Wie unangenehm diese archaisch anmutende Machtdemonstration sein kann, musste vor einigen Tagen auch der japanische Ministerpräsident
Shinzo Abe erleben, dem solche zur Schau getragene Körperlichkeit als Asiaten besonders widerstreben dürfte: Als er Trump im Oval Office für die Kameras die Hand schüttelte, ließ der volle 19 Sekunden lang nicht los und tätschelte die rechte Hand seines sichtlich irritierten Gastes noch dazu mehrmals mit seiner linken. Zwischendurch zog er Abes Hand mehrfach ruckartig zu sich. Es müssen quälende Sekunden für den zurückhaltenden Japaner gewesen sein. Als Trump seine Hand schließlich freigab, schien der Gast aus Tokio denn auch sichtlich erleichtert. Danach lobte Trump Abes „starke Hände“ und meinte damit, wie die „Washington Post“ mutmaßte, vielleicht aber eher seine eigenen.