 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    120
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ehrlich gesagt, als ehemaliges Opfer empfinde ich n kollektives Geschreie eher aufdringlich und nicht so doll...ich assoziere damit wirklich ungute Zeiten.

Ich finde einen Tag des "Versetz Dich in jemanden hinein, den Du nicht verstehen kannst" wesentlich effektiver als ne Brüllminute...

oder z.B. einen Tag des Kindes... allerdings nicht nur auf dem Kalender.

Mehr Geld für Kinderschutzzentren, mehr Geld für Frauenhäuser, ehrenamtliche Mitarbeit in diesen Bereichen.


Caya





Ich halte nix von so einem Schrei-Tag... ich finde es Ohnmachts-Verherrlichend.

Wyrm


Ohnmacht ist Stummheit, oder?

Ich würde eine kollektiven Aufschrei sehr gut finden - ein Herausschreien des inneren Leids.

LG, Alana
 
Werbung:
Daß Du ein Auto in der Garage hast, ist gleichbedeutend mit *zu Hause bleiben*.
Nein ich kann mit dem Auto überall hinfahren, eine Garage finden - dort im trockenen aussteigen und bummeln gehen (wenn die Garage in einem Einkaufszentrum ist) oder sonst etwas tun, was ich zuhause nicht mache.

Und daß Vergebung verschiedene Schichten haben kann, streite ich nicht ab. Aber mir kommt es so vor, als ob das Wort Vergebung an sich in einer Art belegt ist, worin nur negatives zu finden ist.
Wenn ein Kind etwas blödes macht, dann kann ich ihm verzeihen - nicht vergeben. Wenn mir ein erwachsener Mensch etwas Böses tut, muss er mit den Konsequenzen leben (dass ich evtl nicht mehr mit ihm rede - oder ihn, im akuten Fall, zurückschlage.
Wenn jemand ein Verbrechen begeht, dann ist die Konsequenz, dass er eine Strafe bekommt (entweder finanziell oder Gefängnis). Die Konsequenz lautet nicht, dass ich ihm vergebe.

Ich fand das interessant, was du in einem anderen Posting gesagt hast. Du sagtest: *dann würde ich mich mit dem Täter wieder verbinden.*

Wie meinst Du das, wenn ich das fragen darf, ohne dabei irgendwie Deine Intimsphäre zu verletzen. Wenn ich das tu, dann sag es bitte.
Das hat nichts mit meiner Intimsphäre zu tun, also antworte ich Dir, ich hoffe, Du verstehst, was ich meine:
wenn ich ihm jetzt noch verzeihen würde, würde ich mir unnötige Gedanken über ihn machen - und mich damit energetisch mit ihm verbinden - was ich natürlich nicht will, denn ich bin ja froh, dass diese Verbindung nicht mehr vorhanden ist.

LG
Ahorn
 
Findest Du?

Dann wird halt ein Kollektivschrei kollektiv nicht gehört.

Stichwort: Aktuelles Weltgeschehen.


Kinder brauchen bedingungslose Liebe und keine Erwachsenen, die rumschreien... aus welchem guten Zweck auch immer.

Es sind eher die Leisen Töne... :liebe1:



Wyrm und Caya

Wie sähen denn diese "leisen Töne" aus?

Ein Website aufmachen, wo dann steht:

"Wir finden es nicht okay, daß Frauen vergewaltigt und Kinder mißbraucht werden. Wer es auch nicht okay findet, kann in der folgenden Liste unterschreiben."

Wäre das leise genug?

:confused:
 
Sorry, aber ein Alk, der trocken werden will, muß nunmal aufhören zu trinken, da geht kein Weg dran vorbei. Und einer der WÜTEND ist, und in Frieden kommen will, der muß Vergeben, da geht auch kein Weg dran vorbei.
EGAL um was es geht.

Das die WUT wichtig ist, das eine Anzeige wichtig ist, daß Empörung wichtig ist, STELLT HIER KEINER IN FRAGE!!!!!
Ich frage mich, warum das keiner sieht. ???

