Tiefenpsychologische Perspektive des Kannibalismus'

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Das ist nix besonderes. Das erlebt jeder windige Schulhofmobber bei seinen unschönen Aktivitäten, genauso jeder Vergewaltiger, Strassenschläger etc.

Das ist der Grund der so ziemlich alle Gewaltakte antreibt wenn sie nicht gerade von Besitzstreben (zB Raubmord) angetrieben sind.

Der Unterschied liegt in den Strategien, wie (auch die Intensität der Gewalt) sich jemand seine Bedürfnisse erfüllt.

Das variiert zwischen (z.T.) gesellschaftlich anerkannten (siehe auch Anwälte, die auch Menschen verteidigen, die einen Menschen töteten/verspeisten) und gesellschaftlich nicht anerkannten Strategien - siehe A.M.
 
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Die Ohnmacht des Opfers impliziert die Allmacht des Täters. In der Situation der Omnipotenz erlebt der Täter womöglich eine narzisstische Himmelfahrt, ein sekundär-narzisstisches Erleben, das die Identifikation mit dem allmächtigen Objekt aus der Kindheit imitiert.
 
Die Ohnmacht des Opfers impliziert die Allmacht des Täters. In der Situation der Omnipotenz erlebt der Täter womöglich eine narzisstische Himmelfahrt, ein sekundär-narzisstisches Erleben, das die Identifikation mit dem allmächtigen Objekt aus der Kindheit imitiert.

Wobei ich einen Unterschied in der Qualität der Ohnmacht bzw. Omnipotenz sehe. Im Fall A.M. ging es ihm offensichtlich um Einvernehmen.
Er hätte sich ja auch jemanden aussuchen können, der seinem Wunsch nicht entspricht.


Das hätte für mich (objektiv - per Definition) eher zufolge von Omnipotenz/Allmacht zu sprechen - nämlich exlpizit entgegen den Wünschen anderer zu handeln.


Führst Du bitte aus, wodurch sich D.E. narzisstisches Erleben bzw. Denken auszeichnet.
 
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Wobei ich einen Unterschiede in der Qualität der Ohnmacht sehe. Im Fall A.M. ging es ihm offensichtlich um Einvernehmen.
Er hätte sich ja auch jemanden aussuchen können, der seinem Wunsch nicht entspricht.

Ja, in seinem Falle ging es um Fusion, denke ich.

Führst Du bitte aus, wodurch sich D.E. narzisstisches Erleben bzw. Denken auszeichnet.

Ich persönlich definiere im Wesentlichen zwei Varianten des Narzissmus'. Beim ersten Fall handelt es sich um einen kompensatorischen Narzissmus, der demnach einen emotionalen Ausgleich bewirken soll wie z. B. die Kompensation von Minderwertigkeitskomplexen oder Selbstunsicherheiten. Im zweiten Falle sind die narzisstischen Tendenzen auf eine Überbetonung des eigenen Selbst in der Kindheit zurückführen, wobei das Kind zu intensiv im Fokus des elterlichen Erlebens stand. Es wurde zu viel beachtet, geliebt, verwöhnt. Er war zugleich mit dem omnipotenten Objekt aus der Kindheit (Elternteil) überidentifiziert. Aus diesem Gefühl der Bedeutsamkeit, der Besonderheit, der Allmacht möchte sich der Mensch auch später nicht mehr lösen. Denn das wäre mit Schmerz, Trauer, Abschiednahme und Kränkung verbunden. In seinen Allmachtsfantasien oder in der real ausgelebten Allmacht (gegenüber dem wehrlosen Opfer) erlebt dieser pathologische Narzisst von Neuem die narzisstische Einheit mit dem omnipotenten Objekt aus der Kindheit (sekundärer Narzissmus). Er fühlt sich wieder wie damals in seiner Identifikation.
 
Das hätte für mich (objektiv - per Definition) eher zufolge von Omnipotenz/Allmacht zu sprechen - nämlich exlpizit entgegen den Wünschen anderer zu handeln.



Ja, bei diesem Kannibalen der sich vor ein paar Jahren hier in Deutschland ein "Schlachtopfer" gesucht hat denke ich war das wohl bei beiden eine Art ziemlich krass aus dem Ruder gelaufener, extremer sexueller Fetisch.
 
Ja, in seinem Falle ging es um Fusion, denke ich.

Sehe ich, anhand der Infos, die ich gelesen und gehört habe, auch so.

Ich assoziiere damit Nähe, Geborgenheit, Sicherheit - Liebe...


Ich persönlich definiere im Wesentlichen zwei Varianten des Narzissmus'.

Beim ersten Fall handelt es sich um einen kompensatorischen Narzissmus, der demnach einen emotionalen Ausgleich bewirken soll wie z. B. die Kompensation von Minderwertigkeitskomplexen oder Selbstunsicherheiten.

Ok...



Im zweiten Falle sind die narzisstischen Tendenzen auf eine Überbetonung des eigenen Selbst in der Kindheit zurückführen, wobei das Kind zu intensiv im Fokus des elterlichen Erlebens stand.