Und auch empfinde ich es als interessant zu sehen, wie ein MB-Opfer, das vergeben hat, kein Recht bekommt, von dem Weg der Vergebung zu berichten.
MICH würde das als Opfer schon interessieren, was sie gemacht hat, wie sie hingekommen ist, WARUM Vergebung für sie ein Schritt war, und was der mit ihr gemacht hat. Und was Vergebung für sie eigentlich bedeutet. Warum kann man das nicht FRAGEN? Warum kann man den, der darüber erzählt, nur abschmettern?

Daß das nicht geht, hat m. E. nur einen Grund. Man WILL nicht vergeben, weil die Wut und der Haß noch wichtig sind, um mit dem Erlebnis klarzukommen. Ein zeichen, daß das Erlebnis eben noch nicht verarbeitet ist. Darin liegt keine Wertung, nur eine Feststellung.

Dieser Thread ist durchzogen von Wut und von Mißverständnissen. Vergebung wird offensichtlich in eine Form gebracht, die völlig unakzeptabel ist. M. E. liegt hier ein Unverständnis vor, das mit dem Wort Vergebung einhergeht.
Wenn ich sage, FRIEDEN und akzeptieren WAS IST, oder was WAR, (ich habe übrigens ein persönliches Beispiel gebracht, um zu erläutern, WAS ich damit meine) wird das umgemünzt in Gleichgültigkeit und Apathie und auch mit dem Hinnehmen von MB. Sollen die Täter ruhnig weitermachen! Hab ich NIE gesagt und MEINE ich auch nicht!!!!

Ich finde im Grunde auch nicht, daß Vergebung FÜR den Täter ist. Ich bin da durchaus Opferorientiert, und mein Anliegen ist, das Opfer zu BEFREIEN. Wut bindet. Empörung bindet. Haß bindet. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß jemand, der Vergebung praktiziert, an solch einem Thread gar nicht mehr teilnehmen *muß.* Daß er mit dem Thema ganz grundsätzlich abgeschlossen hat.

Ich glaube, ich werde einen Thread eröffnen, der die Frage: WAS IST VERGEBUNG eigentlich?: erörtert.

So - also um das nochmal zu verdeutlichen, was ich hier gesagt habe.
ICh für mich spüre, daß es eine Gradwanderung ist, hier mitzuschreiben, und daß dieser Thread für mich ein Minenfeld darstellt. Jedes Wort, das ich sage, könnte eine Bombe hochgehen lassen. Und es geschieht auch. DAS ist, was ich empfinde in diesem Thread.

Und wenn ich dann höre, daß die meisten hier behaupten, mit ihrem Erlebnis rund zu sein, es verarbeitet zu haben, abgeschlossen zu haben mit der Tat an sich - dann kann ich aus meiner Wahrnehmung sagen, daß das nicht sein kann. Denn wäre das so, könnte man sich friedlicher unterhalten.

Da es für mich also eher eine GEFAHR darstellt, hier mich mitzuteilen, ziehe ich mich aus diesem Thread zurück. Aber eine Bitte habe ich noch an Euch.
Wenn Ihr mein Posting lest, bitte reagiert nicht SOFORT!
Laßt es erst mal wirken, legt es erst mal zur Seite, lest es eine Stunde später nochmal und zwei Stunden später nochmal.
Es ist kein BÖS-gemeintes Posting und es soll Euch sagen, wie ICH mich hier fühle.
Und ich kann auch nur sagen, daß

weder ein Täter aufgrund seiner Erfahrungen das Recht hat, anderen weh zu tun

NOCH

ein Opfer aufgrund seiner Erfahrungen das Recht hat, anderen weh zu tun.

Und jetzt könnt Ihr ja mal sehen, ob das so einfach ist!
Danke, Pyare :liebe1:

Vergebung wird hier offensichtlich falsch verstanden. Vergebung bedeutet nicht, zu dem Täter zu gehen und zu sagen: ist schon ok, was du gemacht hast, ich verzeihe ich. Vergebung bedeutet nicht, die Tat unter den Tisch zu kehren und "normalen" Umgang mit dem Täter zu pflegen. Vergebung bedeutet nicht, den Täter weitermachen zu lassen, bei sich oder anderen.

Vergebung hat tatsächlich gar nichts mit dem Täter zu tun, nur mit mir selbst, dem Opfer. Als Opfer war ich Opfer vieler verschiedener Täter, nicht nur das Opfer eines Vergewaltigers. Ich wurde nicht nur vergewaltigt, sondern auch geschlagen, beklaut, verraten, gedemütigt, gemobbt, belogen, betrogen und verlassen. Die Täter waren nicht nur der eine Vergewaltiger, sondern meine Eltern, mein Bruder, meine Chefs, meine Kollegen, meine Freunde und Bekannten, meine Partner- es gab in Laufe meines Lebens so viele Täter an mir, dass ich sie gar nicht mehr zählen konnte.

Mein Gott, was war ich wütend- auf alle. Nicht nur auf die, die mir etwas antaten, sondern auch auf all die, die anderen Menschen etwas antaten. Natürlich war das kein angenehmer Gemütszustand für mich. Wut und innerer Friede schliessen einander nämlich aus- wo das eine ist, kann das andere nicht sein.

Wie kommt man in den Gemütszustand des inneren Friedens? Nicht, indem man sich die Wut verkneift und die Augen verschliesst, sondern indem man untersucht, wie Wut überhaupt entsteht. Denn schliesslich war es meine Wut, mein Ärger. Bei dieser Untersuchung meiner selbst bin ich auf meine Schuldgefühle gestossen. Wo kamen die her? Wieso fühlte ich mich schuldig, obwohl ich doch das Opfer war?

Vergebung ist das tiefe Verstehen des eigenen Schuldgefühls. Ich erkannte, wie es entstanden war und warum- und dadurch vergab ich mir selbst. Dieser Vorgang reinigte das Herz von Wut und Hass, der sich jahrelang darin angesammelt hatte. Jetzt ist mein Herz hart wie Stahl und weich wie Butter, aber immer offen- weil Frieden in ihm herrscht. Angst hatte es verschlossen- Angst, dass mir jemand etwas antut und mich dadurch zum Opfer macht. Wut und Aggression waren die Mittel meiner Wahl, um mich davor zu schützen. Nur- geholfen hat mir das nicht wirklich, bloss mein Herz weiterhin verschlossen.

Ein Täter hat ein verschlossenes Herz, ein Opfer auch- das ist die unheilige Allianz, die sie bilden. Eine Schweige-, Schrei- oder Gedenkminute ändert daran nichts.
 
Findest Du?

Dann wird halt ein Kollektivschrei kollektiv nicht gehört.

Kinder brauchen bedingungslose Liebe und keine Erwachsenen, die rumschreien... aus welchem guten Zweck auch immer.

Es sind eher die Leisen Töne... :liebe1:

Mit den Opfer kann man leise umgehen, aber nach aussen hätte es mir sehr geholfen, wenn jemand mit mir geschrieen hätte. Das schliesst sich doch nicht aus!
 
Sollte ich? *lach*
Ich frag mich noch viel mehr *g*
Du musst keine Wut spüren, ich wollte es nur wissen...

Wut und Aggression ist Angst.
Nein, Wut hat nichts mit Angst zu tun, sonst hätte ich sie schon früher gespürt. Wut setzt Energien frei, mit denen man sehr konstruktiv arbeiten kann. Für die eigene Heilung - und um weiteres Unrecht zu verhindern.

Irrationale Angst und Wut allerdings zerstört das Leben...es ist eine Suchtdynamik...und das ist der Punkt.
Wenn ich auf Missbrauchs-Täter wütend bin, ist die Wut nicht irrational, sondern berechtigt!

Nein so wütend bin ich nicht mehr. ;)
Das tut mir leid für Dich...

Und wie man nicht mehr so verbittert sein kann,
habe ich ja schon gepostet.
Ich bin auch mit Wut nicht verbittert, im Gegenteil, ich komme wieder in meine Macht - mit Hilfe der Wut. Und so wie ich andere hier verstanden habe, geht es ihnen ähnlich wie mir.