Es wurde zu viel beachtet, geliebt, verwöhnt.
Er war zugleich mit dem omnipotenten Objekt aus der Kindheit (Elternteil) überidentifiziert.
Aus diesem Gefühl der Bedeutsamkeit, der Besonderheit, der Allmacht möchte sich der Mensch auch später nicht mehr lösen.
Denn das wäre mit Schmerz, Trauer, Abschiednahme und Kränkung verbunden.

In seinen Allmachtsfantasien oder in der real ausgelebten Allmacht (gegenüber dem wehrlosen Opfer) erlebt dieser pathologische Narzisst von Neuem die narzisstische Einheit mit dem omnipotenten Objekt aus der Kindheit (sekundärer Narzissmus). Er fühlt sich wieder wie damals in seiner Identifikation.

Ok ...

Danke für Deine Ausführung. :)
 
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Ich persönlich definiere im Wesentlichen zwei Varianten des Narzissmus'. Beim ersten Fall handelt es sich um einen kompensatorischen Narzissmus, der demnach einen emotionalen Ausgleich bewirken soll wie z. B. die Kompensation von Minderwertigkeitskomplexen oder Selbstunsicherheiten.

Im zweiten Falle sind die narzisstischen Tendenzen auf eine Überbetonung des eigenen Selbst in der Kindheit zurückführen, wobei das Kind zu intensiv im Fokus des elterlichen Erlebens stand. Es wurde zu viel beachtet, geliebt, verwöhnt.



Das ist ein und das selbe.

Weil das "zu viel geliebte" Kind durch dieses Erleben nie lernen konnte eine autonome, selbstwirksame Persönlichkeit zu werden und daher ist auch dies eine Quelle für Minderwertigkeitskomplexe und soziale Unsicherheit.

Ausserdem ist so ein Verhalten von Eltern auch eine subtile Form von emotionaler Gewalt, da so ein Verhalten ja nicht dem Wohl des Kindes dienen soll sondern dem emotionalen Wohl der Eltern. Das zu viel geliebte Kind ist also ein Opfer. Und es ist Vernachlässigung, da dem Kind das Biotop das es zu einer gesunden emotionalen Entwicklung benötigt vorenthalten wird.


Es hat also letztlich einen sehr ähnlichen Effekt als würden die Eltern sich zu wenig um das Kind kümmern.
 
Es hat also letztlich einen sehr ähnlichen Effekt als würden die Eltern sich zu wenig um das Kind kümmern.

Ja, aus beidem können sehr leicht pathologische Narzissten erwachsen.

Symbiotische Bindungsgewalt wird leider oft unterschätzt. Dass das Kind verwöhnende Eltern zugleich die Autonomie des Kindes schmälern, gehört eben zum identitätszerstörenden Verhalten.

PS: Ich differenziere trotzdem noch zwischen reiner Kompensation und der eigenen Überbetonung des Selbst infolge das Kind glorifizierender Eltern.
 
Ja, aus beidem können sehr leicht pathologische Narzissten erwachsen.


Daraus können alle möglichen psychischen Störungen erwachsen, wie Essstörungen, Depressionen etc.

Und Narzissmus ist ja auch eine graduelle Sache. Narzisstische Anteile hat jeder, auch jeder gesunde Mensch.

In schwereren Fällen von dieser Art von Missbrach/Vernachlässigung sind Persönlichkeitsstörungen eine typische Folge. Aber nicht nur die narzisstische PS, es kann genauso gut eine dependente oder andere PS sein.

Allen PS ist gemein daß sie mit einer Bindungsstörung und massiven Selbstwertproblemen einhergehen. Der Stil wie das ausagiert und kompensiert wird ist aber von Betroffenem zu Betroffenem unterscheidlich, das sind dann die verschiedenen Formen von PS.
 
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Ja, aus beidem können sehr leicht pathologische Narzissten erwachsen.

Symbiotische Bindungsgewalt wird leider oft unterschätzt. Dass das Kind verwöhnende Eltern zugleich die Autonomie des Kindes schmälern, gehört eben zum identitätszerstörenden Verhalten.

PS: Ich differenziere trotzdem noch zwischen reiner Kompensation und der eigenen Überbetonung des Selbst infolge das Kind glorifizierender Eltern.

Sehe ich ähnlich.

Die eine Person definiert sich/ihren Wert über seine Leistungen, sein Können, seinen Besitz...

Fällt dies (je nach Ausmaß) weg, bröckelt ihr positives Selbstbild - bis hin zur erlebten Wertlosigkeit.

Dies ist somit anfälliger - ist an etwas gebunden.


Die andere Person sieht sich als wertvoll, unabhängig von ihren Leistungen,..,..,..

Bei so eine Person besteht auch ohne bestimmte Leistungen,..,.. ein positives Selbstbild.

Sie ist in ihrem Denken, Handeln flexibler, was die Befriedigung ihrer Bedürfnisse betrifft.
 
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