LG
Ahorn
 
Danke, Pyare :liebe1:

Vergebung wird hier offensichtlich falsch verstanden. Vergebung bedeutet nicht, zu dem Täter zu gehen und zu sagen: ist schon ok, was du gemacht hast, ich verzeihe ich. Vergebung bedeutet nicht, die Tat unter den Tisch zu kehren und "normalen" Umgang mit dem Täter zu pflegen. Vergebung bedeutet nicht, den Täter weitermachen zu lassen, bei sich oder anderen.

JA. Hier sagst Du es!!!!

Vergebung hat tatsächlich gar nichts mit dem Täter zu tun, nur mit mir selbst, dem Opfer.

Ja. Erlebe ich auch so. Obwohl es durchaus auf den Täter rückwirken kann, falls er sich der Vergebung bewußt ist. Also sprich: wenn weiterhin Kontakt besteht. Und das betrifft jetzt Situationen, die vlt. nicht mit MB zu tun haben.

es gab in Laufe meines Lebens so viele Täter an mir, dass ich sie gar nicht mehr zählen konnte.

:)

Natürlich war das kein angenehmer Gemütszustand für mich. /QUOTE]

Ja. Darum geht es mir.


Vergebung ist das tiefe Verstehen des eigenen Schuldgefühls. Ich erkannte, wie es entstanden war und warum-

Das interessiert mich. Magst Du da vielleicht näheres zu sagen?


Ein Täter hat ein verschlossenes Herz, ein Opfer auch- das ist die unheilige Allianz, die sie bilden. Eine Schweige-, Schrei- oder Gedenkminute ändert daran nichts.

Ein sehr beeindruckender Satz, finde ich.
 
Ist aber keine *Lösung*

Eine gesellschaftliche "Lösung" wäre es für mich, wenn die Täter gestoppt würden. Für meine Heilung ist die Wut eine Lösung, eine Befreiung. Wieso sollte das keine Lösung sein?
Die Lösung lautet für mich: ich darf die Wut spüren, für andere lautet die Lösung vielleicht Vergebung - und die Wut klein halten - was in meinen Augen der Verdrängung gleich kommt.
 
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Nein ich kann mit dem Auto überall hinfahren, eine Garage finden - dort im trockenen aussteigen und bummeln gehen (wenn die Garage in einem Einkaufszentrum ist) oder sonst etwas tun, was ich zuhause nicht mache.

Nein. Wenn Du jetzt mal inhaltlich das Gleichnis akzeptierst, was ich genannt habe, gibt es solche Ausnahmen nicht. :) Ich kann auch sagen, wenn Du nicht naß werden willst, darfst Du nicht nackig im Regen rumlaufen.


Wenn ein Kind etwas blödes macht, dann kann ich ihm verzeihen - nicht vergeben. Wenn mir ein erwachsener Mensch etwas Böses tut, muss er mit den Konsequenzen leben (dass ich evtl nicht mehr mit ihm rede - oder ihn, im akuten Fall, zurückschlage.
Wenn jemand ein Verbrechen begeht, dann ist die Konsequenz, dass er eine Strafe bekommt (entweder finanziell oder Gefängnis). Die Konsequenz lautet nicht, dass ich ihm vergebe.

Ich stimme allem zu, was Du da sagst. Und ICH finde, daß Vergebung all das nicht ausschließt! :)

Das hat nichts mit meiner Intimsphäre zu tun, also antworte ich Dir, ich hoffe, Du verstehst, was ich meine:
wenn ich ihm jetzt noch verzeihen würde, würde ich mir unnötige Gedanken über ihn machen - und mich damit energetisch mit ihm verbinden - was ich natürlich nicht will, denn ich bin ja froh, dass diese Verbindung nicht mehr vorhanden ist.

Hmmm. Meiner Erfahrung nach wird die Verbindung durch Vergeben eher gekappt, als erzeugt. Aber Du könntest insofern Recht haben, als das es eine energetische Berührung gibt, bevor das Kappen passiert.

Bei Dir habe ich allerdings schon das Gefühl von Ruhe und Gelassenheit.
 
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